Karriere und externe Kinderbetreuung vs. Mutter sein

Ich habe es ja schon wiederholt gesagt: Das Baby ist kein Feminist

Es verwundert daher nicht, dass viele feministische Positionen sich gerade mit Mutter sein und Kinderbetreuung beschäftigen. Wesentliche Positionen dürften sein:

  • Möglichst viel Fremdbetreuung: Nur wenn Frauen möglichst davon abgebracht werden für die Kinderbetreuung beruflich kürzer zu treten, werden auch genug Frauen so handeln und nicht aussetzen. Solange Frauen noch wegen der Kinderbetreuung aussetzen oder dies von ihnen erwartet wird werden Frauen allgemein Nachteile im Beruf haben und damit weniger Karriere machen. Demnach muss Mutterschaft zurückgeschraubt werden
  • Ob eine Frau für die Kinderbetreuung aussetzt ist alleine ihre Sache und geht andere Frauen nichts an. Wenn eine Frau ihre Lebensziele darin sieht, dass sie Kinder betreut, dann ist dies anzuerkennen und sie deswegen nicht herunterzuziehen. Die einzelne Frau ist nicht dafür verantwortlich zu machen, dass dann weniger Frauen Karriere machen.

Beide Seiten werfen sich dabei gerne mal die jeweilige Position an den Kopf. ZB gerade in einem Artikel in der FAZ

Während die deutschen Frauenverwertungsfeministinnen über Muttertum und Beruf streiten, proben ihre französischen Kolleginnen sich schon lange in der dreifachen Blutgrätsche aus Muttertum, Beruf und Frausein. Für die graue Eminenz unter den französischen Feministinnen, die Philosophin Elisabeth Badinter, ist Mutterschaft folgerichtig das Ende der Selbstbestimmung der Frau: „So klingt das Totengeläut für die Freuden, die Freiheit und die Sorglosigkeit, die zum Status der kinderlosen Frau gehören. Wie die Nonne, die den Schleier nimmt, gehört die künftige Mutter nicht mehr sich selbst. Gott und das Baby sind für sich mächtig genug, um ihrem weltlichen Leben ein Ende zu setzen.“ Badinter war es, die das Bild der Rabenmutter positiv erscheinen ließ, indem sie ein Gegenbeispiel erfand: die Pelikanmutter. Nach der christlichen Ikonographie nährt die Pelikanmutter ihre Jungen mit dem Blut aus ihrer Brust. Wenn der Feminismus vorgibt, dass es unfeministisch sei, sein Kind zu stillen – ist das nicht ebenso das Ende der Selbstbestimmung der Frau? Ist es etwa feministisch, sein Kind wegzugeben, um dem Mann oder dem Geliebten ein guter Sexpartner zu sein? Die Aufspaltung in Raben- und Pelikanmütter verrät vor allem eines: den Selbsthass der Frauen, die sich an alten und neuen Rollenmustern die Nase blutig stoßen. Traurigstes Ergebnis dieser Orientierungslosigkeit ist der Angriff auf das Lebensmodell der Mutter. Eine Selbstverstümmelung.(…)

Mein Bauch gehört mir“, proklamierten einst die Feministinnen. Ihre marktgängigen Nachfolgerinnen wollen sich vom Staat rundum die Fürsorge für ihre Kinder garantieren lassen. Dass sie damit gleichzeitig das Selbstbestimmungsrecht über diesen Bauch schwächen, wollen sie nicht verstehen. Dazu denken sie viel zu konform. Verbreitet ist unter ihnen auch die Annahme, alle Frauen seien Feministinnen, was die Frauenfrage natürlich wesentlich vereinfachen würde. Das haben ihre Vorgängerinnen anders gesehen und sich abgegrenzt. Für die jetzige Generation ist das Private nicht mehr politisch, es darf verstaatlicht werden. (…)

Ausgerechnet ihrer Minister-Erzfeindin ähneln die angeblich linken Verwertungsfeministinnen aber mehr, als sie wahrhaben wollen: brennender Aufstiegswille innerhalb großer Institutionen, verbunden mit einer im Grunde unpolitischen und angepassten Haltung. Dass sie „karrieregeil“ sei, hat auch eine Frau Schröder schon zugegeben. Mit ihren Vorgängerinnen haben die Gleichheitsfeministinnen dagegen weniger gemein, als ihnen lieb sein dürfte. Ihr Konformitätsdenken ist von der Angst regiert, ihnen könnte etwas vorenthalten werden, doch in ihrer Wahlfreiheit liefern sie sich den Institutionen aus, statt sie zu verändern. Die alte feministische Garde hat vom alternativen Kinderladen bis zur Vollzeitmutter wesentlich mehr Modelle zugelassen und sie selbst geformt.

Also hier auch gleichzeitig wieder ein Kampf zwischen Neufeminismus und Altfeminismus. Wobei ja schon Beauvoir die These vertreten hat, dass man Frauen daran hindern sollte die Kinderbetreuung zu übernehmen, damit sie Karriere macht. Im Genderfeminismus ist zuviel Muttersein zusätzlich allerdings noch eine Bestätigung der Geschlechterrollen, vielleicht irgendwie auch eine Stützung der Heteronormativität, jedenfalls irgendwie falsch.

Meiner Meinung nach wird es noch lange Zeit ein ungelöstes Problem bleiben. Denn es spricht vieles dafür, dass viele Frauen eher bereit sind die Kinderbetreuung zu übernehmen als Männer, aus biologischen Gründen wie dem stärkeren Ansprechen auf das Kindchenschema und der Notwendigkeit anfangs zu stillen etc. Das sie eher auf Karriere zu verzichten bereit sind als Männer, die damit auch einen höheren Statusverlust befürchten müssen als die Frauen.

Dann aber werden Arbeitnehmer dieses aussetzen auch entsprechend einplanen, eher die Männer befördern, die eher nicht aussetzen, weniger Frauen werden nach oben kommen. Es stellt sich also die Frage, wer zurückstecken muss um die jeweiligen Ziele zu erreichen.

73 Gedanken zu “Karriere und externe Kinderbetreuung vs. Mutter sein

  1. Nun, letztlich reduziert sich das ganze auf eine simple Frage der Prioritäten. Jede Entscheidung bedeutet: Ich muss mich fragen, was mir wichtiger ist. Und jede Entscheidung für etwas („das ist mir gerade wichtiger“) bedeutet immer eine Entscheidung gegen etwas anderes.
    (Das ist oft nicht schwarz-weiß, sondern: Welche Graustufe wähle ich?)

    Und hier gibt es oft einen inneren Konflikt. Der bedeutet: Ich möchte A, bin aber nicht bereit, den Preis zu zahlen, B ganz oder teilweise aufzugeben.
    Nur ohne einen solchen Preis ist nichts zu haben. Das nennt man das Realitätsprinzip.

    Hier hat der Pippi-Langstumpf-Feminismus („ich mach mir die Welt widde-widde-wie sie mir gefällt“) einigen Schaden angerichtet. In dem er die Vorstellung genährt hat, ich kann ALLES haben und zwar GLEICHZEITIG … und zwar sofort.

    „Ich will alles, ich will alles – und zwar sofort“ wurde diese Einstellung in einem Schlager von Gitte einmal besungen.

    Aber das sind Vorstellungen einer Kinderseele …

    Nein, ich glaube wirklich, der Konflikt – der tatsächlich bei vielen Frauen eines bestimmten Alters besteht bis zu einem gewissen Grad – ist zunächst eine innerpsychischer.
    Und dann wird er externalisiert. „Die Gesellschaft“ oder „das Patriarchat“ sind schuld, dass ich nicht ALLES haben kann. (Wo es mir doch zusteht, ALLES zu haben.) Das ist der Weg, mich um eine eigene Entscheidung bezüglich meiner Prioritäten zu drücken.

    In der Psychologie nennt man das Projektion. Und sie ist nicht die Lösung, sondern das Problem. Aber Leiden (und Klagen!) ist eben einfacher als Lösen.

    Nein, Christian, ich glaube, dein Schlusssatz ist falsch akzentuiert. „Es stellt sich also die Frage, wer zurückstecken muss um die jeweiligen Ziele zu erreichen.“
    Das rahmt es als primätrn Konflikt (so denn überhaupt ein Konflikt besteht) zwischen Personen. Wer gibt wie viel seiner Karriereambitionen auf – oder so ähnlich. Es ist aber primär erst einmal ein Konflikt IN den beteiligten Personen. Was ist mir wichtig? Was bin ich bereit, zu opfern? Von welchen Ambitionen WILL ich Abstriche machen, um andere wichtige Ziele zu erreichen?

    Dieser innere Dialog wäre vorgängig – dann erst kommt der äußere Dialog und auch die äußere Verhandlung. Und hier hakt es oft, wenn es hakt. Die eigene innere Klarheit und Entschiedenheit. Ich meine das nicht abwertend, obwohl es jetzt vielleicht so ist. Aber das es im Menschen unterschiedliche Intentionen gibt, die miteinander konkurrieren – das ist eben auch eine Grundtatsache des Lebens. Und die Entwicklungsaufgabe beim Erwachsen-Werden ist eben, diese unterschiedlichen Intentionen zu einer (halbwegs) kohärenten Einheit zu integrieren.
    („Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust“ lässt Goethe den Dr. Faustus seufzen. Bei Christian Dietrich Grabbe – nur wenig später, aber bei deutlich gewandeltem Zeitgeist – waren es nach Eigenbekundung schon fünf, die er in sich gezählt hat … )

    Wenn man aber den innerpsychischen Konflikt – oder sagen wir lieber neutraler: Die innerpsychische Spannung verschiedener Kräfte und Bestrebungen – externalisiert, als äußeren Konflikt inszeniert, dann wird alles schräg, alles Kampf und Krampf. Da liegt kein Heil darin. Da liegt kein Segen drauf.

    Man könnte es vielleicht auch so sagen: Die moderne, irgendwie feministisch angehauchte Frau als Kollektiv bezahlt gerade den Rausch des „alle-ist-möglich-wenn-wir-nur-das-Patriarchat-bekämpfen“ mit einem veritablen Kater in der persönlichen Biografiegestaltung.

    PS: Ein weiterer naiver Irrtum dieser alles-ist-möglich – Ideologie ist eben auch: Wenn tatsächlich alles möglich ist, ohne einen Preis dafür zu bezahlen, dann ist auch alles nichts wert.

    • @virtual-cd

      „Nein, Christian, ich glaube, dein Schlusssatz ist falsch akzentuiert. “Es stellt sich also die Frage, wer zurückstecken muss um die jeweiligen Ziele zu erreichen.”
      Das rahmt es als primätrn Konflikt (so denn überhaupt ein Konflikt besteht) zwischen Personen. Wer gibt wie viel seiner Karriereambitionen auf – oder so ähnlich. Es ist aber primär erst einmal ein Konflikt IN den beteiligten Personen. Was ist mir wichtig? Was bin ich bereit, zu opfern? Von welchen Ambitionen WILL ich Abstriche machen, um andere wichtige Ziele zu erreichen?“

      Ich sehe das als zwei verschiedene mögliche Perspektiven, und genau aus denen entsteht ein Teil des Konflikts. Es ist mal wieder eine Tragik of the Commons.

      Jede Frau muss für sich selbst die Entscheidung treffen, wie sie ihr Leben gestalten will. Dabei werden sich viele dafür entscheiden, dass sie zugunsten der Familie kürzer treten. Gleichzeitig wollen aber viele Frauen eine größere Beteiligung der Gruppe Frau an gesellschaftlichen Machtpositionen. Dazu müssten viele Frauen ihre Prioritäten von Familie zu Karriere verlagern. Aber wer? In der individuellen Entscheidung streitet eben wieder jede Frau für sich selbst und meint, dass es ja noch genug andere Frauen gibt, die den Karriereweg einschlagen können.

      Wenn jetzt eine feministische Gruppe plant, wie eine für Frauen aus ihrer Sicht bessere Gesellschaft aussehen würde und dabei zu der Entscheidung kommt, dass dies der Fall wäre, wenn mehr Frauen in Machtpositionen wären, dann muss sie überlegen, was der Weg dahin ist.

      Dazu kann man bestehende Hindernisse beseitigen und mehr Frauen motivieren.

      Und da ann man eben zu dem Ergebnis kommen, dass bereits der Umstand, dass Frauen ihre Karriere eher aufgrund der Kinder zurückstellen, ein doppeltes Hindernis ist:
      Einmal sind dadurch weniger Frauen für solche Jobs vorhanden und zum anderen ist die Förderung einer Frau riskanter, weil die Gefahr besteht, dass die geförderte Frau dennoch zugunsten der Kinder ihre Arbeit reduziert. Wenn man dies vermeiden will, dann wäre es ein Weg eine Frauenquote einzuführen, die dann aber nicht unbedingt etwas ändert. Denn damit wird der Pool nicht größer und das Risiko, dass die Förderung sich nicht auszahlt auch nicht geringer. Es wird nur der Druck größer, dieses Risiko dennoch einzugehen.

      Der andere Weg ist eben Frauen „umzuerziehen“. Indem man „traditionelle Rollenbilder“ abbaut und externe Kinderbetreuung akzeptierter und selbstverständlicher macht.

      (es wäre auch ein Weg Unterhalt und Zugewinn unlukrativer im Vergleich zu Arbeit zu machen und so den Druck zu erhöhen, aber den Weg scheint man im Feminismus nicht gehen zu wollen).

      Man kann natürlich auch einfach behaupten, dass alles nur das böse Patriarchat ist. Das wäre dann der von dir angesprochene „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“-Feminismus.

      Und natürlich gibt es auch dazwischen viele Mischformen der Schuldzuweisung und Gestaltung.

      • @ virtual-cd

        *Wer ALLES will, bekommt NICHTS. Zumindest nichts, was nicht schal wäre. De Fischer und syn Fru lassen schön grüßen.*

        Schönes Märchen.

        So frauenfeindlich.

        Und doch, so wahr.

        Aber all das ist nur die eine Hälfte der feministischen (Un-)Wahrheit.

        Die Vorstellung, dass man alles haben könne.

        Die andere Hälfte ist die Behauptung, Männer hätten alles.

        Was dann wieder zum Beweis der Behauptung dient, dass man alles haben kann.

        Geführt wird dieser Beweis durch die feministisch-feminine Beobachtung der wenigen Spitzenmänner, die’s geschafft haben, die in der Regel Frau und Kind und Kegel beisammen haben und die dann im feministischen Bewusstsein DIE Männer repräsentieren.

        Die vielen Männer, die’s nicht schaffen, die abstürzen, sich erfolglos verschleißen, die u.a. wg. Erfolglosigkeit erst gar keine Partnerin finden, werden nicht wahrgenommen, sind der weiblich-feministischen Wahrnehmungsfähigkeit entzogen, die auch „hypergam“ ist, diese Wahrnehmungsfähigkeit.

        Statuslose Männer, Verlierer, die Männer ganz unten, sind uninteressant, zählen nicht, nicht als Objekte weiblichen Begehrens, nicht als Gegenstand feministischer Analyse.

        Mitleidswürdig ist so allein die geopferte Frau, natürlich von Männern geopfert, für Männer geopfert.

        Den geopferten Mann, den auch von Frauen geopferten Mann, den auch für Frauen geopferten Mann kann es da nicht geben.

        Die Preise, die diese erfolgreichen Spitzenmänner zu zahlen hatten, die Konkurrenzkämpfe, die sie zu bestehen hatten, die 60 – 80-h-Wochen, die sie zu fahren hatten – auch das wird übersehen oder als eitles männliches Gespreize verhöhnt.

        FeministInnen sehen nur den Glanz der Männer an der Spitze.

        Den wollen sie auch haben.

        Den neiden sie.

        Allerdings den Preis dafür zahlen wollen sie nicht.

        Spitzenpositionen auf dem Frauentickett, mittels Pussypass und in der Quotensänfte, bei 30-h-Woche und ohne Konkurrenzkampf – das ja, gerne, jederzeit.

        Warum ist man schließlich Frau?

        Und dazu noch einen Mann, der den Rücken frei hält.

        Schließlich haben diese beneideten Alphatiere doch auch Partnerinnen, die den Rücken frei halten.

        Dass „Spitzenmänner“ dazu in der Regel „nach unten“ heiraten, um eine Frau zu haben, die bereit ist, den Rücken frei zu halten – auch diese Voraussetzung wird nicht gesehen und ihre Erfüllung nicht in Betracht gezogen.

        Denn das würde wieder ein zu anstrengendes Anarbeiten gegen die doch immer noch insoweit weibliche Instinktdisposition bedeuten.

        Welche Frau heiratet schon einen Mann, den sie versorgen müsste, den sie an dem von ihr erarbeiteten Wohlstand teilhaben lassen müsste.

        Da glaubt frau doch lieber, sie hätte besseres verdient.

        Weil sie es sich wert ist.

