Homosexualität und Heirat („Homo-Ehe“)

Die Ehe unter Homosexuellen, also Schwulen oder Lesben, wird kontrovers diskutiert. Meiner Meinung nach spricht wenig dagegen, auch Homosexuellen die Möglichkeit zu einer gegenseitigen juristischen Absicherung zu geben, aber ich möchte als Diskussionsgrundlage vielleicht einmal ein paar Konzepte dazu ansprechen:

I. Das theologische Konzept:

Die theologische Position hat meiner Meinung nach die schwächste Basis, was wohl auf einem atheistischen Evolutionsblog wenig erstaunt.

Das zentrale Argument dort ist „Meine Religion sagt, dass Homosexualität an sich eine Sünde ist, dass folgt daraus, dass es in meinem heiligen Buch (Stand: meist zumindest 2000 Jahre zurück) steht“.

Dagegen das Folgende:

  • Es gibt keinen Gott. Die Gebote sind damit irrelevant
  • Selbst wenn man sie als relevant ansieht: Wäre derjenige bereit, im Gegenzug kein Schweinefleisch zu essen oder Regeln zu akzeptieren, dass Frauen darauf hinweisen müssen, dass sie ihre Tage haben, damit andere ihre Religiösen Regeln umsetzen können? Ach, es sollen nur ausgewählte Regeln der eigenen Religion verbindlich sein? Bei allgemeiner Religionsfreiheit eine schwache Grundlage.
  • wenn man darauf abstellt, dass dies eben eine religiöse Regel ist, die besonders akzeptiert ist: a) das ist nicht der Fall. Die Allgemeinheit akzeptiert Homosexuelle. b) inwiefern beeinträchtigt heteroseuxelle Christen eine homosexuelle Ehe mehr als eine homosexuelle Partnerschaft, die sie eh gesellschaftlich hinnehmen müssen?

II. Die Ehe ist eine Absicherung für Kinder und damit für Homosexuelle nicht das passende Institut

Eine weitere Abgrenzung ist die Frage nach dem Wesen der Ehe. Dabei kann man entweder den Bund zwischen zwei Menschen betonen, die beschließen, gegenseitig für einander einzustehen oder man kann anführen, dass die Ehe die gegenseitige justische Absicherung geben soll, aus der heraus man Kinder bekommen kann.

Nach der ersten Auffassung wäre eine Homosexuellenehe unproblematisch, nach der zweiten Auffassung hingegen wäre sie das falsche Institut, weil Homosexuelle keine Kinder bekommen können.

Argumente bezüglich der Abgrenzung gibt es viele:

  • Paarbindung und gegenseitige Liebe sind eben genau aus der Kinderaufzuchtsproblematik entstanden, die Ehe ist nur deren juristische Absicherung und Umsetzung, so dass sie eben auch nur für heterosexuelle Paar geeignet ist.
  • Dagegen läßt sich zunächst anführen, dass es ein naturalistischer Fehlschluß ist, die Entstehungsgeschichte begründet an sich noch nicht, dass die damaligen Gründe fortdauern. Zudem wirken nach den biologischen Theorien bei der Paarbindung der Homosexuellen die gleichen Mechanismen, die auch bei heterosexuellen wirken. Lediglich ihre eingespeicherten Attraktivitätsmerkmale sind vertauscht.
  •  Heterosexuelle können Kinder bekommen und Kinder erfordern andere Regeln. Es ist erst einmal richtig, dass eine Ehe eine gute Absicherung für das Kinderbekommen sein kann, gerade aus Sicht der Frau. Allerdings verliert diese Argument gerade in Deutschland einiges an Wert, weil
    • Viele Kinder auch außerhalb der Ehe geboren werden und diese über Unterhaltsregelungen ebenfalls abgegolten sind
    • Frauen diese Absicherung aufgrund des Sozialstaates, Unterhaltsrechts und eigener Berufsfähigkeit wesentlich weniger brauche
    • Auch heterosexuelle Partner, die keine Kinder bekommen können, die Ehe schließen können. Hiergegen könnte man anführen, dass das Kriterium des Kinderkriegens lediglich nicht überprüft wird, weil es ein zu großer Eingriff in die Privatssphäre wäre, wir erlauben aber auch 80 jährigen zu heiraten und die diesbezüglichen Vorteile mitzunehmen, sind in dem Bereich also ohnehin großzügig.
    • zudem ist die konkrete Absicherung und die Stabilität der Ehe durch die vereinfachten Scheidungsverfahren eh in ihrem Absicherungscharakter stark eingeschränkt und entwertet, so dass auch dieses Argument eher schwach ist

Aus meiner Sicht hat sich – zumindest in Deutschland – der Charakter der Ehe von einer Vorbereitung auf das Kinderkriegen zu einem Beschluss des gegenseitigen für einander Einstehens als Paar gewandetlt und gilt als Zeichen der Ernsthaftigkeit und Dauerhaftigkeit der Beziehung.

