Den Namen des Mannes annehmen bei Heirat

Ein feministischer Streitpunkt ist die Annahme des Namens des Mannes bei der Hochzeit. Es wird in gewisser Weise immer noch als unemanzipiert gesehen, quasi als Besitzmarkierung des Mannes, die antiquiert ist.

Dazu ein paar Überlegungen:

1. Das Vorname – Nachname System

Das Vorname – Nachname System hat sich insoweit in vielen Gesellschaften durchgesetzt. Es hat auch viele direkte Vorteile, die zu seiner geschichtlichen Verbreitung beigetragen haben. Der Nachnahme signalisiert zunächst erst einmal eine Zugehörigkeit zu einer gewissen Gruppe und Familie, liefert also Abstammungsinformationen, die wichtige Indizien bringen können, denn die eigenen Gene setzen sich aus den Genen der Verwandten zusammen, so dass in der Kenntnis von Verwandtschaft Information über gewisse Wahrscheinlichkeiten, nach denen vielleicht gute oder schlechte Eigenschaften vererbt wurden, enthalten sind. Die Verwandtschaft zu erfahren ist also eine interessante Information und insoweit auch ein Costly Signal, welches wir aufgrund der relativ sicheren Vaterschaft beim Menschen und der Paarbindung sowie der Entwicklung von Sprache nutzen können. Wer aus gutem Hause kommt gewinnt an Bedeutung, wer aus schlechten Hause kommt verliert zwar, kann aber auch nichts dagegen machen, was letztendlich die Eigenschaft eines Costly Signals ist.

2. Warum gerade den Nachnamen des Mannes annehmen?

Ich würde hier die folgenden Gründe sehen:

  •  zum einen hat die Tradition sicherlich einen patriarchischen Hintergrund. Frauen galten über lange Zeit als Besitz des Mannes und über den Namenswechsel gingen sie aus der Verantwortung des Vaters in die Verantwortung des Ehemannes über. Es markierte insofern schon einen Besitz und diente innerhalb der intrasexuellen Konkurrenz unter Männern auch als entsprechende Abschreckung.
  • beim Menschen verliess nach archäologischen befunden  eher die Frau ihre Familie (virilokal), Die Frau dann der bereits vorhandenen Familie zuzuordnen erleichert sicherlich ein In-Grouping
  • Die Zuordnung zum Mann betont die Zusammengehörigkeit und seine Verantwortung für Kinder und Familie.
  • Ruhm und Status ist für Männer ein klassisches Attraktivitätsmerkmal. Die Beeibehaltung seines Names erlaubt eine kontinuierlichere Betrachtung dieses Mannes und ist insofern für ihn und Leute, die ihn bewerten wollen, wichtiger.
  • Männerbeziehungen sind häufiger auf eine große Gruppe ausgerichtet, Frauenbeziehungen eher persönlicher. In einer großen Gruppe sind Zugehörigkeiten wichtiger und es ist bedeutsamer solche Informationen zu erlangen als in persönlicheren Beziehungen, die eher auch nur über einen Vornahmen laufen können.

 

Natürlich kann man Gesellschaften so gestalten, dass diese Vorteile nicht zum Tragen kommen. In einem Matriarchat beispielsweise können viele dieser Vorteile wegfallen und eine Zuordnung zur Mutter wichtiger werden. Es gibt jedoch wiederum Gründe dafür, dass sich solche Matriarchate nicht stark verbreitet haben, sie sind in der Regel nicht konkurrenzfähig und können damit nur in vergleichsweise abgelegenen Gegenden existieren.

 

3. Warum heute noch den Namen des Mannes annehmen?

 

Der naheliegenste Grund ist natürlich die Tradition.

 

Meiner Meinung nach wird diese allerdings noch durch zusätzliche Umstände verstärkt, der mit Attraktivität zu tun hat.

 

Wenn eine gewisse Dominanz und ein männliches Auftreten als sexy wahrgenommen werden, dann stellt die symbolische Unterordnung unter den neuen Namen der Frau erst einmal etwas dar, was unsexy ist. Dies wird auch so kommuniziert. Mit dem Behalten ihres Namens macht damit die Frau indirekt ihre eigene Männerwahl (zumindest für die Frauen, die klassische Attraktivitäsmerkmale gut finden) schlechter und damit auch sich selbst. Ich denke, dass Frauen ihren Männern und sich selbst diesen Statusabzug gerne ersparen.

Natürlich könnte man das kulturell ändern, indem der Statusabzug abgebaut wird oder ein Zufallsprinzip ausgewählt wird. Solange aber mit der Namensannahme durch den Mann verbunden wird,dass dieser weniger Status hat, wird es dabei bleiben, dass Frauen auch eher den Namen des Mannes annehmen.

 

Wenn man auf diese Theorie abstellt, dann wäre es ein Beispiel dafür, wie Attraktivitätsmerkmale sich über die Paarbindung auf das Verhalten auswirken. Dabei muss die Frau gar nicht mal tatsächlich diejenige sein, die Entscheidungen ihrem Mann überlässt oder sich in der Beziehung unterordnet. Sie möchte nur ein bestimmtes Bild wahren, dass sie – ebenfalls aufgrund der Tradition, auf die sie sich berufen kann – nichts kostet.

68 Gedanken zu “Den Namen des Mannes annehmen bei Heirat

  1. Hallo Christian,

    das System mit Vorname und Nachname ist, wenn man Wikipedia glauben darf, in Europa erst etwa tausend Jahre alt. Da sind archäologische Befunde vielleicht etwas zu weit in die Vergangenheit gegriffen… wenn vorher aber die Identifizierung über den Beruf des Mannes ging, „Julius (der) Küfner“, dann ist plausibel, dass zumindest die minderjährigen Kinder über den Vater identifiziert wurden, „Heinz, Julius‘ Sohn“ bzw. „Heinz, (des) Küfners Sohn“.

    Die in Amerika wohl immer noch verbreitete Anrede einer Frau mit dem vollständigen Namen ihres Mannes „(Mr. & ) Mrs. John Doe“ passt aber in das Schema, dass die Familie als Ganzes verstanden und dem Familienvater untergeordnet wird. Eine solche Anrede habe ich in Deutschland erst einmal gesehen, hier wird wohl doch jeder Person ein eigener Vorname zugestanden.

    Mancher nutzt heutzutage die Gelegenheit, einen als angenehmer empfundenen Namen zu erhalten, immerhin hat man die Wahl. Wer seinen Namen unpraktisch (immer buchstabieren müssen, so etwas wie „Bäeck“) oder latent anstössig („Hitler“, „Ficken“) findet, kann ihn so loswerden.

