Genderneutralität in Schweden

Das sind irgendwie die Artikel, bei denen man sich nicht ganz sicher sind, ob sie Satire sind:

Many are pushing for the Nordic nation to be not simply gender-equal but gender-neutral. The idea is that the government and society should tolerate no distinctions at all between the sexes. This means on the narrow level that society should show sensitivity to people who don’t identify themselves as either male or female, including allowing any type of couple to marry. But that’s the least radical part of the project. What many gender-neutral activists are after is a society that entirely erases traditional gender roles and stereotypes at even the most mundane levels.

Activists are lobbying for parents to be able to choose any name for their children (there are currently just 170 legally recognized unisex names in Sweden). The idea is that names should not be at all tied to gender, so it would be acceptable for parents to, say, name a girl Jack or a boy Lisa. A Swedish children’s clothes company has removed the „boys“ and „girls“ sections in its stores, and the idea of dressing children in a gender-neutral manner has been widely discussed on parenting blogs. This Swedish toy catalog recently decided to switch things around, showing a boy in a Spider-Man costume pushing a pink pram, while a girl in denim rides a yellow tractor.

 The Swedish Bowling Association has announced plans to merge male and female bowling tournaments in order to make the sport gender-neutral. Social Democrat politicians have proposed installing gender-neutral restrooms so that members of the public will not be compelled to categorize themselves as either ladies or gents. Several preschools have banished references to pupils‘ genders, instead referring to children by their first names or as „buddies.“ So, a teacher would say „good morning, buddies“ or „good morning, Lisa, Tom, and Jack“ rather than, „good morning, boys and girls.“ They believe this fulfills the national curriculum’s guideline that preschools should „counteract traditional gender patterns and gender roles“ and give girls and boys „the same opportunities to test and develop abilities and interests without being limited by stereotypical gender roles.“

Die Folgen werden immerhin auch dargestellt:

Ironically, in the effort to free Swedish children from so-called normative behavior, gender-neutral proponents are also subjecting them to a whole set of new rules and new norms as certain forms of play become taboo, language becomes regulated, and children’s interactions and attitudes are closely observed by teachers. One Swedish school got rid of its toy cars because boys „gender-coded“ them and ascribed the cars higher status than other toys. Another preschool removed „free playtime“ from its schedule because, as a pedagogue at the school put it, when children play freely „stereotypical gender patterns are born and cemented. In free play there is hierarchy, exclusion, and the seed to bullying.“ And so every detail of children’s interactions gets micromanaged by concerned adults, who end up problematizing minute aspects of children’s lives, from how they form friendships to what games they play and what songs they sing.

Es ist ja eigentlich ein interessantes Experiment, wenn mir auch die daran teilnehmenden Kinder leid tun, die nicht mehr einfach spielen können, weil das sexistisch ist.

Ich denke es wird herauskommen, dass es alles nichts bringt.

Aber man wird sehen

vgl. auch:

71 Gedanken zu “Genderneutralität in Schweden

  1. Es ist doch wie überall: Der goldene Mittelweg wäre es. Beispielsweise finde ich die Regulierung des Vornamens ziemlich überholt, weil auch „eindeutig weibliche“ Namen bspw. aus Indien für den Normalbürger nicht zuzuordnen sind, das System in sich also nicht mehr logisch. Ausserdem muss ja ein „Kim Sam Leo Gerd Maria Müller“ nicht ausgerecht „Gerd“ gerufen werden, im Alltag hat also die Beschränkung, jedes Kind müsse mindestens einen „eindeutigen“ Vornamen haben, keine Relevanz.

    Auch die Anrede „Guten Morgen, Kinder“ statt „Guten Morgen, Jungs und Mädchen“ ist eine gute Sache. Ich würde auch gerne einen Ersatz für „Sehr geehrte Damen und Herren“ finden, vor allem, weil diese Floskel peinlich ist, wenn nur eine Dame oder ein Herr in der Adressatenmenge ist.

    Für die feministische Verbohrtheit erscheint mir aber die Abschaffung der „freien Spielzeit“ typisch: Da passt etwas nicht ins Weltbild, also muss es weg. Vielleicht müsste denen mal jemand erzählen, dass Kinder auch zuhause erzogen werden und von dort Rollenbilder mitbringen. Abgesehen davon, dass ja offensichtlich auf biologische Unterschiede kein Wert gelegt wird…

    Ich warte auf die ersten gender-neutralen olympischen Spieler oder Fussball-Weltmeisterschaften. Die könnten uns alle dann an ihre Vorgänger im vorletzten Jahrhundert erinnern, was die Anzahl Medaillen tragender Frauen angeht (wobei, ganz chauvinistisch, die Sieger ihre Plaketten bestimmt von mehr oder weniger blonden, jungen, vertikal sinusförmig geprägten Damen umgehängt bekommen haben).

    • @Debe

      Ich habe gar nichts gegen das aufweichen von Geschlechterrollen. Kindern beizubringen, dass es vollkommen okay ist, sich gegen das Klischee zu verhalten, wenn man das will, und anderen Kindern diese Freiheit zu lassen, das scheint mir für allgemeine Toleranz durchaus richtig.

      Schlecht finde ich es, wenn dies dazu führt, dass geschlechtertypisches Verhalten abgewertet wird. Wenn Jungs zB untereinander Hierarchien aushandeln und Statuskämpfe ausfechten, dann halte ich das für etwas, was man kaum umgehen, allenfalls in den Untergrund, ins heimliche verlagern kann.

      Mir kommt das etwas wie die ehemalige „Don´t ask, don´t tell“-Doktrin des US-Militärs vor: Wir wissen, dass du ein Junge/ein Mädchen bist, aber frag nichts in diese Richtung, erzähl nichts in diese Richtung, es ist ein schmutziges Detail, welches man nicht erwähnt.