Dieses Zeichen Homosexuellen vorzuenthalten erscheint mir dann, wenn diese es genau so nutzen können, wie Heterosexuelle nicht sinnvoll.

III. viele der rechtlichen Gestaltungen unter Paaren sind gerade durch eine Ehe abgedeckt

Viele der Regelungen, die man gegebenenfalls unter langfristigen Paaren treffen möchte und die gerade ein gegenseitiges Füreinandereinstehen absichern sollen, sind letztendlich nur über eine Ehe (gebenenfalls mit einem entsprechenden Ehevertrag) möglich.

Vertragliche Unterhaltspflichten lassen sich ansonsten nur wesentlich schwieriger umsezten. bei einer Trennung muss auch bei Homosexuellen verschiedenes verteilt und aufgeteilt werden, Zeugnisverweigerungsrechte machen hieran fest und lösen entsprechende Konfliktsituationen.

Mir ist nicht bekannt, inwieweit homosexuelle Lebenspartnerschaften die Hausarbeit aufteilen oder andere Gestaltungen haben, die zu ungleichen Vermögensverteilungen und Einkommensverteilungen führen. Wer hierüber Statistiken hat, der möge sie bitte in den Kommentaren anführen.

Insgesamt scheint mir der Ehevertrag in diesem Bereich eine größere Rolle zu spielen, man wird wohl meist den Zugewinn ausschließen, weil eh beide Vollzeit arbeiten.

Die Regelungen in Deutschland lassen sich im Lebenspartnerschaftsgesetz (LPartG) nachlesen, wen es interessiert

40 Gedanken zu “Homosexualität und Heirat („Homo-Ehe“)

  1. Mein Eindruck in der öffentlichen Debatte ist, dass die Homo-Ehe am ehesten Gegenwind bekommt aus Anhängern der Gruppe I (kirchengläubigem Volk). Das ist dieselbe (wie gesagt, in meinem Eindruck) besitzstandswahrende Mischpoke, die auch am Tanzverbot an Feiertagen festhält und „eigentlich“ nichts gegen Muslime hat, bis die eine Moschee im selben Landkreis bauen wollen.

    „I have mine, but you can’t have yours“… dass das keine auf Dauer tragbare Einstellung ist, begreifen die meisten Leute, die nicht von ihrer Ideologie daran gehindert werden.

    Ist ja schön, dass bei uns die Trennung von Kirche und Staat Programm ist….
    Der Themenkomplex wird sich hoffentlich mit der Kompostierung der Vor-68er erledigen – wenn der Einfluß der Pfaffen über diverse Politiker erstmal weg ist.

  2. Da der Staat von jeder Art von längerfristigen Paarbeziehungen profitiert, sollte er sie auch „in guten Tagen“ unterstützen und fördern. Der Begriff „Ehe“ ist daher IMO auch auf andere Paarbeziehungen erweiterbar, die damit Vorteile, aber eben auch Nachteile besitzen.
    Etwas anders ist die Pädagogik bei gleichgeschlechtlichen Paaren, da Kinder nach den jeweiligen Geschlechterbeziehungen suchen und sie zur Identifikation oder Abgrenzung brauchen. Das Problem ist aber ohnehin gegeben und hat mit staatlicher Förderung nichts zu tun. Hier wäre darauf zu achten, dass auch außerhalb der Kleinfamilie genügend Identifikationsfiguren vorhanden sind. Das gilt aber noch in höherem Ausmaße bei Alleinerziehenden.

  3. Man ich verstehe diese Debatte nicht, soll doch jeder so leben wie er möchte und warum nimmt sich die Kirche überhaupt heraus, zu bestimmen, wer wie was darf!
    Mein Standpunkt: Menschen die sich lieben und heiraten möchten – sollen es machen! Ich wünsche allen Brautpaaren ein langes glückliches Zusammenleben!
    (editiert: Direkten Spamlink auf kommerzielles Angebot gelöscht)

  4. Ich bin mir ehrlich gesagt, nicht mehr so sicher, ob ich auf den religiös-staatlich definierten Begriff „Ehe“ soviel Wert lege.

    Reicht nicht auch eine Lebenspartnerschaft mit den gleichen Rechten und Pflichten wie eine Ehe (Adoption lasse ich mal außen vor)?

    Bei der Diskussion scheint viel Symbolik und Tradition im Spiel zu sein. Aus den USA gibt es bemerkenswerte Umfragen die belegen, dass nicht wenige durchaus für ein Rchtsinstitut mit den gleichen Rechten und Pflichten für Homos sind, solange man dies nur nicht „Ehe“ nennt.

    Die Ehe scheint demnach etwas Heiliges zu sein, für viel möglicherweise das letzte Bollwerk in einer Welt, in der Beziehungen weniger „stabil“ sind als „damals“ und in der weniger Kinder geboren werden.

