Gedankenwerk stellt in einem Kommentar den Unterschied aus seiner Sicht zwischen einer Feministin und einer emanzipierten Frau dar.
Ich würde emanzipierte Frauen nicht mit Feministinnen gleichsetzen.
An emanzipierten Frauen stören sich die wenigsten Männer, wenn emanzipiert vorwiegend heißt, (wirtschaftlich) unabhängig.
Emanzipiert ist ja genau das Gegenteil von “die Schuld bei andern suchen”.
Emanzipiert heißt für mich, selber sein Leben steuern und Verantwortung zu übernehmen. Es schließt nicht aus, sich auf andere (freiwillig) einzulassen und (freiwillig) Verpflichtungen *einzugehen* (nicht verpflichtet zu werden), für andere da zu sein.
Welche Verhaltensweisen haben Feministinnen, die sie “unattraktiv” machen?
Das Feindbild im Männlichen suchen und aufgrund der Geschlechterunterscheidung zu erhöhen oder zu erniedrigen. Aber gleichzeitig Geschlechterunterschiede mit ihren *positiven* Punkten einebnen zu wollen (gilt eigentl. ausschließlich für Sexualität).
Bei allem eine Benachteiligungsrechnung machen, die zudem jedem Realmaß entbehrt.
Das stimmt so natürlich nur für einen Teil des Feminismus, der allerdings aus meiner Sicht genau der Feminismus ist, der die negative Aufladung des Begriffes verursacht hat.
Ich meine auch, dass die allermeisten Männer kein Problem mit Gleichberechtigung und Emanzipation haben, mit Feminismus aber ein „Darüber hinaus“ und eine Männerfeindlichkeit verbinden.
Dazu trägt eben bei, dass die Frauen, die man als Feministinnen in der Presse wahrnimmt, durchaus nicht selten eine gewisse Männerfeindlichkeit verkörpern, etwa Deutschlands Vorzeigefeministin Alice Schwarzer.
Innerhalb der männlichen Bevölkerung läuft die Einteilung vielleicht eher.
Unselbständige Frau – emanzipierte Frau (Normalfall) – Feministin/Emanze
Während die Selbstwahrnehmung „feministisch orientierter Frauen“ eher ist.
Unselbständige Frau – emanzipierte Frau/Feministin
Die Wahrnehmung ist hier auch weniger Schwarz – Weiß. Die meisten Frauen haben keine Kenntnis tatsächlich feministischer Ideen und kennen allenfalls ein paar Schlagwörter, die eher in Verbindung mit einem Equityfeminismus, also einem auf Gleichberechtigung ausgerichteten Feminismus stehen. In anderen Bereichen sind sie aber für klassische Rollenverteilungen oder stehen dazu, selbst Geschlechterrollen hochzuhalten, beispielsweise indem sie sich selbst sehr weiblich geben und auf „echte Männer“ stehen.
Die Abgrenzung zwischen emanzipierten Frauen und feministischen Frauen scheint mir jedenfalls in beiden Lagern anders zu verlaufen. Ausserhalb des Feminismus wird die Selbstbezeichnung als Feministin aber eher negativ gesehen.