Frauen meiden mathematikintensive Studiengänge nicht weil sie diskriminiert werden, sondern weil sie es wollen

Über Pele Billing habe ich dieses Video zur Situation von Frauen in matheintesiven Fächern gefunden:

Aus dem Abstract zu der dazugehörenden Studie (Volltext hier):

Despite impressive employment gains in many fields of science, women remain underrepresented in fields requiring intensive use of mathematics. Here we discuss three potential explanations for women’s underrepresentation: (a) male–female mathematical and spatial ability gaps, (b) sex discrimination, and (c) sex differences in career preferences and lifestyle choices. Synthesizing findings from psychology, endocrinology, sociology, economics, and education leads to the conclusion that, among a combination of interrelated factors, preferences and choices—both freely made and constrained—are the most significant cause of women’s underrepresentation.

Es ist also nicht die Diskriminierung, sondern ihre Vorlieben und ihre Auswahl, die zu der Unterrepräsentation von Frauen in mathematischen Fächern führen.

Zur Diskriminierung:

A National Academy of Science task force found that, among new PhDs applying for tenure-track jobs, women were slightly more likely to be invited to interview than men, and there were no sex differences in job offers or resources:

For the most part, men and women faculty in science, engineering, and mathematics have enjoyed comparable opportunities within the university. . . . Women fared well in the hiring process at Research I institutions, which contradicts some commonly held perceptions of research universities. If women applied for positions at RI institutions, they had a better chance of being interviewed and receiving offers than male job candidates had. (Committee on Gender Differences, 2010, p. 5)

Others have a found a similar lack of discrimination. Ginther and Kahn (2006) analyzed promotion and pay data, noting that historic asymmetries favoring males disappeared by the early 2000s, with current asymmetries resulting from nongender factors. Others have also found that after controlling for structural variables such as status of the university, discipline, and presence of young children before tenure—all of which penalize women disproportionately—there is no evidence of discriminatory treatment, because men in the same circumstances fare equivalently. Again, these variables certainly disadvantage women more than men, but they result from choices made by women, and when women make other choices they fare equivalently to men

Und noch einmal in der Zusammenfassung:

The primary factor in women’s underrepresentation is choices both freely made and constrained by biology and society. Women choose at a young age not to pursue math-intensive careers; few adolescent girls express desires to be engineers or physicists, preferring instead to be medical doctors, veterinarians, biologists, psychologists, and lawyers. Females make this choice despite earning higher math and science grades than males throughout schooling. Although women earn a large portion of baccalaureate degrees in all fields of science, including mathematics, disproportionately fewer enter graduate school in these fields, preferring biology, social sciences, law, medicine, and the humanities—even when they possess math ability comparable to males. Of those who enter graduate school in math-intensive fields, more women than men drop out or change fields, and of those who complete doctorates, fewer women apply for tenure-track positions. Women drop out of scientific careers—especially math and physical sciences—after entering them as assistant professors at higher rates than men, and this remains true as women advance through the ranks. Although the reasons for this attrition are not well understood, it appears to have less to do with discrimination or ability than with fertility decisions and lifestyle choices, both freely made and constrained. The tenure structure in academe demands that women having children make their greatest intellectual contributions contemporaneously with their greatest physical and emotional achievements, a feat not expected of men. When women opt out of full-time careers to have and rear children, this is a choice—constrained by biology—that men are not required to make.

In genderfeministisch würde man dazu wohl sagen, dass sie die Geschlechternormen so verinnerlicht haben, dass sie gar keine freie Entscheidung mehr treffen können. Wären sie aber frei, dann würden sie andere Entscheidungen treffen und Karriere machen.

Allerdings ist Rechtsanwältin ja auch nicht gerade ein Beruf, der dem Rollenbild entspricht und der scheint diesen Schwierigkeiten in der Wahl nicht ausgesetzt zu sein. Eher scheint mir das verbindende Element zu sein, dass die Berufe, die Frauen lieber wählen, entweder sozial anspruchsvoller als der Job eines Mathematikers sind (zumindest in der Vorstellung) und man in allen Bereichen wesentlich mehr Emotionen einsetzen kann, sei es als Ärztin  bei der Pflege der Patienten, bei der Tierärztin beim Versorgen von Tieren oder als Rechtsanwältin bei der Unterstützung von Mandaten. Biologen fallen dabei etwas raus, haben aber auch wesentlich mehr mit Leben zu tun als der Beruf des Mathematikers.

Die Rücksichtnahme auf das Kinderkriegen erscheint mir auch nicht als etwas, was Frauen unbedingt durch ein Patriarchat aufgezwängt worden sein muss. Es ist biologisch recht leicht begründbar, aber auch logisch durchaus keine schlechte Entscheidung. Ich sehe nicht, dass man daraus eine zwingende Fremdbestimmung der Frauen durch Geschlechternormen folgern kann.

Interessant insoweit eben auch das Fehlen von Diskriminierung. Da fällt ein weiteres Stück Zwang weg.

123 Gedanken zu “Frauen meiden mathematikintensive Studiengänge nicht weil sie diskriminiert werden, sondern weil sie es wollen

  1. „Ich sehe nicht, dass man daraus eine zwingende Fremdbestimmung der Frauen durch Geschlechternormen folgern kann.“

    Autor: Klaus Michael „In dem Begriff Bestimmung wird bereits der Weg angedeutet, dass wir uns selber stimmen oder von Fremden gestimmt, also in eine von ihnen gewollte Stimmung versetzt und damit geführt werden: Es wird eine beabsichtigte Stimmung ins uns erzeugt. Durch machtpolitischen Führungsanspruch ausgelöste Fremdbestimmung versucht meistens, eine negative Stimmung in uns aufzubauen. Die eigentliche Wirkung dieser Art der Führung wird aber erst dadurch verursacht, dass uns gleichzeitig bewusst oder unbewusst versprochen wird, wieder ein positives Gefühl zu erreichen, wenn wir uns nach dem Willen der Macht verhalten. Für das Gelingen ist wichtig, dass dem fremd zu bestimmenden Menschen kein anderer Ausweg erkennbar ist, als nur der vorgegebene.“

    Wenn Du die Normen umgehen lernst, können sie Dich nicht bestimmen. Dieses Umgehen kostet aber Kraft, die Dir dann woanders fehlt. 55 % ist nun mal weniger als 99% – mathematisch ausgedrückt.

    „Geschlechternormen“: eingespieltes Verhalten

  2. Allerdings ist Rechtsanwältin ja auch nicht gerade ein Beruf, der dem Rollenbild entspricht

    ich weiß nicht, ob es dir schon aufgefallen ist, aber dass frauen / mädchen nicht rechnen können oder sich dafür nicht interessieren, ist eine art volksweisheit, wie übrigens sehr viele mythen geschlechtspsezifische fähigkeiten. sprich: sie hören an jeder ecke, was sie zu können und nicht zu können haben. das gilt für männer ebenso. du selbst perpetuierst diese mythen täglich. sie bewirken nichts anderes, als dass frauen / mädchen von klein an von mathe, technik, physik, IT usw. ferngehalten werden, da sie sich dafür angebl. „von natur aus“ nicht interessieren. mütter gehen da gern von sich aus und projizieren ihre interessen auf ihre töchter. bei ihren söhnen hingegen gehen mütter davon aus, dass jungs / männer sich „von natur aus“ für die üblichen männerthemen interessieren und bestärken sie darin. im ergebnis WOLLEN weder mädchen noch jungs, frauen und männer etwas machen, wofür sie sich nicht interessieren und was nicht als „weiblich“ bzw. „männlich“ gilt, denn auch mittels ihrer interessen und fähigkeiten stellen menschen ihre identität her.
    das zu beobachten braucht es gar keine großartigen studien oder gendergedöhns, sondern nur offene augen.

    dass frauen keine anwältinnen sein können, hört man eher selten. es ist kein geschlechtsstereotyp. es gibt z.b. viele anwältinnen im film, aber soweit ich weiß, keine einzige mathematikerin.

    • @hottehü:
      1. Unterstellst du, dass die Beeinflussung von Frauen nur in eine Richtung geht.
      2. Gehst du selber von einem Stereotyp aus. Vielleicht hat man (Mann/Frau) vor 50 Jahren Frauen noch gesagt, dass sie nicht rechnen können, heute jedoch, nach 50 Jahren Feminismus und diversen Aktionen im Bereich „Frauen an die Uni“ und „Frauen in die MINT-Fächer“ ist das einfach nicht mehr so. Die diversen Aktionen sind auch eine Widerlegung von 1..

