Maskulismus in der Emma

Die Emma hat Maskulismus als Thema. Überraschenderweise kommt der Maskulismus nicht gut dabei weg, wenn man die Vorankündigung liest, in der Maskulismus mit dem radikalen Maskulismus und mit Frauenhass gleichgesetzt wird.

Durchgeknallte Sprüche durchgeknallter Frauenhasser im Internet? Mitnichten. Diese Zitate stammen von Journalisten und Wissenschaftlern und werden in geachteten Blättern verbreitet. Sie sind – in dieser Reihenfolge – von dem Ressortleiter Politik der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS), Volker Zastrow; dem Ex-Ressortleiter Kultur der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), Patrick Bahners; dem Ressortleiter des Focus, Michael Klonovsky; dem emeritierten Soziologie-Professor aus Bremen, Gerhard Amendt; dem Ex-Spiegel-Ressortleiter Matthias Matussek und dem Militärhistoriker Martin van Creveld. (…)

Es scheint widersprüchlich, doch ist nur logisch, dass einerseits die Männer, die die Frauen verstehen und an Beziehungen auf Augenhöhe interessiert sind, immer mehr werden – und andererseits die angezählten Helden, die ihre Machtfantasien aus der Unterwerfung der Frauen beziehen, immer lauter. Denn in der Tat, ihre Macht ist in Gefahr. Um sie zu halten, scheinen sie zu allem entschlossen.

Rosenbrock wird als „Der Experte“ zitiert, ansonsten konnte ich aber nicht viel lesen, weil in der Vorschau die Schrift zu undeutlich wurde (die Emma leidet ja eh an sinkenden Verkaufszahlen, da will man wohl nicht zuviel vorwegnehmen.)

Die Emma scheint mir, da es ja nur um Macht geht, alles unter Backlash einzuordnen. Eine inhaltliche Auseinandersetzung ist natürlich nicht gewünscht.

Was haltet ihr von dem Artikel?

Frauen in Minijobs und die Rente

Gerade warnt das Bundesarbeitsministerium davor, dass Minijobber kaum Rente erhalten werden:

 Millionen erwerbstätige Frauen müssen befürchten, im Alter arm zu werden. Gefährdet sind vor allem diejenigen mit einem jahrelangen Minijob. Ihre Rente wird nach heutigen Werten unter 200 Euro liegen. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken hervor, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt. (…)

Danach erwirbt ein Minijobber, der ein Jahr lang tätig ist, eine monatliche Rente von 3,11 Euro. Nach 45 Versicherungsjahren beträgt der Anspruch auf Altersgeld auf Grundlage der heutigen Werte nur 139,95 Euro.

Etwas besser sehen die Zahlen des Ministeriums aus, wenn der Minijobber den pauschalen Rentenbeitrag des Arbeitgebers in Höhe von 15 auf die derzeit geltenden 19,6 Prozent aufstockt. Nach 45 Versicherungsjahren beträgt der Rentenanspruch dann 182,70 Euro und mehr als vier Euro für ein Jahr. Diese Möglichkeit nehmen die Beschäftigten jedoch nur selten in Anspruch, obwohl sie damit auch Schutz bei Erwerbsminderung bekommen. So stockten bei den Frauen mit 400-Euro-Jobs 2010 nur 6,9 Prozent auf.

Ein Alarmschrei geht durch die Medien. Frauen werden bei der Rente benachteiligt.

Lediglich ganz am Ende des Artikels heißt es vorsichtig:

 

Das Arbeitsministerium warnte davor, die Zahlen überzubewerten. „Geringe Renten sind kein Indiz für geringe Gesamteinkommen im Alter“, schreiben die Beamten des Hauses von der Leyen und belegen dies mit Zahlen: Demnach betrug die Altersrente von Frauen im Durchschnitt 535 Euro. Da aber andere Einkünfte hinzukommen, liege das Nettogesamteinkommen von alleinstehenden Frauen im Alter bei 1188 Euro. Rentnerehepaaren stand demnach sogar netto 2248 Euro zur Verfügung.

Was sind wohl diese „Anderen Einkünfte“, die da hinzukommen?

Es dürften wohl im wesentlichen die Ausgleichsansprüche gegen Männer sein, also Versorgungsausgleich, Witwenrenten und Unterhaltsansprüche (man kann übrigens auch einen Versorgungsunterhalt geltend machen, der dann nach der sog. Berliner Tabelle berechnet wird. Der reduziert aber üblicherweise den „normalen“ Unterhalt (da ja zusätzlich Geld in eine Altersvorsorge gezahlt werden muss), weswegen er selten gewählt wird).

Es gibt ja häufig einen Grund dafür, dass diese Frauen nur einen Minijob haben: Ihr Mann ist Hauptversorger und sie bessern nur auf.

Es macht mal wieder bewußt, dass die Transferleistungen der Männer selten ausgesprochen und benannt werden. So erscheint das Leben der Frauen ungerechter. Auch wenn sie, wenn sie zB mit 34 ihre 2 Kinder bekommen haben und diese mit 19 das Haus verlassen, 53 sind und damit bei einer klassischen Hausfrauenehe eine „indirekte frühe (Teilzeit)-Rente“ erleben. Natürlich muss man dagegen halten, dass Frauen in diesem Alter als ungelernte Kraft ohne Arbeitserfahrung üblicherweise auch keinen Job mehr bekommen werden. Da stellt man lieber jemanden junges ein.

Was kann nun aber die Schlußfolgerung aus einer niedrigen Rente sein? Eine Aufstockung bringt hier wenig, sie wäre unproportional zum Gehalt und letztendlich auch nichts anderes als Sozialhilfe. Die Lösung kann also nur darin bestehen, Frauen mehr in den Beruf zu bringen. Dabei aber sollte man bedenken, dass Frauen deswegen aussetzen, weil sie die Kinder betreuen. Und Arbeitgeber zurückhaltender sind, weil Frauen eher wegen der Kinderbetreuung aussetzen. Es wird damit kein Weg darum herumführen, die Kinderbetreuung durch die Mutter einzuschränken und die Drittbetreuung auszubauen.

Maßnahmen gegen Mütter wären damit Maßnahmen für eine höhere Rente für Frauen. Da allerdings wird der Feminismus ein vermittlungsproblem haben. Denn die meisten Frauen, deren Ehemann Vollversorger ist, während sie die Kinder betreuen und in einem Minijob arbeiten, werden gegen dieses Modell wenig haben und sich auch dort entsprechend abgesichert fühlen