    Die Argumentation scheint dabei oft zu sein: Jetzt haben wir bereits die Pille, es gibt Scheidungen, Frauen dürfen wählen und abtreiben, wenn jetzt auch nioch die Homos heiraten dürfen, geht alles den Bach runter…

    Ich denke es hat auch etwas mit der Irritation zu tun, was Geschlecht, Geschlechterrollen und Heterosexualität überhaupt noch bedeuten. Hier sorgen Homos seit jeher für Verwirrung weil sie das sichere Weltbild „Mann-Frau“ mit verschiedenen Sphären, Rollen und Klischees stören.

    Natürlich stellt sich die Frage was wir Homos dafür konnen, wenn Heten ihre Beziehungen nicht in den Griff bekommen und sich ihrer biologischen Bestimmung der Fortpflanzung verweigern 😉

    • Ergänzung: Letztendlich fände ich es sowieso am sinnvollsten, die Ehe zu entstaatlichen und als ein privatrechtliches Angebot zu betrachten, welches freie Individuen miteinander eingehen können.

      • Das ist die Miskonzeption, die diese ganze Debatte prägt: Die Ehe sollte nicht durch den Staat, sondern gegen den Staat geschützt werden. Was soll den Staat den interessieren, ob zwei oder mehr Leute zusammenleben. Monogamie ist ohnehin nicht mehr bindend, also ist es nichts weiter als die Besteuerungsfrage.

        Die Ehe – und die daraus resultierende Familie – nimmt für die Reproduktion der gGesellschaft wesentliche Funktionen wahr. Der Staat sollte darauf keinen Zugriff haben.

        Diese Autonomität wurde seit langem geschleift: zuerst, indem Familie als Ort der Gewalt und Machtungleichheit dargestellt und daraufhin Interventionsbedarf des Staates proklamiert wurde. Diese Eingriffmöglichkeiten wurden immer weiter ausgedehnt, der Staat regiert heute in alle möglichen Aspekte der Familie hinein.

        Eine Ehe für alle löst die Ehe und Familie von ihrer biologisch-sozialen Basis. Sie wächst nicht mehr aus sich heraus, sondern wird vom Staat rechtlich zusammengestellt und verwaltet.

        Die ganze Debatte geht an dieser Frage vorbei und konzentriert sich auf Unsinn, wie als ob es darum ginge, wer mit wem wie zusammenleben darf oder soll. Da wird die Debatte emotionalisiert, und die strukturellen Konsequenzen schlüpfen unbemerkt mit hinein. Wer die Diskurshoheit hat, ist offensichtlich.

    • Privatrechtlich könnte man imho eigentlich nur die Unterhaltspflichten regeln. Ehe umfasst zZ allerdings deutlich mehr.

      Den Zusammenhang mit Adoption hattest du bereits genannt, mindestens hat man noch das Aussageverweigerungsrecht und Steuerliche subventionen (ich vermute mal, die würdest du eh abschaffen wollen, sie seien der Vollständigkeit halber erwähnt).

      Ausserdem dient „Ehepartner“ an vielen stellen im Recht als „Default“ (beispielsweise beim Erben, beim Sorgerecht und oft auch im Privatrecht, z.B. bei Versicherungen), also als Hilfe, dass man eben nicht jeden krams explizit Vertraglich regeln muss, und für den einigermaßen häufigen Fall des Zusammenlebens nicht erst ein Jurastudium braucht.

      Insofern denke ich, dass man sicher einzelne Aspekte Entstaatlichen könnte (Unterhalt z.B.), andere aber inhärent Staatlich sind.

    • @Adrian

      Du schreibst:

      Reicht nicht auch eine Lebenspartnerschaft mit den gleichen Rechten und Pflichten wie eine Ehe (Adoption lasse ich mal außen vor)?

      Kommentar:

      Naaa, dann werde sich eben gewisse Leute wieder diskriminiert fühlen, weil andere etwas können, was sie dann nicht können.
      Also: Ehe plus Lebenspartnerschaft für Heteros, Homos, Transgender, Intersexuelle und Queergender oder was es sonst noch gibt!

      Lebenspartnerschaft und Ehe mit gleichen Rechten und Pflichten, sonst geht das Geschrei wieder los bezüglich Diskriminierung!

      Und ja: Dann hoffe ich, ist wenigstens in diesem Bereich einmal Friede, Freude und Eierkuchen und alle haben sich gerne! 🙂

      • Man kann sich natürlich immer beliebig diskriminert fühlen, aber faktisch wird zZ diskriminiert gegen Homosexuelle, Verwandten- und gegen Vielehen.

        Als was für ein Geschlecht die Ehepartner sich empfinden, oder wie ausgeprägt die Geschlechtsorgane sind, ist dem Staat afaik egal: erlaubt ist die Heirat, wenn in einem Ausweis „Mann“, im anderen „Frau“ steht, und man nicht Verwand ist. Egal ob der (laut ausweis) Mann sagt, dass er sich als Frau sieht, oder ob der Eintrag in die Geburtsurkunde, wäre die nicht boolean, mehr „0.51“ gewesen wäre.

    • Adrian

      Ich bin mir ehrlich gesagt, nicht mehr so sicher, ob ich auf den religiös-staatlich definierten Begriff “Ehe” soviel Wert lege.