        Nicht bedacht ist dabei obendrein, wie oft das Nach-unten-Heiraten eines Mannes tatsächlich eines war, wie oft nicht vielmehr Männer von ihren Frauen in die Rolle des Haupterwerbers gedrängt wurden, gerade wenn ein Kind geboren wurde und bei Frauen plötzlich das Kind prioritär wird, gegen ihren fest erklärten Willen VOR Schwangerschaft, Geburt und deren die Psyche verändernden
        Hormonkaskaden, VOR dem Stillen und den psychischen Folgen der dadurch ausgelösten „Oxytocinsucht“.

        Dann wird das Kind zum alles beherrschenden Lebensinhalt, was frau sich vorher gar nicht vorstellen konnte, die plötzlich lästig gewordene Erwerbsarbeit soll dann bitte doch der Mann übernehmen, weil frau ganz im Muttersein, in der Kinderbetreuung aufgehen möchte.

        Was dann zu feministischerseits viel beklagten „Retraditionalisierung“ der Frauenrolle und Männerrolle führt, ein Phänomen, für das dann typischerweise wiederum alleine den Männern die Verantwortung/Schuld zugewiesen wird, denn frau ist ja Opfa und berechtigt, für’s Opfasein Entschädigung zu erhalten.

        Dass viele Frauen sehr aktiv Männer in die Erwerbsarbeit schicken, weil sie vorrangig Mutter sein WOLLEN, es wird schlicht abgestritten, abgeleugnet – vehement.

        Das fällt Feministinnen umso leichter, weil meiner Überzeugung nach ohnehin eher „männlich“ disponierte Frauen dort wortführend (gerade weil sie so „männlich“ disponiert sind) aktiv sind, die ihr Sosein am „männlichen“ Rand der weiblichen Normalverteilung für dein Regelfall weiblicher Disposition halten und glauben, alle Frauen müssten so sein und fühlen wie sie.

        Wenn sie es nicht tun, dann nur, weil die bösen, beneideten Männer sie unterdrücken, ihnen mit ihrer vermaledeiten, patriarchalen Kultur das falsche Bewusstsein einimpfen, von dem sie, die elitäre Avantgarde der Arbeiterkla…, äh, der Frauen, sich doch, stark, klug und weise, wie sie nun mal sind, unsere Feministinnen, längst befreit haben.

        So wird man vom Außenseiter am Rande der Normalverteilung, der man vielleicht die ganze Zeit über vom Kindergarten an war, dies auch schmerzhaft spürend, vom etwas seltsamen Mädchen, das von seiner Alterskohorte immer als irgendwie komisch abgelehnt, bespöttelt, ausgegrenzt wurde, zur starken Führerin in eine neue Zeit, nicht mehr Nachtrab, sondern plötzlich Avantgarde einer neuen, befreiend-befreiten Mehrheit, wandelt Minderwertigkeitsgefühl in Selbstbewusstsein.

        Die Feminismusdividende: Nicht man selbst ist ein wenig seltsam, sondern die Gesellschaft ist es und endlich, ENDLICH kann man sich rächen, kann’s ihnen heimzahlen, den Jungs, den Mädchen, der Gesellschaft, kann all die Demütigungen und Ausgrenzungen heimzahlen

        Dass viele Frauen sich sehr aktiv genau danach ihre Männer aussuchen, Männer aussuchen, von denen sie erwarten können, dass sie genau diese ihnen zugedachte Rolle als Erzeuger und Erwerber erfüllen können – es wird also vehement abgeleugnet, gefährdete diese Erkenntnis doch obendrein die weibliche „Unschuld“ am Stand der Dinge, das Opfertum der Frau, das die kompensatorische Privilegierung „rechtfertigt“.

        Wobei ich wie gesagt glaube, dass viele feministische Frauen tatsächlich als „männlich“ disponierte Frauen ehrlich so nicht empfinden, sie tatsächich einen geringeren Drang nach Schutz-und Versorgermännern haben, stärker karriere- und statusorientiert sind, ein „testosteroneres“ Instinkt(kor)set(t) mitbekommen haben, von Anfang an.

        Sie sind also ehrlich, keineswegs verlogen-macchiavellistisch, jedenfalls die meisten.

        Das macht sie so „wahrhaftig“, so fanatisch, so glaubwürdig.

        Und unfähig zu der Überlegung, dass andere Frauen, „weiblichere“ Frauen, „östrogenere“ Frauen, mit einem ganz anders sortierten Instinktset leben, streben, wollen und begehren könnten.

        Die Männer-können-alles-haben-wir-armen-unterdrückten-Frauen-nicht-Propaganda ist ein Eckpfeiler feministischer Agitation, sorgt für jede Menge Hass und Neid, treibt so der feministischen Bewegung immer wieder neu neidbefeuerte Aktivistinnen zu, befördert die „Taranteldenke“, vergiftet sehr erfolgreich das Klima zwischen den Geschlechtern, genau wie die 23 %-weniger-Lohn-für-die-gleiche-Arbeit-Lüge usw.

        Wie gesagt: Gleichberechtigung und Geschlechterfrieden, besser gesagt -waffenstillstand, Frieden kann es aufgrund der z.T. antagonistischen Fortpflanzungsinteressen von Männern und Frauen zwischen den Geschlechtern ohnehin, prinzipiell nicht geben, ist mit Feminismus, einer Ideologie des Hasses, des Neides, des unbewältigten Minderwertigkeitsgefühles, der Médisance, nicht zu erreichen.

        Feminismus kann nur unschädlich gemacht werden durch Entmachtung.

      • @Meister Roslin

        „Aber all das ist nur die eine Hälfte der feministischen (Un-)Wahrheit.

        Die Vorstellung, dass man alles haben könne.

        Die andere Hälfte ist die Behauptung, Männer hätten alles.“

        Ja, das ist die Rückseite derselben Medaille. Die beiden Dinge gehören zusammen wie einatmen und ausatmen.

      • @Roslin

        „Das fällt Feministinnen umso leichter, weil meiner Überzeugung nach ohnehin eher “männlich” disponierte Frauen dort wortführend (gerade weil sie so “männlich” disponiert sind) aktiv sind, die ihr Sosein am “männlichen” Rand der weiblichen Normalverteilung für dein Regelfall weiblicher Disposition halten und glauben, alle Frauen müssten so sein und fühlen wie sie.“

        Stimmt nicht. Männlich disponierte Frauen wollen überhaupt nichts in den Arsch geschoben bekommen, sie mögen den Wettbewerb und fühlen sich als gehegte Prinzessinnen nicht wohl. Und vor allem glorifizieren sie das Weibliche nicht, weil sie männlich disponiert sind. Deine Logik hinkt.

      • @ Helena

        *Stimmt nicht. Männlich disponierte Frauen wollen überhaupt nichts in den Arsch geschoben bekommen, sie mögen den Wettbewerb und fühlen sich als gehegte Prinzessinnen nicht wohl. Und vor allem glorifizieren sie das Weibliche nicht, weil sie männlich disponiert sind. Deine Logik hinkt.*

        Und ob das für Feministinnen stimmt.

        Sie sind meist männlich disponiert und nutzen ihre Weiblichkeit als Wettbewerbsvorteil, als Zugangsberechtigung für nur mit Pussypass besteigbare Quotensänften, nur mit diesem Ausweis zugängliche Fördermaßnahmen, Mentoringprogramme.

        Männlich disponierte Frauen, die den fairen Wettbewerb lieben und Weiblichkeit nicht glorifizieren (diese Glorifizierung ist ja oft nur die Kehrseite einer kompensierten Weiblichkeitsverachtung) sind in der Regel keine FeministInnen.

      • @ Roslin

        „Sie sind meist männlich disponiert und nutzen ihre Weiblichkeit als Wettbewerbsvorteil, als Zugangsberechtigung für nur mit Pussypass besteigbare Quotensänften, nur mit diesem Ausweis zugängliche Fördermaßnahmen, Mentoringprogramme.“

        Das hieße dann, hinter diesem Verhalten steht ein ganz „maskuliner“ Ehrgeiz schnellstmöglich nach oben zu kommen, wobei jedes Mittel genutzt wird.

        Und wenn gleichermaßen ehrgeizige Männer ein entsprechendes Schlupfloch für sich entdecken würden, würden sie es ebenfalls nutzen.

        Letztendlich wären das dann also einfach Verteilungskämpfe um hohe Positionen, bei denen extrem ehrgeizige Personen – egal welchen Geschlechts – eben jedes Mittel recht ist, um zum Ziel zu kommen.

        „Männlich disponierte Frauen, die den fairen Wettbewerb lieben und Weiblichkeit nicht glorifizieren (diese Glorifizierung ist ja oft nur die Kehrseite einer kompensierten Weiblichkeitsverachtung) sind in der Regel keine FeministInnen.“

        Manchmal auch Feministinnen anderer Sorte.
        Eine Ablehnung von Quoten ist im liberalen Feminismus schon nicht selten.

        Die Forderung nach Frauenquoten in der Wirtschaft scheint mir ohnehin im Wesentlichen dadurch motiviert zu sein, dass sich Politikerinnen garantierte Plätze in den Konzernen nach Ausscheiden aus der Politik sichern wollen. (So erklärte es mir jedenfalls einmal ein Experte zum Thema).

      • @ Leszek

        *Und wenn gleichermaßen ehrgeizige Männer ein entsprechendes Schlupfloch für sich entdecken würden, würden sie es ebenfalls nutzen.

        Letztendlich wären das dann also einfach Verteilungskämpfe um hohe Positionen, bei denen extrem ehrgeizige Personen – egal welchen Geschlechts – eben jedes Mittel recht ist, um zum Ziel zu kommen.*

        Ganz recht.

        Der Egoismus der Männer ist nicht geringer als der der Frauen.
        Er geht nur andere Wege.

        Beider Egoismus ist NOTwendig, insoweit natürlich, insoweit legitim, denn ohne Egoismus kein Überleben, keine Selbstbehauptung.

        Nur ist im heutigen Zeitgeist der weibliche Egoismus ohne adäquates Gegengewicht, er segelt mit Rückenwind, wird als stark gefeiert oder gar (oft von Frauen selbst) in Altruismus umgelogen/als Altruismus verkannt.

        Während der Egoismus der Männer als solcher erkannt und diffamiert wird, als illegitim gescholten, gegen Gegenwind aufkreuzen muss.

        Manche Männer gehen in Sack und Asche – und dienen gerade damit ihrem Egoismus.

        Sie sind mir deshalb besonders widerwärtig, die, die dem Egoismus der Frauen nach dem Munde reden, ihm als Steigbügelhalter in den Sattel helfend.

        Ich bin kein Sozialist, halte den Egoismus für unausrottbar, für DIE Erbsünde des Menschen, mit der man leben muss, den man eingrenzen muss, eingrenzen kann, nicht statisch, sondern dynamisch.

        Kraft wird durch Gegenkraft balanciert, Egoismus durch Gegenegoismus, die Gier der Kapitalisten durch die Gier der in Gewerkschaften Oganisierten, die Gier der Konservativen durch die Gier der Linken usw.

        So muss der Egoismus der Frauen balanciert werden durch den der Männer.

        Weshalb Männer wieder selbstbewusst und hart ihren Egoismus gegen den der Frauen setzen müssen.

        Da Männer nicht ohne Frauen und Frauen nicht ohne Männer leben können und wollen, wird sich unter Gleichberechtigten ein neues Gleichgewicht einpendeln, das jedes Paar, das zusammenleben will (sich gegenseitig „ausbeuten“ will) nach je eigener Disposition/Interessenlage aushandeln muss.

        Von mir aus auch gerne im Zustand hormonell induzierten Liebesrausches.

        Für mich gehört Egoismus zur Grundausstattung des Menschen wie Hunger, Durst, sexueller Trieb usw.

        Er schändet den Menschen nicht, weil der NOTwendig ist.

        Nur das Übermaß – auch hier macht wieder einmal die Dosis das Gift – schändet und schadet.

        Nur wenigen (Mystikern, tief religiösen Menschen, Heiligen, vielleicht auch Anarchosozialisten 🙂 ist es gegeben, ihn wirklich zu überwinden.

        Die meisten schaffen es nur ihn einzugrenzen, nicht in’s Kraut schießen zu lassen, am ehesten mit Hilfe des Egoismus‘ ihrer Mitmenschen, an dem ihr eigener seine Grenzen, seine Widerstandslinie findet.

        Ich nehme den Menschen ihren Egoismus nicht übel, nehme mir meinen eigenen nicht übel, nehme Tippse ihren nicht übel, beobachte mit einem gewissen Vergnügen die Winkelzüge, mit deren Hilfe sie den ihren durchzusetzen versucht, hoffe, ihr ergeht es mit meinem genauso und so ertappen wir uns beide regelmäßig und können darüber lachen.

        Es entspannt, den Menschen als den Sünder zu sehen, der er ist, zu wissen, das wir alle denkbar unvollkommen sind, von der Vergebung Gottes lebend, aus seinem Überfluss.

        Auch die, die’s nicht wissen.

        Das glaube ich.

        Was es auch erlaubt, Untergängen gelassen entgegen zu blicken.

        Einen aber auch der Gefahr aussetzt, zu gelassen zu werden, zu bequem, weniger zu tun als nötig und billig, in Gott einen Vorwand zu finden für die eigene Trägheit/Feigheit/Gleichgültigkeit.

        Leben ist nicht einfach.

    • @ virtual-cd

      Erst dachte ich ja, Du hättest einen Fehler gemacht und meintest Hildegard Knefs berühmtes Lied, wo sie singt: ich will alles oder nichts

      Aber es gibt tatsächlich ein Lied von Gitte, das sogar gleich so heißt:

      @ Christian

      Du hast Dich verschrieben:
      Arbeitgeber sinds, die eher Männer befördern

      • @muttersheera
        „Aber es gibt tatsächlich ein Lied von Gitte, das sogar gleich so heißt:“
        Ja, ganau das. Wenn man sich da den Text anhört, ohne sich zu gruseln, ist man ziemlich schmerzbefreit. Und das Publikum klatscht merkbefreit mit.
        Was für ein unrealistischer innerer Druck hier aufgebaut wird. Das ist doch Stress pur:
        „… ich will nicht Viel, ich will Mehr
        jetzt bin ich frei und will ALLES
        Ich lerne Spanisch und Bridge
        Ich spiele Schach und Klavier“
        Und dann das gehetzt hauchte „Ich will mehr, ich will mehr, ich will ALLES“

        Das ist ein perfektes Programm für rein selbstveranstaltete innere Hetze. Im Ergebnis: Vieles ein bisschen – nix richtig. Wer sich für ALLES entscheidet, entscheidet sich für nichts richtig. Da wird ALLES halbherzig, damit leer und unbefriedigend. Und man fühlt sich ständig unter Druck, gehetzt, genervt.

        Schauderhaft.

        Und dann wundert man sich, wenn man bindungslos und alleine ist? Innerlich leer und ausgebrannt? Überreizt und trotzdem (besser: deswegen!) gelangweilt?
        Und es reicht nie! Es muss immer mehr, mehr, mehr sein.

        Was für ein Hamsterrad! Grauslich.

        Aber ja – das ist die vulgär-feministische Ideologie. Übrigens auch die Ideologie der sog. „Erfolgstrainer“ mit ihrem „Tschakaah! – Alles ist möglich“. Das ist der Zeitgeist der 80er gewesen … oh ja! Da lauert am anderen Ende die Depression. So will es die innewohnende Dialektik. Wer ALLES will, bekommt NICHTS. Zumindest nichts, was nicht schal wäre. De Fischer und syn Fru lassen schön grüßen.

        Dazu passt:
        Bernhard Ludwig: „Anleitung zur sexuellen Unzufriedenheit“. Im Youtube-Video (http://www.youtube.com/watch?v=QAp7PmrjP7I) ab 0:25
        „Wir wissen heute, was alle Frauen wollen …“

    • virtual-cd:

      Dieser innere Dialog wäre vorgängig – dann erst kommt der äußere Dialog und auch die äußere Verhandlung. Und hier hakt es oft, wenn es hakt. Die eigene innere Klarheit und Entschiedenheit. Ich meine das nicht abwertend, obwohl es jetzt vielleicht so ist. Aber das es im Menschen unterschiedliche Intentionen gibt, die miteinander konkurrieren – das ist eben auch eine Grundtatsache des Lebens. Und die Entwicklungsaufgabe beim Erwachsen-Werden ist eben, diese unterschiedlichen Intentionen zu einer (halbwegs) kohärenten Einheit zu integrieren.

      Und danach muß man sich auch noch mit dem Schicksal arrangieren, das die eigenen Intentionen oft genug durchkreuzt. In Wirklichkeit ist Leben ja viel weniger planbar, als man an der Schwelle zum Erwachsensein so annimmt. Da greife ich mal auf den zweiten Dichterfürsten zurück:

      »Eng ist die Welt, und das Gehirn ist weit.
      Leicht beieinander wohnen die Gedanken,
      doch hart im Raume stoßen sich die Sachen.« (Wallenstein)

      🙂

      • @gabrielewolff

        „Und danach muß man sich auch noch mit dem Schicksal arrangieren, das die eigenen Intentionen oft genug durchkreuzt. „

        Das kommt noch dazu, das ist wohl wahr.