      Und Frauen generell die Fähigkeiten abzusprechen eigene Entscheidungen für ihr eigenes Leben zu treffen ist btw. frech (und sexistisch).

      3. Gerade für die USA, wo diese Studie entstand, gilt dein Argument nicht. Da es dort kein einheitliches Schulsystem gibt, gibt es dort regelmäßig standardisierte Tests. Die Mädchen dort haben ihre mathematischen Fähigkeiten schwarz auf weiß.

      • @ Termianatus

        Also die Ricolaverschwörung anstelle der patriarchalen Verschwörung?

        Ich denke, die eine ist so gut wie die andere.

        Wenn nicht doch wieder mal die große jüdische Weltverschwörung dahinter steckt.

      • @ Starosczyk

        *Nur als Beispiel in der endlosen Kultur-Story: Frau ist Dienerin, die dem Herrn die Füße wäscht! Stereotyp aus der Bibel. Ich würde (da meldet sich ein Rache-Typ in mir), die Füßcken des Herren vor der Wasch-Verrichtung stundenlang im heißen Wasser einweichen lassen!*

        Vielleicht reflektiert Kultur hier auch nur Natur?

        Vielleicht haben Frauen häufiger eine Neigung zu submissivem Verhalten gegenüber Männern als Männer gegenüber Frauen?

        Darauf deuten jedenfalls die Unterschiede in den sexuellen Phantasien ziwischen Männern und Frauen hin.

      • Alexander

         „Vielleicht reflektiert Kultur hier auch nur Natur?“

        Und hätten sich die Menschen an das Wort Gottes (Bibel) gehalten, wären sie glückselig! Wie war es mit den Backen und den Zähnen??

      • @ Hottehü

        *völlig richtig. nichts von dem, was als inhärente neigung oder begabung gilt oder gelten könnte, kann als solches belegt werden.
        es ist nämlich unmöglich, menschen unter umgehung kultureller und sozialer einflüsse aufwachsen zu lassen.*

        Es ist auch unmöglich, Menschen unter Umgehung ihres biologisch-instinktiven Erbes aufwachsen zu lassen.

        Instinkte disponieren einen Menschen nur noch, er kann sie überspielen, indem er WILLENTLICH gegen sie anarbeitet.

        Früher wurden Jungen gezwungen, sich für Pferde zu interessieren, weil davon ihr Leben abhing.

        Mädchen wurden gezwungen, sich nicht für Pferde zu interessieren, weil sie für andere Aufgaben verplant waren (Nachwuchserzeugung, konnten nur sie, hohe Geburtenraten waren NOTwendig).

        Heute sind Jungen und Mädchen von diesen Zwängen befreit.

        Frauen müssen nicht mehr viele Kinder erzeugen, um im Alter versorgt zu sein, Männer müssen nicht mehr den Umgang mit Pferden erlernen, um zu pflügen oder im Krieg zu überleben.

        Heute interessieren sich Mädchen mehr für Pferde (den Lebewesen, die man umsorgen und beherrschen/manipulieren kann) als Jungen. Die interessieren sich mehr für Autos (dem technischen Spielzeug, das man beherrschen und manipulieren kann).

        Welcher Zustand lässt den Ausdruck inhärenter Neigungen eher zu?
        Der in relativer Freiheit oder der unter existentiellen Zwängen?

    • @ Hottehü

      Woher stammen Geschlehterstereotype?

      Was war zuerst da?

      Das Stereotyp „Mädchen beschäftigen sich nicht so gerne mit Mathematik wie Jungen“ oder das Verhalten der Mädchen?

      Sind Stereotype „Volksempirie“, d.h. bilden sie Realität ab, sind also WAHRnehmungen, die Menschen wieder und wieder machen, über Generationen hinweg, seit Generationen, oder sind sie „irreal“-erfunden, formen, weil so viele an ihre Wahrheit glauben, im Stile einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung die Realität?

      Wer Letzteres annimmt, müsste die Frage beantworten, wer hat diese Lüge „Mädchen beschäftigen sich nicht so gerne mit Mathematik wie Jungen“ erfunden, wann wude sie erfunden und warum?

      Wenn Stereotype die Realität fassen, wenn auch vergröbernd reale Unterschiede aufspreizend und verabsolutierend, was ich glaube, gibt’s da keine Erklärungsprobleme.

      Also: Wie beantwortest Du Dir diese Frage: „Woher kommt dieses Stereotyp, wer hat es erfunden und warum?“

      • Das Stereotyp „Mädchen beschäftigen sich nicht so gerne mit Mathematik wie Jungen“ oder das Verhalten der Mädchen?

        stereotype werden kulturell „vererbt“. sie differieren von kultur zu kultur und können im laufe der zeit sogar ins gegenteil umschlagen. vor 100 jahren interessierten sich jungen für pferde, heute interessieren sich mädchen für pferde. im barock interessierten sich männer für schminke und sammelten schuhe, heute tun es frauen. christian interssiert sich nicht für make-up, weil seine, noch immer andauernde sozialisation ihm nahelegt, sich für „männersachen“ zu interessieren. das tut er einerseits, weil er nicht diskriminiert werden will, aber vor allem, weil er das desinteresse für make-up für seine ureigenste männliche eigenschaft hält. sprich: er hat seine rolle internalisiert und tut es freiwillig.

        die stereotype unterliegen moden und dem zeitgeit. sie wurden nicht erfunden. sobald z.b. frauen ein interesse für ein thema entwickeln, ist festzustellen, dass männer das interesse daran verlieren, weil sie ihre identität daraus generieren, nicht weiblich zu sein. frauen generieren ihre identität daraus, nicht männlich zu sein. das gilt nicht absolut aber tendenziell.

        die ursache der stereotype liegt im bedürfnis, sich geschlechtlich eindeutig und „richtig“ zu positionieren und wahrnehmbar zu sein, und zwar möglichst anderes als das jeweilige andere. die mittel dazu sind im grunde beliebig.

      • @ Hottehü

        Wie willst Du denn bestimmen, dass nicht auch im Barock Frauen sich mehr für Schminke interessierten als Männer?

        Du kannst nur feststellen, dass sich im Barock Elitemänner mehr für Schminke interessierten als Elitemänner heute.

        Dass Moden kommen und gehen ist unbestritten, aber dass sie Nieigungsunterschiede planieren, ist damit nicht gesagt.

        Nicht feststellbar ist, ob nicht auch im Barock Elitefrauen sich mehr für’s Schminken begeistern konnten als Elitemänner, was ich vermute.

        Denn Frauen im Barock waren nicht weniger stark geschminkt als Männer. Ob sie sich länger/stärker mit ihrer Schminke beschäftigten, besorgter um sie waren, sich intensiver damit beschäftigten, das ist schlicht nicht feststellbar.

        Das Gleiche gilt für Schuhe.
        Wieviel Schuhe hatte Ludwig XIV?

        Wieviele Mme de Montespan?

        Ich nehme an, sie hatte mehr als er, er hatte mehr als Obama.

        Auch Dein Pferdebeispiel sagt nichts über inhärente Neigngen/Begabungen aus.

        Denn das Interesse von Jungen folgte vielleicht nicht einer Neigung, sondern schlichter Notwendigkeit: Sie waren diejenigen, die aufgrund ihrer militärischen Funktionalisierung reiten lernen MUSSTEN, die als Bauernjungen den Umgang mit Pferden lernen MUSSTEN, denn sie waren es, die pflügen MUSSTEN.

        Mit anderen Worten: Ihre Vorliebe für Pferde war gar keine Vorliebe, sondern NOTwendigkeit.

        PS:

        Was Mathemaitiknotengebung anlangt, werden auch in den USA Mädchen privilegiert, Zitat aus der Studie:

        *One could argue that the overabundance of males at the right
        tail explains women’s underrepresentation: If there are twice as
        many males in the top 1%, then graduate admissions committees
        may admit more men. But this cannot be the whole story,
        or even most of it, because females get as good or better grades
        in math than do males (Gallagher & Kaufman, 2005). This has
        led some to suggest the SAT-M is biased against females,
        because the real measure of competence is mastering the
        curriculum, at which they excel. However, some claim that
        grading is biased against males because grades do not reflect
        their ability: In a study of 67,000 college calculus students, men
        receiving grades of D and F had SAT-M scores comparable to
        women receiving grades of B (Wainer & Steinberg, 1992).*

      • PS:
        Warum ich vermute, dass auch im Barock das Interessengefälle hinsichtlich Schminke dem heutigen entsprach ZWISCHEN den Geschlechtern in IHRER Zeit,findet seinen Grund darin, dass es keine Toilettentische für Männer als eigenständiges Möbel gab, dass es kein männliches Boudoir gab, zu dem der Toilettentisch als zentrales Ausstattungsstück gehörte, dass es keine Darstellungen gibt, die Männer am Toilettentischchen sitzend beim Schminken zeigen usw.