      Natürlich kann man das machen, klappte ja beim US-Militär auch, wenn auch eher schlecht als recht. Aber es engt eben ein.

      Jungs sind (im Schnitt) keine Mädchen und Mädchen (im Schnitt) keine Jungs. Das nicht zu berücksichtigen, sondern auszublenden und diesem Umstand Heimlichkeit aufzuerlegen, erscheint mir genauso falsch, wie Männern zu verbieten, deutlich zu machen, dass sie auf Männer stehen, wenn sie es nun einmal tun.

      • Fairerweise muss man sagen, dass der schwedische Artikel über die freie Spielzeit wesentlich harmloser klingt, als die Aussage „every detail of children’s interactions gets micromanaged by concerned adults“. Zum einen geht es um die Idee eines einzigen Pädagogen, der behauptet, Kinder imitierten in ihrer freien Spielzeit Dinge, die sie von zu Hause aus kennen. Der Gedanke ist dann schlicht den Jungs das Malen zu zeigen und den Mädchen das Bauen mit Legosteinen, so dass sie Sachen erforschen, auf die sie von selbst zunächst nicht kommen. Was sie dann davon weiterverfolgen, wird allerdings nicht vorgegeben, wenn ich das richtig verstanden habe. Angeblich zeige sich aber, so der Pädagoge, dass die Jungs im Vergleich zu vorher auch eher Malen mögen und die Mädchen eher Lego.

        Einfach mal diesen Artikel:

        http://www.svd.se/nyheter/idagsidan/barn-och-unga/den-fria-leken-ar-nastan-fanigt-hyllad_6163559.svd

        mit Google ins Englische übersetzen (Deutsch is etwas holpriger). Oder natürlich auf Schwedisch lesen, wenn mans kann.

  2. Meine Fresse, haben die Scheden da oben jetzt langsam völlig den Verstand verloren?
    Was sich hier an Regulierungswut, sozialer Kontrolle und Einteilung in „erwünschtem“ und „unerwünschtem“ Verhalten anbahnt, ist für mich ein Horror und das Gegenteil meiner Vorstellung von einer freien Gesellschaft.

    Und dies alles nicht von den einfachen Menschen ausgehend, sondern von oben nach unten durchgedrückt (oder wer sind die „Activists“)?
    .

    • @Stepe

      Früher hatte ich viel Sympathie für dieses
      Land. Filme von Bergmann, Schwedische Roboter,
      über 25 Jahre Schwedische Autos gefahren.
      Heute ist Schweden für mich das Saudiarabien
      des Feminismus. Auf dem Weg zu einer (editiert: Bitte keine Nazivergleiche)
      Diktatur.

      • @Christian

        Gibt es erlaubte Ausdrücke die totalitäre
        Systeme beschreiben, die durch Eliten von
        oben nach unten durchgedrückt werden?
        Gibt es Regeln wer die N-Keule gegen wen
        anwenden darf?
        Es ist dein Blog und deshalb ist es
        selbstverständlich dein gutes Recht
        gewisse Regeln festzulegen.

        Und als Kenner von Game ist dir auch
        bekannt: As a man you must lay down
        the law. 🙂

    • @ Adrian

      Erklär das mal den Kindern, die nicht spielen dürfen wie sie wollen.

      Und ich rede dabei nicht von Spielan à la „Katzen an Scheunentore nageln“.

      Außerdem wird das auch nicht zur erstrebten Gleichheit führen.
      Spätestens dann, wenn sie können, werden die Kinder dagegen rebellieren, wahrscheinlich ihr Geshlecht mehr betonen als sie es ohne „Gleichstellung“ je getan hätten.

      Was ist dann die nächste Stufe der „Gleichstellungspolitik“?

      • „Erklär das mal den Kindern, die nicht spielen dürfen wie sie wollen.“

        Welches Kind darf schon spielen wie es will? Und dann noch in der Kita. Da gibt es doch ständig Regeln. Selbst zu Hause bei den Eltern ist das so.

      • @ Adrian

        Es gibt notwendige Einschränkungen (siehe Katze an Scheunentore nageln) und nicht notwendige.

        So wenig Einschränkung wie möglich, so viel wie nötig, müste die Devise lauten.

        Auch hier macht die Dosis das Gift.

        Einschränkungen, die der Durchsetzung einer die Natur selbst negieren wollenden Ideologie entspringen, sind nicht nur nicht nötig, sie sind schädlich, beschränken das freie Wollen der Kinder – ja, auch die haben einen freien Willen, den es so weit wie möglich zu respektieren gilt.

      • „ja, auch die haben einen freien Willen, den es so weit wie möglich zu respektieren gilt.“

        Ich stimme Roslin hier völlig zu.
        Ich halte genderistische Pädagogik auch für nichts anderes als einen Rückfall in den autoritären Erziehungsstil – natürlich verschleiert durch pseudo-emanzipatorische Phrasen.

    • @Alexander

      „Es gibt notwendige Einschränkungen (siehe Katze an Scheunentore nageln) und nicht notwendige.

      So wenig Einschränkung wie möglich, so viel wie nötig, müste die Devise lauten.“

      Im Folgenden Link wird unter dem
      Titel:
      The Dangerous Child
      die Tatsache thematisiert dass
      Kinder in den westliche Ländern
      immer weniger „gefährliche Sachen“
      machen dürfen und so in ihrer
      Entwicklung behindert werden.
      Er beschreibt wie Kinder entsprechend
      ihrem Alter unter einer gewissen
      Anleitung zB. selber ein Feuer
      machen sollen.

      Als Resultat könnte dann an Stelle
      der Katze am Scheunentor der Bau
      einer automatischen Fütterungs-Stelle
      für selbige resultieren.