  2. „Der naheliegenste Grund ist natürlich die Tradition.“

    ich glaube, dass viele frauen sich auch heute noch über ihren ehemann und die tatsache, geheiratet worden zu sein, definieren. das wollen sie mit der annahme des anderen namens demonstrieren.

    • Interessant in diesem Zusammenhang: In Kiswahili heiratet der Mann, die Frau wird geheiratet (Aktiv- versus Passivform, „kuoa“ (aktiv, Mann) versus „kuolewa“ (passiv, Frau)).

      Wenn ein Fremdsprachiger mit dieser Eigenheit der Sprache nicht vertraut ist und fälschlicherweise „der Mann wird geheiratet“ oder „die Frau heiratet“ sagt, führt das zu ausgelassenem Gelächter.

      Für bornierte Genderidioten muss Ostafrika die Hölle sein – welch diskriminierende Sprache!!

  3. @ Mart

    *Da sind archäologische Befunde vielleicht etwas zu weit in die Vergangenheit gegriffen… *

    Das denke ich nicht.

    Wenn Frauen über lange Zeiträume hinweg immer wieder aus ihrer Geburtsgruppe herausheirateten in fremde Gruppen hinein, standen sie unter besonderem „Loyalitätsverdacht“.

    Sollen wir die versorgen, die verteidigen, für die kämpfen – die Fremde?

    Gehört die wirklich zu uns?

    Das könnte auf Frauen einen Selektionsdruck ausgeübt haben, der jene begünstigte, die besonders überzeugend/bereitwillig die Farben/Abzeichen/Totems ihres neuen Clans übernahmen und so heute immer noch für eine größere Neigung der Frau sorgen, den Namen des Mannes (auch nur ein Abzeichen, das Clanzugehörigkeit dokumentiert) zu übernehmen als umgekehrt.

    Zudem brauchen Männer mehr Anreize, um in ihre Kinder zu investieren als Frauen, die durch Schwangerschaft/Stillen stärker auf die Kinder hin geprägt werden.

    Wer also verhindern will, dass sich die Männer, die sich leichter emotional absentieren können, der Investition in Kinder entziehen, ist klug beraten, ihnen einen Extraköder zu bieten.

    Die Namensgleichheit („Das sind DEINE Kinder, ich bin DEINE Frau – kümmer Dich um UNS!“) ist ein solcher Köder, der Männer an der Ehre packt.

      • Heute haben sie die Wahl.

        Und wie entscheiden sie sich?

        *Heute, fast zwei Jahrzehnte später, ergibt die Nachfrage bei einigen Standesämtern (bundesweite Statistiken existieren nicht) ein eher deprimierendes Bild – wenigstens für jene, die damals die Zeit für den Vormarsch des Frauennamens gekommen sahen: Ob in Leipzig oder Dresden, in Friedrichshafen oder Lüdenscheid: Rund 80 Prozent wählen den Nachnamen des Mannes, dagegen nur ungefähr fünf Prozent den der Frau.

        Selbst in Köln und Karlsruhe, wo die Quote der Männer-Nachnamen leicht niedriger liegt, ist die Neigung des männlichen Geschlechts nicht ausgeprägter, den Familiennamen zu ihren Gunsten aufzugeben. Dort wählen 20 Prozent eben getrennte Namen.*

        http://www.sueddeutsche.de/leben/namenswahl-nach-der-heirat-bekenntnis-zum-mann-1.79245

        Warum ist das so?

        Nach 40 Jahren flächendeckenden Trommelfeuers durch feministische Ideolog.I.nnen, die fast unwidersprochen in den Vainstreammedien ihre Glaubenswahrheiten hinauströten?

        • Und wenn man mal nachfragt, warum kriegt man die wohlüberdachte Antwort: „Na das gehört sich einfach so“ oder „Das sieht doch sonst so aus als wäre ich ne Emanze“ oder „Sonst meint X ich liebe ihn nicht“, oder sie meinen es wäre entmännlichend für den Mann, ihren Namen anzunehmen.

          Scheint ihnen also ein tiefes,inneres Bedürfnis zu sein…

          Was aber auch die Gründe sind, diese evolutionäre „Begründung“ ist lächerlich.

        • Nein, sie ist nicht lächerlich.

          Wäre das alles ansozialisiert, müssten sich längst angesichts der eingesetzten soziokulturellen Feuerkraft und der Dauer des Beschusses drastische Änderungen zeigen.

          Die zeigen sich aber nicht.

          Weshalb man langsam darüber nachdenken sollte, was den Menschen bis in seine Tiefenstruktur hinein so schwer veränderbar, so beharrend macht.

        • Das ließe aber auch den Schluß zu, dass der soziokulturelle Einfluß doch eher zu konservativem Verhalten leitet.
          Was natürlich am Gedankengebäude „feministischer Staat“ sägen würde.

          Es gibt ja auch immer noch ungeoutete Homosexuelle, männlich wie weiblich.

        • @ Maren

          *Das ließe aber auch den Schluß zu, dass der soziokulturelle Einfluß doch eher zu konservativem Verhalten leitet.*

          In welcher ungekannten lemurenhafte Höhle sollte der sich denn verbergen.

          Wir schwimmen in einer Kloake feministischer Propaganda, die die Massenmedien und das Erziehungs(un)wesen beherrscht, die Politik, alle, ALLE Parteien.

          Welche Soziokultur sollte das sein?

        • @ Maren

          *Was sollte ich denn da sehen?

          Dass Menschen noch immer nicht das kaufen, was sie nach feministischer Ansicht kaufen sollten?

          Dass Menschen noch immer nicht das wollen, was sie nach feministischer Ansicht wollen sollten?

          Aber das weiß ich doch, Maren.

          Das ist ja euer/Dein Problem, auf das ihr nicht hingewiesen werden wollt.

        • *Dass Menschen noch immer nicht das wollen, was sie nach feministischer Ansicht wollen sollten?*

          Und das ist natürlichso weil dieses Verhalten komplett in der Natur des Menschen verankert ist, weil diese Menschen stellen ja nicht die Gesellschaft dar, können also auch keinen Einfluß auf Mitmenschen und Nachwuchs generieren.

          Ach und Soziologen sind doof, doof, doof.

          Kenn ich schon die Diskussion

        • @ Maren

          *Kenn ich schon die Diskussion*

          Wenn Du die kennst, wird’s Zeit, die Konsequenzen zu ziehen und sich vom Wunschdenken zu verabschieden, sich der Realität zu stellen.

          Auch wenn man dazu die behäbige Komfortzone der Denkfaulheit verlassen muss.

        • @marenleinchen

          *Scheint ihnen also ein tiefes,inneres Bedürfnis zu sein…*

          Du solltest dich mal genauer mit dem Mensch und mit dir selbst beschäftigen.

