Dschingis Khan: Warum es sich (genetisch) lohnt ein Alphamann zu sein

Es gibt eine Theorie, nach der etwa 0,5% der Weltbevölkerung Gene tragen, die sich zu Dschingis Khan zurückverfolgen lassen:

We have identified a Y-chromosomal lineage with several unusual features. It was found in 16 populations throughout a large region of Asia, stretching from the Pacific to the Caspian Sea, and was present at high frequency: ∼8% of the men in this region carry it, and it thus makes up ∼0.5% of the world total. The pattern of variation within the lineage suggested that it originated in Mongolia ∼1,000 years ago. Such a rapid spread cannot have occurred by chance; it must have been a result of selection. The lineage is carried by likely male-line descendants of Genghis Khan, and we therefore propose that it has spread by a novel form of social selection resulting from their behavior

Quelle: The Genetic Legacy of the Mongols

Etwa 16 Millionen Nachkommen in der männlichen Linie. Das ist insoweit schon einmal sehr beachtlich.

Frans de Waal in „Der Affe in uns“ dazu (S. 158)

Anthropologen haben uns zahlreiche Beweise vorgelegt, dass mächtige Männer über mehr Frauen verfügen und mehr Nachkommen zeugen.Ein verblüffendes Beispiel lieferte eine kürzlich durchgeführte genetische Untersuchung in Ländern Zentralasiens. Gegenstand war das Y-Chromosom, das nur Männer haben. Nicht weniger als 8% der asiatischen Männer weisen so gut wie identische Y-Chromosomen aus, was darauf schließen läßt, dass sie alle einen einzigen Vorfahren haben. Dieser Mann hatte so viele Nachkommen, dass er heute schätzungsweise 16 Millionen männliche Nachkommen hat. Nachdem sie herausgefunden hatten, dass dieser große Befruchter vor rund tausend Jahren lebte, haben sich die Wissenschaftler auf Dschingis Khan als den wahrscheinlichsten Kandidaten geeinigt. Khan, seine Söhne und seine Enkel herrschten über das größte Reicht der Weltgeschichte. Ihre Armen schlachteten ganze Bevölkerungen ab. Schöne junge Frauen jedoch durften die Truppen nicht anrühren: man brachte sie dem mongolischen Herrscher höchstpersönlich.

Also keine sehr freiwillige Mutterschaft für diese Frauen, aber immerhin eine genetisch erfolgreiche.