      Reicht nicht auch eine Lebenspartnerschaft mit den gleichen Rechten und Pflichten wie eine Ehe (Adoption lasse ich mal außen vor)?

      Bei der Diskussion scheint viel Symbolik und Tradition im Spiel zu sein. Aus den USA gibt es bemerkenswerte Umfragen die belegen, dass nicht wenige durchaus für ein Rchtsinstitut mit den gleichen Rechten und Pflichten für Homos sind, solange man dies nur nicht “Ehe” nennt.

      Hier muß ich mal meinem Lebenspartner Adrian ausdrücklich recht geben.

      Der Begriff Ehe ist für Mann und Frau vorbehalten. Es ist völlig absurd, hier den gleichen Begriff für Homolaner einzuführen. Homolaner sollen einfach eine Ersatzeinrichtung erhalten, um das tun zu können, was sonst nur Eheleuten vorbehalten ist.

      Es widerspricht einfach dem Empfinden, das, was Homosexuelle tun, als Ehe zu bezeichnen.

      Homosexuelle sollen hier einfach sozusagen ihr Futter bekommen und fertig.

      Nicht zuletzt muß man davon ausgehen, daß Homosexualität eine Kompensation ist und nicht natürlich. Auch vor diesem Hintergrund lehne ich dieses übermäßig politisch-korrekte Vorhaben ab. Da will man ein besonders guter Mensch sein und zur Speerspitze des Fortschritts gehören. Das ist peinlich.

      Hier mal ein interessanter Artikel zum pathologischen Charakter der Homosexualität, den mir Neozelot empfohlen hat:
      http://www.dijg.de/homosexualitaet/verstehen-biblisches-verstaendnis-mann/

      Man sollte das christlich-anthropologische Zeugs überfliegen und direkt zu den Kapiteln 2 und 3 gehen. Ich hoffe, hier gibt es genug Leute, die sich nicht vollständig der hirnrissigen Ideologie unterwerfen, Homosexualität sei natürlich.

      Lieber Christian,

      es ist dir doch auch klar, daß der evolutionsbiologische „Ansatz“ über erhöhte Fruchtbarkeit von Verwandten keineswegs belegt oder abgesichert ist. Ich hoffe, du bist in der Lage, unabhängig zu denken.
      Hast du dich eigentlich schon einmal dezidiert mit der pathologischen Erklärung von Homosexualität auseinandergesetzt?

      • Was war denn nun mit dem Herrn Pappa?

        War der Offizier bei Horch & Guck, mit schicker Uniform?

        Musstest du ihm immer die schönen schwarzen Stiefel blankwichsen?

        Versuch’s doch mal bei den Dworkinesken Paranoiatanten, dort ist deine Methodik des anekdötchenbasierten induktiven Kurzschlußes weit verbeitet.

      • Die Offensive Junger Christen (OJC) e. V. (engl.: Reichenberg Fellowship) ist eine ökumenische Kommunität mit evangelikaler Geschichte und Prägung, die als Teil der volksmissionarischen und seelsorgerlichen Fachverbände Mitglied im Diakonischen Werk der EKD ist.[2] Sie wurde unter dem Namen Christen in der Offensive e. V. gegründet; ihr Sitz ist in Reichelsheim im Odenwald. Zu ihr gehören das Deutsche Institut für Jugend und Gesellschaft, das Bündnis für Ehe und Familie sowie die OJCOS-Stiftung.

        http://de.wikipedia.org/wiki/Offensive_Junger_Christen

      • Ach Kirk,

        also:

        „Nicht zuletzt muß man davon ausgehen, daß Homosexualität eine Kompensation ist und nicht natürlich.“

        Bei Säugetieren? Wieso? Also laut der Literatur aus meinem Biologiestudium, und das ist Fachbiologie und kein Gender-Gedöns, ist es bei Säugetieren der Testosteronspiegel in einer bestimmten Entwicklungsphase, der das Individuum „polt“, beim Menschen und vielen anderen Säugerarten ist diese Phase pränatal. Viel Testosteron in dieser Phase macht aus dem Menschen einen heterosexuellen Mann oder eine homosexueller Frau, wenig Testosteron eine heterosexuelle Frau oder einen homosexuellen Mann. Die „Polung“ ist irreversibel, ein „Umpolen“ ist nicht möglich.

        Jetzt ist es lediglich denkbar, dass es bisexuelle Wackelkandidaten gibt, bei denen irgendwelche Erfahrungen, psychische Faktoren usw. dafür sorgen können, dass der Wackelkandidat doch eher in eine der beiden Richtungen geht. Vielleicht auch Kompensationen.

        Kompliziert kann das Ganze auch deshalb sein, weil die Hirnregion im Menschen, die für die Sexualität zuständig ist, hypervariabel ist zwischen verschiedenen Individuen. Deshalb gibt es ja so eine Vielzahl an sexuellen Vorlieben bei Menschen beider Geschlechter und sexueller Orientierungen.

        Dennoch gilt: Wer richtig Hetero oder richtig Homo ist, der bleibt das auch, sofern er oder sie ein Säugetier ist.