          Die „Begründung“ die ein Mensch für sein Verhalten abgibt ist entkoppelt von seinem Motiv. Die Entscheidung wird unbewusst gefällt, seine Begründung folgt dem und versucht die Entscheidung für das Umfeld möglichst positiv darzustellen.

          http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/gesundheit/der-freie-wille-ist-eine-illusion/357466.html

          Kalter Kaffe, ein alter Hut.

          Wenn die Frau also gerade Emanzen als nicht so gut angesehen in ihrer Gemeinschaft glaubt, die Assoziation damit als Nachteil sieht, so sagt sie halt dass sie nicht als Emanze oder nicht als liebesfähige Herrscherin gesehen werden will auf die Namensfrage.

          Menschlich und vor allem weiblich.

          Ein soziologischer Irrglaube aus den Rechtfertigungen (Begründungen) die Menschen für ihr Verhalten abgeben viel mehr als deren Egoismus mit den Mitteln des Zeitgeists möglichst vorteilhaft erklärt lesen zu wollen.

        • „liebesfähige Herrscherin“ meinte „liebesunfähige Herscherin“

          War ein freudscher Verschreiber, „liebesfähige Herrscherin“ passt wohl zum Selbstbild von marenleinchen.

        • „Oder ein Besuch einer westdeutschen Kleinstadt.“

          Ach Maren, ich komme übrigens – aber das wusstest Du wahrscheinlich ja schon (?) – aus einer westdeutschen Kleinstadt.

          Wie ist das bei Dir? Gehe ich richtig in der Annahme, dass es sich um eine ostdeutsche Großstadt handelt?

        • „Na dann hoff ich mal das wir nicht aus derselben westdeutschen Kleinstadt kommen, gell?“

          Hoffe ich ehrlich gesagt auch, da ich nicht gerne Menschen über den Weg laufe, die mir offenbar schaden wollen oder die vermutlich mein Leben zerstören würden, wenn sie mich in die Finger kriegten und könnten, wie sie wollten. Ja sorry, aber mit was sonst müsste ich in Deinem Falle rechnen? Falschbezichtigung? Tätlicher Angriff? Entführung? Chloroform & Schere? Oder „nur“ Brandschatzung?

          Mal im Ernst: Auch wenn es ziemlich unwahrscheinlich ist, dass das dieselbe Kleinstadt ist, in Zukunft wird es noch mehr Männer geben, die eine ähnliche Meinung wie ich haben. Die Feministinnen haben sie, weil sie zu weit gegangen sind, selbst „herangezüchtet“, wenn auch ungewollt. Und dann gibt es in jeder Kelinstadt, ja selbst in jedem Kuh-Kaff (gerade dort, weil Bauern schwer eine mitkriegen!) an jeder Ecke Maskulisten. Dann müsst ihr Frauen mit so vielen Maskulisten und so viel Maskulismus welcher Art auch immer leben, wie wir jetzt mit Feministinnen und Feminismus.

          Man kann nur hoffen, dass das die beiden geschlechter nicht noch mehr voneinander entfremdet bzw. gegeneinander aufwiegelt. Hurrelmann beispielsweise hat ja einen „Krieg der Geschlechter“ prognostiziert.

  4. Brillianter Artikel. Fazit: Dass Frauen ihren Namen abgeben, ist gut für beide Geschlechter, stärkt Ehe & Familie und ist somit gut fürs Allgemeinwohl.

    „Es markierte insofern schon einen Besitz und diente innerhalb der intrasexuellen Konkurrenz unter Männern auch als entsprechende Abschreckung.“

    Man bindet das Weibchen damit also stärker an das Männchen bzw. das Weibchen bindet sich auch selbst, also von sich aus stärker. Das ist gerade heute wichtig, wo die Weibchen so eine hohe Begegnungsrate mit anderen Männchen haben und zugleich ein historisch großer Anteil von denen Single und deshalb zu haben ist. Eheringe sind daher auch wichtig, sollten beide Geschlechter tragen.

    „•beim Menschen verliess nach archäologischen befunden eher die Frau ihre Familie (virilokal), Die Frau dann der bereits vorhandenen Familie zuzuordnen erleichert sicherlich ein In-Grouping“

    Das ist umstritten. Archäologische Funde sind oftmals lückenhaft. Es kann natürlich so gewesen sein. Aber es wird vermutlich oft so gewesen sein, wie Baumeister sinngemäß einmal in der „Psychologie heute“ schrieb, dass nämlich die Männchen aufbrachen in neue Länder, weil sie im eigenen Land kein Weibchen abkriegten.

    Die Autoren dieser einen Studie mit dem Vergleich der NRY-DNA mit der mtDNA, aus der geschlussfolgert wurde, dass sich doppelt so viel Frauen wie Männer fortgepflanzt haben, haben die Patrilokalität bzw. Virilokalität auch stark angezeifelt.

    Dieser Studie hier:

    http://mbe.oxfordjournals.org/content/21/11/2047.full.pdf+html

    Natürlich wird es dennoch virilokale Gesellschaften gegeben haben, aber wahrscheinlich nicht so viele, wie man erst geglaubt hat. Wieso sollte das Weibchen woanders hin, wenn es doch eh am Heimatort partner bekommt?

    Van Creveld schreibt in seinem Buch – bezieht sich auf eine andere zeit, okay, aber trotzdem – dass oft das Männchen aus beruflichen Gründen wegziehen musste, Ausbildung und so, das Weibchen aber zuhause bliebt, oft bei den Eltern, bis zur Heirat. Ich denke, das war oft so.

    Roslin schreibt:

    „Das könnte auf Frauen einen Selektionsdruck ausgeübt haben, der jene begünstigte, die besonders überzeugend/bereitwillig die Farben/Abzeichen/Totems ihres neuen Clans übernahmen und so heute immer noch für eine größere Neigung der Frau sorgen, den Namen des Mannes (auch nur ein Abzeichen, das Clanzugehörigkeit dokumentiert) zu übernehmen als umgekehrt.“

    Marenleinchen schreibt dazu:

    „Das würde aber vorraussetzen, dass es über lange Zeiträume eine Wahl gegeben haben muss, welchen Namen die Frau annimmt.

    Dem ist aber nicht so.“

    Da sag ich nur: Vorsicht, es geht hier nicht um die Frage, ob die Frau im Mittelalter darüber mitzubestimmen hatte, sondern darum, wie sich das woraus entwickelt hat. Das kann doch gut sein, dass es erst um farben/Abzeichen/Totems usw. ging, auch mit Einflussmöglichkeiten der Frau, vielleicht auch auf Namen, und wo sie zumindest ihre Meinung zu sagen durfte (Besonders, wenn sie gerade umworben wurde!), und sich daraus die Regelung mit dem Namen entwickelt hat, und erst dann zum Zwang für alle wurde.