      • Alexander

        „Was Mathemaitiknotengebung anlangt, werden auch in den USA Mädchen privilegiert, Zitat aus der Studie“

        Ich bin stolz auf meine 1 in Mathe im Gymnasium! Es war keine „gewisse Sympathie“ des Lehrers. Ich hatte zum Ende des Schuljahres eine ordentliche 2 zustande gebracht. Ich fragte, ob ich nicht mal eine 1 kriegen könnte (??) Schließlich wurde in der Klasse um 4 und 3 auch gekämpft. Wenn Du die Klausur-Aufgabe der letzten Klassen-Arbeit löst, dann hast Du 1 – hat er gesagt. Es war eine Aufgabe, die keiner in der Arbeit gelöst hat – ich auch nicht. Ich habe sie dann gelöst und eine 1 gekriegt.

      • PPS

        Solche Darstellungen – Frauen beim Schminken – von Männern beim Schminken sind mir nicht bekannt.

        Was auf ein Ineressensgefälle hindeutet. Außerdem haben sich mächtige, reiche Frauen immer noch selbst geschminkt – darum der Toilettentisch als Möbel, an dem die Dame selbst saß, um sich zu schminken, während sich Männer von ihrem Friseur schminken ließen, vielleicht viel häufiger nur einer lästigen Pflicht genügend als einer inhärenten Neigung folgend.

        Während das Schminken für die Frau viel häufiger Vergnügen war, weshalb es sich auch die reiche Frau nicht nehmen ließ, es selbst zu machen.und sich dafür Möbel bestellte, liebevoll gestaltete Möbel, die das Vergnügen derjenigen wiederspiegeln, die an diesen Tischchen saßen.

      • Hottehü

        „stereotype werden kulturell „vererbt“. sie differieren von kultur zu kultur und können im laufe der zeit sogar ins gegenteil umschlagen.“

        Nur als Beispiel in der endlosen Kultur-Story: Frau ist Dienerin, die dem Herrn die Füße wäscht! Stereotyp aus der Bibel. Ich würde (da meldet sich ein Rache-Typ in mir), die Füßcken des Herren vor der Wasch-Verrichtung stundenlang im heißen Wasser einweichen lassen!

      • Das Stereotyp ist allerdings, was die Beschäftigung mit Mathematik anbelangt, recht wertlos. Ich z. B. habe meine Rechenaufgaben in der Volksschule, wie sie damals hieß, immer vom Hausmädchen erledigen lassen. Der weitere Verlauf meiner diesbezüglichen Fähigkeiten war entsprechend (Zeugnisbmerkung: „Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten“).

      • Auch Dein Pferdebeispiel sagt nichts über inhärente Neigngen/Begabungen aus.

        völlig richtig. nichts von dem, was als inhärente neigung oder begabung gilt oder gelten könnte, kann als solches belegt werden.
        es ist nämlich unmöglich, menschen unter umgehung kultureller und sozialer einflüsse aufwachsen zu lassen.

  3. Deswegen verbleiben die meisten Frauen nach etlichen Jahren der Förderung und Umerziehung immer noch in alten Berufen????? (editiert: Bitte sachlich und höflich bleiben) ….wieviel Geld hat man eurem Geschlecht schon direkt oder indirekt ind den Rachen geworfen….wofür Damit 95% immer noch das leben, was man vor 40 jahren gelebt hat?????? (editiert: Siehe oben)

    • jbeswdhb

      „….wieviel Geld hat man eurem Geschlecht schon direkt oder indirekt ind den Rachen geworfen…“

      Mir wurde nichts in Rachen geworfen, aber meine Eltern taten, was sie perönlich konnten…

  4. Ps.:

    Aber nochmals zu der Geschlechter-Forschung: „Am Beginn der Entwicklung soziologischer Geschlechterforschung stand die Erkenntnis, dass die gesellschaftliche Ungleichbehandlung zwischen den Geschlechtern keinen natürlich-biologischen Ursprung hat und sie nicht auf einer über alle Kulturen hinweg gleichermaßen geltenden, unveränderbaren, ahistorischen und natur- und wesenhaften Geschlechterdifferenz basiert. Auch die Soziologie ist ursprünglich mit dem Programm angetreten, ‚beobachtbare Ungleichheiten zwischen Menschen(gruppen) konsequent als soziale und nicht als naturgegebene Unterschiede zu analysieren’ (Degele 2008: 23; auch: Aulenbacher 2008; Degele 2003a). (Meuser u.a. 2010, S. 31)

    Ich habe nicht im Mittelalter Soziologie studiert und mein Magen drehte sich zu 99,99 % als ich von der Rolle der Mutter im Familien-System hörte! Immerhin war es schon in diesem Jahrtausend!!

    • @ Staro

      *Auch die Soziologie ist ursprünglich mit dem Programm angetreten, ‚beobachtbare Ungleichheiten zwischen Menschen(gruppen) konsequent als soziale und nicht als naturgegebene Unterschiede zu analysieren.*

      Ah ja.

      Das ist die Prämisse: „Alle beobachtbaren Unterschiede sind nicht naturgegeben sondern sozial.“

      D.h.: Alle Menschen/Menschengruppen sind von Natur aus gleich.

      Was ist, wenn die Prämisse falsch ist?

      Wer hat die für jeden beobachtbaren Unterschied bewiesen?

      Es mag ja Unterschiede geben, die natürlich sind, Unterschiede, die natürlich sind und soziokulturell aufgespreizt werden und Untersciede, die tatsächlich nur soziokulturell erzeugt sind.

      Was ist das denn für eine Frivolität, einfach anzunehmen, alle Unterschiede seien sozial bedingt?

      Wie wissenschaftlich“ ist das, wenn man voraussetzt, was erst noch zu beweisen wäre und alle Hinweise, dass die Prämisse falsch sein könnte, scheut wie der Teufel das Weihwasser?

      • Alexander

        „Das ist die Prämisse: „Alle beobachtbaren Unterschiede sind nicht naturgegeben sondern sozial“ – habe ich nicht gesagt.

        Wo hast Du das her: „Alle Menschen/Menschengruppen sind von Natur aus gleich.“?

        Dieses Zitat – nehme ich mal an – war eine ausgesteckte Hand der Soziologie in Richtung Feminismus.

  5. Ps. 2: Ein Bild, das in mir zu diesem Moment entstand: Die Mutter hat dem Kindchen den Löffel bei Nahrungs-Einnahme zu halten. Der Vater wird ihr schon sagen, wie sie es am besten macht!

    • Ein Bild, das in mir zu diesem Moment entstand: Die Mutter hat dem Kindchen den Löffel bei Nahrungs-Einnahme zu halten. Der Vater wird ihr schon sagen, wie sie es am besten macht!

      Na hoffentlich! Möglicherweise hält die geniale Matriarchatsforscherin und Muddi den Löffel verkehrt rum und das Kind verhungert! Als Mann hat man schliesslich eine Verantwortung, Staro!

      • Peter

        o „Na hoffentlich! Möglicherweise hält die geniale Matriarchatsforscherin und Muddi den Löffel verkehrt rum und das Kind verhungert! Als Mann hat man schliesslich eine Verantwortung, Staro!“

        Ich nehme an, der Mann Vater sagte der natürlich verduselten Frau, wie sie es machen soll, oder? – Kultur-Leistung!!

  6. In genderfeministisch würde man dazu wohl sagen, dass sie die Geschlechternormen so verinnerlicht haben, dass sie gar keine freie Entscheidung mehr treffen können. Wären sie aber frei, dann würden sie andere Entscheidungen treffen und Karriere machen.

    @ Christian

    Nehmen wir mal an, Vorbilder spielten tatsächlich die überragende Rolle, wie von Feministen behauptet wird. Daraus ergibt sich aber noch lange nicht, dass primär die Männer für die geschlechtsspezifischen Stereotypen vernatwortlich sind.
    Grundsätzlich halte ich es für durchaus sinnvoll, die Wirkung von Vorbildern genauer anzuschauen. Ärgerlich am feministischen Ansatz ist, dass generell, grad so wie ein pawlowscher Reflex, die Verantwortung für tatsächliche oder auch nur vermeintliche Missstände den Männern, dem Patriarchat zugeschoben wird. Die Anklage der Männer/des Patriarchats ist immer integraler Bestandteil „feministischer Gesellschaftskritik“, Reflexion und Selbstkritik ist so gut wie unbekannt.
    Das macht in der Summe dann einen ziemlich bornierten und auch unemanzipierten Eindruck.