      Die andere Variante ist das Aufwachsen
      in einem rel. sterilen regulierten
      Umfeld bis zu einem Alter wo sich
      dann die aufgestaute Energie zusammen
      mit den einschiessenden Hormonen
      ev.in Gang-Kriminalität entlädt.
      Und all die Gutmenschen verstehen
      dann die Welt nicht mehr.

      http://alfin2101.blogspot.com/2012/02/dangerous-child-curricula-part-i.html

      .

      • Ist ein bissken sehr Steinzeit-fixiert, findeste nich?
        Ist ja schön dass die Kinder lernen Faustkeile herzustellen und was über die neolithische Kultur lernen, aber das hilft den Kindern doch nicht in unserer heutigen Kultur klarzukommen…

      • @ Maren

        *aber das hilft den Kindern doch nicht in unserer heutigen Kultur klarzukommen…*

        Kommt drauf an.

        Was hilft denn sonst gegen Gendertanten, wenn nicht Faustkeile?

        „Faustkeile in Kinderhände!“

        Gut, vielleicht tun’s auch Flitzebogen und Pfeile mit Saugnäpfen.

        („Gewalt“, *kreisch*, „der Masku propagiert Gewalt!“, FeministIn rennt Haare raufend zu Papa Staat und fordert Einschreiten – so ohne Triggerwarnung und auf nüchternen Magen mit Gewaltaufrufen konfronitiert zu werden).

      • Ist ja schön dass die Kinder lernen Faustkeile herzustellen und was über die neolithische Kultur lernen, aber das hilft den Kindern doch nicht in unserer heutigen Kultur klarzukommen…

        Naja, Maren, der Sinn der Übung ist ja nicht, dass die Kinder später mal, im Erwachsenenleben, fähig sind, Faustkeile herzustellen.

      • @Maren

        Nun das Ganze ist sicher in dieser detailreichen
        Art extrem Übertrieben und ich persönlich bin
        mit meinen Kindern nach Feuer und dem Umleiten
        von Wasser inklusive Waserrädchen rel, rasch
        zu Technologien übergegangen die näher bei der
        Mondlandung liegen. Den Umgang mit den üblichen
        elektronischen Gadgets lernen sie eh fast von
        selbst.
        Nun die Tatsache dass wahrscheinlich viele
        Leute, sogar solche mit pädagogischer Ausbildung,
        bei den Themen die er für 8 bis 9 jährige
        vorschlägt, sowohl von der Theorie geschweige
        denn von der Praxis, heillos überfordert wären,
        treibt mir halt doch ein leicht sadistisches
        Grinsen ins Gesicht.

      • @Maren

        Mit diesem Statement hast du eine
        super Vorlage zum Thema: Frauen sehen
        bei einem Gegenstand in erster Linie
        den Zusammenhang und nicht den Inhalt
        gegeben.
        Kontext versus Kontent.
        Also Faustkeil Kontext = Neolthikum.

        In meiner Fantasie sieht das dann in
        etwa so aus:
        Caveman sitzt in seiner Höhle und
        starrt ins Feuer.

        (Es gibt ja Frauen die behaupten
        Männer wären ausser für das Starren
        in ein Feuer für nichts zu gebrauchen
        und ich gebe ja zu, dass ich diese
        Meinung in vielen Fällen durchaus
        teile.) 🙂

        Er ist ein bisschen müde und er hat
        Hunger da er den ganzen Tag auf der
        Jagt war. Er spürt aber grosse
        Befriedigung da er gute Beute gemacht
        hat.
        Er schaut auf die junge Frau die neben
        dem Feuer kauert und das Essen zubereitet.
        In seinen Gedanken stellt er sich vor
        wie der Sex mit dieser Frau sein wird.
        Sie ist noch sehr scheu da es erst ca.
        eine Woche her ist dass er sie von einem
        benachbarten Stamm entführt hat.

        Nun fertig mit Hollywood zum Kontent:

        Faustkeil ein frühes Werkzeug zuerst
        vielleicht zufällig gefundene Steine
        die eine nützliche Form haben.
        Dann abschlagen von einzelnen Stücken.
        Wenn es der richtige Stein ist, entstehen
        dabei extrem scharfe schnittige Kanten.
        Die abgeschlagenen Stücke sind auch
        nützlich, können als Pfeilspitzen oder
        Schaber verwendet werden.

        Alltagsbeispiel: Trinkglas fällt zu
        Boden und Zerbricht. Wer hat sich noch
        nie an einer Scherbe verletzt?

        Tierreich: Es gibt Nagetiere bei denen
        die Zähne kontinuierlich nachwachsen
        und wo nach dem Abbrechen eines Stückes
        immer wieder extrem scharfe Schneiden
        entstehen.

        Biologisches Labor: Apparate zum Schneiden
        von Präparaten im Mikrometer-Bereich
        für Mikroskopie.(Mikrotom)
        Schneidkanten erzeugt durch Brechen
        von speziellem Glas.

        Grundprinzip: Durch brechen von bestimmten
        Materialien können extrem scharfe Kanten
        entstehen. Diese können nützlich aber auch
        gefährlich sein.

  3. @ Stepe

    * ist für mich ein Horror und das Gegenteil meiner Vorstellung von einer freien Gesellschaft.*

    Auch GendersozialistInnen = FeministInnen = GleichmacherInnen stehen irgendwann vor der Entscheidung, die Menschen sein zu lassen, sich damit abzufinden, dass Gleichheit nicht erreichbar ist, weil die Menschen nicht gleich sind oder am Projekt „Gleichheit“ um jeden Preis festzuhalten und dann zu versuchen, über immer mehr Einschränkung der Freiheit sich der Gleichheit anzunähern.

    Gleichheit ist nur durch die Methode „Prokrustes“ erreichbar und selbst dann nur dauerhaft durch ständig ausgeübten Zwang, der die Menschen „motiverit“, sich zu verstellen.