    Roslin schreibt weiter:

    „Zudem brauchen Männer mehr Anreize, um in ihre Kinder zu investieren als Frauen, die durch Schwangerschaft/Stillen stärker auf die Kinder hin geprägt werden.

    Wer also verhindern will, dass sich die Männer, die sich leichter emotional absentieren können, der Investition in Kinder entziehen, ist klug beraten, ihnen einen Extraköder zu bieten.

    Die Namensgleichheit (“Das sind DEINE Kinder, ich bin DEINE Frau – kümmer Dich um UNS!”) ist ein solcher Köder, der Männer an der Ehre packt.“

    Absolute Zustimmung, sag ich nur! Ich denke, wir brauchen überhaupt wieder mehr Ehrgefühl, auch Familienehre, auch wenn es natürlich leider ein Paar Kulturen auf der Welt gibt, die es damit maßlos übertreiben, mit „Ehrenmorden“ und so.

    Familiärer Zusammenhalt ist gut, ein Gefängnis darf eine Familie natürlich nicht sein.

    • Zur Patrilokalität

      Das ist das, was man bisher in (Familien-)Gräbern nachweisen kann (aufgrund der Isotopenverteilung im Knochen/Zahnschmelz): Die Männer stammten aus der Gegend, in der sie starben, die Frauen von weiterher.

      • Das ein Geschlecht allein schon zur Inzuchtvermeidung abwandert, kennt man auch aus der Tierwelt. Das ist mal so, mal so – eine starke Konkurrenz des männlichen Geschlechts ums weibliche in der Gesamtbilanz führt nicht zwangsläufig dazu, dass das Männchen abwandert und sich neue Territorien sucht. Mal wandert das Männchen ab, mal das Weibchen – gerade beim Menschen mit seinem im Vergleich zu Tieren hochvariablen Verhalten dürfte es mal so, mal so sein.

        Auch die Studie widerlegt nicht die These von der Patrilokalität, sondern verwirft nur die Patrilokalität als ursache für den Befund der Studie.

        Die Frage ist aber trotzdem, wieviele Gesellschaften der Menschheitsgeschichte eine ausgeprägte Patrilokalität aufweisen.

        Bei wieviel Gräbern hat man denn die Isotopenverteilung gecheckt? Wie repräsentativ ist das? Weißt Du merh darüber? oder sonst wer hier?

    • „Dass Frauen ihren Namen abgeben, ist gut für beide Geschlechter“

      das trifft nicht nur für den namen zu. frauen, die sich unterordnen, sind gut für beide geschlechter. speziell für männer. gell?!

      • Aber klar doch – nee, Blödsinn, das Best ist eine Begegnung auf Augenhöhe zwischen den Geschlechtern. Frage ist, wie die erreicht werden kann.

        Eine Unterordnung der eigenen Partnerin will ich auch nicht. Das Gegenextrem davon aber ebenfalls nicht.

        • @ Matthias

          *das Beste ist eine Begegnung auf Augenhöhe zwischen den Geschlechtern. Frage ist, wie die erreicht werden kann.*

          Ganz einfach: Gleichberechtigung in Freiheit.

          Genau das, was Feminist.I.nnen realiter nicht wollen.

          Weshalb Antifeminist sein muss, wer Gleichberechtigung in Freiheit will.

        • „Diesen Job wollte ich schon damals gar nicht machen“ sagt sie da.

          Aha… also wohl wirklich nur ein U-Boot, von Anfang an…

          Interessant fände ich es, wenn man mal die anderen Fälle abgewählter Gleichstellungsbeauftrater genauer betrachten würde.

          Monika Ebeling war nämlich bei Weitem nicht die Erste oder Einzige… aber Eine, die besonders polemisch formuliert und so offenbar jede Menge Misstrauens-Gründe lieferte.

          Was für eine „Gallionsfigur“…

        • @muttersheera

          Ich würde mal behaupten, Monika Ebeling vertritt Sachen, die mehr oder weniger und früher oder später mehrheitsfähig sein werden, nur ist momentan der Zeitgeist noch nicht ganz so weit, aber ich bin überzeugt, dass diese Diskursposition in ein paar Jahren bis Jahrzehnte mehrheitsfähig sein wird; ist also nur eine Frage der Zeit – sie ist also der Zeit quasi voraus. Soll heissen: Die Diskursposition gewisser Feminismen ist zu einseitig und hier wird es früher oder später wieder Korrekturen geben.

        • Ne, Chomsky…

          Ich bin zuversichtlich, dass sie mit ihren Forderungen wie „Revision des § 218“ oder (hier jetzt nicht genannt, Kennern aber dennoch bekannt) der nach obligatorischen Vaterschaftstests niemals in der Mitte der Gesellschaft ankommen wird.

          Wachsam sollten wir dennoch sein…

        • @ muttersheera

          „“Diesen Job wollte ich schon damals gar nicht machen” sagt sie da.

          Aha… also wohl wirklich nur ein U-Boot, von Anfang an…“

          Nur weil sie sich nicht drum gerissen hat, Gleichstellungsbeauftragte zu werden, muss sie doch kein U-Boot sein. Ich gehe davon aus, sie hat sich erst während ihrer Tätigkeit zur Feminismuskritikerin entwickelt. Und selbst wenn nicht – U-Boot – das klingt wieder nach Krieg, nach Torpedos, nach nuklear bestückten Raketen.

          „Interessant fände ich es, wenn man mal die anderen Fälle abgewählter Gleichstellungsbeauftrater genauer betrachten würde.“

          Interessant wäre das alles. Ich hab mir neulich noch die Homepages von normalen Gleichstellungsbeauftragten aus dem feministischen Lager angeguckt. Immer dieselben Themen: Frauen und Mädchen sind noch immer benachteiligt, wer schlägt fliegt raus, und Wiedereingleiderung in den Beruf nach Brutpflege-Pause. Und Girls day. Viel mehr war da nicht. Kein Hinterfragen, kein Gar nichts.

          „Monika Ebeling war nämlich bei Weitem nicht die Erste oder Einzige… aber Eine, die besonders polemisch formuliert und so offenbar jede Menge Misstrauens-Gründe lieferte.“

          Wer war denn noch von denen Feminismuskritikerin?

          Was für eine “Gallionsfigur”…

        • „Ich bin zuversichtlich, dass sie mit ihren Forderungen wie “Revision des § 218″ oder (hier jetzt nicht genannt, Kennern aber dennoch bekannt) der nach obligatorischen Vaterschaftstests niemals in der Mitte der Gesellschaft ankommen wird.“

          Sind aus meiner Sicht recht harmlose Forderungen. Irgendwann wird der „demographische Druck“ die Gesellschaft dazu zwingen, dass solche Standpunkte wieder als „der Mitte zugehörig“ anerkannt werden.