      • @virtual-cd:

        Dass die innerpsychische Konfliktsituation eine zentrale Rolle spielt, sehe ich auch so. (Kenne es zwar eher unter dem Stichwort des Umgangs mit internen Ambivalenzen, aber das läuft wohl auf das Gleiche hinaus.)

        Den Gitte-Schlager finde ich aber überinterpretiert:

        „Wenn man sich da den Text anhört, ohne sich zu gruseln, ist man ziemlich schmerzbefreit. Und das Publikum klatscht merkbefreit mit.
        Was für ein unrealistischer innerer Druck hier aufgebaut wird. “

        Ich bin ja bestimmt kein Schlagerexperte. Und musste nach dem Anhören aus psychohygienischen Gründen Nils Petter Molvaers Baboon Moon hören.

        Aber: So ein Genre wie der Schlager hat doch eine Funktion. (Vermutlich sogar mehrere.)

        Die Frage ist doch, ob die Funktion dieses Schlagers darin liegt, Handlungsmuster für den Alltag zu liefern. Oder ob seine innerpsychische Funktion nicht eher darin liegt, nicht Gelebtes, aber – zumindest manchmal – Erträumtes zu artikulieren.

        Wenn der klatschende Zuschauer sich dabei in eine Zuckerwatte-Traumwelt beamt, heißt das nicht, dass er am nächsten Tag unter Druck steht. Dafür müsste er es schon als Handlungsanweisung ansehen – und nicht als Fantasie. Würde ich unterscheiden.

        Spannender finde ich die Frage, was so im praktischen Umgang daraus folgt. Gibt es da noch mehr als eine erhöhte Häufigkeit des Satzes „Das ist nicht mein Problem und ich sehe es auch nicht als meine Aufgabe an, es für jemand anders zu lösen.“?
        Gruß
        Seitenblick

    • @ Christian

      Hier mal ein paar durchaus interessante Antworten zum Thema von Dr. Barbara Schweder, eine Anthropologin, Zoologin und Evolutionspsychologin..

      Klicke, um auf interviewmitdrbarbaraschweder.pdf zuzugreifen

      Zu sehen war sie auch im SWR3 Nachtcafe vom 30.03.

      http://swrmediathek.de/player.htm?show=0b131ed0-7b53-11e1-b3d5-0026b975f2e6

      Sehr empfehlenswert!
      Achja, Rene Kuhn von der IGAF war auch dabei. Ich musste doch sehr lachen, aber ein kleines Schmankerl haben die beim Nachtcafe ja oft dabei..
      Besonders interessant ist das, was Schweder über die neolithische Gesellschaft sagt 😉

      Desweiteren finde ich den Artikel von dir ziemlich undifferenziert.
      Die meisten Feministinnen fordern lediglich die Wahlfreiheit für Mütter und angesichts der aktuellen Lage bezüglich dem Angebot an Kita-Plätzen, besonders in eher ländlichen Gebieten, ist dieses Anliegen wohl mehr als berechtigt.
      Es geht ja auch nicht nur um Mütter, sondern auch um Väter.
      Aber auch in Großstädten sieht’s nicht besser aus.. Eltern müssen schon bevor das KInd überhaupt geboren ist einen Platz beantragen, dann findet noch ein „Eltern-Casting“ statt u.s.w…

      • @ Lea

        Barbara Schweder, Feministin?

        Die so etwas schreibt, Zitat:

        „Kein Wunder, dass sich die Natur für die Weibchen der Spezies mehr ins Zeug gelegt hat. Sie mussten zäher, widerstandsfähiger, einfühlsamer und sensibler sein als die Erzeuger ihrer Kinder. Männer waren, ebenso wie ihre Samenzellen, als billige, rasch austauschbare Massenware konzipiert, als Kanonenfutter oder menschliche Schilde bei gewalttätigen Auseinandersetzungen.“

        Aus diesem Buch, ein Meisterwerk feministischer Anthropologie, Valerie Solanas für die halbgebildete mittlere Angestellte, die von der gläsernen Decke träumt:

        http://www.amazon.de/Mimosen-Hosen-Eine-Naturgeschichte-Mannes/dp/380007026X/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1336278237&sr=1-1

        Wie schön, dass es den Autorinnen gelingt, ad hoc zu demonstrieren, wie viel Mühe sich die Natur mit ihnen gegeben hat, ihnen, dem einfühlsamen, empathischen feministischen Frauenduo.

        Noch ein Meisterwerk aus der Frauenempauerungsecke des Frauenbuchladens für’s geistig offenbar widerstandsfähigere Geschlecht, das solche Nahrung verdauen kann, ohne an seiner Überzeugung, das empathischere zu sein, zu zweifeln, Autorin: Barbara Schweder

        http://www.amazon.de/Frauen-Männer-Willen-glücklich-machen/dp/3800038625/ref=pd_sim_sbs_b_1

        Das ist genau jene Art von Feminismus, den ich auf dem Müllhaufen der Geschichte sehen will.

        Je früher, desto besser.

        Übrigens, was hat sie denn über’s Neolithikum gesagt?

        Ich werde mir doch nicht 1 1/2 h Talkshow antun, nur über irgendwann einmal jener Perlen teilhaftig zu werden, die eine Barbara Schweder vor die Säue, pardon, Männer, streuen geruht.

        So viel Geduld bringen doch vor allem einfühlsame, sensible Frauen auf.

      • @Lea la Garconne

        ich hätte da mal ein Frage an dich: Wenn du dir deinen Beitrag einmal unbefangen durchliest – fällt dir der profunde Sexismus, den dur dort ventilierst, eigentlich selber auf? Oder nicht?

        Das ist eine ernstgemeinte Frage.

      • Hier mal ein paar durchaus interessante Antworten zum Thema von Dr. Barbara Schweder, eine Anthropologin, Zoologin und Evolutionspsychologin..

        @ Lea

        und Vulgärfeministin, wie Meister Roslin nachgewiesen hat. Du erwartest aber nicht im Ernst, dass sich ein Mann mit diesem Schund eingehend auseinander setzt, oder?

        Was würdest Du von einem Mann denken, der sich Literatur zu Gemüte führen müsste, in der Frauen generell als minderwertig dargestellt werden, um sein angeschlagenes Selbstwertgefühl zu stützen? Wie würdest Du ihn bezeichnen? Als armes Würstchen womöglich, das offensichtlich einiges kompensieren muss?
        Wie steht es mit Dir? Ist Dein Selbstwertgefühl derart gering? Ist Dir nicht klar, dass Du Dich selbst abwertest, wenn Du solche Literatur empfiehlst, und keineswegs Männer? Etwas Reflexion, Lea!

      • @ Lea

        „Zu sehen war sie auch im SWR3 Nachtcafe vom 30.03. Sehr empfehlenswert!
        Achja, Rene Kuhn von der IGAF war auch dabei. Ich musste doch sehr lachen, aber ein kleines Schmankerl haben die beim Nachtcafe ja oft dabei.“

        Habe ich gesehen. Da hat man sich im Vorfeld ja wenig Mühe gegeben seriöse Vertreter ihrer jeweiligen Zunft auszuwählen.

        Der eine will Frauen vorschreiben, wie sie zu sein haben und lästert über „linke Vogelscheuchen“ (ein Frauentyp, der mir sehr sympathisch ist).

        Die andere ist eine triviale Anti-Männer-Sexistin, die bekannt dafür ist pseudowissenschaftlichen Schund zu produzieren:

        http://www.hoerbuchnetz.de/produkte/?vid=122-201729

        „Vergessen Sie den Mythos vom starken Geschlecht! Wenn es ein solches je gegeben hat, dann war es bestimmt nicht der Mann. Schwere Knochen und das Quäntchen mehr Muskelmasse können die lange Liste der Pannen und Defizite im männlichen System nicht wettmachen. Wissenschaftlich fundiert, pointiert und humorvoll führt das schwesterliche Autorinnenduo Sabina Riedl und Barbara Schweder durch die wechselhafte Naturgeschichte des Mannes. Sie verbinden die allerneusten biologischen Erkenntnisse mit gesellschaftlichen Entwicklungen und vertreten dabei eine revolutionäre Theorie: Der Mann ist eine Konstruktion im Dienste der Frau – eine, die zu gefährlichen Irrfahrten neigt, je mehr sie sich von ihrem eigentlichen Zweck entfernt.“

        Gähn! Weder witzig, noch ernstzunehmen, einfach nur trivial sexistisch, pseudowissenschaftlich und blöd.

        Die wirkte auch in der Sendung bereits ziemlich unsensibel und unempathisch.

        Lernt man sowas, wenn man „Gender Studies“ studiert bzw. ist das der biologische Anteil bei einem Gender Studies-Studium?

      • @ Leszek

        Aus dem von Dir zitierten Hörbuchklappentext:

        *Der Mann ist eine Konstruktion im Dienste der Frau – eine, die zu gefährlichen Irrfahrten neigt, je mehr sie sich von ihrem eigentlichen Zweck entfernt*

        Genau das ist die gängige Konzeption weiblich-feministischer Emanzipation: Die Selbstverwirklichung der Frau ist Zweck dieser Emanzipation, ist Zweck des femizentrischen Systemes, die des Mannes ist Mittel zum Zweck, nur dort erwünscht, wo sie die Selbstverwirklichung der Frau stützt und schützt.

        Dort, wo das nicht der Fall ist, hat sie zu unterbleiben, auch dort, wo die traditionelle Rolle des Mannes in’s weibliche Selbstverwirklichungskonzept passt, hat sie zu unterbleiben und der Mann an seinen alten Pflichten (Frauen schützen und versorgen, als Kanonefutter und Schutzschild zu dienen, als Nutztier der materiellen Grundversorgung zu fungieren) festzuhalten.

        Notfalls bindet man ihn staatlicherseits daran fest.

        Ein eigenständiges Recht auf Selbstverwirklichung ist ihm nicht zugedacht, eine Selbstverwirklichung jenseits der Nützlichkeit für Frauenundkinder, Staat und Gesellschaft.

        Während umgekehrt jede Erwägung, inwieweit Frauen denn für Männer nützlich sein könnten/sollten, empört als einschränkende „patriarchalere“ Unterdrückung und Zumutung zurückgewiesen wird, hat man selbst keine Mühe, die Nützlichkeit des Mannes für die moderne Frau zu erwägen.

        Denn nur ihr steht ein von keinerlei Nützlichkeitserwägungen befreites Selbstverwirklichungsrecht zu, das Männer gefälligst durch ihre Arbeit ermöglichen und absichern sollen.

        Menschenrecht und Menschenwürde wird Männern insoweit zugestanden, als sie nützlich sind: nützlich für den Staat, nützlich für’s femizentrische System, nützlich für Alphamänner, die heute in Frauenförderung und Feminismus machen.

        Sie tragen ja nicht die Kosten, kassieren nur die Dividende des starken Mannes in Form von „Haremsbildung“ (Wählerinnen, Parteitagsgroupies, Jesus-ist-erschienen-Verehrerinnen, reale Haremsbildungen durch Paschas, die ihrem Frauenvolk die Träubchen und gebratenen Täubchen in den Mund schieben, die beweisen, dass sie Frauen schützen und versorgen können – und sei’s duch das Durchpauken von Quotensänften für das Geschlecht, das alles haben und sein möchte, stark sein und doch immer auch noch schwach genug, um nicht im Schützengraben zu landen, um den Anspruch erheben zu können, verteidigt zu werden, geschützt zu werden, um Quotensänften, Förderkrücken, Laufställchen beanspruchen zu können, in Frauenligen „mit“ den Männern nach zweierlei Regelsystemen, eins für die Männer, ein anderes für die Frauen, auf „Augenhöhe“ , „gleichberechtigt“, spielen zu dürfen usw.
        Männer, die sich so stark machen für Frauen, sind attraktiv, diese Ritter, denen die Dame ihr Taschentuch hinwirft, auf dass er’s aufhebe und an seinem Busen bewahre.

        „Wozu brauchen wir noch Männer?“ lautete der Titel einer Talkshow in SWR III vor Jahren.

        In aller Unschuld wird diese Frage als Titel formuliert, im Öffentlich-Rechtlichen, im Staatsfunk.

        Müssen Männer brauchbar sein, um sein zu dürfen?

        Für wen müssen sie brauchbar sein?

        Wer ist dieses „Wir“, das sich da zusammenfindet und anmaßt, eine soliche Frage zu formulieren, um darüber zu entscheiden, ob WIR Männer noch brauchen?

        Männer gehören schon gedanklich, von vorneherein nicht mehr zu diesem „Wir“.

        Es ist das feminisitisch-femizentrische Wir, für das der Mann Lifestyleaccessoire ist, der das Leben für Frauenundihrekinder angenehm zu machen hat, sicher und bequem.
        Ansonsten hat er die weibliche Selbstverwirklichung nicht weiter zu stören, sich vom Acker zu machen, wenn sie es wünscht, keinerlei Ansprüche IHREN Kindern gegenüber zu stellen.

        Natürlich, zahlen soll er, zahlen muss er.
        Zwar gehört ihr Bauch ihr und ihre Kinder sowieso, aber zahlen muss er, denn es sind ja schließlich auch seine…, stop, halt, Fehler im System.

        So dürfen „WIR“ nicht denken.

        Diese Aussage.“Der Mann ist eine Konstruktion im Dienste der Frau – eine, die zu gefährlichen Irrfahrten neigt, je mehr sie sich von ihrem eigentlichen Zweck entfernt“, ist übrigens richtig.

        Jedoch nur eine halbe Wahrheit im narzisstischen Spiegelkabinett des Feminismus/Femizentrismus.

        Denn:“Die Frau ist eine Konstruktion im Dienste des Mannes – eine, die zu gefährlichen Irrfahrten neigt, je mehr sie sich von ihrem eigentlichen Zweck entfernt“, das ist genauso richtig.

        Kommt aber in der Gedankenwelt unseres spatzenhirnigen Egomaninnenfeminismus nicht einmal im Ansatz vor.

        Narzissmus verblödet Männer und Frauen.

        Sie erkennen dann nicht mehr, dass es Frauen nur gibt und geben kann, WEIL es Männer gibt und umgekehrt, dass es Männer nur gibt und geben kann, WEIL es Frauen gibt, dass beide Geschlechter sich einer Effizienzsteigerung durch Arbeitsteilung verdanken, eine Arbeitsteilung, die sie aufeinander verweist und voneinander abhängig macht.

        Seit einigen Jahrzehnten sind Frauen auf der Verblödungsüberholspur weit vorangekommen dank einer Ideologie, die den weiblichen Narzissmus heilig spricht und in’s Erhaben-Gerechte transzendiert, zum Gestaltungsprinzip einer neuen, „gerechteren“ Welt machen möchte.

        Was Männer dazu zwingt, egoistischer zu werden.

        Denn Willfährigkeit bedient nur die Fresslust des egoistischen Vielfraßes, sättigt nicht, stachelt nur zu weiterem Fressen an, zu weiteren Übergriffen und Raubzügen durch von anderen gefüllte Vorratskammern.

        Auf Vernunft zu hoffen ist müßig, Gier schlägt Vernunft allemal, nicht nur bei Männern.

        Vernunft kehrt erst ein, wenn’s weh zu tun beginnt.

        Frauen tut es noch nicht weh, nicht weh genug.

        Man kann da abwarten, bis das System wegen seiner zunehmenden Dysfunktionalität, durch die wachsende Demotivation der Männer, die es tragen, stützen, schützen, ffinanziern., zusammenbricht.

        Weil diese Männer keine Lust mehr haben, es zu tragen, zu schützen, zu stützen, zu finanzieren.

        Weil es ihnen immer weniger nützt, im Gegenteil, immer mehr schadet, schon den Jungen in ´Kindergarten und Schule, ihre Anstrengungen immer weniger belohnt, immer weniger Gegenleistungen für männliche Leistung vorsieht, immer mehr zugunsten von Frauen umverteilt.

        Oder man kann den Prozess beschleunigen, indem man sich verweigert, etwas sich weigert, unter diesen femizentrischen Bedingungen Vater zu werden, zu heiraten oder gar das Kanonenfutter und den Schutzschild für ein femizentrisches System zu bilden, das zum Dank dann auch noch so klug ist, die Nutztiere, die es für’s Grobe (miss)braucht, zu verhöhnen, zu demütigen, zu verspotten.

        Ja, Narzissmus verblödet.

        Bevor es nicht weh zu tun beginnt, gibt es keinen Anreiz, den Weg der Selbstbedienung, den Weg der gegenleistungslosen Selbstbedienung auf Kosten anderer, hier der Männer, vor allem der Betamänner, die brav ihre Steuern zahlen und sich für die Transfertöpfe des Frauenförderstaates halb zu Tode schuften.

        Wir kommen, fürchte ich, um den harten Aufschlag so oder so nicht herum.

        Besser früher als später.