    Fanatiker der Gleichheit werden so den Druck hin zur Gleichheit immer weiter erhöhen müssen, d.h. noch mehr Unterdrückung der Freiheit, die ja nur die natürliche Ungleichheit zum Ausdruck bringen kann.

    Das alte Elend, das alte Lied, der immer gleiche Weg, diktiert vom „Gerechtigkeitsstreben“.

    „Aber die Gerechtigkeit sagt mir: Die Menschen sind nicht gleich!“ (F.Nietzsche)

  4. „Schätzungsweise leben in Deutschland etwa 40000 intersexuelle Menschen; insgesamt einer von 2000 Menschen. Vgl. Claudia Lang, Intersexualität. Menschen zwischen den Geschlechtern, Frankfurt/M.–New York 2006.“

    Als wenn es nicht reichen würde, den Kindern zu gegebener Zeit beizubringen, dass es auch ganz wenige Menschen gibt, die weder Frau noch Mann sind.

    Was ist eigentlich demokratisch daran, die Politik eines ganzen Landes an einem haleb Promille von Intersexuellen auszurichten?

      • Demokratie ohne Individuelle Freiheit geht nicht.

        Nicht wegen Idealismus oder sowas, das ist ganz simple Spieltheorie: Wenn das Individuum nicht eine gewisse Autarkie hat, in dessen bereich auch die Demokratie nicht eingreifen kann, bestimmen 51% ‚demokratisch‘, dass 49% keine stimme mehr haben. Man wiederhole das innerhalb der 51% oft genug.

        Dementsprechend: „Individuell Freiheitlich“ muss nicht unbedingt demokratisch heissen (Anarchisten z.B. sind nicht notwendigerweise Demokraten), „Demokratisch“ muss aber schon irgendwie „Individuell Freiheitlich“ heissen.

      • Du verwechselst da was. Du scheißt mit deiner Diktatur des Einzelnen auf alle. Das gefällt dir halt nicht, wenn andere das erkennen und deine Gewalt beschränken wollen. So inszeniert sich der tyrannische Antisoziale plötzlich als das Opfer der Mehrheit. Die Umdrehung der Gewaltasymmetrie hast du dir von Feministinnen schon toll abgeguckt.

      • Wieso scheiß ich auf alle? Ich habe nur gesagt, dass die Mehrheit mich mal kann.Die hat sich genausowenig in meine Entscheidungen über mein Leben einzumischen wie ein einzelner Diktator.

        „So inszeniert sich der tyrannische Antisoziale plötzlich als das Opfer “

        Der „tyrannische Antisoziale“, der in Ruhe gelassen werden möchte, und über die Anmaßungen anderer Menschen, sich in sein Leben einzumischen, spottet, baut jedenfalls keine Straflager für politische Feinde. So wie Du.

      • Bleibt doch sachlich, Leute.

        Das Problem mit der individuellen Freiheit ist halt, dass die Freiheit des einen mit der des anderen kollidiert (zumal wenn beide im Wettstreit um knappe Güter stehen). Deshlab muss es einen rahmen für die Ausübung der Freieht geben, andernfalls sich einer (der stärkste, der schlauste oder einfach einer der grade Glück hat) zum Diktator aufwirft und die individuelle Freiheit der anderen der seinen unterordnet.

        Desdhalb gibt es keine Freiheit ohne Demokratie. Bei den Griechen (den Erfindern der Demokratie) gab es dafür das Verfahren des Scherbengerichtes (http://de.wikipedia.org/wiki/Scherbengericht) um Bürger die durch ihre Macht oder ihren reichtum die Freiheit der anderen bedrohten, aus dem gemeinwesen zu entfernen, zumindest zeitweise.

      • „Das Problem mit der individuellen Freiheit ist halt, dass die Freiheit des einen mit der des anderen kollidiert “

        Nicht zwangsläufig. Aber wenn das so ist, hat man ja Regeln. Diese Regeln werden aber auch bei uns oftmals überdehnt. Regeln zu begrenzen und sie nur dort einzuführen wo nötig ist schwierig. Zumal weil es immer wieder Leute gibt, die sich in das Leben anderer einmischen wollen.
        Deshalb hab ich gesagt, dass die Mehrheit mich mal kann. Nur weil die was bestimmt, halte ich es nicht für richtig oder moralisch oder legal.

      • Das Problem mit der individuellen Freiheit ist halt, dass die Freiheit des einen mit der des anderen kollidiert (zumal wenn beide im Wettstreit um knappe Güter stehen).

        Es wäre klug, zunächst mal das warenproduzierende System abzuschaffen, das die Knappheit erst herstellt. Dann braucht sich auch niemand mehr um knappe Güter streiten und wir leben alle im Reichtum. Ihr alle seht immer das Offensichtliche nicht und verfallt dann ins Philosophieren über die Menschennatur, was jede Veränderung des Status quo ins Utopische entrückt. Was macht ihr eigentlich, wenn ihr im Haushalt etwas reparieren sollt? Verweist ihr dann auch auf die Menschennatur, die es euch nicht gestatte, einen Finger zu rühren und in die gott-/natur-gegebene Ordnung einzugreifen, oder packt ihr einfach an und repariert den Schaden?

      • Nicht zwangsläufig. Aber wenn das so ist, hat man ja Regeln. Diese Regeln werden aber auch bei uns oftmals überdehnt. Regeln zu begrenzen und sie nur dort einzuführen wo nötig ist schwierig

        Und wer ist berechtigt, diese Regeln zu definieren? Diese allgemeingültigen Regeln sollten doch von einer Mehrheit als richtig und notwendig anerkannt werden.