          „Wachsam sollten wir dennoch sein…“

          Mensch, wie das wieder klingt…

          Was ist eigentlich an obgligatorischen vaterschaftstests so schlimm? Ist doch nur Gleichberechtigung, dass beide Seiten sichihrer Elternschaft absolut sicher sein können!

          Obligatorisch müssen sie aber auch aus meiner Sicht nicht unbedingt sein. Es reicht, heimliche zu legalisieren und das Ergebnis rechtsverbindlich zu machen. Obligatorisch wäre aber glaub ich besser, gibt dann weniger Krach zwischen Paaren, weniger Scheidungen.

        • @ Borat

          *Auch wenn die neue Mitte bald türkisch spricht?*

          Ob sie türkisch sprechen wird, weiß ich nicht.
          Den Ruf des Muezzins wird sie hören und der wird sehr laut sein.

          Mich stört das nicht sonderlich.

          Mit liberalen Muslimen habe ich unendlich mehr gemein als mit illiberalen Feminist.I.nnen.

          Eine Moschee ist mir zwar nicht so lieb wie eine Kirche, aber lieber als ein autonomes Frauenzentrum.

          Muslime respektiere ich, Feminist.I.nnen verachte ich.

          Kommt Zeit, kommt Gott.

      • Es gab Millionen Opfer, von daher nehme ich mal an:
        ein paar Leute werden wohl eine ähnliche Geschichte haben.

        Kann aber auch andere Gründe haben warum frau ihren Geburtsnamen für ein Stück Identität ansieht.

        Letztlich sind es ja immer „Männernamen“, die wir vererbt bekommen und weitervererben, und – ja – für Viele sind Namen bloß Schall und Rauch.

        Mein Freund, der seit vielen Jahren versucht mich vom Heiraten zu überzeugen (obwohl… mittlerweile hat er es wohl aufgegeben, hat schon ein paar Monate nichts mehr in die Richtung verlauten lassen), hat übrigens schon angeboten, dass er dann auch meinen Namen annehmen würde.

        Hab ich gesagt: „Du kriegst mich eh nicht zum Standesamt geschliffen, aber mal angenommen, ich änderte doch noch meine Meinung (gerade das Jahresende ist bei mir da eine gefährliche Zeit, schließt Du die Ehe bis zum 31.12. kriegst Du nämlich das Ehegattensplitting fürs gesamte abgelaufene Jahr, böse Falle!), würde ich das auch nicht erwarten. Du dürftest natürlich dennoch…“

        wird aber nicht passieren!

        Ich bin nämlich ein Sturkopf bei solchen Sachen.

        • Ach, ich hab da auch eine Hymne zu:

          Meine Einstellung zu dem Thema mag selten sein, aber völlig alleine bin ich damit nun auch wieder nicht…

        • @ muttersheera

          „Es gab Millionen Opfer, von daher nehme ich mal an:
          ein paar Leute werden wohl eine ähnliche Geschichte haben.“

          Ja, aber von diesen Millionen gibt es doch heutzutage kaum noch Nachkommen. Die Nazis hatten ja damals die Kinder dieser Menschen gleich mit ermordet. Und dass das dann, wenn es überlebende Nachkommen gab, mit dem Nachnahmen oft so lief wie bei Dir, ist ja auch eine Frage. Deshalb meinte ich, dass es selten vorkommt, dass jemand in Sachen Namensgebung so eine Geschichte hat.

          Warum ich das hier so deutlich klarstelle, warum ich „Aber wer hat schon so eine Geschichte?“ gefragt habe? Ganz einfach, weil ich mich von niemandem, schon gar keiner Feministin, absichtlich oder unabsichtlich zum Holocaustleugner erklären lasse oder Sätze hier so stehen lasse, die bei besonders schlichten oder bösartigen Gemütern den Eindruck erwecken könnten, ich sei so einer oder könnte auch nur so einer sein.

          Das geht nicht gegen Dich, liebe Muttersheera, ich glaub jetzt auch nicht, dass Du mich als Holocaustleugner oder überhaupt als jemanden darstellen willst, der die Verbrechen der Nazis verharmlosen möchte, allerdings ist es angesichts der Tatsache, dass Feministinnen häufiger versuchen, ihre Gegner als „dem braunen Sumpf zugehörig“ darzustellen, und angesichts der Tatsache, dass hier viele Feministinnen mitlesen und ihr Geschichtchen daraus gegen mich, gegen diesen Blog, gegen „Die Maskulisten“ machen könnten, zu wichtig, hier mit aller Deutlichkeit schlimmstmögliche Missverständnisse zu vermeiden. Deshalb diese deutliche Klarstellung.

          „Kann aber auch andere Gründe haben warum frau ihren Geburtsnamen für ein Stück Identität ansieht.“

          Natürlich – es ist ein Unterschied, ob man „Lieschen Müller“ heißt oder „Elisabeth Madonna Klotilda von Adelshausen“.

          „Letztlich sind es ja immer “Männernamen”, die wir vererbt bekommen und weitervererben, und – ja – für Viele sind Namen bloß Schall und Rauch.“

          Ja, für den/die eine(n) schon, den/die andere(n) nicht.

          „Mein Freund, der seit vielen Jahren versucht mich vom Heiraten zu überzeugen (obwohl… mittlerweile hat er es wohl aufgegeben, hat schon ein paar Monate nichts mehr in die Richtung verlauten lassen), hat übrigens schon angeboten, dass er dann auch meinen Namen annehmen würde.“

          Du würdest also im Falle einer Heirat Deinen Namen nicht verlieren. Ein Risiko gehst Du als Frau in diesem femizentrischen Staat auch nicht ein, oder kaum. Warum heiratest Du ihn nicht einfach? Dann ist die Beziehung doch stabiler? Ihr würdet nach Außen ein Zeichen setzen.

          Frage ist, welche Risiken er eingeht. Das muss natürlich den „Braten nicht fett“ für ihn machen in Sachen Risiken aller Art (Unterhalt, Scheidungsrecht, Sorgerecht, Ungangsrecht) machen, wenn ihr schon Kinder habt.

          „Hab ich gesagt: “Du kriegst mich eh nicht zum Standesamt geschliffen, aber mal angenommen, ich änderte doch noch meine Meinung (gerade das Jahresende ist bei mir da eine gefährliche Zeit, schließt Du die Ehe bis zum 31.12. kriegst Du nämlich das Ehegattensplitting fürs gesamte abgelaufene Jahr, böse Falle!), würde ich das auch nicht erwarten. Du dürftest natürlich dennoch…”

          Böse Falle? Wieso das? Steuerlich? Ehegattensplitting hat doch auch Vorteile, dachte ich immer. Also jetzt für beide.

