Judith Butler „Die Macht der Geschlechternormen“ hat sich zwar etwas hingezogen, aber ich komme dem Ende näher.
Das Lesen von Judith Butler hat mir auf alle Fälle etwas gebracht, genau wie das Lesen von Beauvoir. Denn man kann nun aus erster Hand etwas zu diesen Büchern sagen, kennt ihre Art zu schreiben, das Sich-Niemals-Festlegen, kann was mit ihrere Sprache und ihren Begrifflichkeiten anfangen und merkt, dass sie wenig in die Tiefe geht und das noch auf der Basis von doch eher veralteten Ansätzen aus der Psychoanalyse. Ich würde jedem empfehlen feministische Literatur im Original zu lesen.
Die große Frage aber: Welches Buch sollte ich als nächstes Lesen?
Mir geht es dabei darum, die Kerntheorien, die im „Mainstreamfeminismus“ von Bedeutung sind, einmal im Original zu lesen, um sie besser einschätzen zu können. Natürlich sind Bücher aus dem Equityfeminismus oder dem Individualfeminismus sehr interessant und ich habe auch schon ein Buch von Hoff Sommers bei mir liegen, mir geht es in dieser Frage, aber eben genau darum, den Feminismus besser nachvollziehen zu können. Ich möchte daher weniger in die Randbereiche und mehr in die feministischen Hauptrichtungen.
Bücher, die in diesem Zusammenhang immer wieder in Diskussionen aufgetaucht sind wären Mary Daly (aber ja eigentlich sehr extrem, bei der es aber heißt, dass noch recht viel von ihren Schriften gedanklich weiterbesteht) oder Raewyn Connell, wobei mich interessieren würde, welches Buch dabei in Hinblick auf das Verstehen des gegenwärtigen Feminismus das geeigneste ist.
Ist Kate Millet noch aktuell oder hatte sie nur Ansätze, die aufgegriffen und woanders besser behandelt sind? Was ist mit kulturellen Feministinnen wie Iris Young oder Dorothy Smith? was ist mit Betty Friedan? Oder welche anderen Autoren haben die feministische Theorie aus eurer Sicht in bestimmten Büchern besonders nachhaltig bis heute geprägt?
Ich würde mich über Empfehlungen freuen.