    • Peter

      „Nehmen wir mal an, Vorbilder spielten tatsächlich die überragende Rolle, wie von Feministen behauptet wird. Daraus ergibt sich aber noch lange nicht, dass primär die Männer für die geschlechtsspezifischen Stereotypen vernatwortlich sind.“

      Die Bibel ist die Grundlage-Schrift des „Christentums“! Sie wurde von männlichen Personen 600 v.u.Z. zusammengefasst (Gerda Weiler). Du findest die Bibel mittlerweile in jedem Hotel-Zimmer oder fast jedem…

    • Die Anklage der Männer/des Patriarchats ist immer integraler Bestandteil „feministischer Gesellschaftskritik“, Reflexion und Selbstkritik ist so gut wie unbekannt.

      ..und das macht die ganze Veranstaltung eben auch aus sozialwissenschaftlicher und gesellschaftskritischer Perspektive komplett Wertlos.

      Die Verflechtung der Weiblichkeit in dem kritisierten „System“, die weibliche „Patriarchale Dividende“, bleibt außen vor, weil im Patriarchat können doch Frauen per Definition nicht anders, sind „oppressed group“, können also per se kein materielles Interesse am Batriarchat haben.

      Das Batriarchat ist mit der Behauptung des Batriarchates bewiesen..

      Die männliche Überrepräsentanz auch am unteren Ende der Gesellschaft wird ohne viel Federlesens einfach in die „Achsenkategorie Class“ (Khaos.Kind) gepackt, und fertig ist der nächste Zirkelschluss.

      Diese Tatsache muss doch das Weltbild nicht weiter stören, weil diese Männer doch „falschen Männlichkeitsbildern“ unterliegen, sie wollen also eigentlich doch nur „Privilegien“ generieren, und scheitern bei der versuchten Unterdrückung AllerFrauen.

      Ergebnis: Mindestens die Hälfte des Himmels, aber bitte 0% der Hölle.

      Letztendlich ziemlich banales Geseier, das mit immer verquasteren Rationalisierungen pseudoakademisiert wird.

      Wer Konzepte so oft auf politische Nützlichkeit abklopft, wie es in den Gender“wissenschaften“ geschieht (vgl. allein die Kritik an der Entpolitisierung durch Judith Butler, die sich durch zahllose Schriften in den GS zieht) der hat keinen „sozialwissenschaftlichen Ansatz“, sondern einen ganz banal Politischen.

      • @ Nick

        Feminismus ist heute ganz ordinärer weiblicher Egoismus. Frau will sich selbst verwirklichen ohne irgendwelchen Beschränkungen unterworfen zu sein, ohne in ein Do-ut-des eingebunden zu sein.

        Die positiven Folgen der souveränen Entscheidungen von Frauen sollen der Frau alleine zugutekommen, die negativen Folgen sollen die Gemeinschaft, die Gesellschaft, die Männer tragen.

        Dazu braucht’s natürlich ein Schuldgefühl bei Männern, die ja sonst, bei klarem Verstand, den ganzen Privilegieirungszinnober ohne Gegenleistung weiblicherseits nie mitmachen würden.

        Fühlen sie sich aber schuldig, sind sie gewillt, Wiedergutmachung zu leisten.

        Wobei der besondere Witz ja darin besteht, dass die Männer, die die Frauenprivilegierung durchfechten, die Kosten dieser Privielgierung nicht selber tragen müssen.

        Seehofer tritt ja nicht zurück, um die Frauenquote in den Fühurungsgremien der CSU zu verbessern.

        Die Kosten tragen die Männer unten, also im Falle der CSU die einfachen FRontschweine der CSU, bei der Männer gut 80% der Mitglieder stellen und die zusehen dürfen, wie 20 % weibliche Mitglieder 40% der attraktiven Posten zugeschanzt werden.

        Und das Verhältnis der Frauen unter den wirklich Aktiven in der Partei, also jener, die sich bei Wind und Wetter die Beine in den Bauch stehen, um Straßenwahlkampf zu machen, ist noch geringer.

        Das merken die Männer natürlich.

        Und ziehen sich zurück, weil’s sich nicht mehr lohnt, sich hier zu engagieren.

        Folge: Schleichender Verfall

        Für die Seehofers lohnt es sich.

        Die stehen bei Frauen als ganz tolle Hechte da, als großartige Frauenförderer, echte Ritter und Gentleman.
        Denen vertraut frau gerne ihre Stimme an.

        Ein grundverlogenes Spiel in ALLEN Parteien. Die Lafontaines und Gabriels agieren ja nicht anders.

        Frauen werden entlastet, die Männer unten belastet, ohne dass sie einen Gegenwert dafür bekommen.

      • Nick

        „Die Anklage der Männer/des Patriarchats..“

        Mann heißt nicht Patriarchat. Es geht um bestimmte Gesellschafts-Strukturen.

        o „Reflexion und Selbstkritik ist so gut wie unbekannt.
        ..und das macht die ganze Veranstaltung eben auch aus sozialwissenschaftlicher und gesellschaftskritischer Perspektive komplett Wertlos.“

        Dann mach sie bekannt.

        o „Wer Konzepte so oft auf politische Nützlichkeit abklopft, wie es in den Gender“wissenschaften“ geschieht (vgl. allein die Kritik an der Entpolitisierung durch Judith Butler, die sich durch zahllose Schriften in den GS zieht) der hat keinen „sozialwissenschaftlichen Ansatz“, sondern einen ganz banal Politischen.“

        Na gut, dann kommen wir zu der Stelle, wo in „Soziologische Geschlechterforschung“ über Butler geschrieben wird (Tippse geht ans Werk!):

        „Diese Gleichzeitigkeit von Identitäts- und Differenzdenken bedeutet nach Butler, dass der Prozess der Identitätsbildung ein konstitutives Außen benötigt, d.h. ein Verhältnis zu etwas, auf das er angewiesen ist und das er zugleich ausschließen muss. Mit dem Prozess der Identitätsbildung sind demnach immer zugleich Macht-, Herrrschafts- und Ausschlußverhältnisse verbunden. Anerkannte Subjektpositionen von Gesellschaftsmitgliedern und damit soziale Identitäten werden demnach über Diskurse, Praktiken und Machtverhältnisse hergestellt und reguliert (Butler 1993: 229). Die Differenz- und Ausschlusprozesse werden von Butler als entscheidende Grundlage für die Gestaltung von heterosexuellen und homosexuellen (schwulen und lesbischen) Beziehungen betrachtet. Heterosexualität ist nach Butler ein strukturierender Bestandteil der symbolischen gesellschaftlichen Ordnung. Mit dem Begriff der Zwangsheterosexualität oder der Heteronormativität betont sie die Annahme, dass Heterosexualität als ‚normal“ angesehen wird und deshalb auch als Norm (normierend) wirkt, während gleichgeschlechtliche oder bisexuelle Orientierungen diskriminiert werden. Butler betont in einem weiteren Schritt, dass auch körperliche Geschlecht keineswegs selbstverständlich und eben KEIN BIOLOGISCHES SCHICKSAL [Schicksal: Du kannst nichts dagegen tun! Gott wollte und hat gemacht!]sei, sondern männliche und weibliche Körper ebenfalls diskursiv hergestellt werden. [Als geistiges Wesen spricht der Mensche eben auch] Damit löst sich schließlich auch Sex in gender auf (Butler 1991:37f., 1993: 126). Ein Resultat dieser Debatte ist, dass Geschlechterdifferenzen, weibliche (und männliche) Subjektivität bzw. geschlechtliche Identitäten als durch und durch sozial und diskursiv konstruiert erscheinen, sie wirken als das Resultat sozialer Institutionalisierungsprozesse und sind nur relational zu bestimmen. Die grundlegende erkenntnistheoretische Infragestellung der Kategorie Geschlecht bedeutet aber keineswegs, dass Geschlecht und die Geschlechtszugehörigkeit an Bedeutung verlieren.“ (Meuser u. a. 2010; S, 29)

        Penis und Milch-Busen sind – wie ich es verstanden habe – nicht geleugnet. Biologie ist gegeben, wird aber diskursiv im sozialen Kontext artikuliert. Im Diskurs wird Macht und Ohnmacht dargestellt. Wenn sie sagt: „geschlechtliche Identitäten als durch und durch sozial und diskursiv konstruiert erscheinen“, behauptet sie nicht, dass Biologie keine Rolle spielt.