        Jetzt zu diesem Argument mit dem „natürlich“: Zum einen gibt es im Tierreich gleichgeschlechtlcihe Verpaarungen, teils deshalb, weil ein Hetero-Männchen das andere als Ersatzobjekt missbraucht (Machen einige Männchen, z. B. Elefantenbullen, die keine Kuh abgekriegt haben, sogar mit Nashörnern beliebigen Geschlechts. Dem armen Nashorn kann dabei das Rückrad brechen.), teils, weil echte Homosexualität vorliegt. Ob dann die Homosexualität ein nichtadaptives Merkmal ist oder dem Tier darwinistisch doch irgendwelche Vorteile bringt, spielt keine Geige: Aus biologischer Sicht sind gleichgeschlechtliche Verpaarungen und Homosexualität nichts unnatürliches, es gibt sie bei einer Reihe von Arten.

        Aber selbst wenn das Dasein am anderen Ufer selbst aus biologischer Sicht unnatürlich wäre, wäre es dann schlimm?

        Natürlich = good, unnatürlich = evil? Das wäre ein naturalistischer Fehlschluss, hätte Oma ihn gekannt, hätte sie auf gut Plattdeutsch gesagt: „Dat tut me nit!“

        Mord & Totschlag ist der der Natur natürlich, Gewalt, Schwächere platt machen, Parasitismus, dann parasitoide Arten, die Eier in durch Stich gelähmte, lebende Tiere ablegen, die von der Larve bei lebendigem Leibe von innen heraus gefressen werden, dann schmeißt das Steinadlerküken sein Brüderchen/Schwesterchen aus dem Nest, um mehr Nahrung von den Eltern zu kriegen…

        …also so sehr ich die Natur und die Tiere liebe – ich hab gerade auch deshalb Biologie studiert – das System der Natur ist in vielen Hinsichten mörderisch und kreaturverachtend. Ist man als Hetero an typische Fortpflanzungsstrategien in diesem System besser angepasst als als Homo, oder ist man sonst wie an dieses System besser angepasst als andere, ist das kein Grund, darauf stolz zu sein. Generation für Generation setzen Tiere Überschüsse an Nachkommen in die Welt, die dann um begrenzt vorhandene Lebensräume und Nahrungsressourcen konkurrieren, dann die ganzen Interessenskonflikte zwischen Männchen und Weibchen, dann die Tatsache, dass wir in unperfekten, verletzlichen, kränklichen, nur begrenzt regenerationsfähigen Körpern stecken, die auch noch sterblich sind – man könnte meinen, das System habe der Leibhaftige, falls es ihn gibt, persönlich erfunden, um sich an dem ganzen Leid zu weiden.

        Wenn etwas natürlich oder „aber unnatürlich“ ist, spricht das weder dafür noch dagegen.

        Was bezweckst Du eigentlich damit, dass die Homosexualität als unnatürliche, pathologische Krankheit darsteht?

        Das gute Verhältnis zwischen Männlein und Weiblein ist so nicht zu retten, die Familie auch nicht. Der Radikalfeminismus ist teilweise auch aus der Unterdrückung von Homosexuellen/durch die Zwangsheterosexualität entstanden. Ich habe als heterosexueller Mann ein Interesse dran, dass der soziale Nährboden dafür, dass sich noch mehr Frauen in männerhassende Feministinnen verwandeln, weil sie sich als Lesbierinnen unterdrückt fühlen, so klein wie möglich gehalten wird. Du nicht?

        Außerdem: Kannst Du bestreiten, dass Familienkräche nach einem Outing eines Homos Familien zerstören können, und politische Programme wie Gender Mainstreaming entstehen lassen können, die gegen die Familie gerichtet sind?

        P.S.: Gib´s zu – wenn Dein Sohn oder Deine Tochter, falls vorhanden, am anderen Ufer wäre, wäre Dir doch echt ne Pille, oder (Oder kompensierst Du genau das hier immer?)?

  5. Religiöse Gründe bei der Ehe anzuführen ist unlogisch, ganz einfach, weil Religionen die staatliche Ehe doch eh für irrelevant halten, sonst hätten sie sie nicht nochmal ihre eigene neben der Standesamtlichen.

    Die Religionen haben hier doch afaik ihre totale Freiheit: sie können verheiraten oder nicht verheiraten, wen sie wollen.

    Wenn ein Katholik der Meinung ist, dass Schwule, Geschiedene oder Evangelen nicht heiraten dürfen: kein Problem, werden sie halt nicht Katholisch getraut.

    Und auch andersrum – wenn der Staat der Meinung ist, man könne nur rechtsfähige Menschen heiraten, und nicht fiktive Gestalten: er hindert trotzdem niemanden daran, mit viel Feierlichkeit die Braut Jesu zu werden.

    Bei einer Diskussion um staatliche Ehe Religiöse Argumente vorzubringen, ist ähnlich unlogisch, wie bei einer Katholischen Hochzeit Argumente aus der Sharia vorzubringen.

