Eine Lehrerin unterrichtet in den USA über Frauenrechte und Feminismus. Die Schüler sind eher gelangweilt. Sie ist entsetzt:
It hurts to see this reaction from young men and women who are on the verge of adulthood, entering relationships and discovering who they are. They are annoyed that they have to learn this. They resist it. I can’t think of a more important dicussion to have with them at this age! These kids are sexually active, or will be soon. They are interacting with the opposite sex almost obsessively, thinking only about dates and crushes and who is dating whom. And yet they can’t be bothered to hear meaningful lessons about the history and struggle of more than half of their population
Eben. Sie interagieren mit dem anderen Geschlecht. Sie mögen es vielleicht sogar. Sie verstehen, dass die süssen Jungs auf die süssen Mädchen stehen und umgekehrt. Sie fühlen sich vielleicht nicht unterdrückt, sondern merken, dass die Jungs teilweise schüchtern sind, teilweise draufgängerisch und beides seinen Reiz hat.
Die Vermutung der Lehrerin:
Saddest of all is that the girls are just as likely as the boys to roll their eyes. I have thought long and hard about why this is, and the only answer I can muster is that the girls need to remain appealing to their male classmates, and a feminist is, well, just not date-able I guess. She is a threat. A threat to the status quo, a weirdo, an outsider. She won’t let the boys be boys, or men, or whatever it is they are trying to be to impress these girls they chase.
Also direkt die Opferperspektive: Die Mädchen sind vom Wohlwollen der Jungs abhängig und wollen es sich nicht verderben und die Jungs wollen eben Jungs sein und lassen sich das nicht einschränken. Warum auch die ganzen Privilegien aufgeben?
Es ist schade, dass sie nicht einmal wirklich auf den Gedanken kommt, dass Mädchen sich nicht zwangsläufig in dieser Opferrolle sehen und auch nicht zwangsläufig wegen der Jungs den Feminismus ablehnen. Vielleicht sind sie einfach auch gerne Mädchen, wollen auch aufgrund der intrasexuellen Konkurrenz und dem Statusgewinn unter Mädchen hübsch sein und dadurch Macht gewinnen, vielleicht gefällt es ihnen eher so und sie empfinden Rollenaufgaben als etwas negatives. Vielleicht wollen sie nicht in eine Zustimmungskonzept einwilligen, sondern einfach so normalen Sex haben, der nicht mit Absicherungen überfrachtet sind, vielleicht haben sie keine Lust auf jeder Party erst einmal eine Ansprache zu halten, welche Interventionsstrategien bei sexistischer Kackscheiße bestehen und ein Awarenessteam einzuteilen, dass dann vielleicht sogar die Anmachversuche und Rummachereien auf Einhaltung des Konsensprinzips hinterfragt. Vielleicht lästern sie gerne über die Dicke in der Klasse und wollen sich die Beine rasieren.
These questions and answers have gotten tiresome because every year I feel they are still missing the pivotal point which is “WHY DON’T YOU CARE?” Why are the kids so averse to talking about women’s issues? Why isn’t it cool?
Why isn’t it COOL? WHY ISN’T IT COOL?!?! It hit me like a ton of bricks, standing there in front of 30 resistant teens. A lightbulb! This is the same generation that gets excited about the black civil rights movement! This same class couldn’t get enough of the Black Panthers and MLK and of showing me how much they knew already and how supportive they are of (racial) equality and civil rights! This is the generation of gay rights and marriage equality! This very class of kids wore NO ON H8 butons and proudly supported their gay classmates! The civil rights movement is COOL. The gay rights movement is COOL. How is it possible that these equality loving, progressive California teens find women’s rights to be so UNCOOL?
Vielleicht weil sie als weniger einschränkend daherkommen als der Feminismus. Diese anderen Bewegungen weisen ihnen auch wesentlich weniger eine Opferhaltung zu und machen einschränkende Sexualregeln.
Eine viel interessantere Frage: Was haben denn junge Frauen und Männer von einer Umsetzung der feministischen Theorie? Vieles von dem, was sie gerne machen wollen, wird eingeschränkt oder als gesellschaftlich erzwungene Anbiederung an die Jungs gesehen. Und die werden als Unterdrücker aufgebaut, die Angst vor starken Frauen haben. Es lässt beide nicht gut dar stehen.
Und vielleicht verkennt die Lehrerin auch, dass einfach das Akkordionprinzip, wonach man sagt, dass man für Gleichberechtigung ist, damit aber dann eigentlich meint, dass man dafür ist, Gleichstellung nach den feministisch vorgegebenen Regeln umzusetzen, durchaus durchschaut ist und viele zu dem Entschluß gekommen sind, dass sie emanzipiert sind, aber auf den weiteren genderfeministischen Überbau keine Lust haben.
Weil er eben nicht cool ist. Sondern eine Einschränkung, die nicht als sinnvoll angesehen wird.