          „wird aber nicht passieren!

          Ich bin nämlich ein Sturkopf bei solchen Sachen.“

          Das kann ich mir Vorstellen. Stur sein heißt oft mit dem Kopf durch die Wand wollen. Frage ist, warum, wenn man genauso gut die Wand mit wenigen Schritten umgehen kann! Wie es auch immer in Deinem Fall jetzt ist, geht mich ja auch nichts an…

        • Also Matthias, ich wäre jetzt nicht im entferntesten auf die Idee gekommen, Du hättest den Holocaust leugnen wollen oder so´n Scheiß.

          „Du würdest also im Falle einer Heirat Deinen Namen nicht verlieren.“

          Korrekt. Sowieso nicht. Schrieb ich ja oben: unter keinen Umständen je…

          „Ein Risiko gehst Du als Frau in diesem femizentrischen Staat auch nicht ein, oder kaum.“

          Aber ich weiß doch, wie viele die Verbesserungen der letzten Jahrzehnte gerne rückgängig machen wollen 😉

          „Warum heiratest Du ihn nicht einfach? Dann ist die Beziehung doch stabiler? Ihr würdet nach Außen ein Zeichen setzen.“

          Wichtiger ist die Frage was es nach innen bedeuten würde.
          Und für MICH würde es bedeuten: ich hab kapituliert.
          Vor dem Staat, der Konvention, der Gesellschaft.

          Das hat rein gar nichts mit ihm zu tun.

          Ich brauche zumindest die Illusion von Freiheit, um mich nicht wie ein Tier im Käfig zu fühlen. Ich will wissen, dass – sollten wir uns mal trennen – es kein Trennungsjahr, keine Anwälte, keine Richter geben wird. Ich glaube nicht an die Ehe, ganz grundsätzlich nicht, obwohl meine Eltern seit 36 Jahren – die meisten davon glücklich – verheiratet sind. Ich entspreche nicht gerne Erwartungen, und die Erwartung, dass ich heirate, hatten und haben ALLE. Mein Vater hat sich von allen meinen Freunden siezen lassen (meine Mutter fand das albern, weil: waren ja alles erwachsene Männer), hat immer gesagt: nur der, den Du heiratest, darf mich duzen. „Ich werde aber nicht heiraten“, sagte ich daraufhin, mindestens 1000 Mal hat sich das Szenario wiederholt. Und jedes Mal guckte er mich überrascht an als hörte er das zum ersten Mal „Ach was…“.

          Letztes Jahr erst änderte er seine Meinung, nachdem sein zweites Enkelkind geboren war. Noch voll im Hormonrausch lachte ich: „Nun, vielleicht heirate ich ja doch noch…“
          Da hat er sich dann gekringelt.

          „Böse Falle? Wieso das? Steuerlich? Ehegattensplitting hat doch auch Vorteile, dachte ich immer. Also jetzt für beide.“

          Das ist es ja: kurzfristig wirkt es wie ein Gewinn sich darauf einzulassen, und 11 Monate im Jahr denk ich schlicht: „ich lass mich doch nicht erpressen!“ – nur im Dezember (auch wegen der Adventszeit und so) bin ich anfällig. Das weiß er. Vielleicht schmiedet er ja gerad Pläne (die meisten Anträge formulierte er spontan, den ersten bekam ich nach ein paar Monaten)… was ich nicht hoffe, bitte nicht falsch verstehen. Ist nämlich immer ein Downer dann Nein sagen zu müssen, ich lieb ihn ja schließlich.

          Mit 17 hatte ich noch nicht die Kraft dazu, da hab ich meinem damaligen Freund die Frage tatsächlich mal mit „ja“ beantwortet (meinte es aber nicht so).

          Ich weiß, ich bin da komisch.

          It´s too bad – but that´s me!

        • @ muttersheera

          „Also Matthias, ich wäre jetzt nicht im entferntesten auf die Idee gekommen, Du hättest den Holocaust leugnen wollen oder so´n Scheiß.“

          Hätte ich wie gesagt auch nicht gedacht – aber Vorsicht ist besser als Nachsicht, gerade auch weill hier noch andere Leute mitlesen.

          „“Ein Risiko gehst Du als Frau in diesem femizentrischen Staat auch nicht ein, oder kaum.”

          Aber ich weiß doch, wie viele die Verbesserungen der letzten Jahrzehnte gerne rückgängig machen wollen“

          Tja, also eine Vorsichtsmaßnahme für den Fall, dass so Typen wie ich darüber mitbestimmen. Verbesserungen sind das aus meiner Sicht nämlich nicht, sondern „Verunmöglichkachungen“, von denen Frauen lätztlich selbst nicht profitieren, wenn sie dann z. B. vom langjährigen Freund weggekickt werden, bevor sie diesem durch eine Ehe, Familie und diesbezüglicher Gesetzeslage gefährlich werden können.

          „“Warum heiratest Du ihn nicht einfach? Dann ist die Beziehung doch stabiler? Ihr würdet nach Außen ein Zeichen setzen.”

          Wichtiger ist die Frage was es nach innen bedeuten würde.
          Und für MICH würde es bedeuten: ich hab kapituliert.
          Vor dem Staat, der Konvention, der Gesellschaft.“

          Kapituliert? Man kapituliert, wenn man einen Krieg verliert. Hier stellt sich die Frage, was Du für einen Kampf/Krieg denn führst. Die Konvention hat in diesem Falle doch selbst schon vor der Wirklichkeit bedingungslos kapituliert. Vor dem Staat? Vor der Gesellschaft? Inwiefern eigentlich kapituliert?

          „Das hat rein gar nichts mit ihm zu tun.“

          Solange er das auch so versteht…

          „Ich brauche zumindest die Illusion von Freiheit, um mich nicht wie ein Tier im Käfig zu fühlen. Ich will wissen, dass – sollten wir uns mal trennen – es kein Trennungsjahr, keine Anwälte, keine Richter geben wird. Ich glaube nicht an die Ehe, ganz grundsätzlich nicht, obwohl meine Eltern seit 36 Jahren – die meisten davon glücklich – verheiratet sind. Ich entspreche nicht gerne Erwartungen, und die Erwartung, dass ich heirate, hatten und haben ALLE. Mein Vater hat sich von allen meinen Freunden siezen lassen (meine Mutter fand das albern, weil: waren ja alles erwachsene Männer), hat immer gesagt: nur der, den Du heiratest, darf mich duzen. “Ich werde aber nicht heiraten”, sagte ich daraufhin, mindestens 1000 Mal hat sich das Szenario wiederholt. Und jedes Mal guckte er mich überrascht an als hörte er das zum ersten Mal “Ach was…”.“

          Interessant. Wenn Du damit nur verhindern willst, dass eine mögliche Trennung, die ja auch nicht von Dir ausgehen muss, mit härtesten Bandagen geführt wird, vor Gericht und so, spricht das für Dich. Du könntest aber auch andere Motive haben. Die Frage ist, was für eine Frau im Trennungsfall mehr Vorteile bietet und in welchen Hinsichten (Unterhalt, Sorgerecht, Umgangsrecht) genau – Verheiratet sein oder nur so liiert sein, mit Kindern.