  6. tja im grunde stellt sich doch die grundsätzliche frage ob eine minderheit einer größeren gruppe ihren willen/moralvorstellungen ‚aufzwingen‘ will/kann oder?
    wieviel menschen hätten etwas von einer ‚homo-ehe‘ bzw würden das praktisch nutzen. auf der anderen seite stehen menschen die so ein konzept mit ihrem gewissen nicht vereinbaren können. (islam und offiziell kath. kirche und viele der andere kirchen gruppen haben damit offiziel ein problem)

    die frage die christian stellt ob es gott gibt und die variante ob religion unsinn ist ist ja im grunde ohne bedeutung. alle haben die gleichen rechte.

    welche sichtweise auf die welt hat das recht anderen vorschriften zu machen?
    christians ablehnung von dem konzept ‚gott‘ ist genauso eine variante wie meine wenn ich sage ‚der gott der bibel ist lebendig‘. gott abzulehnen ist das gegen konzept zu religion und damit ist es quasi eine eigene ‚religion’/weltanschauung. (die einen nichtvorhandenen gott anbetet)

    es ist offensichtlich das ich einmal aus ethischen gründen, ‚gespeist‘ aus meiner religion, homo-ehe ablehnen könnte, aber ich möchte von einem anderen standpunkt aus argumentieren.
    ehe/familie ist wichtig weil sie das stabiele grundgerüst für eine gesellschaft darstellt, als kleinste einheit darauf baut alles auf, im zentrum aber die nachfolgegeneration.
    homo-ehe kann das nicht leisten und darum sollte soetwas nicht gefördert werden bzw besonderen schutz haben.

    grenzwertig fände ich einige rechtlichen aspekte, das entscheidungen vom lebenspartner getroffen werden können wenn der andere nicht dazu in der lage ist z.b. durch krankheit. soetwas für ich dann zugestehen.

    noch ein video:
    http://blazingcatfur.blogspot.de/2012/06/how-dare-you-defend-traditional.html
    es geht da darum das menschen die schlicht sagen das sie homo-ehe nicht ok finden extreme probleme bekommen/können/werden

    • tja im grunde stellt sich doch die grundsätzliche frage ob eine minderheit einer größeren gruppe ihren willen/moralvorstellungen ‘aufzwingen’ will/kann oder?

      Es wird doch niemand gezwungen, eine Homo-Ehe einzugehen.

      auf der anderen seite stehen menschen die so ein konzept mit ihrem gewissen nicht vereinbaren können. (islam und offiziell kath. kirche und viele der andere kirchen gruppen haben damit offiziel ein problem)

      Eben: Sie haben ein Problem damit, dass Andere nicht nach ihren Vorstellungen leben.

      Eine Mehrheit hat ein Problem mit Evangelikalen: Warum sollte man also diese Religion dann zulassen?

      Ihr fordert Toleranz, obwohl ihr selbst nicht zu Toleranz bereit seid.

      • (
        Den Gedanken, warum Gott darauf angewiesen sein sollte dass Menschen seinen Willen vollstrecken, habe ich noch nie Verstanden.

        Nach meinem Verständnis ist das massiv fehlendes Gottvertrauen.

        Ist Gott etwa so schwach, dass er auf die Hilfe und auf das Urteil seiner Gläubigen angewiesen wäre?

        )

      • hi nick

        ich habe versucht hier einen interessenkonflikt aufzuzeigen. gruppen von menschen versuchen die werte der gemeinschaft zu beeinflussen, aufgrund ihrer eigenen wertevorstellung, die durch glauben oder nicht glauben geprägt sind.

        um auf dein argument einzugehen. mein verständnis ist derart das die ethischen und moralischen vorstellungen der bibel einen rahmen bilden in dem menschen optimal leben. darum ist mein bestreben eben diese guten regeln leben zu können.
        (wer wenn nicht der schöpfer weiss was gut für das geschöpf ist)
        dagegen stehen dann andere meinungen wie ehe ohne trauschein oder homo-ehe die vom bestmöglichen abweichen.

      • „mein verständnis ist derart das die ethischen und moralischen vorstellungen der bibel einen rahmen bilden in dem menschen optimal leben. “

        Einschließlich Todesstrafe für homosexuellen Verkehr, den Kontakt mit menstruierenden Frauen und der Arbeit am Sabbat?

      • “mein verständnis ist derart das die ethischen und moralischen vorstellungen der bibel einen rahmen bilden in dem menschen optimal leben. ”

        Und andere haben andere Vorstellungen.

        Ihr selbst müsst ja keine Homo-Ehe eingehen.

        Warum maßt ihr euch an, ihnen Vorschriften zu machen, über sie zu Urteilen?

        Und warum beschwert ihr euch dann, wenn Andere euch nicht tolerieren?

      • “mein verständnis ist derart das die ethischen und moralischen vorstellungen der bibel einen rahmen bilden in dem menschen optimal leben. ”

        Fragt sich jetzt nur, ob Du da wirklich das richtige Fundament für Deine familialen Vorstellungen gefunden hast.