      • Alexander

         „Die positiven Folgen der souveränen Entscheidungen von Frauen sollen der Frau alleine zugutekommen, die negativen Folgen sollen die Gemeinschaft, die Gesellschaft, die Männer tragen.“

        Mütter bringen Mädchen und Jungs zur Welt als Kinder. Wie sollen sie gegen die Gemeinschaft, gegen di Männer sein können? Das, was Du sagst, hört sich wie eine böse Beschwörung.

      • @Roslin:

        In der Tat, das gemeinsame Interesse von Feminismus und „hegemonialer Männlichkeit“ ist es, weiter unten stehende Männer am Aufstieg zu hindern.

        Deshalb tritt ja die Feministin gerade dem Unterschichtmann so gerne beherzt ins Gesicht, oder ist im besten Fall eiskalt ignorant.

        90% der Negativzuschreibungen von Feministinnen an DieMänner lassen sich ohne weiteres auf Klischees vom „ungehobelten/ungebildeten Proll-Mann“ zurückführen.

        Im Schulwesen sind Jungen aus unteren Schichten am stärksten benachteiligt, und Feministinnen rechtfertigen dies damit, dass sie selbst angeblich „später schlechtere Chancen haben“

        Im Familienrecht sind einfache Facharbeiter die am meisten gekniffenen, wer gut verdient gerät nicht in Armut

        In Vergewaltigungsprozessen wird mit dem Angeklagten mit Pflichtverteidiger meistens kurzen Prozess gemacht, Feministinnen jubeln, der Staat statuiert Exempelhaft seine Frauenbeschützerkompetenz durch sehr lange Haftstrafen

        to be continued..

      • PS: Weil’s grad passt zu meiner Behauptung, dass Feminismus nichts weiter ist als die Legitimierung ordinärsten weiblichen Egoismus‘, hier ein Interview mit der österreichischen Innenministerin Mikl-Leitner, ÖVP, falls hier jemand hoffen sollte, konservative Parteien seien weniger femizentrisch als rot-rot-grüne, das kann man vergessen.

        Milkl-Leitner zur Reform des österreichischen Bundesheeres und des Renteneintrittsalters (in Österreich gibt’s Wehrpflicht nur für Männer, dafür dürfen Frauen früher in Rente, sie leben ja auch nur 6 Jahre länger als die Männer, von denen sie unterdrückt und ausgebeutet werden):

        *Mikl-Leitner: Angesichts der kritischen Situation in der Welt und Europa bräuchte es einen Kanzler, der die Führungsrolle übernimmt und die Interessen der Republik vor parteipolitische Interessen stellt. Auch wenn die Koalition gemeinsam viel weiterbringt – das vergisst Werner Faymann des Öfteren.

        OÖN: Was meinen Sie damit?

        Mikl-Leitner: Wenn er etwa aus der Wehrpflicht-Diskussion parteipolitisches Kleingeld schlagen will.

        OÖN: Spielt denn das Thema überhaupt noch eine große Rolle? Um die Wehrpflicht-Debatte ist es eher ruhig geworden.

        Mikl-Leitner: Für mich spielt das Thema eine große Rolle. Weil das Bundesheer dringend reformiert werden muss – allerdings unter Beibehaltung der Wehrpflicht. Das ist für mich neben dem Sicherheitsaspekt und dem Katastrophenschutz auch eine gesellschaftspolitische Frage. Es wäre falsch, junge Menschen zu einer Nehmergeneration heranzuziehen. Es ist wichtig, dass jede und jeder, seine Verantwortung übernimmt.

        OÖN: Jede und jeder? Also auch eine Wehrpflicht für Frauen?

        Mikl-Leitner: Nein, das ist ein No-go für mich. Die Frauen erfüllen schon längst ihre gesellschaftspolitische Verantwortung. (Welche?) Über eine Wehrpflicht für Frauen können wir dann reden, wenn Männer genauso viel Familienverantwortung übernehmen wie Frauen – also halbe-halbe.

        OÖN: Sie klingen ja richtig feministisch.

        Mikl-Leitner: Es geht um die Interessen von Frauen und Familien – so gesehen bin ich gern eine Feministin. Das gilt auch für das Schließen der Einkommensschere zwischen Frauen und Männern. Auch da brauchen wir Taten. Deswegen fordere ich, dass etwa im Handel, wo gerade die Kollektivvertragsrunden laufen, künftig auch Karenzzeiten als Vordienstzeiten angerechnet werden – für die Gehaltseinstufung und automatische Gehaltsvorrückungen.

        OÖN: Was halten Sie von Überlegungen, das gesetzliche Pensionsantrittsalter der Frauen rascher an jenes der Männer anzugleichen?

        Mikl-Leitner: Das ist ein Thema, das man sicher unter Einbeziehung von Experten diskutieren sollte. Schließlich würde ein Mehr an Beitragsjahren auch zu höheren Pensionen für Frauen führen. Für viel wichtiger halte ich es aber, generell das faktische Pensionsantrittsalter endlich dem gesetzlichen anzunähern.

        Das ist ein Musterbeispiel für den üblichen egomanischen,
        weiblich-narzisstischen Staatsfeminismus. Vorteile nur für Frauen, Männer können auf ihren Nachteilen gerne hocken bleiben, umso länger, als diese Nachteile der Männer den Frauen ja nützen. Solange junge Männer für die Sicherheit des Landes bluten müssen, müssen Frauen es nicht, solange Männer länger schuften müssen, müssen Frauen es nicht, die kürzere Lebenserwartung der Männer ist gleich gar kein Thema, sonst könnte man ja fragen, wie es denn mit Gendergerechtigkeit vereinbar ist, dass für Männergesundheit weniger ausgegeben wird als für Frauengesundheit, obwohl Männer das kränkere, das kürzer lebende Geschlecht sind.

        Mich macht diese kaltschnäuzige Unverfrorenheit, diese schamlose Rosinenpickerei der Damen von links bis rechts nur noch wütend.

        Wenn die wahrscheinlich linken FeministInnen vom WZB eigentlich nichts gegen die Benachteiligung von Jungen bei den Mathenoten einzuwenden haben, sondern sich nur um die aus ihrer Privilegierung angeblich hervorgehende Benachteiligung der Mädchen sorgen, so ist es der konservativen Mikl-Leitner ganz recht, dass nur junge Männer Wehrpflicht leisten müssen.

        Offensichltich sind Frauen von links bis rechts der Überzeugung, sie hätten einen natürlichen Anspruch darauf, gegenüber Männern bevorzugt behandelt zu werden.

        Abstoßend ist das.

      • Nick

         „Roslin:
         In der Tat, das gemeinsame Interesse von Feminismus und „hegemonialer Männlichkeit“ ist es .. to be continued..“

      • Alexander

        Du scheinst Dich auch mit Politik kräftig auseinander zu setzen:

         „so ist es der konservativen Mikl-Leitner ganz recht, dass nur junge Männer Wehrpflicht leisten müssen.
        Offensichltich sind Frauen von links bis rechts der Überzeugung, sie hätten einen natürlichen Anspruch darauf, gegenüber Männern bevorzugt behandelt zu werden.
        Abstoßend ist das.“

      • Und das Verhältnis der Frauen unter den wirklich Aktiven in der Partei, also jener, die sich bei Wind und Wetter die Beine in den Bauch stehen, um Straßenwahlkampf zu machen, ist noch geringer.

        Ist ja auch immer wieder sehr lustig, dass man bei der Besetzung von viel Arbeit, aber wenig Ansehen/Geld einbringenden Posten in der Kommunalpolitik kaum Frauen findet.

        Bei den Spitzenpöstchen sind sie plötzlich ganz schnell da.

        Die Kommunalpolitik darf aber wiederum gerne als Patriarchatsindiz herhalten.

      • @ Nick

        *In der Tat, das gemeinsame Interesse von Feminismus und „hegemonialer Männlichkeit“ ist es, weiter unten stehende Männer am Aufstieg zu hindern.*

        Wenn’s ja nur die Behinderung des Aufstieges wäre.

        Welcher Mann, der bei Verstand ist, will in einem femizentrischen System schon aufsteigen?

        Da steigt mann aus.

        Nein, nein, diese Männer werden nicht einfach am Aufstieg gehindert, sie werden ausgebeutet, weggeworfen, links liegengelassen.