        Entweder durch wachsende Demotivation „bewusstloser“ Männer in einem femizentrischen System, das sie verzweckt, die nicht erkennen, was mit ihnen geschieht, nur fühlen, dass sie sich nicht wohl fühlen, dass sie irgendwie ausgenutzt werden.
        Oder durch bewusste Verweigerung „bewusster“ Männer, die durch den Nebel und Kitsch femizentrischer Propaganda zu schauen gelernt haben und das Mitspielen als wegwerfbare Väter, als ausbeutbare Nutztiere, die die Hauptlast der Frauenfete tragen, die zu mindestens 2/3 einen Staat, ein System finanzieren, das sich keine Sekunde selbst trägt und ihnen nicht nur immer weniger nützt, sondern ihnen sogar sehr bewusst immer mehr schadet, verweigern, die sich weigern, Kanonenfutter und Schutzschilde für Alphamädchen und Alphamännchen zu sein, die keine adäquate Gegenleistung mehr anbieten, denen die Idee, sie seien zu einer Gegenleistung verpflichtet, selbst schon als Zumutung erscheint, als unzumutbare Einschränkung ihres SELBSTverwirklichungsanspruches.

        Ich glaube, wenn ich mir noch mehr von dem zumute, was eine Barbara Schweder da unter sich gelassen hat, muss ich doch noch ein wenig polemisch werden.

        Also genug davon.

      • Interessante Reaktionen, die ich hier feststellen kann..

        Zunächst einmal möchte ich festhalten, dass ich nicht der Meinung einer Barbara Schweder bin, sonst hätte ich das entsprechend deutlich formuliert.

        Aber interessant ist doch, dass eine mutmaßliche Differenzfeministin hier derart zerrissen wird – durchaus verständlich – aber so wenig über den eigenen, ich nenne ihn mal „differenzmaskulistischen“ Standpunkt reflektiert wird.

        Letztlich sind es nämlich beides nur zwei Seiten der gleichen Münze.

        Das oft nicht mehr als die immergleichen Gebetsmühlen hier zu finden sind, war ja fast schon zu erwarten.
        Bemerkenswert finde ich noch den z.T. persönlich-angiftenden Ton… 😀
        Meine Güte..

        • @Lea

          „Aber interessant ist doch, dass eine mutmaßliche Differenzfeministin hier derart zerrissen wird – durchaus verständlich – aber so wenig über den eigenen, ich nenne ihn mal “differenzmaskulistischen” Standpunkt reflektiert wird.
          Letztlich sind es nämlich beides nur zwei Seiten der gleichen Münze.“

          Sie haben Ähnlichkeiten, aber sie sind nicht die zwei Seiten der gleichen Münze.

          Es ist als würdest du sagen, dass die Meinung, dass die alten Ägypter die Pyramiden und Dänikens Ansicht, dass es Raketenabschußbasen sind (oder über was er das auch immer gesagt hat) die zwei Seiten der gleichen Münze sind, weil nach beiden die Pyramiden da stehen, wo sie jetzt stehen.

      • @ Lea

        Du bist also nicht der Meinung, dass Männer als billige, rasch austauschbare Massenware konzipiert sind, als Kanonenfutter?

        Das finde ich ungewöhnlich human, einfühlsam und sensibel von Dir, Lea, wirklich.

        Und sicher bist Du auch nicht der Meinung, dass Frauen das Recht haben, Männer gegen deren Willen glücklich zu machen, indem sie z.B. mal die Pille vergessen.

        Soll ja vorkommen, unter Frauen, dieses Bewusstsein, als das empathischere und sensiblere Geschlecht das Recht zu haben, einen Mann gegen dessen Willen glücklich zu machen, zumal wenn man dann auch noch denkt, Männer seien ohnehin nur dazu da, Frauenundderenkindern zu dienen.

        Gut, das wäre also geklärt.

        Nicht geklärt ist die Frage, was denn die sensible, sympathisch-empathische Frau Schweder, bei der sich die Natur offensichtlich besonders viel Mühe gegeben hat – wie könnte sie sonst zu so erhellenden Einsichten wie „Der Mann ist eine Konstruktion im Dienste der Frau – eine, die zu gefährlichen Irrfahrten neigt, je mehr sie sich von ihrem eigentlichen Zweck entfernt“ gelangen, zum Neolithikum zu sagen wusste.

        Ich habe nämlich noch immer keine Lust, mir anderthalb Talkshowstunden anzutun, in der solche Gäste auflaufen und mir die Welt der Geschlechter erklären wollen.

      • Ach, Roslin

        Ihr nennt das ja immer so schön Strohmann..

        Und ganau das ist es was unter Aufwendung vieler, vieler Wöter und Sätze konstruierst um deinen immergrünen, aber hässlich verzierten Pappaufsteller „Feminismus“ niederzubrennen.
        Ja, ich finde Pappaufsteller passender, ein Strohmann nimmt mehr Zeit und Arbeit in Anspruch.

        Sie sagte vor der neolithischen Revolution gab es die Gleichberechtigung der Geschlechter, die erst mit der Anhäufung von Besitz „abgeschafft“ wurde.
        Ab da begann praktisch das „Patriachat“, also in unseren Breitengraden vor ca. 5000 Jahren.
        Vieles, was hier so als „naturgegeben“ dagestellt wird, wird somit als „Kunstprodukt“ enttarnt, wie z.B. die geschlechtsspezifische Aufgabenteilung.

        @ Christian

        Inwiefern ist es nicht die selbe Münze?
        Beides geht von einem unveränderlichen, oft in die deterministische Richtung tendierenden Biologismus aus.
        Nur bei den einen sind die Frauen die Heldinnen der Menschheit bei den anderen sind die Männer die Helden.

        • @Lea

          „Inwiefern ist es nicht die selbe Münze? Beides geht von einem unveränderlichen, oft in die deterministische Richtung tendierenden Biologismus aus.
          Nur bei den einen sind die Frauen die Heldinnen der Menschheit bei den anderen sind die Männer die Helden.“

          Bei mir sind die Männer nicht die Helden. Männer sind nicht besser als Frauen, sie haben nur jeweils verschieden gut ausgeprägte Eigenschaften, wobei dies eben nur für eine Betrachtung über den Schnitt, nicht für die Einzelperson gilt.

          Der Differenzfeminismus setzt häufig absolute Unterschiede, die auf ein Frau=gut, Mann=schlecht hinauslaufen. Die Männer sollen dann etwa ihren weiblichen Anteil wiederentdecken und das zerstörerische männliche in ihnen ablegen, zB hier oder hier. Was ich umgekehrt so nicht vertrete. Ich spreche mich zb hier ausdrücklich dagegen aus, dass ein Geschlecht besser ist.. Ich sehe Männer und Frauen eher als Sportwagen und Geländewagen. Für verschiedene Zwecke optimiert, aber ein Geländewagen ist nicht besser als ein Sportwagen. Allenfalls ist er in einigen Bereichen oder Geländen besser.

          Aber du kannst gerne darstellen, wo ich Männer zu Helden ausbaue und Frauen oder Weiblichkeit abwerte.

      • @ Roslin

        … aber hinzufügen muss ich wohl auch noch, dass du wohl eher versucht hast aus mir einen Pappaufsteller mit dem Slogan „Vulgärfeministin“ zu machen.. 😀

        Aus dem Differenzfeminismus kannst du das wegen mir gerne machen, aber bei mir wird das nicht so unbedingt funktionieren.. 😉

      • „… aber hinzufügen muss ich wohl auch noch, dass du wohl eher versucht hast aus mir einen Pappaufsteller mit dem Slogan “Vulgärfeministin” zu machen..“
        Liebe Lea, schon die alten Römer wussten: Qui tacet, consentire videtur. Diese wunderschöne ACI-Konstruktion bedeutet übersetzt: Wer schweigt, scheint zuzustimmen. Insofern solltest du dich zu dem äußern, was du zitierst, Stellung dazu beziehen.
        Ich weiß, du bleibst lieber weiblich-mysteriös und hast zu allem die kritisch-ironische Distanz (oder willst es zumindest so wirken lassen) der Jugend, aber erstens ist es schlechter Stil und zweitens wird jeder von Qui tacet, consentire videtur ausgehen.

      • @Lea
        „Interessante Reaktionen, die ich hier feststellen kann.. „

        Nun ja – für noch viel interessanter, ja signifikanter, bezeichnender halte ich die Reatkionen, die man von dir NICHT feststellen kann. Ein beredtes Schweigen. Ein tosend lautes Schweigen von deiner Seite aus.

        Du beziehst dich positiv auf „Antworten“ von einer Dr. Barbara Schweder. (Interessanterweise kannst du aber die Antworten selber weder kurz indizieren, worin sie denn bestehen würden. Noch wird klar, auf welche Fragestellung denn die Antworten hin erfolgten. Aber egal …)

        Mir war die Dame bisher unbekannt. Aber Meister Roslin und einige andere haben da ja einiges ausgegraben. Man nehmen nur die Zitate. Aber fast noch sprechender ist die Ikonografie der Titelbilder der beiden Bücher.

        Es wird deutlich: Die Dame ist ganz offensichtlich eine männerabwertende Sexistin. So weit, so normal in der bundesdeutschen Publizistik. Das alte Lied von genereller männlicher Minderwertigkeit und weiblicher Selbstüberhöhung.

        DARAUF beziehst du dich postiv und anerkennend.

        Darauf angesprochen, kommen von dir nur Nebelwände.

        Jetzt mal Butter bei die Fische: Ist dir dein profunder Sexismus eigentlich bewusst? Oder sonderst du das gedankenlos ab – so wie andere Menschen Schweiß bei körperlicher Anstrengung?

        Was sagst du zur Inkonografie der Titelbilder der beiden Bücher? Welche Botschaft vermittelt das? Was sagst du zu den Klappentexten? Teilst du diese Ansichten, Einstellungen, Werthaltungen?

        Wenn ja, darf man dich ja wohl mit Fug und Recht als in der Wolle gegerbte misandrische Sexistin bezeichnen, oder?

        Ob es darauf noch eine Antwort gibt von dir? Ich vermute ja: Nein. Lasse mich aber gerne überraschen.

      • @lea
        „Ab da begann praktisch das “Patriachat”, also in unseren Breitengraden vor ca. 5000 Jahren.“
        Dir ist schon bewusst, das vor 5000 sich die gesellschaftliche Stellung der Frau höher war, als die des Mannes? Das das bis heute anhält, diese masslose Frauenüberhöhung auf kosten der Männer?

      • @ liebe_r virtual-cd & liebe_r Haselnuss

        „Du beziehst dich positiv auf “Antworten” von einer Dr. Barbara Schweder. (Interessanterweise kannst du aber die Antworten selber weder kurz indizieren, worin sie denn bestehen würden. Noch wird klar, auf welche Fragestellung denn die Antworten hin erfolgten. Aber egal …)“

        „DARAUF beziehst du dich postiv und anerkennend. “

        Nein, ich habe mich nicht positiv auf Schweder bezogen – ich habe ihre Ausführungen als „interessant“, den Link zum Nachtcafe als „empfehlenswert“ bezeichnet.
        Genauso interessant wie differenzmaskulistische Thesen oder das Gewäsch irgendwelcher PUAs.

        Gesagt habe ich:

        „Zunächst einmal möchte ich festhalten, dass ich nicht der Meinung einer Barbara Schweder bin, sonst hätte ich das entsprechend deutlich formuliert.“

        Folglich habe ich nicht geschwiegen und schon gar nicht dem Sexismus einer Barabara Schweder zugestimmt 😉
        Immer schön nur das lesen, was da auch steht, nicht was man da gerne lesen möchte…

        „Jetzt mal Butter bei die Fische:..“
        Wie gesagt, lesen was da steht.

        „Ist dir dein profunder Sexismus eigentlich bewusst?“
        Ist dir dein aggressiver, versucht-provokanter Ton bewusst? 😉

        Die Cover der beiden Bücher finde ich ungefähr so geschmackvoll wie die Cover folgender Bücher:

        uuuund:

        Bevor aber jetzt die „sexnegative-frigide-whatsoever“-Keule kommt, möchte ich festgehalten haben, dass ich mich an dieser Stelle nur auf die aberwitzige Covergestaltung (besonders des 2. Buches) beziehe..

        (Und mal im Ernst: Ein Arschgeweih….?!)

        „Ich weiß, du bleibst lieber weiblich-mysteriös und hast zu allem die kritisch-ironische Distanz (oder willst es zumindest so wirken lassen) der Jugend, aber erstens ist es schlechter Stil und zweitens wird jeder von Qui tacet, consentire videtur ausgehen.“

        Interessante Interpretation.
        Noch dazu garniert mit dieser lateinischen Weisheit..
        Naja, bei mir wird „Kommentar absenden“ angezeigt – nicht „Offenbarung veröffentlichen“.

        Zur Sache:
        Kommentierst du schon mal auf feministischen Blogs, auf denen ähnlich rege kommentiert wird wie hier?
        Wenn nein, warum nicht?

        In der Tat bewahre ich mir die kritische Distanz, die bewahre ich mir allerdings auch, wenn ich auf feministischen Blogs unterwegs bin.

        Aber dennoch kurz generell zum Thema:

        Ich sehe kein Problem darin, die Möglichkeit zu haben, sein Kind in eine Krippe zu geben. Eine Pflicht wird es sowieso nie werden, das wäre ziemlich unmenschlich und wenig mit dem ungefähren Gedanken an Demokratie und Selbstbestimmung zu vereinbaren.
        Es gibt zahlreiche Studien zum Thema, die nach ideologischer Vorbelastung mal so und mal so ausfallen.
        Letztlich halte ich das – so betrachte ich auch im Großen und Ganzen die „Geschlechterfrage“ – für eine individuelle Sache.
        Für manche Kinder wird es gut und richtig sein in die Krippe gegeben zu werden, für andere eben nicht.
        Dennoch sollte es für jede Familie zumindest diese Möglichkeit geben.

        Das Thema Vaterschaft kommt mir in der ganzen Debatte allerdings immer wieder zu kurz. Interessant finde ich die lauten maskulistischen Forderungen nach einer gerechteren Sorgerechtspolitik (die ich gut nachvollziehen und z.T. auch absolut befürworten kann) und der hier beschriebenen/beschworenen, biologisch determinierten „Mutterrolle“, wie z.B. das angeblich stärkere Ansprechen von Frauen auf das Kindchenschema u.s.w.

        Was denn nun?
        Gesetze die so bleiben können wie sie sind, weil „Frauen und Männer nun mal so und so von der Natur geformt“ wurden, oder aber das männliche Streben nach gesetztlich gleichberechtigter Brutpflege?

      • @Lea
        „Nein, ich habe mich nicht positiv auf Schweder bezogen – ich habe ihre Ausführungen als “interessant”, den Link zum Nachtcafe als “empfehlenswert” bezeichnet.
        Genauso interessant wie differenzmaskulistische Thesen oder das Gewäsch irgendwelcher PUAs. „

        Nun, das nennt man wohl zurückrudern. Habe ich schon einmal eleganter performed gesehen – aber lassen wir das.
        Immerhin: Nach zweimaligem direkt angesprochen werden auf den dir innewohnenden Sexismus ist dieser dir dann doch zumindest etwas peinlich. Das finde ich lobenswert.

        Tut immer ein bisschen weh, wenn der sexistische Rotz im eigenen Gehirn umgerührt wird, hat aber eine ungeahnt befreiende Wirkung.

        In diesem Sinne: „Hipp, hipp, hurrah!“ (traditioneller Ruderer-Gruß)

      • @Lea la Garçonne

        Du schreibst:

        Kommentierst du schon mal auf feministischen Blogs, auf denen ähnlich rege kommentiert wird wie hier?
        Wenn nein, warum nicht?

        Kommentar:

        Die Frage geht zwar nicht an mich, aber ich finde sie trotzdem noch interessant – deshalb ein Kommentar:

        Kannst Du mir einen feministischen Blog sagen, wo Mann ohne Zensur schreiben darf, vorausgesetzt Mann hält sich selbstverständlich an die Nettiquetten?
        Ich habe es bisher auf zwei Blogs versucht; war absolut höflich und habe wirklich nur feministische Selbstverständlichkeiten hinterfragt: Reaktion war, dass die Kommentare nicht veröffentlicht wurden. Da fragt Mann sich, ob gewisse Feministinnen überhaupt einen Diskurs im Sinne von Habermas wünschen oder ob sie einfach proklamieren wollen?!

      • „Interessante Interpretation.
        Noch dazu garniert mit dieser lateinischen Weisheit..
        Naja, bei mir wird “Kommentar absenden” angezeigt – nicht “Offenbarung veröffentlichen”.“
        Ich offenbare normalerweise nicht, aber wenn meine Beiträge auf dich so wirken, freut mich das natürlich.