        Aus dem Neuen Testament:

        „Da wurde ihm gesagt: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen dich sehen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind diese, die Gottes Wort hören und tun.“ (Lukas 8,20-21)

        Während er aber noch zu dem Volk redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draußen und wollten mit ihm reden. Da sprach einer zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir reden! Er aber antwortete und sprach zu dem, der es ihm sagte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? Und er streckte seine Hand aus über seine Jünger und sprach: Seht da, meine Mutter und meine Brüder! Denn wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter! (Matthäus 12, 46-49)

        „Wenn einer zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Weib, Kind, Brüder, Schwestern, ja sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein“ (Lk. 14,26).

        Frau, was habe ich mit dir zu schaffen?“ (Joh. 2,4) fährt Jesus – für einen Juden schockierend – die eigene Mutter auf der Hochzeit zu Kana an.

    • *ehe/familie ist wichtig weil sie das stabiele grundgerüst für eine gesellschaft darstellt, als kleinste einheit darauf baut alles auf, im zentrum aber die nachfolgegeneration.*

      Mir wäre jetzt nicht bekannt, dass mit einer Eheschließung eine Verpflichtung zum Kinderkriegen einhergeht. Das hieße ja auch, das heterosexuelle Paare die keine Kinder (mehr) kriegen können nicht heiraten dürften. Das kanns also nicht sein.

      • hi maren

        du hast recht aber umgekehrt bietet die homo-ehe keine chance auf kinder.
        interessant wäre wieviele homo’s das überhaupt als ziel haben.
        und zum anderen haben beziehungen von homo’s eine erheblich kürzere dauer. die studie an die ich mich errinnere redete von in ausnahme fällen länger als 7 jahre. dagegen sehe ich dann goldene hochzeiten die bei mir in der nachbarschaft gerade vorkommen in einem anderen rahmen.

      • du hast recht aber umgekehrt bietet die homo-ehe keine chance auf kinder.

        Das ist schlicht falsch. Aus dem regulären, homosexuellen Sex entspringen keine Kinder, dennoch ist es auch für „Homos“ leicht, Kinder zu bekommen:
        Bei homosexuellen Frauen braucht es nur einen Spender und Schwupps ist ein Kindlein da. Die lesbische Ehe ist nach deiner Logik der heterosexuellen Ehe sogar überlegen, da ihr doppelt soviele Kinder entspringen können wie der heterosexuellen.
        Auch homosexuelle Männer können Kinder bekommen. Sie können es nur nicht miteinander.
        (Jetzt warte ich geduldig auf die Beifügung weiterer Ad-hoc-Hypothesen.)

        interessant wäre wieviele homo’s das überhaupt als ziel haben

        Warum?

        und zum anderen haben beziehungen von homo’s eine erheblich kürzere dauer. die studie an die ich mich errinnere redete von in ausnahme fällen länger als 7 jahre. dagegen sehe ich dann goldene hochzeiten die bei mir in der nachbarschaft gerade vorkommen in einem anderen rahmen.

        Relevanz? Beleg? Anekdotische Evidenz.

    • Maren schrieb:

      „Mir wäre jetzt nicht bekannt, dass mit einer Eheschließung eine Verpflichtung zum Kinderkriegen einhergeht. Das hieße ja auch, das heterosexuelle Paare die keine Kinder (mehr) kriegen können nicht heiraten dürften. Das kanns also nicht sein.“

      Absolut richtig.

      Immer wieder lustig, dieses Gejammer einer bestimmten Sorte von Konservativen, wie sie doch diskriminiert würden, während sie selbst keine Probleme haben mit den irrationalsten Pseudo- Argumenten andere zu diskriminieren.

      Da sage ich dann mal: Für mehr Kulturmarxismus!

      • hi adrian

        gutes argument.
        ich habe oben schon versucht klar zu machen das ich etwas was signifikannt zum aufbau einer gesellschaft/gemeinschaft bei trägt unterstützen will.
        darum auf unterscheide ich zwischen nützlich und nicht homo ehekann nicht für eine nachfolgegeneration sorgen. darum wird das nicht gefördert. oder der positive effefkt ist zu gering, wenn überhaupt.

        den ganzen werte relativismuss halte ich für destruktiv und langfristig dem untergang geweiht. mich errinnert der westen derzeit stark an das untergehende rom. kraftlos ohne eigene positiven werte für die es einzutreten gilt. bishin zur absichtlichen zerstörung von werten und konzepten einfach um des zerstörens willen weil andere die für positiv halten.
        mit dem ständigen problem das dann immer mehr repariert werden muss.

        thema familie ist da ein deutlisches bsp. im grunde zerschneiden wir die bande zwischen menschen mit immer neuen argumenten und zwingen sie zu bestimmten handeln sei es kinder in der kita abzugeben oder extrem lange wege zur arbeit menschen müßen ja um jeden preis flexibel sein usw…

      • Ich finde besonders den Werterelativismus von leuten erschreckend, die bedingungslos an irgendwelche alten Bücher glauben, ohne irgendwelche Belege für die Richtigkeit ihres Inhaltes zu haben.