        Die Unterrepräsentanz von ein paar hundert Elitefrauen in den DAX-Vorständen ist ein Riesenmedienspektaktel unter dem Label „Geschlechtergerechtigkeit“.

        Die Unterrepräsentanz von Frauen und Überrepräsentanz von Männern unter ein paar zehntausend Selbstmördern (80 % Männer) und Obdachlosen (80 % Männer) ist im Vergleich dazu nur eine Randnotiz wert.

      • Die Unterrepräsentanz von Frauen und Überrepräsentanz von Männern unter ein paar zehntausend Selbstmördern (80 % Männer) und Obdachlosen (80 % Männer) ist im Vergleich dazu nur eine Randnotiz wert.

        Ein linker Soziologe müsste eigentlich sagen: Hier werden soziale Mißstände systematisch verschleiert.

        Tut er aber nicht, er „kritisiert“ lieber „hegemoniale Männlichkeitsmuster“, und stellt so den Selbstmörder auf eine Stufe mit dem Vorstandsvorsitzenden.

        Und schwurbelt am nächsten Tag was von „victim blaming“

      • Nick

         „Ist ja auch immer wieder sehr lustig, dass man bei der Besetzung von viel Arbeit, aber wenig Ansehen/Geld einbringenden Posten in der Kommunalpolitik kaum Frauen findet.
        Bei den Spitzenpöstchen sind sie plötzlich ganz schnell da.“

        Ich dachte, wir teilen die Realität…

      • Nick

         „Ein linker Soziologe müsste eigentlich sagen: Hier werden soziale Mißstände systematisch verschleiert.
        Tut er aber nicht, er „kritisiert“ lieber „hegemoniale Männlichkeitsmuster“, und stellt so den Selbstmörder auf eine Stufe mit dem Vorstandsvorsitzenden.“

        Die letzte Lösung aus „Soziologische Geschlechterforschung“ 2010: „Der von Tim Carrigan, Robert Connell und John Lee eingeführter Begriff der hegemonialen Männlichkeit erhält in der Männerforschung rasch einen zentralen Stellenwert (Meuser 1998: 160). Das Konzept soll erfassen, dass es auch unter Männern Differenzierungen gibt..“ (Meuser u. a. 2010, S 26)

        Die Selbstmörder und Selbstmörderinnen kann ich gut verstehen.

      • Das Konzept soll erfassen, dass es auch unter Männern Differenzierungen gibt..

        Welch bahnbrechende Erkenntnis für einen „antisexistischen“ anti-porn Aktivisten! Es gibt Unterschiede bei Männern!

        Zu fragen, inwiefern die „patriarchale Dividende“ eine Differenzierung darstellt, und warum diese sogar über das eigene Leben hinaus für einen Mann wichtig sein sollte, erübrigt sich wohl.

        Ich glaube nicht, dass du einen blassen Schimmer von Connell hast.

        Hauptsache motzen..

      • @ Starosczyk

        Was, Staro, sagen denn Frau Raewyn Connell (Herr Connell ist ja jetzt Frau Connell, hat seine hegemoniale Männlichkeit abgeschitten, was Du sicher begrüßen wirst) oder der Herr Meuser darüber, welchen Anteil die hegemoniale Weiblichkeit an der Hegemonie der hegemonialen Männlichkeit hat?

        Es ist ja so, dass Frauen oft gerade solche hegemonialen Männer am meisten begehren.

        Studien hast Du ja nun genug lesen können, die das belegen.

        Wenn das alles soziokulturell verursacht wurde, welchen Anteil haben dann Mütter an der Verursachung, welche Mitverantwortung haben sie, sind sie es doch, die die ersten 3 Jahre eines jeden Kindes seit jeher vor allem prägen, die wichtigsten Prägejahre im Leben eines Menschen.

        Dann hätten ja Frauen Jungen zu genau den Männern sozialisiert, die sie haben wollen, die sie gut finden, sie, die Frauen?

        Wie können sie sich da beklagen und zu Opfern stilisieren?

        Die Jungen können ja für ihre Sozialisation so wenig wie die Mädchen.

        Sie kommen genauso unmündig-schwach-beeinflußbar auf die Welt wie diese..

        Was meinst Du?

        Oder haben die Mütter/Frauen das Gute in die Kinder hineinsozialisiert und die Väter/Männer das Böse?

        Woher kommt das Böse in den Männern, Staro?

        Vom Bösen in den Frauen wollen wir gar nicht erst reden, das ist ja so gut wie nicht vorhanden, bei den Unschuldslämmcnen.

        Woher also kommt das Böse, Staro?

        • @Roslin

          „Was, Staro, sagen denn Frau Raewyn Connell (Herr Connell ist ja jetzt Frau Connell, hat seine hegemoniale Männlichkeit abgeschitten, was Du sicher begrüßen wirst) oder der Herr Meuser darüber, welchen Anteil die hegemoniale Weiblichkeit an der Hegemonie der hegemonialen Männlichkeit hat?“

          Ja. Diese Einseitigkeit, Mann=böse und aktiv, Frau=gut und passiv, von der Gesellschaft unterdrückt, ist eigentlich sehr unemanzipatorisch.

      • oder der Herr Meuser darüber, welchen Anteil die hegemoniale Weiblichkeit an der Hegemonie der hegemonialen Männlichkeit hat?

        Die Damen und Herren meinen, diese Dialektik komplett ignorieren zu können.

        Es gibt keine hegemoniale Weiblichkeit, weil Weibchen nicht auch nur die geringste Gestaltungsmacht über Weiblichkeiten haben.

        Deshalb ist es die „Betonte“, und nicht die hegemoniale Weiblichkeit.

        Die real existierende Soziologie ist ein Irrenhaus.

      • @ Alexander
        Mach mich nicht schwach mit unseren Politessen, Politbrummerinnen. MIr hat es endgültig gelangt als unsere Bundeshymne gegendert wurde. Aus die Maus. Ich kann keine Nachrichten mehr ertragen, es geht nicht mehr. Ich sehe nur noch wenig fern. Man hat gesehen, wie schnell man mit solchen Sprachverwirrungen in das Urheberrecht eingreifen kann und kein Schw… regt sich auf. Unfassbar. Es ist manchmal nur noch zum Haare raufen wie irrational und kafkaesk die Welt geworden ist. Da reden die Daminnen jeden Tag irgendwelchen grottenfalschen Bullsh.. und niemand wehrt sich. Die Pudel sitzen dabei und nicken alles ab solange sie ihren Einheitsstaat und die totale Verschuldung Österreichs durchsetzen können. Denn die Antwort ist natürlich: Noch mehr Europa, ist doch klar!!

        Ich leihe auch gern einem Nachbarn, der seit 8 Jahren mein Nachbar ist, den ich nicht kenne, einen Teil meines Monatsgehalts und obwohl ich weiß, dass ich das Geld nicht zurückbekomme, gebe ich ihm noch mehr. Und dann wenn er pleite geht, ich fast pleite bin ist die einzige Lösung: Gib ihm noch mehr!

        Lebowsky hatte Recht.

      • Alexander

        Über Connell und Co. kannst Du selbst nachforschen.

         „Wenn das alles soziokulturell verursacht wurde, welchen Anteil haben dann Mütter an der Verursachung, welche Mitverantwortung haben sie, sind sie es doch, die die ersten 3 Jahre eines jeden Kindes seit jeher vor allem prägen, die wichtigsten Prägejahre im Leben eines Menschen.

        Ich weiß nicht, ob es alles soziokulturell verursacht wurde. Wenn eine Mutter in den ersten drei Jahren Misst baut bei der Kinder-Pflege verschiebt sie die bewusste Auseinandersetzung mit ihrer Verantwortlichkeit auf später oder auf die folgenden Generationen. Hier aber wohl bemerkt: Den Grundstein dieser Erziehungs-Form hat nicht die konkrete heute lebende Mutter gelegt. Ich würde mir auf Deiner Stelle die zähne-knirschenden Bibel-Entwerfer anschauen – oder noch weiter zu blicken versuchen… Wenn Du genug durchgeknallt bist, kann diese Beschäftigung auch erheiternd werden.

      • Nick

         „Zu fragen, inwiefern die „patriarchale Dividende“ eine Differenzierung darstellt, und warum diese sogar über das eigene Leben hinaus für einen Mann wichtig sein sollte, erübrigt sich wohl.“

        Nichts, nur sehe zu.

        Ich habe wirklich keinen blassen Schimmer von Connell.