        „In der Tat bewahre ich mir die kritische Distanz, die bewahre ich mir allerdings auch, wenn ich auf feministischen Blogs unterwegs bin.“
        Ich sprach nicht von kritischer Distanz. Ich habe kritisch-ironische Distanz der Jugend geschrieben:
        Hie und da wirfst du Argumentations-Bruchstücke ein, um auf Nachfrage direkt zu leugnen, weil man hat ja gar nichts gesagt und eine echte, feststehende Meinung zum Thema hat man schon lange nicht.

      • @ Lea

        *Ab da begann praktisch das “Patriachat”, also in unseren Breitengraden vor ca. 5000 Jahren.
        Vieles, was hier so als “naturgegeben” dagestellt wird, wird somit als “Kunstprodukt” enttarnt, wie z.B. die geschlechtsspezifische Aufgabenteilung.*

        Aha, hab‘ ich mir gedacht.

        Das übliche Mantra der MatriarchatsfeministInnen.

        Behaupten ohne Beleg, nehme ich an, war hier ja oft genug Thema.

        Wie hat sie das Patriarchat denn als Kunstprodukt enttarnt?

        Wie sieht es denn bei heutigen Jäger-und Sammlervölkern aus?

        Welche haben KEINE geschlechtsspezifische Aufgabenteilung?

        Kannst Du mir Belege für Schweders historische „Science Fiction ohne Science“ liefern?

        Ich lerne ja gerne dazu.

        *Und ganau das ist es was unter Aufwendung vieler, vieler Wöter und Sätze konstruierst um deinen immergrünen, aber hässlich verzierten Pappaufsteller “Feminismus” niederzubrennen.
        Ja, ich finde Pappaufsteller passender, ein Strohmann nimmt mehr Zeit und Arbeit in Anspruch.*

        Dazu braucht’s keine Pappkameraden.

        Feminismus ist eine zutieftst widerwärtige, hässliche Ideologie.

        Zeigt man Dir seine Fratze hinter dem humanistischen Gewäsch, bringt man des Pudels Kern zum vorschein – es genügt ja meist, FeministInnen zu zitieren, dann enthüllt sich die ganze Menschen- und Männerverachtung, die diese Idologie von Minderertigkeitsgefühlen Geplagter, von „Taranteln“, prägt.

        Das hat sei gemein mit anderen „Tarantelideologien“, mit anderen Sündenbockideologien wie dem Faschismus und dem Marxismus-Leninismus.

        Eine Sündenbockideologie eben, die nur anstelle des Kapitalisten/Bourgeois, des Untermenschen, den Mann als Sündenbock ausgerufen hat und den schuldig spricht für alle Frustrationen und Niederlagen der „Unterdrückten“, dessen Vernichtung, abstrakter, weil man sich ja doch schämt, so offenherzig zu sein, auch gerne als Vernichtung der „Männlichkeit“ verschleiert, entkonkretisiert, Ziel aller Feminismen ist – der Mann als willfähriger Diener der SELBSTverwirkliichung der Frau, ob er nun von Natur aus dazu berufen ist, wie eine Schweder meint oder dorthin sozialisiert´ werden soll, wie es die StaatsfeministInnen mit ihren Umerziehungsprogrammen versuchen – das ist im Ergebnis einerlei und führt aus beider Wegen zu einer femizentrischen Gesellschaft, die weiblicher Supreamatie unterliegen soll.

        „Ihr Prediger der Gleichheit, der Tyrannen-Wahnsinn der Ohnmacht schreit also aus euch nach „Gleichheit“: eure heimlichsten Tyrannen-Gelüste vermummen sich also in Tugend-Worte!

        Vergrämter Dünkel, verhaltener Neid, vielleicht eurer Väter Dünkel und Neid: aus euch bricht’s als Flamme heraus und Wahnsinn der Rache.“ (Nietzsche, aus dem Zarathustra).

        Ersetze Väter duch Mütter et voilà: Das ist die große Triebkraft einer Ideologie wie der des Feminismus, einer Ideologie des Neides, des kompensierten Minderwertigkeitsgefühls, des Hasses, der üblen Nachrede, der Diffamierung.

        Nein, da braucht’s wirklich keine Pappkameraden.

      • Ey Roslin,

        wieso schreibst du eigentlich jedes Mal, wenn so eine Frau ihr feministisches Glaubensbekenntnis hier abliefert, eine Riesenreplik?

        Was soll das?

        Habt ihr davon noch nicht genug?

        Das kapier ich nicht.

        Würdest du das auch bei Erich von Däniken machen?

      • @Alexander Roslin

        Ich hätte Dir mit dem folgenden Buch immerhin einen Brocken zum Knabbern. Ich selbst werde mich nicht damit auseinandersetzen, weil das nun wirklich nicht mein Spezialgebiet ist, aber Du stehst ja offenbar auf Soziobiologie!

        Die Geschlechterlüge: Die Macht der Vorurteile über Frau und Mann

        „Männer und Frauen ticken gar nicht so unterschiedlich. Cordelia Fine entlarvt hartnäckige Geschlechterlügen.
        Frauen können nicht einparken und Männer nicht zuhören. Diese Überzeugung gehört wie viele weitere zu unserem Alltag. Die Neurowissenschaftlerin Cordelia Fine räumt unterhaltsam und scharfsinnig mit diesem Mythos auf. Vergessen Sie alles, was sie je über männliche und weibliche Gehirne gehört haben.Frauen können nicht einparken und Männer nicht zuhören. Diese Überzeugung gehört wie viele weitere zu unserem Alltag. Die Neurowissenschaftlerin Cordelia Fine räumt unterhaltsam und scharfsinnig mit diesem Mythos auf. Vergessen Sie alles, was sie je über männliche und weibliche Gehirne gehört haben.
        Viele bekannte populärwissenschaftliche Bestseller behaupten auf der Basis neurowissenschaftlicher Untersuchungen: Männer und Frauen haben unterschiedliche Gehirne und daher unterschiedliche Begabungen. Vermeintliche natürliche Unterschiede werden aufgebaut und dienen als Erklärung für gesellschaftliche Rollenstereotype. Cordelia Fine entlarvt, wie unter dem Deckmantel der Wissenschaft schlampige Untersuchungen, oberflächlich gedeutete Forschung und vage Beweise zu angeblichen Tatsachen gemacht wurden. Sie zeigt, wie unser Leben als Mann und Frau stark von geschlechtertypischen Erwartungen und Vorurteilen beeinflusst wird, selbst wenn wir sie nicht gut heißen. Und welch subtile Macht Stereotype ausüben können. Das Einzige, was wissenschaftlich bewiesen ist: Es gibt eine neuronale Plastizität. Unser Gehirn entwickelt sich vor allem durch psychologische Einflüsse, Erfahrungen und Tätigkeiten. Und für Männer und Frauen gilt: Alles ist möglich!Viele bekannte populärwissenschaftliche Bestseller behaupten auf der Basis neurowissenschaftlicher Untersuchungen: Männer und Frauen haben unterschiedliche Gehirne und daher unterschiedliche Begabungen. Vermeintliche natürliche Unterschiede werden aufgebaut und dienen als Erklärung für gesellschaftliche Rollenstereotype. Cordelia Fine entlarvt, wie unter dem Deckmantel der Wissenschaft schlampige Untersuchungen, oberflächlich gedeutete Forschung und vage Beweise zu angeblichen Tatsachen gemacht wurden. Sie zeigt, wie unser Leben als Mann und Frau stark von geschlechtertypischen Erwartungen und Vorurteilen beeinflusst wird, selbst wenn wir sie nicht gut heißen. Und welch subtile Macht Stereotype ausüben können. Das Einzige, was wissenschaftlich bewiesen ist: Es gibt eine neuronale Plastizität. Unser Gehirn entwickelt sich vor allem durch psychologische Einflüsse, Erfahrungen und Tätigkeiten. Und für Männer und Frauen gilt: Alles ist möglich!“

        Nun: Solltest Du anderer Meinung sein als diese Dame hier, dann müsstest Du nun das Buch genau lesen, Dich dann auch mit den Studien auseinandersetzen, auf die sich diese Dame bezieht und genau darlegen, weshalb der Schluss dieser Dame falsch ist und dann noch weitere Studien heranziehen, die zum selben Schluss kommen wie Du. Du siehst: Eine seriöse Auseinandersetzung mit dieser Dame wird Dich wohl mindestens 2-3 Jahre Deiner Lebenszeit kosten! 🙂

      • @ Chomsky

        Wir hatten über das Buch von Cordelia Fine schonmal kurz gesprochen. Roslin hatte diese negative Rezension zu dem Buch von dem bekannten Geschlechterforscher Simon Baron Cohen gepostet

        http://ow.ly/30cQY

        und daraufhin erklärt, dass er sich die Lektüre von Cordelia Fines Buch wohl ersparen werde.

        Christian wollte das Buch allerdings irgendwann lesen und rezensieren.

      • @Leszek

        Ok, vielen Dank!
        Öhmm, ich habe mich mal für eine gewisse Zeit mit der Psychotherapieforschung beschäftigt. Da gab es dann auch so Metaanalysen darüber, welche Therapie am wirkungsvollsten sei. Metaanalyse heisst, es werden z.B. 1000 Studien genommen, die gewisse Qualitätskriterien erfüllen und dann wird geschaut, zu welchen Schlussfolgerungen sie kommen. Tia, es gibt aber eben Metaanalysen, die anderen Metaanalysen widersprechen, was die Wirkung gewisser Therapien anbelangt. Du siehst: Wissenschaft ist vielfach auch nur Handwerk und wer sich nicht quasi Jahrzehnte mit einem Spezialgebiet befasst, der kann kann nur „Glauben“, was die Wissenschaftler in diesem Spezialgebiet verzapfen, weil er nähmlich nicht die Zeit und Möglichkeit hat, 1000 Studien zu begutachten und dann noch die unterschiedlichsten Metastudien einer eingehenden Prüfung zu unterziehen.
        Somit hat das Konzept der Deutungshoheit doch auch seinen Reiz. Ich behaupte mal etwas und schaue, dass ich die Deutungshoheit darüber erlange! 🙂

      • @ Chomsky

        Meines Wissens gibt es in der Psychotherapieforschung zwei konkurrierende Interpretationsrichtungen:

        Die eine kommt zu dem Ergebnis, dass es Unterschiede in der Wirksamkeit der verschiedenen psychotherapeutischen Verfahren gibt und dass die kognitive Verhaltenstherapie für viele psychische Probleme im Schnitt das wirksamste Verfahren sei (die Meta-Analyse von Grawe z.B.).

        Die andere kommt zu dem Ergebnis, dass sich die verschiedenen psychotherapeutischen Verfahren in ihrer Wirksamkeit im Schnitt nicht unterscheiden. Ihre spezifischen Methoden seien daher alle gleich irrelevant und unspezifische Wirkfaktoren, die überall vorhanden seien, seien die eigentlichen Wirkfaktoren.

        Und Du hast Recht. Der Laie kann dies nicht beurteilen.

      • @ Kirk

        Ey, Captain Kirk, überlass es einem kleinen freiheitsliebenden Klingonen wie mir, wem ich antworte, wem nicht.

        Hab‘ ich Zeit und Lust, antworte ich.

        Wenn nicht, dann nicht.

        Jenseits dieser privaten Vorlieben ist es aber wichtig, Feministinnen zu antworten.

        Denn ihre widerwärtige Sündenbockideologie prägt den Zeitgeist, bestimmt immer mehr die Politik, vergiftet den Alltag von immer mehr Jungen (in Kindergarten und Schule) und Männern (in der Sozialpolitik, im Familienrecht, in der Gesundheitspolitik, in der Antigewaltpolitik, in der Parteipolitik usw.).

        Deshalb kann man dem Femiismus gar nicht oft genug eine reinwürgen.

        Alter christlicher Grundsatz aus dem Klingonenevangelium: Wenn Dich jemand auf die linke Wange schlägt, dann hau ihm dreimal eine rein: eine von links, eine von rechts und eine mitten auf die Zwölf.

        Tritt Dich aber jemand in die Eier, dann hat die Hölle loszubrechen.

      • @Leszek

        Das folgende Buch kommt z.B. zum Schluss, dass die Kognitive Verhaltenstherapie keine grössere Effektstärke hat als z.B. Gesprächspychotherapie.

        Senf, Wolfgang/Broda, Michael 2007: Praxis der Psychotherapie. Ein integratives Lehrbuch.

        Jetzt musst Du Dir mal vorstellen: Grawe hat wohl 10 Jahre lang an seiner Metaanalyse gearbeitet und war wohl total überzeugt, dass die Kognitive Verhaltenstherapie eine höhere Effektstärke hat als andere Psychotherapien und dies hat er wohl auch lautstark in die Welt hinausposaunt. Ein paar Jahre später wird alles wieder über den Haufen geworfen und in 10 Jahre haben wir ev. wieder andere Befunde oder Wissenschaftler, die etwas anderes sagen. Tia, was soll da der Laie davon halten? Eigentlich ist nix ganz sicher in der Wissenschaft und in 10 Jahren ist es ev. doch wieder anders und was in 20 Jahren ist, wissen wir auch noch nicht so genau! Deshalb: Was tun? 🙂 Glauben oder einfach mal davon ausgehen, dass es auch anders sein könnte, als heute propagiert wird.

      • @ Chomsky

        Ich muss nicht einfach nur der Wissenschaft glauben, sondern das, was ich DER Wissenschaft glauben soll (die es ja nicht gibt), muss auch zusammenstimmen mit meinen Alltagserfahrungen.

        Die sagen mir, dass Männer und Frauen, Jungen und Mädchen sehr viel verschiedener sind als Cordelia Fine uns und sich glauben machen will, im Schnitt.

        Dass auch nur kleine Unterschiede im Schnitt wegen der großen Unterschiede in den Extrembereichen für starke Segregationen bei der Leistungsfähigkeit (gerade in der Spitze) sorgen.

        http://www.sueddeutsche.de/panorama/neue-studie-also-doch-maenner-sind-intelligenter-als-frauen-1.859443

        Red Pill hat ja Recht mit seiner Feststellung, dass Frauen unter den Erfindern, Neulandentdeckern, Um-die-Ecke-Denkern, den Genies kaum zu finden sind.

        95 % Erfindungen, als Patente angemeldet, von Männern erfunden, heute, nicht 1910.

        Und das nach jahrzehnten Bildungsprivilegierung von Mädchen, einer mädchen-, aber nicht mehr jungengerechten Schule.

        Dass auch nur kleine Unterschiede bei Einzelmerkmalen durch das „Aufsummieren“ verschiedener, gleichsinnig ungleich zwischen den Geschlechtern ausgeprägter Einzelmerkmale zu großen Verhaltensunterschieden in der Summe führen zwischen Männern und Frauen.

        http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0029265

        Und es muss auch noch zu der Logik der Evolutionstheorie passen.

        Cordlia Fine passt da nicht hinein, nicht in meien Alltagserfahrung, nicht in die evolutionäre Logik.

        Und tritt dann noch das Urteil eines Baron Cohen hinzu, der ihr selektives Auswählen und Interpretieren vorwirft, spare ich mir die Lektüre und empfehle Dir die Lektüre dieses Buches, das mir dankenswerterweise von Christian empfohlen wurde und das die Logik der Geschlechtsunterschiede sehr gut darlegt, die beste Synopsis von Geschlechtsunterschieden und ihrer evolutionären Sinnhaftigkeit, die ich kenne:

      • @Lea
        Bevor aber jetzt die “sexnegative-frigide-whatsoever”-Keule kommt, möchte ich festgehalten haben, dass ich mich an dieser Stelle nur auf die aberwitzige Covergestaltung (besonders des 2. Buches) beziehe..

        Ich stelle mir nur gerade vor, wenn Herr Hoffmann andere Titel für die Bücher gewählt hätte, die Cover kann man ja so lassen, meine Titel in Anlehnung an die von Riedel / Schwedte.

        1) (Lahme) Schnecken in Röcken.
        2) Wenn Männer Frauen gegen ihren Willen „glücklich“ machen.

        Besonders der zweite Titel in Kombination mit dem Cover…

      • @ Chomsky

        Senf, Wolfgang/Broda, Michael 2007: Praxis der Psychotherapie. Ein integratives Lehrbuch.

        Kannte ich noch nicht. Werde ich mir besorgen, danke für den Tipp.

        @ Roslin

        Ich werde beide Bücher (Fine, Geary) bei Gelegenheit lesen. Aber viel erwarten tue ich von Cordelia Fine auch nicht. Ich bin mal gespannt auf Christians Rezension des Buches.

      • @ virtual-cd

        Nein, das war keineswegs Zurück-Rudern 😉
        Aber wenn du es so lesen und interpretieren magst und es dir Freude macht, undifferenziert zu sortieren, kategorisieren und anschließend zu bewerten, dann wünsche ich dir weiterhin viel Spaß dabei.
        Ein Zitat, wo ich Schweder explizit zugestimmt haben soll, konntest du ja bisher nicht anbringen.