          Wenn Du ihn nicht heiratest, signalisierst Du ihm weniger emotionale Sicherheit, also ein höheres Trennungsrisiko. Ob er die mögliche Trennung dann besser verdaut, wenn er nicht verheiratet ist mit Dir, weiß ich nicht.

          „Das ist es ja: kurzfristig wirkt es wie ein Gewinn sich darauf einzulassen, und 11 Monate im Jahr denk ich schlicht: “ich lass mich doch nicht erpressen!” – nur im Dezember (auch wegen der Adventszeit und so) bin ich anfällig. Das weiß er. Vielleicht schmiedet er ja gerad Pläne (die meisten Anträge formulierte er spontan, den ersten bekam ich nach ein paar Monaten)… was ich nicht hoffe, bitte nicht falsch verstehen. Ist nämlich immer ein Downer dann Nein sagen zu müssen, ich lieb ihn ja schließlich.“

          Vielleicht ist es auch für Dich besser, ihn zu heiraten. Kapitulation? Das klingt echt nach Niederlage nach hartem, verlustreichem Kampf.

          „Mit 17 hatte ich noch nicht die Kraft dazu, da hab ich meinem damaligen Freund die Frage tatsächlich mal mit “ja” beantwortet (meinte es aber nicht so).“

          Nein heißt nicht immer nein und ja also auch nicht immer ja…

          „Ich weiß, ich bin da komisch.

          It´s too bad – but that´s me!“

          Frau kann sich auch verändern…

          Du glaubst grundsätzlich nicht an die Ehe – warum nicht? Glaubst Du denn an feste Paarbindungen, die grundsätzlich oder zumindest im Idealfall lebenslänglich halten, und stößt Dich nur an den juristischen/kulturellen Seiten der Ehe, oder rechnest Du damit, dass eine Paarbindung in der heutigen Zeit eh nicht ein Leben lang hält?

        • Korrektur:

          „…sondern “VerunmöglichMachungen”, von denen Frauen lEtztlich selbst nicht profitieren…“

          Sorry für die blöden Tippfehler.

  5. Die Nachnamensregelung ist ja schon in Europa allein ziemlich verschieden.
    Wenn ich nicht irre, nehmen in Spanien die Kinder sowohl den Namen des Vaters als auch der Mutter an.
    Und den Aspekt des Nachwuchs hat Christian m.E. nicht genug berücksichtigt. Nachnamen sind, glaube ich, sowieso erst relativ spät entstanden (nicht ohne Grund sind es ja häufig Berufe: Müller, Meier, Schulze oder Ortsbeschreibungen, wo derjenige herkam …)
    In Grimms Märchen heißt es ja auch: „Sag niemanden wo Du herkommst und wer Dein Vater ist.“

    Dass der Nachname von irgendeinem (potentiellen) Elternteil von den anderen Elternteil übernommen wird hat m.M. vorwiegend praktische Gründe.
    Also welchen Namen das Kind dann tragen wird. Dass es zu einer Familie gehört und zugeordnet werden kann bzw. sich selber zuordnen kann.
    In irgendwelchen Ur-Gesellschaften gab es wahrscheinlich nur Vornahmen und später dann zusätzlich Ergänzungen (Karl der Große, Max der Lahme, Elfriede die Dumme, …)

  6. Vielleicht ist das vielen Frauen einfach nicht wichtig. Darüber hinaus gibt es aber rechtliche Hürden.

    Eine Frau kann den Nachnamen ihres Mannes zu ihrem dazu nehmen. Eine Freundin von mir hat sich schon drauf gefreut, mit ihrem Freund später nach der Hochzeit einen Doppelnamen zu teilen (vor allem weil die Namen so gut zueinander passen). Allein: Das ist rechtlich nicht möglich. SIE kann einen Doppelnamen führen, wenn der Name des Freundes als Ehename genommen wird, indem sie ihren Namen diesen anfügt, aber umgekehrt kann er dann nicht ihren Namen seinem anfügen, da ja sein Name der Ehename ist.
    Bespiel: Anna Müller und Stefan Schmidt heiraten. Möglichkeiten, die sich bieten:
    1. Beide behalten ihre Geburtsnamen
    2. „Schmidt“ wird als Ehename ausgesucht.
    a) beide heißen jetzt nur Schmidt ODER
    b) Anna stellt ihren Geburstnamen dabei: Müller-Schmidt oder Schmidt-Müller. Stefan heißt weiterhin nur Schmidt.
    3. „Müller“ wird Ehename
    a) beide heißen Müller ODER
    b) Stefan stellt seinen Geburtsnamen dabei: Schmidt-Müller oder Müller-Schmidt. Anna heißt weiterhin nur Müller.

    Es ist NICHT möglich, dass beide Schmidt-Müller (oder Müller-Schmidt) heißen. Zwar macht das Sinn, wenn man bedenkt, dass sich sowas in wenigen Generationen zu Namensungetümen auftürmen kann, doch andererseits ist das eben nicht gerade gleichberechtigt.

    Wenn eine Frau den Namen ihres Mannes nicht annimmt, kommen neue Probleme, wenn Kinder geboren werden. Rechtlich darf ein Kind keinen Doppelnamen, gebildet aus dem Namen der Mutter und dem des Vaters tragen, obwohl das ja wohl eindeutig die logischste Lösung wäre. Es kann nur einen von beiden nehmen (auch wenn die Mutter nach der Hochzeit einen Doppelnamen angenommen hat). Wahrscheinlich entscheiden sich viele Frauen, den Namen ihres Mannes anzunehmen, damit das Kind nicht NUR den Namen der Mutter oder NUR den Namen des Vaters trägt und alles schön einheitlich ist. Das führt vermutlich in der Praxis zu allerlei Problemen („Verstehe, Herr SCHMIDT, sie wollen ihre Tochter, Lisa MÜLLER abholen? Soso…“)

    Einen gemeinsamen Ehenamen zu tragen und den an die Kinder weiter zu geben ist schlichtweg einfacher.

    So sieht die rechtliche Basis aus und wenn man darüber einen Artikel schreibt, sollte man das wenigstens mal erwähnen. Finde ich erheblich logischer als davon auszugehen, dass sich die Frauen unbewusst von ihrem Mann dominieren lassen wollen.

