Gender Equality Paradox: Das ROSE Projekt

Über Max bin ich über dieses auch von Harald Eia zitierte Projekt aufmerksam geworden: Das Rose Projekt

Dabei geht es um das Interesse von Kinder an Wissenschaft und Technik, wobei auch nach Geschlecht unterschieden wird.

Die Zusammenfassung hat einige interessante Grafiken, die das Gender Equality Paradox gut aufzeigen, also den Umstand, dass gerade in den Ländern mit hoher Gleichberechtigung sich Unterschiede deutlicher zeigen:

Hier sieht man, dass gerade in den höher entwickelten Ländern mit hoher Gleichberechtigung eine gewisse Skepsis vorhanden ist, was Technik und die Vereinfachungen im Beruf angeht. Der Unterschied zwischen den Ländern mag daran liegen, dass wir schon eher auf einem hohen Technikniveau angekommen sind und den zusätzlichen Nutzen eines etwas neueren Computers daher geringer einschätzen als jemand in zB Uganda. Interessant ist insoweit der große Unterschied zwischen den Geschlechter. Länder mit hoher Gleichberechtigung wie etwa Schweden und Dänemark zeigen deutliche Geschlechterunterschiede, patriarchischere Länder wie etwa Griechenland oder die Turkey hingegen relativ kleine.

 

 

Eine weitere Grafik zeigt, dass die Naturwissenschaften gerade in den reicheren Ländern nicht die beliebtesten sind und dies gerade bei den Mädchen der Fall ist. Wiederum auch in Ländern mit einer so hohen Geschlechterparität wie etwa Norwegen.

 

Die oben stehende Grafik zeigt das Interesse daran, wie Computer funktionieren. Auch hier zeigt sich wieder: Gerade in den Ländern mit hoher Gleichberechtigung interessieren sich die Mädchen weitaus weniger für Computer als die Jungen. Auch in Deutschland ist dies der Fall, auch wenn hier das Interesse noch vergleichsweise hoch ist. Die skandinavischen Ländern, weithin gerühmt für ihre Geschlechterpolitik zeigen mit die größten Unterschiede.

Noch deutlicher als bei den Computern zeigt sich der Interessenunterschied bei Motoren und Maschinen. Frauen interessiert es gerade in den reicheren Ländern schlichtweg nich, die Prozentzahlen dümpeln bei ca. 15% der Mädchen, die dies interessiert, im Gegensatz zu etwa 60 Prozent der Jungen. Wiederum ist dies in dern ärmeren, weniger entwickelten Ländern anders.

 

 

Bei explosiven Chemicalien ist ebenfalls ein großer Geschlechterunterschied festzustellen. Es interessieren sich hier mehr Mädchen als für Motoren für das Thema, etwas über 25% und etwa 80% der Jungen.

 

Die Mädchen interessiert hingegen, wie man sich gesund ernährt und fit bleibt. Dies interessiert in den reicheren Ländern mit höherer Geschlechterparität etwa 50% der Jungen und 80% der Mädchen

 

Allgemein scheinen Frauen mehr Wert darauf zu legen, dass sie später in einem Bereich arbeiten, der zu ihren Einstellungen und Werten passt. Im reichen Norden hingegen zeigt sich ein deutlicher Geschlechterunterschied: Männer ist dies nicht so wichtig. Es wäre interessant, welche Werte hier wichtiger sind, es ist zu vermuten, dass Geld und Status hier eine höhere Rolle spielen. Vielleicht auch ein Grund, warum gute Juristinnen eher Richter werden und gute Juristen eher in Großkanzleien gehen.

 

In dieser Grafik zeigt sich ein enormer Geschlechterunterschied bei Kriterien für einen späteren Job: In den hochentwickelten Ländern wollen Frauen gerne mit Menschen arbeiten und weniger gern mit Sachen, den Männern hingegen ist das Arbeiten mit Menschen nicht so wichtig. Die Unterscheidung zwischen empathischen und systematischen Gehirn lässt insoweit grüßen. Dies kann den Trend gegen technische Berufe, der schon in den anderen Grafikten deutlich geworden ist, noch verstärken.

Die Unterscheidung geht insoweit noch weiter. Frauen wollen weitaus häufiger anderen Menschen helfen. Um so reicher das Land um so unwichtiger wird dies insbesondere für Männer für ihre Berufswahl. Die Mädchen wollen insofern mit Leuten arbeiten, denen sie helfen. Männer wollen eher etwas mit Technik und nicht unbedingt mit Leuten zu tun haben und legen auch weniger Wert darauf, dass diese Arbeit als direkte Hilfe verstanden wird. Dies dürfte bei technischen Berufen auch schwieriger sein. Bei den klassischen Berufen von Frauen hingegen, wie Krankenschwester, Ärztin, im sozialen Bereich, Lehrerin, wird alles dies kombiniert.

Auch diese Grafik haut in die gleiche Kerbe. Um so reicher das Land, um so weniger wollen die Frauen einen Job, der etwas mit Technik zu tun hat. Für Deutschland wäre dies bei etwa 20% der Mädchen und ca. 50% der Jungen der Fall. Dies ist schon ein sehr deutlicher Unterschied. In den auf Gleichheit ausgelegten skandinavischen Ländern sind es etwa 10-15% der Mädchen und 50-60% der Jungen.

Insgesamt spricht dies für die hier schon wiederholt angeführte Theorie, dass bei mehr Wohlstand und Wahlfreiheit die Kinder eher ihren Interessen folgen, während in Ländern, die nicht so reich sind, eher das gefragt ist, was einen nach oben bringt.