        Du glaubst an die Bibel, andere an den Koran, andere an Pachamama die heilige Erde. Wie soll ich entscheiden wer recht hat?

        Wobei die Erde zumindest unzweifelhaft existiert.

      • „homo ehekann nicht für eine nachfolgegeneration sorgen.“

        Die Ehe an sich auch nicht. Das können nur Menschen (vorzugsweise Eltern), egal ob sie nun verheiratetet sind oder nicht.

        „darum wird das nicht gefördert.“

        Es muss ja auch nichts gefördert werden. Es würde ja schon reichen, wenn man Familien fördert und nicht die Ehe an sich.

        „den ganzen werte relativismuss halte ich für destruktiv und langfristig dem untergang geweiht.“

        Ich sehe darin keinen Werterelativismus. Ich sehe darin Menschlichkeit und Anerkennung der Realität.

        „mich errinnert der westen derzeit stark an das untergehende rom.“

        Rom hat eine etwa tausendjährige Geschichte. Der „Untergang“ Roms („Übergang“ in eine andere gesellschaftliche-kulturelle Epoche wäre besser ausgedrückt) korreliert stark mit dem Erstarken des Christentums. Mit solchen Argumenten wäre ich vorsichtig.

        „bishin zur absichtlichen zerstörung von werten und konzepten einfach um des zerstörens willen weil andere die für positiv halten.“

        Und wenn Du mir jetzt noch erklären könntest, wie meine Heirat Deine Ehe zerstört….

        „sei es kinder in der kita abzugeben“

        Das war in der DDR gang und gäbe und dort gab es viele Kinder. Auch Frankreich hat sehr viele Betreuungseinrichtungen und eine höhere Geburtenzahl als Deutschland.

        Ich war auch in der Kita. Ich halte Kinderbetreuungseinrichtungen für ein gutes Konzept,
        zumindest für eines, das nicht schadet.

  7. Es ist völlig schnurzegal ob Homosexualität natürlich ist oder von zuviel Sonneneinstrahlung kommt, weil dann auch klar wäre, dass Heterosexualtät von zuwenig Sonneneinstrahlung kommen müßte.
    Es geht hier doch einzig darum, wie der Staat mit dieser Lebensform umgehen kann. Ob kranke Menschen Gefallen daran haben, andere für krank zu erklären ist dabei Nebensache. Sie werden es auch aus ihrer eigenen Biografie heraus tun.
    Hier geht es um Paarbeziehungen, die füreinander einstehen und einstehen wollen, wovon der Staat profitiert, da er z.B. weniger gefordert ist, wenn in dieser Beziehung mal eine Krise eintritt (Krankheit, Pflege usw.). Der Staat profitiert davon, als wären die beiden verheiratet, also hat er sie dann auch ebenso zu begünstigen, als wären sie verheiratet. Ob man das dann Ehe nennt, oder einen neuen Begriff bildet, indem man das Wort anders nennt und z.B. von rückwärts liest, ist mir dann egal. Dann dürfen sich einige daran freuen, dass der Begriff „Ehe“ extra für ihre Kleinwelt reserviert ist und die andern nennen es dann ehE und haben dasselbe.
    Der Staat hat sich aus solchen Moraldiskussionen rauszuhalten, die ohnehin zu nichts führen, und hat die Menschen so leben zu lassen, wie sie wollen, solange sie anderen nicht schaden, sondern sogar nützen. DAS hat er zu fördern, nichts anderes. Das kann ich als Bürger verlangen und erwarten.

    Die Kirche kann ihr eigenes Süppchen kochen. Das ist deren Bier. Ich bin kein Mitglied in dem Verein, zahl keine Mitgliedsbeiträge und wähl den Vorstand auch nicht mit. Solange die keine Hexen verbrennen sollen die machen, was sie wollen.

  8. „Homo-Ehe“ – halte ich schon für einen verkehrten Begriff, da meines Wissens nie von einer „Hetero-Ehe“ die Rede ist, sondern nur von Ehe.

    Die Debatte (Absurd das es sie in 2012 gibt) hat auch nicht den Tenor einer klerikalen Revolution, sondern fordert bürgerliche Rechte ein, die anderen gegeben sind. Der springende Punkt bei der Diskussion scheint mir zu sein, dass jede Position die sich gegen die „Homo-Ehe“ anführen lässt, früher oder später auf irgendwelche religiösen Überzeugungen zuruck zu führen ist – es gibt kein säkuleres Argument was sich anführen liesse, um die zivilrechtliche Ehe nur heterosexuellen Paaren vorzubehalten und Argumente die Ihren Fuß in religiösen Überzeugungen haben, können natürlich gerne geäußert werden – dürfen im Kontext von Gesetzgebung aber nicht beachtet werden, da wir in einem säkularisierterten Staat leben (wenn auch sehr weich – da wir einen aktiven und durchsetzbaren Blasphemie-Paragraphen haben).

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