        Die Auffassung, dass die Mehrheit (die 51%) notwendigerweise immer die Minderheit tyrannisieren wird ist falsch. Die Mehrheit kann auch beschliessen, dass Minderheiten besonderen Schutz geniessen, um eben dies zu verhindern.

        Bei den hier angesprochenen Genderisten haben wir das Umgekehrte, dass nämlich eine kleine sektiererische Minderheit sich anmasst, die Mehrheit mit ihren Absurditäten zu tyrannisieren. Ihr top-down-Implementierungsansatz geht gerade davon aus, dass eine kleine Minderheit, die Elite, der grossen Mehrheit aufzwingt, was nie durch eine Mehrheit legitimiert wurde.

        Wer die Pädagogik politisiert und sie primär als Mittel sieht, seine Gesellschaftsentwürfe nachhaltig zu verwirklichen, der ist absolut ungeeignet, mit Kindern zu arbeiten und gehört aus dem Staatsdienst entfernt.
        Die Genderisten, diese subventionierten Staatsschranzen, sind so besoffen von ihrer sektiererischen Ideologie und ihrer ergaunerten Machtfülle, dass ihnen jeder berufliche Kontakt zu Kindern verboten werden sollte, grad so wie das bei Pädophilen eine Selbstverständlichkeit ist.

  5. Nicht Geschlechter sind der Feind, sondern das Kapital. Können sich die Schweden nicht mal genauso eifrig auf jegliche Manifestationen kapitalistischer Strukturen stürzen? Kapitalisten statt Gender neutralisieren? Die letzten kapitalistischen Umtriebe in spontanen Volksgerichtssitzungen ausmerzen? So könnte gegen die wahren Inhaber der gesellschaftlichen Gewalt, die Eigentümer, vorgegangen werden. Wie kann man nur so blind sein, in der männlichen Geschlechterrolle Gewalt zu erkennen, aber die allgegenwärtige Gewalt des Eigentums und die Diktatur des Kapitals nicht sehen?

  6. Ist ja furchtbar. Und da wundern die sich, daß viele das als Genderfaschismus bezeichnen. Die haben doch nicht mehr alle Kerzen am Leuchter.

  7. Hier wird sehr schön die Diktatur deutlich, alles ist reglementiert, wie man sich verhält, mit welchen dingen man Umgang haben darf etc. (editiert: Bitte keine Nazivergleiche: Imion, du kommentierst eigentlich lange genug hier um das zu wissen. Bitte akzeptiere diese Regel)

  8. Bis auf den letzten Absatz ist doch alles super. Unisex-Toiletten sind eine gute Sache und „Guten Morgen, Jungs und Mädchen“ ist doch unnötige Einteilung, so wie „Guten Morgen, Schwarze und Weiße“ oder „Guten Morgen, Behinderte und Nicht-Behinderte“.

    Dass sie dann am Ende aber anfangen, denn Kindern Spielsachen wegzunehmen und sie nicht mehr frei spielen zu lassen, ist natürlich Bullshit.

    • Bis auf den letzten Absatz ist doch alles super. Unisex-Toiletten sind eine gute Sache …

      Ich glaube kaum, dass eine Mehrheit der Frauen dies eine „tolle Sache“ finden würde und bei den Männern siehts wahrscheinlich auch nicht anders aus.

      und “Guten Morgen, Jungs und Mädchen” ist doch unnötige Einteilung…

      Jungs und Mädchen sind da in ihrer überwältigenden Mehrheit (und nicht nur sie) der Ansicht, dass diese Unterscheidung sehr wohl Wesentliches betrifft, eine Auffassung, die sich in der Pubertät sogar noch verstärkt. Ob das nun in der Begrüssung am Morgen berücksichtigt werden muss ist unerheblich. Die Wahrnehmung des als wesentlich empfundenen Unterschieds bleibt diesselbe.

      • Jungs und Mädchen sind da in ihrer überwältigenden Mehrheit (und nicht nur sie) der Ansicht, dass diese Unterscheidung sehr wohl Wesentliches betrifft, eine Auffassung, die sich in der Pubertät sogar noch verstärkt

        und? sie sind mit genau der selben relevanz weiße oder schwarze, behinderte oder gesunde, deutsche oder nicht deutsche, 3-jährige oder 15-jährige, einer heißt lehmann, der andere müller …

        es sind alles kinder, und so kann sie in ihrer gesamtheit auch ansprechen. „mädchen und jungen“ ist genauso ein nonsens wie „bürgerinnen und bürger“.

      • Und warum ist das so unheimlich wichtig, dass sie als „Kinder“ angesprochen werden und nicht als „Mädchen“ und „Jungs“?

        und? sie sind mit genau der selben relevanz weiße oder schwarze, behinderte oder gesunde, deutsche oder nicht deutsche, 3-jährige oder 15-jährige, einer heißt lehmann, der andere müller …

        Blödsinn. Nein, das ist beschönigend, Schwachsinn trifft es besser.

      • „Blödsinn.“

        ah ja, peter. dann gehe ich davon aus, dass du „bürgerinnen und bürger“, „bäckerinnen und bäcker“ und dergleichen auch sehr sinnvoll findest. da werden sich die feministinnen und feministen freuen.

      • Ich glaube kaum, dass eine Mehrheit der Frauen dies eine “tolle Sache” finden würde und bei den Männern siehts wahrscheinlich auch nicht anders aus.

        Da sammeln wir in der Piratenpartei gerade andere Erfahrungen (ist natürlich nicht repräsentativ bislang). Bei den Damen sind es ja sowieso immer Kabinen, da ändert sich nicht viel.

