Der Kulturfeminismus ist in der Wikipedia wie folgt definiert:
Cultural feminism developed from radical feminism. It is an ideology of a „female nature“ or „female essence“ that attempts to revalidate what cultural feminists consider undervalued female attributes.[1] It is also a theory that commends the difference of women from men.[2]
Its critics assert that because it is based on an essentialist view of the differences between women and men and advocates independence and institution building, it has led feminists to retreat from practicing public politics to a focus upon individual „life-style“.[3] Alice Echols (a feminist historian and cultural theorist), credits Redstockings member Brooke Williams with introducing the term cultural feminism in 1975 to describe the depoliticisation of radical feminism. (…)
Cultural feminism commends the positive aspects of what is seen as the female character or feminine personality. It is also a feminist theory of difference that praises the positive aspect of women. Early theorists like Jane Addams and Charlotte Perkins Gilman argued that in governing the state, cooperation, caring, and nonviolence in the settlement of conflicts society seem to be what was needed from women’s virtues.[4]
Josephine Donovan argues that the nineteenth century journalist, critic and women’s rights activist, Margaret Fuller, contributed to cultural feminism. She says that Fuller’s Woman in the Nineteenth Century (1845) initiated the cultural feminist tradition. It stresses the emotional, intuitive side of knowledge and expresses an organic world view that is quite different from the mechanistic view of Enlightenment rationalists.[5][6]
Linda Alcoff argues that women are overdetermined by what she sees as patriarchal systems.[1] She contends that:
„Man has said that woman can be defined, delineated, captured, understood, explained, and diagnosed to a level of determination never accorded to man himself, who is conceived as a rational animal with free will“.[1]
While cultural feminists argue that the traditional role of women provides a basis for the articulation of a more humane world view, other contemporary feminists do not believe that this transformation will happen automatically. They do not believe that the differences between women and men are principally biological.[5] Alcoff makes the point that „the cultural feminist reappraisal construes woman’s passivity as her peacefulness, her sentimentality as her proclivity to nurture, her subjectiveness as her advanced self-awareness“.[1]
Es nimmt also eine „feministische Essenz“ an, die meist positiv dargestellt wird.
Ein passendes Beispiel aus heutiger Zeit liefert ein Blogbeitrag von Antje Schrupp:
Ein weiterer Grund, warum ich eine Frau bin, ist, dass ich meine Erfahrungen im Leben, die nichts anderes sein können als die Erfahrungen einer Frau (und zum Beispiel nicht die eines Mannes) subjektiv bearbeite. Dass ich also darüber reflektiere, mit anderen darüber spreche, davon ausgehend zu diesen oder jenen Entscheidungen komme – zu Entscheidungen, die meine eigenen Entscheidungen sind, die Entscheidungen von Antje Schrupp, also einzigartig. Sie sind nicht einfach eine zwangsläufige Folge meiner Sozialisation. (…) Frausein bedeutet, mit einer bestimmten Position in dieser Welt ausgestattet zu sein. Die Geschlechterdifferenz, die alle möglichen Aspekte unserer Welt auf vielfältige Art und Weise prägt (ob uns das nun gefällt oder nicht), durchquert mein Personsein permanent. Es ist unentwirrbar, es ist nicht möglich, mein „Frausein“ von meinem „Menschsein“ zu trennen, wie es die Rede von der „weiblich sozialisierten Person“ suggeriert. (…) Nur Frauen können sagen, was Frauen erleben. Weil Menschen, die keine Frauen sind, niemals erlebt haben können, was Frauen erleben. Die Art und Weise, wie eine bestimmte Frau das beschreibt, was sie erlebt, ist aber subjektiv, das heißt, sie unterscheidet sich von der Art und Weise, wie andere Frauen dasselbe beschreiben.
Auch hier geht es um das irgendwie weibliche, was man nicht näher eingrenzen kann.
Es ist eine klassische Differenzfeministische Position, die aber letztendlich durchaus einige Beliebtheit in einem Gleichheitsfeminismus hat, wenn man sie dafür auch umformulieren muss.
Dort ist es nicht die Essenz des weiblichen, die gut ist, sondern die Essenz der männlichen Rolle, die schlecht ist und die abgebaut werden muss. Bezeichnenderweise wird hier gerne das weibliche als „Normal“ und „die männliche Geschlechterrolle“ als „das Andere“ ausgewiesen, also ein „othering“ durchgeführt. Dieser versteckte Kulturfeminismus führt dann über Theorien wie Undoing gender dazu, dass eine Aufwertung der Frau hin zu einem Gynozentrismus stattfinden kann.
Die Kritik am klassischen Kulturfeminismus stützt sich meist darauf, dass
- Essentialismus den verschiedenen unterschiedlichen Ausprägungen nicht gerecht wird, die es zwischen männlich und weiblich gibt
- Die Aufwertung des Weiblichen zu subjektiv ist und ohne weitere Argumente erfolgt.
Sie ist abzugrenzen von einer biologischen Sichtweise, die eben gerade in der heutigen modernen Sichtweise keinen Essentialismus kennt, und auch die Eigenschaften nicht nach gut und schlecht unterteilt, sondern einfach davon ausgeht, dass Männer und Frauen verschiedenen Eigenschaften haben, ohne das damit ein Werturteil verbunden ist.