  7. @ Robin

    Die rechtliche Basis beantwortet aber die Frage nicht, schon gar nicht logisch: Warum nehmen in 80 % der Ehen Frauen den Namen ihres Mannes an, aber nur in 5 % der Ehen Männer den der Frau?

    So (Übernahme des Frauennamens durch den Mann) wäre ja der Wunsch nach einem einheitlichen Familiennamen auch realisierbar.

  8. Gedankenwerk hat Recht: in Spanien und Lateinamerika haben wir alle zwei Nachnamen, zuerst den vom Vater und dann den von der Mutter. Wobei in Spanien seit 2005 die Reihenfolge frei wählbar ist. So hat mein Neffe Pau, geboren im Juni 2012, zuerst den Nachname seiner Mutter und dann den von meinem Bruder.

    In Portugal und Brasilien ist es gleich, nur kommt zuerst der Name der Mutter an erster Stelle und dann der des Vaters an zweiter.

    Also der Gebrauch, der in diesem Artikel besprochen wird gilt eher für Deutschland und wird sehr stark von der Rechtslage bestimmt, und nicht so sehr von Gedanken über „Waschlappen“ oder so. Das deutsche Gesetz lässt es einfach nicht zu, dass beide Eheleute dadurch sichtbar werden, dass ihre Kinder beide Namen tragen.

    Als ich 2001 meinen deutschen Mann geheiratet habe, bin ich nicht auf die Idee gekommen, auf meinen Namen zu verzichten. Das würde für mich bedeuten, auf meine Eltern zu verzichten. Seine Eltern sind nicht meine Eltern, also trage ich seinen Namen NICHT.

    Dass es hier in Deutschland die Frauen sind, die dazu gezwungen wurden, auf den Namen ihrer Eltern bei der Heirat zu verzichten, geht vielleicht auf das 19. Jahrhundert zurück, als die #verheirateten# Frauen in ganz Europa keine juristischen Personen waren, sondern lebenslang minderjährig blieben. Sie wechselten nur den Vormund: vom Vater zum Ehemann.

    • Du solltest vielleicht noch hinzufügen, dass einer deiner beiden spanischen Nachnamen bei deinen Kindern auch in Spanien verschwindet, du deinen Kindern also nicht sowohl den Namen deiner Mutter als auch den deines Vaters weitergeben kannst. Dass darüber durchaus auch in Spanien debattiert wird sieht man z.b. am Streit, welcher der beiden Nachnamen _zuerst_ genannt wird und sich dann in der Erbfolge durchsetzt.

      • Das stimmt, @Luc. Mein zweiter Nachname von meiner Mutter, Navarro, kann ich nicht weitergeben. Auch meine Brüder können ihren zweiten Nachname Navarro nicht. Aber hier in Deutschland kann ich nicht einmal meinen ersten Nachnamen weitergeben. Wir haben uns entschieden, unseren Kindern den deutschen Namen des Vaters zu geben, weil sie hier aufwachsen werden und deutsche Bürger sind. Wobei ich eine Familie kenne, die sich auf Folgendes geeignit haben: wenn das erste Kind ein Mädchen ist, heißt es wie die Mutter. Also wurde es ein Mädchen und beide Kinder (Mädchen und Bub) heißen Durau wie die Mutter. Der Mann wird im Kindergarten dann, nach deutscher Logik, als „Herr Durau“ angesprochen, obwohl er anders heißt.

        Vor der Codifizierung des Rechts im 19. Jahrhundert (Bürgerliches Gesetzbuch), haben zumindest die Adligen durchaus die vier Nachnamen der Eltern gehabt, und zwar frei wählbar. Ein Kind konnte die Nachnamen des Vaters, das andere die von der Mutter, oder sogar von der Großmutter annehmen. Ein schönes Durcheinander für Historiker. Das Bürgerliche Gesetzbuch nach dem Model Frankreichs hat die Sache dann genormt und vereinfacht und auf alle Schichte der Bevölkerung ausgedehnt.

        Wegen der Reihenfolge: ein Streit ist es nicht, sondern eine Debatte. Man hat ja überlegt, die Reihenfolge der Nachnamen am Alphabet festzumachen, aber dann wären die Nachnamen der letzten Buchstaben nach ein paar Generationen verschwunden, wie z.B. mein erste Name, Varela, oder baskische Namen wie Zubizarreta.

  9. In meinem Umfeld richtet sich die Entscheidung mittlerweile tatsächlich zu 90% nach dem Nachnamen an sich – also welcher als schöner klingend empfunden wird.
    Ich z.B. finde den Namen meines Mannes weit schöner als meinen, er hätte aber auch kein Problem gehabt meinen Namen anzunehmen sofern dieser ihm besser gefallen hätte. Warum wir noch immer jeweils unsere eigenen Namen behalten haben? Reine Faulheit weil ich keine Lust hatte alle Urkunden und Zeugnisse neu zu beantragen^^ Ich denke, für viele ist das mittlerweile keine wirkliche Geschlechterfrage mehr sondern eher eine praktische.

  10. Pingback: “Nicht einmal ein Viertel der Frauen findet einen Hausmann erstrebenswert” | Alles Evolution

  11. Nix gegen Tradition, aber gerade die Namenswahl sollte doch etwas gründlicher überlegt sein, wenn man bedenkt, wie oft im Leben man den Namen sprechen, schreiben und buchstabieren muss. Maßgeblich sollte dabei sein, wessen Name Schöner klingt oder besser auszusprechen ist. Eine Frau, die ihren Namen schrecklich findet, ist wohl froh, ihn bei der Hochzeit eintauschen zu können. Umgekehrt gilt sinngemäß dasselbe.

    Alexander Roslin

    „Weshalb man langsam darüber nachdenken sollte, was den Menschen bis in seine Tiefenstruktur hinein so schwer veränderbar, so beharrend macht.“

    Das liegt doch auf der Hand: der Mensch lernt eben nur sehr langsam. Noch dazu braucht er Sicherheit, und die bezieht er u. A. aus seiner selbstgebauten Schubladenwelt, sie ihm sagt, wie alles (auch Männlein und Weiblein) zu sein hat.

    • @Ich

      Bei schwierigen Namen wird sicherlich auch die Wahl schwieriger. Was glaube ich auch zu dem „fürchterliche Doppelnamen -Phänomen“ beigetragen hat: Wenn beide Namen fürchterlich sind, dann konnte sich keiner durchringen den anderen anzunehmen und man wählte den Doppelnamen, so dass man wenigstens etwas bekanntes in der Fürchterlichkeit hatte.

  12. Pingback: Frauen, die über andere Frauen sprechen | Alles Evolution

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