      • *Und warum ist das so unheimlich wichtig, dass sie als “Kinder” angesprochen werden und nicht als “Mädchen” und “Jungs”?*

        Vielleicht weil es bei einer Gruppe, bei der die Mitglieder untereinander klarkommen sollen, schöner ist sie mit dem anzusprechen was sie eint, statt mit dem was sie trennt.
        „Jungs“ und „Mädchen“ klingt so als hätte man zwei Gruppen (etwa wie „Liebe Erzieher, liebe Kinder“) statt einer. Die KInder sollen ja auch miteinander spielen.
        Sag ich jetzt mal ganz unbefangen.

        Zudem ist es einfacher, bevor man fertig ist hört die Hälfte ja nimmer zu. „Oh ein Vogel…“ 😀

      • Da schließe ich mich Georgs Meinung an. Ich habe im Übrigen schon häufig von Männern gehört, dass sie die Pissoire meiden und lieber die Kabinen aufsuchen, auch wenn sie nur urinieren müssen. Und das führt dann zu Spötteleien, ob derjenige einen besonders kleinen oder unansehnlichen Penis habe. Stelle ich mir ziemlich unangenehm vor. Etwas schwieriger ist sicherlich die Umsetzung des Unisex-Gedankens bei öffentlichen Umkleiden im Fitness-Studio oder Schwimmbad.

      • Zu uns haben die Aufseher nur „Guten Morgen“ gesagt, also ohne „Kinder“ oder sonst was. Heißt das jetzt, dass wir nicht als Gruppe codiert wurden, diskursiv also täglich aufs Neue annihiliert wurden. Müssen wir uns da jetzt Sorgen machen und womöglich eine poststrukturalistische PsychologIn aufsuchen, die für jedes Mal, da wir nicht mit „Kinder“ angesprochen wurden, das jetzt nachholt. Geht das nur in einer 15 Jahre langen Therapie in Echtzeit oder kann die Gendertusse auch ein paar Tausend mal hintereinander „Kinder“ zu uns sagen? Müssten wir dazu wieder in den ursprünglichen Formationen der jeweiligen Kindergartengruppen und Klassen antreten oder kann sich jeder einzeln heilen lassen?

        Ich finde, das sind brennende Fragen für die psychische Gesundheit einer ganzen Gesellschaft, ja der gesamten Menschheit und Tierheit. Solange diese lebenswichtigen Fragen nicht von unseren Genderforscherinnen abschließend gelöst sind, muss das öffentliche Leben stillstehen. Die Gefahr ist einfach zu groß, dass ein Mann, der früher nicht mit „Kinder“ angesprochen wurde, eine Frau auf offener Straße durch seinen männlichen Blick vergewaltigt. Bitte verhindert solche abscheulichen Gewalttaten!

      • Vielleicht weil es bei einer Gruppe, bei der die Mitglieder untereinander klarkommen sollen, schöner ist sie mit dem anzusprechen was sie eint, statt mit dem was sie trennt.

        Damit hab ich kein Problem. So kann man das sehen und darum die Anrede „lliebe Kinder“ vorziehen.

        Im Grunde aber geht es darum, alle Differenzen mittels Sprachgebrauch zu verwischen und, so die genderistische Vorstellung, jede Ungleichbehandlung zu verunmöglichen (in ihrer Vorstellung strukturiert die Sprache die Wahrnehmung, nicht umgekehrt). Das ist eine Illusion, denn auch in Zukunft werden sich Jungs von den Mädchen abgrenzen, weil „Mädchen doof sind“.

        Die Abgrenzung „ich bin ein Junge, weil ich kein Mädchen bin“ und „ich bin ein Mädchen, weil ich kein Junge bin“ ist der Kern der Geschlechtsidentitätsbildung.
        Aber die Genderisten sagen ja, worum es ihnen geht. Nicht die Begrüssung am Morgen – das ist isoliert betrachtet bedeutungslos – ist wichtig, sondern die Bildung der Geschlechtsidentität des Jungen zu verhindern: Unser Ziel ist nicht der neue Junge, sondern gar kein Junge.

      • „Aber die Genderisten sagen ja, worum es ihnen geht. Nicht die Begrüssung am Morgen – das ist isoliert betrachtet bedeutungslos – ist wichtig, sondern die Bildung der Geschlechtsidentität des Jungen zu verhindern: Unser Ziel ist nicht der neue Junge, sondern gar kein Junge.“

        Hier mal der Spiegel-Artikel zum Gender Mainstreaming, der die Kritik an dieser genderistisch-pädagogischen Zielsetzung bekannt gemacht hatte:

        http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,457053,00.html

      • ah ja, peter. dann gehe ich davon aus, dass du “bürgerinnen und bürger”, “bäckerinnen und bäcker” und dergleichen auch sehr sinnvoll findest. da werden sich die feministinnen und feministen freuen.

        Und Du sagst anstatt „meine verehrten Damen und Herren“ wahrscheinlich „meine verehrten Menschen“.
        Mit „Bürger“ sind Frauen mitgemeint. Und wenn es im Plural „die Männer“ heisst, dann krieg ich deswegen nicht die grosse Geschlechtsidentitätskrise.

        Man stelle sich mal vor, wenn der Plural im Deutschen immer den männlichen Artikel „der“ anstatt den weiblichen „die“ benutzen würde! Was die feministische Sprachforschung daraus ableiten könnte!

      • @Peter

        – ist wichtig, sondern die Bildung der Geschlechtsidentität des Jungen zu verhindern: Unser Ziel ist nicht der neue Junge, sondern gar kein Junge.

        Letztlich ist die Wirkung eine solche. Ob das immer voll beabsichtigt ist,
        kann man nicht sagen, schließlich spielt da viel unbewusstes eine Rolle.

        Beispiel:
        Frau Rönicke hat in einem Beitrag beschrieben, wie sich ihr Sohn
        im Kleinkindalter „ganz freiwillig“ einen Rock ausgesucht hat.
        „Den finde ich so schön!“, hatte Leo aber gesagt,
        als er den Rock im Katalog erblickte.
        Seine Augen leuchteten ein bisschen. Ja, er war wirklich schön.
        Und ich würde das schon geregelt bekommen,
        dass er auch mit eventuellen Hänseleien zurecht käme.