        @ Roslin

        Wie wäre es denn, wenn du im Gegenzug darlegst, dass Frauen zu jeder Zeit freien Zugang zu politischen Ämtern, Bildung, Lehrstühlen u.s.w. hatten?
        Dann hätte sich ja der historische Patriachatsbegriff in Luft aufgelöst.
        Im Übrigen bin ich auch keine Matriachatsfeministin, genauso wenig wie ich eine Differenzfeministin bin. 😉

        Warum denn immer gleich mit den gleichen Totschlag-Phrasen kommen, die man dem Feminismus vorwirft..?
        Ist da kein intrinsisches Streben ‚es besser machen‘ zu wollen .. ?

        Dennoch interessant, dass mir keiner erklären möchte, wie man sich denn nun die politische Lösung der Krippen-Mutter-Vater-Frage vorstellt.. und niemand zur offensichtlichen maskulistischen Ambivalenz Stellung nehmen möchte.

        Aber von einer pöhsen, pöhsen ‚Feministin‘ Antworten erwarten..

      • @ Lea

        „und niemand zur offensichtlichen maskulistischen Ambivalenz Stellung nehmen möchte“

        Welche maskulistische Ambivalenz denn?

      • @ Lea

        *Wie wäre es denn, wenn du im Gegenzug darlegst, dass Frauen zu jeder Zeit freien Zugang zu politischen Ämtern, Bildung, Lehrstühlen u.s.w. hatten?*

        Warum sollte ich Dir etwas darlegen, wovon ich selbst nicht ausgehe?

        Das Patriarchat hat Frauen auf eine Frauenrolle zwangsverpflichtet und Männer auf eine Männerrolle, die jedoch beide den vorrangigen natürlichen Dispositionen der übergroßen Mehrheit des jeweiligen Geschlechtes entgegenkamen, weshalb das Patriarchat so ungewöhnlich lange andauerte und so ungewöhnlich erfolgreich war, weshalb es auch von so vielen Männern UND Frauen so hartnäckig verteidigt wurde gegen jene Frauen UND Männer, die für Gleichberechtigung und gegen Zwangsverpflichtung stritten.

        Ich bin für Gleichberechtigung (nicht innerhalb der katholischen Kirche, aber das ist eine Glaubensfrage, keine staatlich-politisch-juristische) und gegen Zwang innerhalb der staatlich-politischen-kirchlichen Ordnung (wer nicht katholisch sein will, muss es ja nicht sein, er kann austreten. Wer aber katholisch sein will, soll es sein nach der Geschäftsordnung der Kirche, die ja offen ausliegt, von der also niemand überrascht sein kann).

        *Dann hätte sich ja der historische Patriachatsbegriff in Luft aufgelöst.*

        Stimmt, das Patriarchat wurde in westlichen Gesellschaften aufgelöst.

        Dort herrscht mittlerweile eine femizentrische Gesellschaftsordungung, in der die Ansprüche/das Wohlergehen von Mädchen/Frauen gegenüber dem Wohlergehen/den Ansprüchen von Jungen/Männern priorisiert werden, ein „Matriarchat“ ohne Mütter und Matriarchen.

        Ich z.B. wünsche Frauen mehr Gleichberechtigung als die überhaupt haben wollen 🙂

        *Ist da kein intrinsisches Streben ‘es besser machen’ zu wollen .. ?*

        Ach was.

        Für bzw. gegen FeministInnen ist das allemal gut genug.

        Effektiver Minimalismus ist männlich.

        Warum sich mehr anstrengen als nötig?

        Zumal in femizentrischen Zeiten, die männliche Anstrengungen weder belohnen noch überhaupt zu schätzen wissen.

        Women to the front!

        *Dennoch interessant, dass mir keiner erklären möchte, wie man sich denn nun die politische Lösung der Krippen-Mutter-Vater-Frage vorstellt.. und niemand zur offensichtlichen maskulistischen Ambivalenz Stellung nehmen möchte.*

        Krippen aufbauen, damit die Eltern wählen können zwischen Selbstbetreuung und Fremdbetreuung.

        Dabei kostendeckende Preise verlangen für die Krippenbetreuung, damit die Menschen die Wahrheit über die Kosten erfahren.

        Wenn subventioniert wird mit Steuermitteln, dann sollen die, die Krippen nicht nutzen, sondern ihre Kinder selbst betreuen, die Subventionssumme für ihr Kind, die sie dem Staat sparen, in bar ausgezahlt bekommen.

        Denn sie werden als Steuerzahler dann ja auch zur Finanzierung eines Angebotes herangezogen, das sie gar nicht in Anspruch nehmen, aber trotzdem mitfinanzieren müssen..

      • @ Roslin

        „und so ungewöhnlich erfolgreich war, weshalb es auch von so vielen Männern UND Frauen so hartnäckig verteidigt wurde gegen jene Frauen UND Männer, die für Gleichberechtigung und gegen Zwangsverpflichtung stritten.“

        Na ja, auf diese „Verteidigung“ würde ich nicht so viel geben. Menschen in prämodernen Gesellschaften auf einer mythologischen Bewusstseinsstufe neigen dazu jeden Scheiß zu verteidigen, wenn sie da von klein auf hineinsozialisiert worden sind.

        Das endet, wenn die Alphabetisierung ein gewisses Ausmaß überschritten hat. Die prämodernen Mythen beginnen zu zerfallen, das Individum beginnt sich seine Freiheit zu wünschen. Im längerwierigen Zickzack mit zahlreichen Rückschlägen, Stagnationen und Regressionen setzt sich die Moderne unvermeidbar durch.

        Männer wie Frauen hatten im Patriarchat große Nachteile. Sie waren nur eben so sozialisiert, dass sie ihr gesamtes Selbstwert- und Identitätsgefühl aus den entsprechenden Rollenvorgaben beziehen mussten. Sie kannten nichts anderes. Eine Verweigerung der absoluten Identifikation mit den Vorgaben hätte den Verlust der eigenen Identität und Ächtung, Ausschluss aus der Gemeinschaft oder Schlimmeres bedeutet.

        Trotzdem war eine mehr oder weniger starke psychologische Unterdrückung eigener Neigungen die Regel, denn die breiten Varianzen jeweils innerhalb der beiden Geschlechter stehen ja in starkem Widerspruch zu der Starrheit der Rollenvorgaben. Wer ist schon „ganz Mann“, „ganz Frau“.

        Die Menschen werfen diese starren Rollenvorgaben zu Recht auf den Müllhaufen der Geschichte, sobald sie gelernt haben darüber hinaus zu DENKEN . Vorher geht es nicht – nicht weil die Menschen nicht darunter leiden würden – sondern weil es nicht denkbar ist.

        Versteht sich von selbst, dass dies kein Plädoyer für Genderismus sein soll, denn durchschnittliche biologisch disponierte Geschlechtsunterschiede sind genauso real wie die breiten Varianzen jeweils innerhalb der beiden Geschlechter.

        Daher muss man die genderistische Umerziehungsideologie genauso ablehnen wie die starren traditionellen Geschlechterrollen und jedes Individuum von klein auf sein lassen wie es ist.

      • @ Leszerk

        „Das Thema Vaterschaft kommt mir in der ganzen Debatte allerdings immer wieder zu kurz. Interessant finde ich die lauten maskulistischen Forderungen nach einer gerechteren Sorgerechtspolitik (die ich gut nachvollziehen und z.T. auch absolut befürworten kann) und der hier beschriebenen/beschworenen, biologisch determinierten “Mutterrolle”, wie z.B. das angeblich stärkere Ansprechen von Frauen auf das Kindchenschema u.s.w.

        Was denn nun?
        Gesetze die so bleiben können wie sie sind, weil “Frauen und Männer nun mal so und so von der Natur geformt” wurden, oder aber das männliche Streben nach gesetztlich gleichberechtigter Brutpflege?“

        Hier habe ich die Ambivalenz bereits angedeutet.

        Ich habe auch bisher noch nirgendwo die Forderung nach einer exakten Aufteilung der Elternzeit von maskulistischer Front vernommen – wohl aber von der feministischen Front, was meines Erachtens absolut richtig und wünschenswert ist.
        Hauptsächlich werden alleinerziehende Mütter und die deutsche Justiz als „femizentrisch“ u.s.w. verunglimpft, eine genauere Analyse, warum und die Gesetze so sind wie sie sind, findet nicht statt – dafür werden sie als Ergebnis der Frauenbewegung gewertet.

        Mein Eindruck ist, dass sich besonders auf Väterrechtsplattformen einfach nur Luft gemacht werden möchte, es wird laut nach Rechten geschrien, es werden Tipps verlautbart, wie man(n) sich am Besten um Unterhaltszahlungen drückt u.s.w.
        Natürlich gibt es diese schwarzen Schafe auch in feministischen Kreisen, die ihr persönliches Schicksal zum Anlass nehmen, irgendwelche politischen Forderungen zu stellen, das will ich gar nicht bestreiten.
        Jedoch scheinen mir diese Kandidaten an der maskulistischen Väterrechtsfront besonders stark vertreten zu sein.

        „Männer wie Frauen hatten im Patriarchat große Nachteile. Sie waren nur eben so sozialisiert, dass sie ihr gesamtes Selbstwert- und Identitätsgefühl aus den entsprechenden Rollenvorgaben beziehen mussten. Sie kannten nichts anderes. Eine Verweigerung der absoluten Identifikation mit den Vorgaben hätte den Verlust der eigenen Identität und Ächtung, Ausschluss aus der Gemeinschaft oder Schlimmeres bedeutet.

        Trotzdem war eine mehr oder weniger starke psychologische Unterdrückung eigener Neigungen die Regel, denn die breiten Varianzen jeweils innerhalb der beiden Geschlechter stehen ja in starkem Widerspruch zu der Starrheit der Rollenvorgaben. Wer ist schon “ganz Mann”, “ganz Frau”. “

        Dem kann ich so absolut zustimmen – darauf bezieht sich meines Erachtens nach auch das was im Feminismus als „Patriachat“ bezeichnet wird.
        Das zu leugnen grenzt an Geschichtsklitterung.

        @ Roslin

        „Denn sie werden als Steuerzahler dann ja auch zur Finanzierung eines Angebotes herangezogen, das sie gar nicht in Anspruch nehmen, aber trotzdem mitfinanzieren müssen..“

        😀

        Ach, wie schön.
        Dann machen wir das doch einfach überall, schaffen die Idee der Sozialversicherung und ab und jede_r bekommt nur noch das, wofür er_sie vorher auch eingezahlt hat.
        Wäre das gesellschaftliche Miteinander doch nur so einfach …glatt, poliert und berechenbar..
        Aber man bezeichnet die Linken bekanntlich als Horde „Gutmenschen“ die nur ihrem „naiven Gutmenschentum“ frönen.. Merkwürdig.

        .

      • @ Lea

        „darauf bezieht sich meines Erachtens nach auch das was im Feminismus als “Patriachat” bezeichnet wird.“

        Im vorherrschenden Feminismus wird der Begriff „Patriarchat“ kontrafaktisch meist auch auf moderne westliche Gesellschaften ausgedehnt. Insofern fungiert er in diesem Kontext nur noch als pseudowissenschaftlicher, inhaltsleerer Kampfbegriff.

        Und in Bezug auf prämoderne autoritäre Gesellschaften wird im vorherrschenden Feminismus im Regelfall gerne übersehen, welche gravierenden Nachteile auch für Männer diese Gesellschaften hatten/haben.

        Männer werden zwangsrekrutiert und in Kriegen verheizt, verstümmelt, getötet, während Frauen vor Kriegen geschützt werden. Schwere Schufterei ist in der Regel Männersache. Männliche Zwangsarbeiter waren quer durch die menschliche Geschichte zur Errichtung zahlreicher Bauwerke gezwungen und krepierten dabei.
        Eine allgemeine Privilegierung von Männern gegenüber Frauen hat es nie gegeben.

        Im vorherrschenden Feminismus mit seinem Patriarchatsbegriff wird die Realität dessen ausgeklammert, was der liberale Männerrechtler Warren Farrell mit dem Begriff der „bisexistischen Unterdrückung“ bezeichnet hat – also dass beide Geschlechter durch die ihnen zugewiesenen Rollen Nachteile hatten und unterdrückt wurden. Stattdessen wird von „Hegemonialer Männlichkeit“, „Patriarchaler Dividende“ und „Male Privilege“ dahergeschwafelt, obwohl dies den Fakten nicht gerecht wird.

        Im vorherrschenden Feminismus wurde darauf verzichtet, ein analytisches Instrumentarium zu entwickeln mit dem Benachteiligungen von Frauen UND Männern in traditionellen Gesellschaften analysiert werden können.

        Daher ist die männerrechtliche Kritik an den gängigen Verwendungen des Patriarchatsbegriffs schon sehr berechtigt.

  2. „Du hast Dich verschrieben:
    Arbeitgeber sinds, die eher Männer befördern“
    Ceteris paribus zu Männern vorausgesetzt ist dies eine falsche Aussage.

  3. Ich finde es schlimm, dass unser liebe Staat, allen voran unsere liebe SPD, offensichtlich sogar eine Kita-Pflicht einführen will oder zumindest Frauen, die ihre Kinder nicht in die Kita stecken, finanziell benachteiligen will und eine mögliche finanzielle Unterstützung mit so Begriffen wie „Herdprämie“ oder gar „Verdummungsprämie“ brandmarkt.

    Was ist das eigentlich für eine Idee, ausgerechnet bei einer Säugetierart wie z. B. dem Menschen Mutter und Junges zu trennen, und das derart früh? Natürlich ist das nicht gut für das Junge. Das ist allein schon viel psychischer Stress. Für das Muttertier ist dies bei sämtlichen Säugertierarten ebenfalls ziemlich schwer verdaulich, von ihrem Nachwuchs getrennt zu sein, da ist der Mensch sicher keine Ausnahme.

    Ich habe neulich noch in der FAZ gelesen (in der vom 4. April), dass Kinder in Kinderkrippen Cortisol-Profile wie gestresste Manager aufweisen. Irgendwoanders – ich weiß nicht mehr wo – war zu lesen, dass Stress während der Schwangerschaft das Burn-Out-Risiko steigert, also das Burnout-Risiko des Kindes, wenn das Kind 20-30 Jahre später erwachsen ist.

    Das Kindeswohl muss vorgehen, deshalb bin ich gegen Kitas. Dass die Frau dann geringere berufliche Chancen hat, gibt dem Fortbestand der Familie eine letzte Chance: Wenn nämlich Frauen auf dem Arbeitsmarkt, auf dem wirkliche Existenzen leider chronisch rar gesät sind, mit uns Männern um das konkurrieren, das uns für sie attraktiv macht, wenn wir es haben, und ihre Attraktivität kaum beeinflusst (außer in vielen Fällen negativ), dann gibt es natürlich weniger Familien und weniger Kinder, gerade wenn Frauen aufgrund von Quoten auch noch bevorzugt werden. Das ist ein weiterer, guter Grund für die sog. „Verdummungsprämie“, die keine ist, denn das Weibchen wird durch Brutpflege nicht dumm. Mehr Kohle würde man dann für dieselbe Erwerbsarbeit vermutlich auch kriegen, weil man in der besseren Verhandlungsposition ist, auch wenn dies nicht so trivial zu sagen ist und von vielem abhängt.

    Ich habe noch zwei gute Gründe gegen die Berufstätigkeit der Frau:

    Ist sie berufstätig, passiert es leicht, dass sie beruflich dauerhaft irgendwo hin muss, wohin ihr der Mann aus beruflichen Gründen nicht folgen kann, oder umgekehrt. Flexibilität ohne Ende ist mit Familie schlichtweg nicht vereinbar.

    Und noch was: Wenn die Frauen arbeiten, lernen sie mehr Männer kennen als wenn sie es nicht tun, nämlich auf der Arbeit. Gilt besonders für Frauen, die in Männerdomänen arbeiten. Und das in einem Zeitalter mit vielen Singles, auch vielen männlichen Singles. Das Risiko, dass sie auf der Arbeit einen anderen Mann kennen lernen und sich infolge dessen z. B. vom Vater ihrer Kinder trennen, ist also höher, als bei Hausfrauen.

    Darum: Kitas und Kita-Pflicht sind nur eine Subvention des Untergangs der Familie und unserer Gesellschaft, denn zuwenig Kinder, eine Flut von psychisch kranken Kindern, Burnout, Depressionen auch bei Erwachsenen sowie Amokläufe usw. und Männer, die sich nicht mehr trauen zu heiraten, das wird bei rumkommen.