      • @alexander roslin

        Sie haben so recht, wenn’s hart auf hart kommt, sollen die Männer dran glauben, weil die Damen ein Loch zwischen den Beinen haben…

        Mann wird bitter.

  7. Ach erzählt mir doch nichts – vor allem Hottehüchen, lauf, Pferdchen, lauf!

    Ich selbst habe kurze Zeit technische M. studiert. Wenige Männer, Frauenanteil unter 15% würde ich sagen. Davon sicher 60% auf Lehramt und was man da können muss: Ein wenig Analysis, ein wenig Algebra – bei uns nur Lin. Alg. I, und das wars.

    Wir haben keine Fieldspreisträgerin – alle unterdrückt; wir haben 2 Physiknobelpreisträgerinnen aus Zeiten, in welchen Frauen noch viel viel mehr unterdrückt waren als heute.

    Ich empfehle noch einmal Wai:
    http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0160289610000346

    Genialer Typ. Ich habe selbst den SLSE I gemacht. Leider nur mit knapp 150 ;( „beurteilt“ worden. Er hat auch ne eigene „High IQ Society“.

    • Ja, die Unterschiede sind seit 20 Jahren stabil.

      Und das in einem femizentrischen Schulsystem, in den USA nicht anders als bei uns, in dem längst Jungen benachteiligt werden.

      Was die ForscherInnen auch ganz genau wissen.

      Aber es stört sie nicht, wie diese Pressemitteilung des WZB, geleitet von Frau Prof. Allmendinger, zeigt, ein Leckerbissen des Genderwahns:

      http://www.wzb.eu/de/content/brachliegendes-mathe-talent

      Die ersten Sätze, Zitat:

      *Begabte Schülerinnen nutzen Chancen nicht, weil sie guten Noten misstrauen

      Mädchen werden im Mathematik-Unterricht besser benotet als Jungen, die gleich leistungsstark sind.*

      Jungen werden also benachteiligt. Stört das unsere Forscherinnen?

      Offensichtlich nicht, denn sie äußern kein Wort des Bedauerns.
      Die offensichtliche Benachteiligung der Jungen scheint sie nicht zu beschweren, denn so geht es weiter:

      *Dieser scheinbare Vorteil ist für die Mädchen aber in Wahrheit ein Nachteil – Mädchen können nämlich ein Gespür dafür entwickeln, dass gute Mathe-Noten bei ihnen weniger Aussagekraft haben als bei Jungen. Die WZB-Forscherin Lydia Mechtenberg resümiert: Die echten Verliererinnen sind mathematikbegabte Mädchen, die ihr Potenzial nicht nutzen.*

      Aha, die Mädchen sind die Opfer. Diesmal nicht von Benachteiligung, sondern von Privilegierung.

      Klar, dass da die Benachteiligung der Jungen nicht sonderlich bedrückt. Nochmal Zitat:

      *Nachweislich werden Mädchen im Mathe-Unterricht nämlich bei gleicher Leistung besser bewertet als Jungen. *

      Sie wissen es ganz genau.

      Jedoch, was macht Sorgen, was wurmt wirklich unsere ForscherInnen am feministisch geleiteten WZB?

      Nun, das zeigt der letzte Satz des verräterischen kleinen Textes:

      *Deshalb erbringen sie weniger Spitzenleistungen als die begabten Jungen mit guten Noten.*

      Die benachteiligten Jungen sind in der Leistungsspitze immer noch stärker vertreten als die privilegierten Mädchen.

      Die Benachteiligung hat ihnen immer noch nicht genug geschadet, um hier Gleichheit herzustellen oder die Mädchen besser werden zu lassen (denn wäre es so, dann störte DAS nicht).

      Grund für das Bessersein der Jungen in der Spitze kann nicht ein inhärentes Moment sein, denn wir kennen ja die Prämisse „Jungen und Mädchen sind gleich baste!“

      Oder die Mädchen sind besser.

      Wenn aber die Jungs in der Spitze immer noch besser sind, obwohl sie nachweislich benachteiligt werden, dann kann nur die Priviegierung der Mädchen dafür sorgen, dass Jungen und Mädchen immer noch nicht gleich bzw. die Mädchen besser sind.

      So kreisen die Überlegungen der ForscherInnen darum, wie man die Benachteiligung der Mädchen durch ihre Privilegierung abbauen kann.
      Sie stehen im Fokus, die Opfer.

      Ein ideologisches Irrenhaus, in dem nur eines konsistent gehandhabt wird:

      !.) Es gibt keine inhärenten Unterschiede

      2.) Mädchen sind IMMER benachteiligt. Auch dann, wenn sie privilegiert sind.

      • Alexander

        Wieder so ein dunkeler Zug: „Und das in einem femizentrischen Schulsystem, in den USA nicht anders als bei uns, in dem längst Jungen benachteiligt werden.

        Lucia hat schon auch gesagt: Ich habe dieses System nicht erfunden.

  8. Die Diskussion von feministischer Seite ist imho von einem ziemlichem Zerrbild der Geschichte geprägt.

    Drei Punkte:

    1. Es war selbst 1900 nicht „Konsens“, dass Frauen keine Mathematik können.

    Ein Konsens ist etwas anderes als eine vorherrschende Meinung, weil eine im „Diskurs“ gleichfalls vorhandene gegenteilige Meinung eben eine Identifizierung mit dieser erlaubt. (Das auszublenden ist ein ganz beliebter feministischer Taschenspielertrick, um eine vermeintlich allmächtige soziale Determination zu „beweisen“)

    2. Nach dem „Sputnik-Schock“ 1957 begann die Bildungsoffensive, die eben gerade auch beinhaltete dass Mädchen an naturwissenschaftliche Fächer herangeführt werden sollten. Wie soll man denn auch sonst erfolgreich gegen die UDSSR konkurrieren?

    3. Gerade in den 1980er war die Vorstellung vorherrschend, dass Frauen in Mathematik grundsätzlich über die gleichen Potentiale verfügen. Und das eben gerade außerhalb von feministischen Kreisen, im Mainstream.

    Feministische Kreise waren zu der Zeit vorwiegend zivilisationskritisch, und lehnten tendenziell Naturwissenschaften als „Patriarchal“ grundsätzlich ab („Newtons Rape Manual“)

    • Weiterhin: Die Schwankungen im weiblichen Interesse an Naturwissenschaften lassen sich ohne Weiteres mit materiellen Erfordernissen korrellieren. Das widerlegt somit keine biologisch disponierten Präferenzen.

      Deshalb gibt es ja in der „hochpatriarchalen“ Türkei mehr Ingenieurinnen als in Deutschland.

  9. Nick: „1. Es war selbst 1900 nicht „Konsens“, dass Frauen keine Mathematik können.“
    Es ist heute noch viel weniger die einhellige Meinung. Heute werden Frauen von offiziellen Stellen nahezu in die MINT-Fächer gemobbt. Es bringt nur nichts.
    Das heißt, selbst wenn wir feststellen, dass hottehü Recht hat und 50% der Frauen von ihren Eltern ständig gesagt bekommen: „Ihr könnt kein Mathe!“, gibt es im System noch diverse Akteure – mit den Feministinnen an der Spitze – die das Gegenteil behaupten.

    Aber das blenden die Verteidiger der Weiblichkeit lieber aus. Das ist ja schon zu komplex. Das passt nicht mehr in das Frau=Opfer-Schema

    Nick:“2. Nach dem „Sputnik-Schock“ 1957 begann die Bildungsoffensive, die eben gerade auch beinhaltete dass Mädchen an naturwissenschaftliche Fächer herangeführt werden sollten. Wie soll man denn auch sonst erfolgreich gegen die UDSSR konkurrieren?“
    Auf der anderen Seiten des Vorhangs hatten die Frauen die absolut gleichen Möglichkeiten. Die Verhältnisse in der DDR zu studieren, ist da durchaus interessant.

    Nick: „3. Gerade in den 1980er war die Vorstellung vorherrschend, dass Frauen in Mathematik grundsätzlich über die gleichen Potentiale verfügen. Und das eben gerade außerhalb von feministischen Kreisen, im Mainstream.“
    Ist heute noch genauso. (s. O.) Ein weiteres Beispiel: An den Universitäten werden Frauen in den MINT-Fächern grundsätzlich einer Sonderbehandlung unterzogen. Sie bekommen zum Beispiel einen Brief vom Präsidenten, in dem ihnen mitgeteilt wird, wie toll sie als Frau doch seien, weil sie sich für ein MINT-Fach entschieden haben. Männer studieren einfach.