        (Siehe http://www.freitag.de/alltag/1112-das-y-chromosom-hat-nicht-die-hosen-an)

        Das Ganze bekommt einen anderen Beigeschmack, wenn man sich einen Blogeintrag
        von ihr ansieht, der gut einen Monat älter ist:


        Dieses Bild ist ein Flohmarktfund, der mir sehr gut gefallen hat:
        (Anm: Bild mit Jungs in Kleidchen aus der Jahrhunderwende)

        Das Bild zeigt „unsere Kronprinzessin“ mit ihren Söhnen. Besagte Söhne tragen weiße Kleidchen und stünde nicht auf der Karte, dass es Söhne sind – nicht Töchter
        (Siehe http://www.freitag.de/community/blogs/katrin/wie-unmaennlich-)

        Oder ist das wirklich nur ein Zufall? Für mich sieht das sehr stark nach Gender-Wunschprojektion aus.

    • Kindern Spielsachen wegzunehmen und sie nicht mehr frei spielen zu lassen, ist natürlich Bullshit.

      kinder spielzeug nahzulegen und sie nicht frei spielen zu lassen, ist ebenfalls bullshit.

      • Also, ich stimme zu, dass wenn ein Kind mit etwas spielt, darf man es ihm nicht wegnehmen (es sei denn, es ist eine Säureflasche oder so, aber das ist ja klar..)

        Aber „nahzulegen“ ablehnen? Was genau würde das bedeuten? Als Erwachsener bin ich es doch, der eine Umgebung dem Kind vorbereitet, d.h. ich treffe immer (erstmal) eine Entscheidung, welche Spielsachen mein Kind zur Verfügung hat. Warum soll es nicht legitim sein, meinen Kind Sachen zu geben, die ich für anregend und didaktisch wertvoll halte? Klar, ich darf es natürlich nicht zwingen, sich (nur) damit zu beschäftigen.

        Ich schenke ja auch einem guten Freund ein gutes Buch und lege es ihm damit nahe.

      • @ Georg

        „Ich schenke ja auch einem guten Freund ein gutes Buch und lege es ihm damit nahe.“

        Eine verbreitete Unsitte, die man unterlassen sollte (es sei denn, der Adressat hat angekündigt, dass er das Buch sich kaufen möchte, sobald es als Taschenbuchausgabe erschienen ist, oder Bildbände).
        Da ich anonym poste, kann ich ja zugeben, dass ich noch nie ein geschenktes Buch gelesen habe.

      • Aber “nahzulegen” ablehnen? Was genau würde das bedeuten? Als Erwachsener bin ich es doch, der eine Umgebung dem Kind vorbereitet, d.h. ich treffe immer (erstmal) eine Entscheidung, welche Spielsachen mein Kind zur Verfügung hat.

        eben. es ist im ergebnis das gleiche, ob du einem kind spielzeug gibts oder wegnimmst. du bestimmst in beiden fällen, womit das kind spielt und welche interessen es entwickelt. wenn du dem kind die freie wahl lassen willst, musst du möglichst verschiedenstes anbieten und das kind zu keinem spielzeug animieren bzw. nicht anmimieren, kein spiel oder spielzeug bevorzugen oder anderweitig werten. erst dann kann es theoretisch eine einigermaßen freie wahl nach seinen interessen treffen. theoretisch, weil du nicht einzige einflussfaktor bist und das kind sich von anderen kindern oder erwachsenen spielzeugpräferenzen abschauen kann.

        • @hottehü

          „wenn du dem kind die freie wahl lassen willst, musst du möglichst verschiedenstes anbieten und das kind zu keinem spielzeug animieren bzw. nicht anmimieren, kein spiel oder spielzeug bevorzugen oder anderweitig werten“

          Ich denke, dass ist ein Faktor, der häufig gerade aus dem Genderbereich mißachtet wird. Wenn man eben dem Kind nahelegt, dass für das Geschlecht des Kindes traditionelles Spielzeug schlecht ist oder die Eltern unglücklich macht und umgekehrt für das Geschlecht des Kindes untraditionelles Spielzeug gut ist und die Eltern glücklich macht, dann erzieht man nicht geschlechterneutral, sondern eben in eine bestimmte Richtung.

          Ich finde es gut, dem Kind die Wahlmöglichkeit zu lassen. Aber man sollte es auch nicht überbewerten. Ich meine, dass in Schilderungen von Transsexuellen oder Homosexuellen gar nicht so selten der Hinweis kommt, dass sie auch das Spielzeug des anderen Geschlechts besser fanden. Dort wirkt sich der Einfluss auch nicht aus, wenn das Kind das Spielzeug besser geeignet findet, um seine Spielphantasien umzusetzen, dann wird es sie schon verwenden.

      • ps:

        Ich schenke ja auch einem guten Freund ein gutes Buch und lege es ihm damit nahe.

        dein freund ist erwachsen und in der lage, selbst zu beurteilen, ob ihm das buch taugt oder nicht. ein kind kann das nicht. für ein kind bist du der maßstab. für den freund bist du das nur bedingt. außerdem kennst du die interessen deines freundes. die interesen des kindes müssen sich erst entwickeln.

      • Ich meine, dass in Schilderungen von Transsexuellen oder Homosexuellen gar nicht so selten der Hinweis kommt, dass sie auch das Spielzeug des anderen Geschlechts besser fanden.

        das berichten auch mädchen und jungen.

        Dort wirkt sich der Einfluss auch nicht aus

        das weiß man nicht. vielleicht wirkt er sich einfach reziprok aus.
        nehmen wir mal an, es gäbe kein geschlechtsspezifisches spielzeug. woher würde ein transsexuelles kind wissen, transsexuell zu sein?

