Aus Interesse:
Nachtrag:
Was mich immer wieder erstaunt ist, dass Sex als Machtmittel so selten in feministischen Debatten vorkommt. Es ist aus meiner Sicht eine recht offensichtlicher Punkt, über den gerade von vielen Frauen eine gewisse Macht in Beziehungen ausgeübt wird.
Ich hatte dazu auch schon mal was in dem Artikel „Weibliche Macht durch Sex“ geschrieben. Jetzt gab es gerade einen interessanten Artikel dazu:
Wenn Paare in langjährigen Beziehungen nur noch wenig Sex haben und dieser Zustand über Monate hinweg anhält, sollte man die körperliche Nähe als Machtinstrument hinterfragen. „Das ist den meisten so gar nicht bewusst. Sie sagen dann ‚Ich habe keine Lust, weil er oder sie mich geärgert hat’“, erklärt Heyne. Dahinter stecke aber oft der Gedanke: „Wenn du nicht machst, was ich will, gebe ich dir nicht das, was du willst.“ Dadurch entstehe ein Teufelskreis: Einer fühle sich als Opfer, der andere fühle sich ständig bestraft.
In der Regel seien es häufiger Frauen, die den Sex rationierten. „Dem liegen Vorstellungen zugrunde, die Mädchen von ihren Müttern vermittelt bekommen haben, wie ‚Sex ist etwas, woran Männer mehr Spaß haben als Frauen’“, sagt Heyne. So werde bei ihnen das Bild erzeugt, dass Sex eine Möglichkeit sei, Einfluss auf den Partner zu nehmen.
Ich finde es einen nicht zu unterschätzenden Faktor, wenn man Macht in Beziehungen bewertet- Dabei würde ich gar nicht sagen, dass Frauen Sex nur als Machtmittel einsetzen oder ähnliche Vorhaltungen, wie sie in solchem Kontext gerne geäußert wird. Die meisten Frauen wollen denke ich gerne eine normale Beziehung haben, in der sie Sex nicht als Druckmittel einsetzen können, aber es ist eben ein zu einfaches Machtmittel in vielen Beziehungen als das es nicht automatisch genutzt wird.