    • hallo matthias,

      ich sehe das auch so das überhaupt nicht rücksicht genommen wird auf die bedürfnisse von den kindern. im grunde sind wir wieder an dem punkt wo menschen mit geld ihren kindern eine bessere erziehung geben können sie haben zumindest die option das die mutter das kind betreut.

      ich habe absichtlich mutter geschrieben weil eben genau das der punkt ist den ich beobachte, das das kind die mutter stärker braucht hat als den vater. das war nicht beliebig austauschbar. mittlerweile ist das anders geworden aber fremde sind ein no go.

      nun ist klar das es immer eine verteilung haben und andere fälle halt anders liegen.
      aber hier waäre mehr grundlagenforschung angebracht um langzeitschäden auszuschliessen. und genau scheint einigen egal zu sein.

      was der feminismus da macht ist nichts anderes als nur noch menschen mit viel geld in der tasche als menschen anzusehen. weil macht meist einhergeht mit mehr geld.

      interessant wäre auch die überlegung ob so eine strategie langfristig erfolgreich ist oder sein kann. ist das nicht quasi ein perfektes konzept um sich selbst über zu niedriege gebruten zahlen selbst wegzu modernisieren. evolutionär gesehen ist das doch in jedemfall zum untergang verdammt und aus dem grund als konzept schon abzulehnen?

      hier ein link von arne hoffman

      Forderung nach Verbot eines Vortrags über Männerdiskriminierung mündet in konstruktive Debatte

      http://www.ef-magazin.de/2012/05/04/3516-hochschule-nuernberg-redefreiheit-fuer-monika-ebeling-durchgesetzt

      • Genau so isses – die Arbeit von Arne Hoffmann und von Monika Ebeling finde ich auch sehr gut. So wie Frau Ebeling müssten auch die jüngeren Frauen sein! Sind sie mir noch zu selten.

        Was ich noch sagen will, damit mich keiner falsch versteht: Ich finde zwar, dass bei Säugetieren und auch beim Menschen die Mutter für das Kind wichtiger ist als der Vater, aber – und das ist bei Säugern nicht selbstverständlich – der Vater ist beim Menschen verdammt wichtig für Kinder. Ist er abwesend oder macht er Fehler, hat das gravierende Folgen für die Kinder. Folgen wie z. B. eine höhere Wahrscheinlichkeit, psychisch krank oder gar kriminell zu werden. Zumindest unter den heutigen Bedingungen. Ich will also auf keinen Fall hier Väter vor den Kopf stoßen, die zu Unrecht ihr Kind nicht sehen dürfen.

    • Matthias

      Ich finde es schlimm, dass unser lieber Staat, allen voran unsere liebe SPD, offensichtlich sogar eine Kita-Pflicht einführen will oder zumindest Frauen, die ihre Kinder nicht in die Kita stecken, finanziell benachteiligen will und eine mögliche finanzielle Unterstützung mit so Begriffen wie “Herdprämie” oder gar “Verdummungsprämie” brandmarkt.

      Ich fände es wunderbar und das Selbstverständlichste von der Welt, wenn eine Kindergartenpflicht eingeführt wird.

      Ich weiß gar nicht, wie man so etwas ablehnen kann.

      Das gehört wahrscheinlich zu unserer autistischen „Freiheits“-Gesellschaft.

      Na ja, Ihr könnt Euch ja noch ein bißchen darin sonnen.

      Langfristig wird das dreigliedrige Schulsystem abgeschafft, die Kindergartenpflicht kommt und die privaten Krankenkassen werden abgeschafft.

      Dann leben wir zwar im „Sozialismus“, aber allen geht es gut.

      Für alle, die damit nicht klar kommen, einfach Augen auf machen. Die Hauptschule wird allmählich abgeschafft, das letzte Kita-Jahr Pflicht.

      Die Russen werden uns überrollen. Diese Entwicklung ist unaufhaltbar.

      Die Kita-Pflicht muß nicht deshalb her, damit Frauen mehr arbeiten oder „gleichberechtigt“ werden, sondern weil dies das Beste für die Entwicklung der Kinder und unserer Gesellschaft ist.

      Einziges relevantes Gegenargument: Kein Krippenterror.

      Ich bin für eine Kita-Pflicht ab drei Jahren. Davor müssen die Eltern machen können, was sie wollen.

      • Lieber Kirk,

        mal langsam: Mit Kita-pflicht meinte ich Krippenpflicht und nicht Kindergartenpflicht. Kindergarten ist okay, wenn´s ab 3-4 Jahren ist und das Ziel ist, dass das Kind mit anderen Kindern spielt, und nicht dieser krampfhafte Förderwahn mit Arbeitnehmerqualitäten beim Dreikäsehoch fördern. Eine Kindergatrnepflicht lehne ich aber ab, über eine, die nur das Jahr vor der Schule zur pflicht macht, kann man natürlich reden.

        Autistische Freiheits-Gesellschaft? Nee, sonn ich mich nicht drin, nie gemacht.

        „Langfristig wird das dreigliedrige Schulsystem abgeschafft,“

        Hat Vor- und Nachteile. Bei der jetzigen Schüler- Lehrerrelation kaum machbar, dazu bräuchte man viel mehr Lehrer, ich schätze doppelt so viele. Der Vorteil der Abschaffung des dreigliedrigen Systems wäre, dass soziale Schichten nicht schon im Kindesalter konstruiert würden.

        „die Kindergartenpflicht kommt“

        Hoffentlich nicht. Und hoffentlich schon gar nicht als Zwangs-Ganztagsbetreuung. Wichtiger aber ist, dass es keine Krippenpflicht gibt.

        „und die privaten Krankenkassen werden abgeschafft.“

        Dafür bin ich auch.

        „Dann leben wir zwar im “Sozialismus”, aber allen geht es gut“

        Kein Sozialismus, außer aus Sicht dieser Splitterpartei (FDP) bei fast drei Prozent, und auch aus meiner Sicht sollen es alle gut haben.

        „Für alle, die damit nicht klar kommen, einfach Augen auf machen. Die Hauptschule wird allmählich abgeschafft, das letzte Kita-Jahr Pflicht.“

        Ich komme nur mit etablierten Formen des Feminismus nicht klar. Und mit dem ganzen Förderwahn von Kindern nicht. Hauptschule abschaffen? Schwierig.

        „Die Russen werden uns überrollen. Diese Entwicklung ist unaufhaltbar.“

        Der Ivan kommt – sorry, aber das klingt nach einem Promillespiegel > 0.

        Wieso die Russen? Und wieso überrollen? Eher wirtschaftlich als militärisch?!? Uns überrollt die Eurokrise, der Neoliberalismus und der Feminismus. Dagegen ist der Ivan noch harmlos…

        „Die Kita-Pflicht muß nicht deshalb her, damit Frauen mehr arbeiten oder “gleichberechtigt” werden, sondern weil dies das Beste für die Entwicklung der Kinder und unserer Gesellschaft ist.“

        Weiß ich nicht. Unter drei Jahren wäre es schlimm, über drei Jahren hat´s Vor- und Nachteile. Ohne krampfhaften Förderwahn ist so´n Kindergarten okay. Wenn´s aber unter der Überschrift „frühkindliche Bildung“ geschieht, ist´s vermutlich wieder so eine Farce, die nichts bringt, aber gegen die man noch nicht mal was sagen darf. Kinder dürfen heute ja kaum noch Kind sein, immer steht Fördern auf der Agenda und die Entwicklung der Kinder wird mit Argusaugen betrachtet. Nichts wird dabei mehr gelassen gesehen. Und die Kinder spüren das. Und es geht immer nur um Können und Bildungserfolg. Und genau den kann mit mit so einem krampfhaften Fördern auch verhindern. Ich habe den Verdacht, dass hierzu gerade Kindergärten mit moderner Ausrichtung beitragen. Früher war das anders.

        Wir haben heute die Situation, dass Schulkinder oft die elementarsten Dinge nicht können und 5 Rechtschreibfehler in einem Satz machen, aber gleichzeitig hinsichtlich der fantastischsten Bildungsziele krampfhaft gefördert werden. Die Rahmenbedingungen (Scheidungsquoten, Vaterlosigkeit, erwerbstätige Mutter hat keine Zeit usw., aber auch Medienverwahrlosung) stimmen nicht mehr, aber dann Englisch im Kindergarten und Musikinstrumente lernen – das ist meiner Meinung nach Murks. Und überhaupt dieses Seelenheil suchen in der sog. höheren Bildung und der Glaube, Bildung könne in dem Maße Probleme auf dem Arbeitsmarkt lösen…

      • Mathias

        Da habe ich mich etwas mit meiner Einschätzung geirrt.

        Es gibt jedenfalls eine pathologische Angst in unserer Gesellschaft vor mehr Miteinander, Sozialisierung und Vergesellschaftung.

        Das bezeichne ich als Freiheitsideologie.

        Ich bin natürlich auch gegen Krippenpflicht. Das ist einfach nur Wahnsinn.

        Der Kindergarten ist essentiell für Kinder um sich geistig, sozial und emotional zu entwickeln. Das muß der einzige Grund für eine Pflicht sein.

        Warum bist du denn gegen eine Pflicht?

        Und warum hast du nicht gleich Krippenpflicht geschrieben?

        Das mit den Russen war eine Karikatur des konservativen und FDP-Weltbildes.

        Ich karikiere halt diese bürgerliche Ideologie.

        Bezüglich deiner Ängste mußt du vor allem auf die Eltern gucken, die für einen Mißbrauch verantwortlich sind. Das sind sie ja auch bei Schulkindern.

        Es ist ein gesellschaftliches Problem unserer Konkurrenz-Gesellschaft. In der ein zwanghaftes Gegeneinander stattfindet und jeder der beste sein will.

        Vielleicht könnte dich ein Artikel von mir interessieren, wo ich über diese Konkurrenzideologie nachdenke:
        Rechtsdrehende Maskulisten – Gender-Universum

  4. Hallo Haselnuss, altes Haus,

    ich wollte dich mal was fragen: Du hast ja eine sehr dezidierte Meinung zu Alice Miller. Hast du denn schon mal ein Buch von ihr gelesen – und wenn ja, welches?

    Ich mach‘ jetzt Positives Denken. Da werte ich niemanden mehr ab.

    • Du irrst, Kirk. Ich habe eine sehr dezidierte Meinung über a) Psychoanalytiker b) verdrängte Traumata. Diese Meinung habe ich geäußert.

      „Ich mach’ jetzt Positives Denken. Da werte ich niemanden mehr ab.“
      Sehr gut, weiter so!

  5. „Stimmt nicht. Männlich disponierte Frauen wollen überhaupt nichts in den Arsch geschoben bekommen, sie mögen den Wettbewerb und fühlen sich als gehegte Prinzessinnen nicht wohl. Und vor allem glorifizieren sie das Weibliche nicht, weil sie männlich disponiert sind. Deine Logik hinkt.“

    Ist mir neu dass solch männlich disponierte Frauen die Wortführerschaft im Feminismus und der Politik hätten.
    Die wären auch nicht mehr männlich disponiert, es wären faktisch Männer.

    Wer fordert eigentlich Frauenquoten?
    Wer wertet den Wettbewerb speziell bei Männern ab?
    Wer hat gerne Sonderbehandlung wie eine Prinzessin?
    Wer glorifiziert das Weibliche?

  6. @ Kirk

    Hallo nochmal und guten Abend,

    also:

    „Es gibt jedenfalls eine pathologische Angst in unserer Gesellschaft vor mehr Miteinander, Sozialisierung und Vergesellschaftung.

    Das bezeichne ich als Freiheitsideologie.“

    Das sehe ich auch so oder zumindest so ähnlich. Das kommt zum einen von oben – Politik & Wirtschaft – aber auch von vielen Menschen, die vom „Freiheits“-Wahn gar nicht profitieren, ob diese nun durch die Massenmedien entsprechend manipuliert sind, ob´s die Urinstinkte sind oder beides. Das Schlimme ist ja auch, dass die Massenmedien beim Manipulieren gern auf unterste Instinkte der Menschen setzen.

    „Der Kindergarten ist essentiell für Kinder um sich geistig, sozial und emotional zu entwickeln. Das muß der einzige Grund für eine Pflicht sein.

    Warum bist du denn gegen eine Pflicht?“

    Es gab nie eine. Warum soll es jetzt eine geben? Welches Ziel verfolgen diejenigen aus der Politik, die eine solche Pflicht wollen? Wirklich Kindeswohl? Wenn ja, ist das ja alles noch diskutabel. Ob das in jedem Fall gut für ein Kind ist, weiß ich nicht. Ich hab halt nur das dumme Gefühl, dass so eine Pflicht nur dazu dient, eines der großen Ziele des Feminismus durchzusetzen, nämlich die Frauen in berufliche „Selbstverwirklichung“ zu zwängen.

    „Und warum hast du nicht gleich Krippenpflicht geschrieben?“

    Ich dachte, „Kita-Pflicht“ wäre mit „Krippenpflicht“ identisch.

    „Das mit den Russen war eine Karikatur des konservativen und FDP-Weltbildes.“

    Okay…

    „Bezüglich deiner Ängste mußt du vor allem auf die Eltern gucken, die für einen Mißbrauch verantwortlich sind. Das sind sie ja auch bei Schulkindern.“

    Ja, das Blöde ist halt, dass die Bildungserfolge der Kinder für viele Eltern fast schon Ornamente im verhaltensbiologischen Sinne sind. Ich habe oft Sprüche gehört man sei stolz auf seine Kinder (Und erzählt dann, was die von Beruf sind, besonders gern bei Ärzten, „Mein Sohn ist Oberarzt“ u. ä. ) oder auf seine Enkel, wie gute Noten die haben und was für Instrumente die spielen können. Da frag ich mich: interessiert die eigentlich, was in ihren Kindern und Enkeln so vor geht?

    „Es ist ein gesellschaftliches Problem unserer Konkurrenz-Gesellschaft. In der ein zwanghaftes Gegeneinander stattfindet und jeder der beste sein will.“

    Genau – man ist zuviel ein Rennpferd und zu wenig ein Mensch, und das als Kind schon.

    „Vielleicht könnte dich ein Artikel von mir interessieren, wo ich über diese Konkurrenzideologie nachdenke:
    Rechtsdrehende Maskulisten – Gender-Universum“

    Ja, Danke für den Hinweis, gugge ich mir mal die Tage an, wenn ich etwas mehr zeit habe.

    • “Es gibt jedenfalls eine pathologische Angst in unserer Gesellschaft vor mehr Miteinander, Sozialisierung und Vergesellschaftung.
      Das bezeichne ich als Freiheitsideologie.”
      Das sehe ich auch so oder zumindest so ähnlich.“

      Genau: Gemeinsam für die Volksgemeinschaft! Und wer sich nicht ins Kollektiv einbringen will, wird an die Wand gestellt. Schwuchteln zum Beispiel. So will Kirk das. Und Matthias applaudiert.

      • Gemeinsam für die Volksgemeinschaft!

        Absolut! Denn gemeinsam lebt es sich angenehmer als allein. Und so ist der Einzelne auch viel freier. Er kann alles tun, was er alleine nicht kann und wofür es die Gemeinschaft braucht. Parasiten der Gemeinschaft, wie etwa Kapitalisten und ihre Parteigänger, sind asoziale Feinde der Freiheit. Ob man sie erschießen muss, bleibt ihnen selbst überlassen. Dass sie zur Vernunft kommen, erwarte ich aber nicht. Meine Lieblingslösung wäre ja, sie einfach an ihrer eigenen Ideologie zugrundegehen zu lassen. Da sie an der kommunistischen Gesellschaft sowieso nicht teilhaben wollen, schickt man sie am besten auf irgendeine Insel und schmeißt ihnen ihr Geld hinterher. Dann können sie mal testen, wie nahrhaft Papier ist. Und von lästigen Proleten werden sie auch nicht mehr beim Genuss ihres Reichtums gestört.

    • Ich war übrigens im Kindergarten. Hat’s mir geschadet? Ach ja stimmt, ich bin schwul geworden, anstatt wie ein guter deutscher Mann Vaginen zu vögeln. Bad Luck!

      • @ Adrian

        Also ab jetzt kommst Du mir radikal vor. Aus dem, was Kirk geschrieben hat, geht doch gar nicht hervor, dass er mit totalitären Methoden ins „Kollektiv“ zurück will. Ich wüsste auch nicht, was er gegen Homosexuelle habe sollte. „Schwuchteln“ hast Du jetzt gesagt – ist nicht meine Ausdruckweise.

        Und ich applaudiere hier niemanden für das „an die Wand stellen“ von „Schwuchteln“ – um Gottes Willen! Geht aus allem bisherigen, was ich hier geschrieben habe, nicht hervor, dass ich für totalitäre Systeme oder homosexuellenfeindlich bin.

        Ich habe eher den Eindruck, dass es bei Dir wirklich eine Freiheits-Ideologie ist. Immerhin stößt Du Dich ja schon daran, wenn man auf der rein writschafts- und sozialpolitischen Ebene eine sozialdemokratische Grundeinstellung hat, sich klar gegen den Neoliberalismus ausspricht und einigen zu mächtig geworden Akteuren in Politik, Wirtschaft und Medien ihre zu groß gewordene Freiheit beschneiden will, was meiner Ansicht nach ein Mehr an Freiheit für den normalsterblichen Bürger bedeuten würde.