      • eben. es ist im ergebnis das gleiche, ob du einem kind spielzeug gibts oder wegnimmst. du bestimmst in beiden fällen, womit das kind spielt und welche interessen es entwickelt

        Sowas behaupten in der Regel Leute, die nie Kinder erzogen haben. So als könnten Kinder nach Gutdünken so geformt werden, wie es die Eltern gern hätten.
        Schwarzer, Beauvoir, Butler etc. – alles kinderlose Frauen, die keine Ahnung haben, sich eine Theorie zurecht gebastelt hatten ohne diese in der Realität, d.h der Praxis zu überprüfen.

      • @hotthü, auch @Christian

        wenn du dem kind die freie wahl lassen willst, musst du möglichst verschiedenstes anbieten und das kind zu keinem spielzeug animieren bzw. nicht anmimieren, kein spiel oder spielzeug bevorzugen oder anderweitig werten.

        Völlig D’accord! Bieten wir also jedem Kind egal welchen Geschlechts möglichst viele verschieden Spielsachen an: Autos, Bauklötzer, Puppen, etc. und lassen sie völlig frei annehmen, ablehnen und wechseln – akzeptieren es also absolut gleichermaßen, wenn Jungen dann vermehrt Autos nehmen oder Puppen.

        Die Genderfeministen, die ich persönlich kenne, würden das auch so sehen.

  9. @Helena

    Nach gut drei Jahrzehnten Erfahrungen auf öffentlichen Männerklos kann ich Dir sagen, das auch beim „Stehend-Nebeneinander-Pinkeln“ nur seltenst der Schwengel vom Nebenmann zu sehen ist.

    Das jemand Kommentare zur Länge zu hören bekommt, weil er eine Kabine vorzieht, habe ich noch NIE erlebt, höchstens unter Kumpels, aber da kommen solche Kommentare auch noch zu manch anderen Gelegenheiten.

    Unisextoiletten wären doch vor allem für Frauen ein Greul, Stichwort Spanner, und der Ruf nach getrennten Toiletten ließe nicht lange auf sich warten.

    Hier Geld und Arbeitsenergie zu verschwenden ist einmal mehr völliger Humbug.

    • @Stepe

      Unisextoiletten wären doch vor allem für Frauen ein Greul, Stichwort Spanner, und der Ruf nach getrennten Toiletten ließe nicht lange auf sich warten. nach getrennten Toiletten ließe nicht lange auf sich warten.

      Also erfahrungsgemäß sind Unisextoiletten vorwiegend für Männer eine Benachteiligung.
      Es gibt ja einen Grund, dass die Schlange vor der Frauentoilette immer länger ist. Die brauchen einfach für alles länger. Daran würde sich bei Einheitstoiletten nichts ändern, außer dass jetzt auch Männer sich über längere Wartezeiten ärgern. Einer der letzten Vorteile als Mann würde somit auch zunichte.

      • @Stepe
        Wieso?
        Lange Schlange?
        Ich geh raus und pinkel an nen Baum, wo Problem?

        Es ist da ein Problem, wo man nicht ohne weiteres „raus“ kann bzw. es keine Bäume gibt. Außerdem haben zuweilen auch Männer ihre Befindlichkeiten damit, sich in der Öffentlichkeit zu erleichtern.

      • Na, dafür können die Mädels dann ja nichts.

        Wird mir auch zu theoretisch hier, die Klodiskussion.

        Wenn ich mal lange Schlangen vorm Klo erlebt habe, dann meist bei Massenveranstaltungen mit reichlichem Ausschank alkoholischer Genussmittel, da war das mit dem Baum dann nicht so ein Problem.

        Aber ich kenne keine Frau, die sich über Männer im Toilettenraum freuen würde.

        Aber vielleicht kenn ich auch nur die falschen Frauen, die sind alle mehr so oldstyle, mir den genderbewegten hab ichs nicht so.

  10. @Georg

    Sag mal, hast Du Kinder?

    Sachen, die DU anregend und didaktisch wertvoll findest?
    Häh?

    Meine Söhne rennen den halben Tag mit Pistolen und „Laserschwertern“ ums Haus und kloppen und bekriegen sich damit, zusammen mit der restlichen männlichen Nachbarschaft unter 12, haben sie keine Schwerter und Pistolen tuns auch Baumäste, haben sie die auch nicht, spielen sie Fußball.

    Was ICH anregend und wertvoll finde, interessiert die Jungs einen feuchten Kehricht. Und das ist gut so.

    • Deine Söhne waren ja auch mal kleine Babies und lagen in ihrer Wiege. Hing da eine Rassel drüber? Ein sich drehendes Figurenset? Wer hat die da hingehangen? Hatten sie ein Kuscheltier? Eine Puppe oder einen Teddy? Wer hat ihnen die geschenkt?

      Wenn sie dann irgendwann selber Laserschwerter geil finden – super. Würd ich auch nix gegen machen wollen, warum auch.

      • Wenn ich mir da nen Kopp machen würde, wer da was schenkt und warum, dann würde mir schwindelig werden, drum lass ich es.

        Rassel, Figurensets, Teddys, den ganzen Kram kriegen sie von der kompletten Verwandschaft und darüber hinaus geschenkt, ich war selbst überrascht, wie wenig Einfluß ich da auf die Auswahl der diversen Spielsachen hatte.

        Ich bin der tiefen Überzeugung, die Kinder suchen sich aus diesem ganzen Angebot ihre Lieblingsspielsachen dann selbst aus und wenn man sie lässt, kommt man im großen und ganzen zu dieser fast schon lupenreinen Geschlechtertrennung, die wohl so in Schweden inzwischen anstößig zu sein scheint.

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