        Ich habe auch nie pauschal gesagt, dass der Kindergarten Kindern schadet oder sie gar auf schwul umpolt, zumal das mit einem Säugetier gar nicht geht. (Bei Reptilien geht das mit einer Hormonspritze für vorübergehend!) Die sexuelle Orientierung steht in dem Alter bereits fest, zumindest in der eindeutigen Fällen von Homo- und Heterosexualität. Ich habe auch nirgendwo geschrieben, dass nur ein heterosexueller Mann ein guter deutscher Mann ist. Ich habe auch nirgendwo die Ansicht geäußert, homosexuelle Menschen aus der Gemeinschaft auszuschließen.

        Was hast Du eigentlich? Und dann noch „bad luck“ …

        …klingt alles so, als währest Du wegen Deiner Freiheitseinstellung und Deiner sexuellen Orientierung schwer unterdrückt oder gar traumatisiert worden. (Ich bin übrigens nicht Kardinal Meisner, sondern nur der Matthias! )

      • Okay, Matthias, dann bleiben wir doch mal ganz sachlich. Wie stellst Du Dir denn das vor mehr „Miteinander, Sozialisierung und Vergesellschaftung“? Wo Du das doch zumindest ähnlich siehst.

        „…klingt alles so, als währest Du wegen Deiner Freiheitseinstellung und Deiner sexuellen Orientierung schwer unterdrückt oder gar traumatisiert worden.“

        Jetzt redest Du tatsächlich wie Kirk. Wer hätte es gedacht…

  7. „aus biologischen Gründen wie dem stärkeren Ansprechen auf das Kindchenschema“
    Männer sprechen nicht auf das Kindchenschema an? Woher hast du denn das? Woher kommt dann der Beschützerinstinkt, der auch bei Frauen wirkt, die ja auch noch züge des Kindchenschemas aufweisen? Woher kommt die Opferbereitschaft der Männer, alles zu geben, sich in höchste Gefahr zu begeben, damit die Familie versorgt ist?

    „der Notwendigkeit anfangs zu stillen“
    Diese ist heute nicht mehr gegeben.

    „Das sie eher auf Karriere zu verzichten bereit sind als Männer“
    Und jetzt fassen wir alle drei Gründe zusammen: Es gibt weder Biologische Gründe noch „verzichten“ Frauen auf die Karriere. Es ist so, das das Zuhause bleiben ein gemütliches stressfreies Leben garantiert, bei dem man wunderbar auf Geldressourcen zurückgreifen kann, obwohl man wenig bis gar nichts leistet. So kann Frau nachmittags wunderbar mit den Freundinnen shoppen gehen und kaffee trinken, während sich der Mann totschuftet.

    Nein, Frauen müssen mehr Arbeiten, es muss mehr von Frauen verlangt werden, es geht nicht, das die gesamte Gesellschaftliche Existenz allein auf den Schultern der Männer liegt, und Männer dabei das Recht verwirkt wird, an der Erziehung ihrer Kinder teilzuhaben, und das alles aus egoistischen und Faulheitsgründen der Frau.

  8. @ Adrian

    „Okay, Matthias, dann bleiben wir doch mal ganz sachlich.“

    Das bin ich die ganze Zeit. Ich habe Dir hier bislang nicht eine schlechte Eigenschaft unterstellt. Guck Dir nur mal an, wie Du über mich geschrieben hast. Wenn ich für Allgemeinwohl bin, und das auch noch begründe, machst Du daraus, ich sei für eine Welt wie sie mir gefällt. Wenn ich für mehr Miteinander, Sozialisierung und Vergesellschaftung bin oder jemandem zustimme, der auch dafür ist, machst du daraus ich sei für ein totalitäres System, wo „Schwuchteln“ und alle, die nicht ins „Kollektiv“ (Das ich mir nie gewünscht habe!) passen, an die Welt gestellt werden. Also bleibe bitte selbst sachlich. Homosexuellenfeindliche Äußerungen habe ich hier auch nie gemacht. Wenn aus Deiner Sicht doch, dann zeig mir diese Äußerungen.

    „Wie stellst Du Dir denn das vor mehr “Miteinander, Sozialisierung und Vergesellschaftung”? Wo Du das doch zumindest ähnlich siehst.“

    Ganz einfach: Die Marktwirtschaft kann zwar und wird zwar nicht abgeschafft, aber endlich reguliert. Die Narrenfreiheit für die Reichen, die die Freiheit und eine ganz normale Lebensperspektive Normalsterblicher gefährdet, verschwindet. Hedgefonds und andere Zockereien, die ganze Nationen in den Abgrund reißen, wegen denen in Griechenland nun Schulkinder vor Hunger ohnmächtig vom Stuhl fallen usw., sind dann beispielsweise verboten. Zwischen dem Stärkeren und Schwächeren befreit nun einmal das Gesetz, und der Schwächere oder besser gesagt die gigantische Anzahl an Normalsterblichen, Schwächeren hat dann mehr Freiheit, egal ob homo oder hetero. Vergesellschaftet wird dabei z. B. die kommunale Wasserversorgung. Oder IM EINZELFALL auch mal eine Bank. Es wird jedenfalls nicht mehr aus Prinzip privatisiert, sondern nüchtern entschieden, was der Mehrheit mehr bringt: Ein privatisiertes z. B. Wasserversorgungssystem (oder die Bahn!) oder ein kommunales. Es gibt eine angemessene Besteuerung großer Vermögen, die natürlich demjenigen keine existenziellen Probleme machen dürfen. Es gibt Umweltgesetze, die kein „Ökologismus“ sind. Umwelt- und Naturschutz sind nicht nur eine Einschränkung und mit Kosten verbunden, sondern bringen auch was: Man denke nur mal an die ganzen Medikamente, die aus der Natur, besonders aus Pflanzen und Gifttieren stammen. Denen hat manch einer sein Leben zu verdanken. Ausgehend von bisherigen Entdeckungsraten wird man in vielen Lebensräumen, so z. B. im tropischen Regenwald und Korallenriffen, noch vieles finden, was Leben rettet. Stoffe aus Pflanzen wie dem Madagaskar-Immergrün oder der Pazifischen Eibe z. B. haben bei bestimmten Krebsarten die Heilungschancen von 10 % auf über 90 % gesteigert. Wenn man die Lebensräume, wo diese pharmakologisch hochinteressanten Lebewesen vorkommen, zerstört, weil das irgend einer blöden Firma kurzfristigen Gewinn bringt, dann behindert das den medizinischen Fortschritt. Wenn Du Krebs hast, möchtest Du doch auch, dass man bis dahin ein Riesenarsenal an geeigneten Chemotherapien zur Verfügung hat!

    Was noch: Menschen müssten weniger arbeiten. Der blöde internationale Wettbewerb würde gezähmt. Es würde endlich mal hinterfragt, was es der Menschheit bringen soll, in einem System zu leben, in dem immer nur Produktion und Konsum, und die immer weitere Steigerung von Produktion und Konsum (Ich habe jetzt der Einfachheit halber Dienstleistungen unter Produktion gefasst!) das große Ziel der Menschheit ist, und alle diesem Ziel strampelnd dienen müssen, egal, was dadurch für soziale Probleme entstehen und wieviel von der Umwelt dabei kaputt geht. Der Kapitalismus hat nämlich auch irgendwo, oft kleine Kinder.

    Vergesellschaftet übrigens würden die Verluste irgendwelcher Banken auch nicht mehr. Was auch nicht mehr wäre, ist, dass man fürs Leistung bringen noch eine rein kriegt. Kriegt man nämlich im total entfesselten Kapitalismus in vielen Fällen.

    Es ist nämlich nicht nur so, dass es im Kapitalismus mehr Anreize zur Leistung als im Kommunismus geben KANN, es ist auch so, dass der Kapitalismus Formen annehmen kann, in denen dann der Einser-Absolvent von der Uni kaum bis keine Jobangebote kriegt und kostenlos Praktika machen muss, um bei den Arbeitgebern nicht durch Lücken im Lebenslauf in Ungnade zu fallen (eine krasse, durch Kapitalismus bedingte UNFREIHEIT!), und dabei ausgenommen wird wie eine Weihnachtsgans.

    Usw. – ich empfehle zum Weiterlesen http://www.nachdenkseiten.de

    „Jetzt redest Du tatsächlich wie Kirk. Wer hätte es gedacht…“

    Und wenn, ich kenne ihn nicht gut genug, um mich über ihn zu äußern. Mein Programm für mehr Allgemeinwohl würde vermutlich selbst dir mehr Freiheiten bringen. In Sachen Feminismus würden wir uns vermutlich sogar einigen können.

    Und Du hast noch einen Grund, mich nicht als Feind zu sehen: Ich bin zwar für mehr Ehe, Familie, Langfristigkeit und Treue unter Ehepartnern, dabei glaube ich sogar an Gott, ABER ich gehöre nicht zu diesen strenggläubgen Familienfundamentalisten, die glauben, Homosexualität würde die Familie gefährden, sei eine schere Sünde, sei eine Krankheit, widernatürliche Unzucht (oder sei gar „heilbar“, obwohl das gerade bei Säugetieren nicht geht mit dem „Umpolen“.) usw.- Du kennt das diesbezügliche Gerede von denen ja. Das stimmt nämlich nicht, hier haben die oft strenggläubigen Familienfundis hinzuzulernen.

    Familien destabilisiert die Ächtung der Homosexualität, weil bei Ächtung der Homosexualität der Kinder erst der Haussegen schief hängt und die eigenen Kinder von ihren konservativen Eltern verachtet werden, als behandlungsbedürftig angesehen werden, als „auf der schiefen Bahn“ empfunden werden.

    Familien würde es stabilisieren, wenn homosexuelle Frauen und Männer viel mehr akzeptiert würden, denn ohne böses Blut gibt es natürlich bessere familiäre Bindungen. Nicht die Homosexualität zerstört Familien, sondern die Ächtung homosexueller Menschen hat schon manche Familie zerstört. Hab ich nie anders gesehen. Frage ist, wie Du auf die Idee kommst, dass ich, wenn Kirk gerade „Schwuchteln“ an die Wand stellt (Will er doch gar nicht!), dabei Beifall klatsche!??

    • „Die Marktwirtschaft kann zwar und wird zwar nicht abgeschafft, aber endlich reguliert.“

      Was, noch mehr? Bei 50 Prozent Staatsquote, willst Du die Marktwirtschaft noch mehr regulieren?

      Deine Aufzählung von Regulierung und Vergesellschaftung bestätigt mich in meiner These: Du findest eine bestimmte politische Praxis gut (mehr Staat, mehr Umverteilung mehr wirtschaftliche Regulierung) und bezeichnest das dann als Allgemeinwohl.

      „Vergesellschaftet übrigens würden die Verluste irgendwelcher Banken auch nicht mehr. Was auch nicht mehr wäre, ist, dass man fürs Leistung bringen noch eine rein kriegt. Kriegt man nämlich im total entfesselten Kapitalismus in vielen Fällen.“

      Dafür ist eigentlich der Staat und die Politik verantwortlich. Im entfesselten Kapitalismus wären die Banken nämlich verdienterweise pleite gegangen und niemand hätte sie gerettet.

      Und was Griechenland angeht: Wer jahrzehntelang mehr Geld ausgibt als er einnimmt, muss sich nicht wundern, wenn er pleite geht. Was nun der Kapitalismus damit zu tun haben soll,ist mir schleierhaft.
      Du kannst schließlich auch nicht vom Dach springen und dich dann mit gebrochene Beinen bei der Natur beschweren, dass Du nicht fliegen kannst.

      „Frage ist, wie Du auf die Idee kommst, dass ich, wenn Kirk gerade “Schwuchteln” an die Wand stellt (Will er doch gar nicht!), dabei Beifall klatsche!??“

      Gut, ich entschuldige mich dafür. Kirk will Schwuchteln an die Wand stellen, sein schwulenfeindliches Weltbild lässt nichts anderes zu – Du nicht. Akzeptiert.

      “Der Kapitalismus hat nämlich auch irgendwo was Totalitäres an sich, und wegen ihm sterben auch Menschen, gerade in der dritten Welt, oft kleine Kinder.“

      Na ja wenn Du das meinst. DIe Dritte Welt ist eine Welt voller diktatorischer, etatistischer Versagerländer. Die könnten morgen im Wohlstand leben, wenn SIe Rechtsstaat, liberale Demokratie und Marktwirtschaft einführen würden. Kurz: Wenn sie sich verwestlichen würden.

      Deine politischen Vorstellungen sind mir unheimlich. Du meinst es zweifellos gut – aber die Sache mit dem Allgemeinwohl muss schief gehen. Ist es historisch immer.

      • @ Adrian

        „Was, noch mehr? Bei 50 Prozent Staatsquote, willst Du die Marktwirtschaft noch mehr regulieren?“

        Ich hatte hier eher die Spielregeln im Kopf, ob z. B. Hedgefonds legal sind oder nicht. Die Staatsquote ist ein Kapitel für sich.

        „Du findest eine bestimmte politische Praxis gut (mehr Staat, mehr Umverteilung mehr wirtschaftliche Regulierung) und bezeichnest das dann als Allgemeinwohl.“

        Ja, das halte ich für Allgemeinwohl. Mal konkret: Ein Deutschland beispielsweise, dass so ist, wie Westdeutschland zwischen 1945 und 1990 – mehr will ich doch gar nicht (Abgesehen davon, dass es auf Wachstum barsierte, und ich mir nicht vorstellen kann, dass die Wirtswchaft unendlich wächst.). Das war ein Maximum an Wohlstand und Allgemeinwohl für alle und scheut keinen historischen Vergleich. War in der Zeit in anderen westeuropäischen Staaten auch erfolgreich. Im letzten Film von Michael Moore wurde erwähnt, wie dieser „Wohlstand-für alle“-Kapitalismus, anders ausgedrückt: die soziale Marktwirtschaft, von Theodore Roosevelt vorbereitet wurde. Er war zwar schon tot, als das hier verwirklicht wurde, aber viele der Ideen, die dazu geführt hatten, waren von ihm.

        Dass das heute nicht mehr so ist, liegt beileibe nicht nur daran, dass der eiserne Vorhang gefallen ist und es deshalb mehr Billig-Lohn-Konkurrenz gibt. Es liegt am Neoliberalismus, der seit etwa 3 Jahrzehnten in der westlichen Welt grassiert. Im ersten Jahrzenht seines Wirkens herrschte natürlich noch Wohlstand für alle oder sehr viele.

        „Im entfesselten Kapitalismus wären die Banken nämlich verdienterweise pleite gegangen und niemand hätte sie gerettet.“

        Das aus meiner Sicht ekelhafte am Neoliberalismus ist halt, dass der Kapitalismus nur für die Normalsterblichen ein entfesselter Kapitalismus ist, während es – ich drücke es mal im FDP-Jargon aus – für die Reichen bzw. ihre Banken einen aus bürokratischer Staatswirtschaft bestehenden Protektionismus gibt. Gewinne dürfen sie behalten, Verluste werden der Allgemeinheit aufgebürdert – eine Mischung aus Plutokratie und Miswirtschaft.

        Die Griechenlandpleite liegt nicht nur an den Fehlern Griechenlands, sondern auch an der Zockerei und den zu stark gewordenen Ungleichgewichten in den Handelbilanzen (starke überschüsse Deutschlands, starke Defizite Griechenlands, dann kann sich Griechenland wegen dem Euro nicht durch Abwertung wehren dagegen, dann erzählen uns die Neoliberalen, wir könnten uns – obwohl eine der exportstärksten Nationen der Welt mit massiven Handelbilanzüberschüssen – „im Internationalen Wettbewerb nicht behaupten“ , was pure Manipulation ist usw.)

        Dass mit der dritten Welt liegt AUCH den den Vollidioten, die dort an der Macht sind, aber ich glaube nicht, dass der Einfluss des Westens und seines Kapitalismus auf diese Länder irgendwas besser macht, im Gegenteil.

        „Deine politischen Vorstellungen sind mir unheimlich. Du meinst es zweifellos gut – aber die Sache mit dem Allgemeinwohl muss schief gehen. Ist es historisch immer.“

        Och, so unheimlich ist soziale Demokratie nun auch wieder nicht. Und wie gesagt: Deutschland zwischen 1945 und 1990 war im Vergleich zu heute ziemlich allgemeinwohlorientiert, wenn auch sicherlich nicht perfekt, und die Wachstums-Frage war auch nicht gelöst. Es wäre erst mal ein guter Schachzug, wieder in die Richtung zu gehen. Und mit allen wirtschaftspolitischen Entscheidungen vorsichtig zu sein. Heiner Flassbeck halte ich für einen guten Ökonom. Nee, also unheimlich braucht das echt niemandem zu sein. Mir sind die Leute unheimlich, die jetzt an der Macht sind.

  9. Sorry, bin versehentlich an die Entfernen-Taste gekommen.

    „Der Kapitalismus hat nämlich auch irgendwo, oft kleine Kinder. “

    soll heißen „Der Kapitalismus hat nämlich auch irgendwo was Totalitäres an sich, und wegen ihm sterben auch Menschen, gerade in der dritten Welt, oft kleine Kinder.“

  10. Pingback: Arbeitsteilung bei Kindererziehung und der Wunsch nach guter Förderung der Kinder | Alles Evolution

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