    • @Haselnuss:

      Auf der anderen Seiten des Vorhangs hatten die Frauen die absolut gleichen Möglichkeiten. Die Verhältnisse in der DDR zu studieren, ist da durchaus interessant.

      Ich kenne mich da nicht gut aus, aber das müsste man sich tatsächlich mal genauer ansehen.

      Dort gab es tatsächlich mehr Ingenieurinnen.

      Ich vermute fast es, könnte eine große Rolle gespielt haben dass man dort gesagt hat: „Ihr sollt / müsst„, und nicht: „Ihr könnt auch, wenn ihr wollt

      Die feministische Tradition einer Clara Zetkin ist eben eine völlig andere (Herstory bildet auch hier gerne kitschige Mythen)

      Ein weiteres Beispiel:

      Wäre ich Feminist, müsste ich eigentlich sagen: „Hier wird mal wieder die Weiblichkeit als das Besondere konstruiert“

      Da kann sich Frau super „betont“ weiblich Fühlen, wenn sie kein Mint-Fach studiert. Ist doch schön, wenn man Weiblichkeit nicht durch Kleidung betonen muss, sie durch Berufswahl inszenieren kann.

      Aber das ist eigentlich durchgängig die Hidden Agenda des vorherrschenden Feminismus: Weiblichkeit inszenieren.

      Er kommt ja auch aus der romantischen Tradition der Weiblichkeitsverkitschung.

    • Das heißt, selbst wenn wir feststellen, dass hottehü Recht hat und 50% der Frauen von ihren Eltern ständig gesagt bekommen: „Ihr könnt kein Mathe!“, gibt es im System noch diverse Akteure – mit den Feministinnen an der Spitze – die das Gegenteil behaupten.

      Exakt.

      Und Geschlechterklischees gelten obendrein seit Jahrzehnten als „Ungebildet“

      Immer wieder: Was ist das nur für ein verschrobenes Bild davon, wie Kultur funktioniert? Demzufolge dürfte sich Kultur eigentlich keinen Millimeter bewegen können.

      So schaurig-schön romantisch, die Vorstellung einer allmächtigen, schicksalhaften dunklen Macht.

      • ..merkwürdig vor Allem, dass sich die Haltung gegenüber Homosexuellen, die noch in den 1960ern in Gefängnisse geworfen wurden, zumindest dahin geändert hat dass der Bürgermeister einer Hauptstadt nicht darüber stolpert dass er schwul ist, im Gegenteil, dieser das fast vor sich hertragen kann.

        An anderer Stelle sollen aber kulturell disponierte Haltungen sich seit 1960 nicht nennenswert gewandelt haben.

      • Nick

         „Du aber, wirst uns es sagen können…
        Wer hat hier den Masterplan zur Rettung der Menschheit?
        (Matriarchat und so)“

        Ja, erzähl mal mehr davon…

  10. „stereotype werden kulturell „vererbt“.“

    Roslin hat ja schon darauf hingewiesen, aber ich finde es immer wieder bemerkenswert, wie wenig Gedanklen man sich auf feministischer Seite über das zustande kommen der Stereotype macht. Implizit schwingt immer die Verschwörung der bösen Männer (wahrscheinlich waren es heterosexuelle weiße Männer) mit.

    Und man merkt überhaupt nicht, dass man die Natürlichen Dispositionen des menschlichen Verhaltens, die man grade für irrelevant erklärt hat, in Gestalt des von Natur aus bösen und manipulativen Mannes wieder reinbringt.

    • El Macho

      1. „„stereotype werden kulturell „vererbt“.“
      Roslin hat ja schon darauf hingewiesen, aber ich finde es immer wieder bemerkenswert, wie wenig Gedanklen man sich auf feministischer Seite über das zustande kommen der Stereotype macht. Implizit schwingt immer die Verschwörung der bösen Männer (wahrscheinlich waren es heterosexuelle weiße Männer) mit.
      Und man merkt überhaupt nicht, dass man die Natürlichen Dispositionen des menschlichen Verhaltens, die man grade für irrelevant erklärt hat, in Gestalt des von Natur aus bösen und manipulativen Mannes wieder reinbringt.“

      Einige hier drehen sich im Kreise.

    • @El_Mocho:
      Und man merkt überhaupt nicht, dass man die Natürlichen Dispositionen des menschlichen Verhaltens, die man grade für irrelevant erklärt hat, in Gestalt des von Natur aus bösen und manipulativen Mannes wieder reinbringt.

      Bezeichnenderweise war es gerade Darwin, der das romantische Bild von der passiven, unsexuellen Frau gehörig zurechtrückte. Freud verpasste dem Bild noch einen zusätzlichen, wesentlichen Tritt.

      Lustigerweise hat ausgerechnet der Feminismus das vordarwinsche Frauenbild 1975 wieder aus der Mottenkiste hervorgeholt, und es in einen kulturellen Fatalismus gemeißelt.

  11. Khaos.Kind:

    geht es in der Geschlechtskonstruktion eher darum, dass bestimmte Eigenschaften und Vorlieben anhand einer imaginären Vorstellung von z.B. Zweigeschlechtlichkeit zugeordnet werden. A soll dies und jenes können/wollen/haben und B das jeweils „andere“. A ist nicht B und definiert sich über die Abgrenzung zu diesem. Das und generell die Vorstellung der „grundlegenden, absoluten“ Unterscheidbarkeit von Geschlechtern stellen sozialkonstruktivistische Theorien in Frage und arbeiten v.a. mit der historischen Abhängigkeit von Zuschreibungen. Also was du auch machst, wenn du Christian ins Jahr 1980 „versetzt“ *g*

    Versetzen wir uns doch mal ins Jahr 1934: Galt Ernst Röhm auch nur die Spur als unmännlich?

    Abgrenzung von Homosexualität ist doch wohl ganz elementar ein wesentlicher Bestandteil männlichen Gender-tuns.

    Oder ins Jahr 1943. Galten die „ENIAC-Girls“ als unweiblich?

    Warum sollte dann heute, mehr als 50 Jahre nach der Bildungsoffensive, die Wahl eines MINT-Faches die holde Weiblichkeit in eine Identitätskrise stürzen?

    Der Papalagi erzählte mir, dass Frauen, die auf Papierbögen diejenigen Zauberformeln kritzeln, die den silbernen Riesenvogel in die Wolken schicken, keine Frauen sein können..

      • @ Nick

        Wobei ich ja den Wunsch nach Unterscheidbarkeit ebenfalls für instinktiv diponiert halte.

        Mädchen WOLLEN anders sein als Jungen, Jungen WOLLEN anders sein als Mädchen.

        Die allermeisten Frauen WOLLEN Frauen sein und als solche anders sein, unterscheidbar anders als Männer.

        Die meisten Männer WOLLEN Männer sein und als solche unterscheidbar anders als Frauen (gut, Herr Connell dachte da anders und ist vielleicht gerade deshalb DER Experte für Männerfragen der Genderlinken).

        Weil Männer und Frauen „wissen“, dass genau das sie attraktiv macht für das Gegengeschlecht.

        Frauen begehren „männliche“ Männer, Männer begehren „weibliche“ Frauen, nach wie vor, in großer Mehrheit.

      • Allein dieser Wunsch der Männer und Frauen nach Unterscheidbarkeit macht Gleichstellung zu einem wahnhaften Unterfangen. Sie ist nicht erreichbar in Freiheit und bei Gleichberechtiung der Geschlechter.

        Weil Männer und Frauen niemals dasselbe in gleicher Instensität wollen KÖNNEN.

        Sie wäre nur zu erzwingen durch Gleichschaltung, Unterdrückung, Ungleichberechtigung. Privilegierung jeweils einer der beiden ungleichen Parteien.

        Gleichstellung desjenigen, das natürlich ungleichartig ist, ist nur erreichbar im Prokrustesbett, nur erreichbar mit Druck und Gewalt.

        Prokrustes war der erste Sozialist, der erste Gleichmacher.

        Freiheit und Gleichberechtigung von Ungleichartigem wird immer dazu führen, dass sich die Ungleichartigkeiten frei ausdrücken können und damit gerade zur Ungleichstellung führen.

        Heute versucht eine femizentrische Gesellschaft Jungen/Männern die Beine zu kürzen und Mädchen/Frauen auszustrecken, damit beim Hindertmeterrennen Frauen eine gleich große Chance haben, im Sprint gegen die Männer zu gewinnen.

        So erzeugt man „Gleichheit“.

        Durch Verstümmelung, vor allem der Jungen.

      • Mädchen WOLLEN anders sein als Jungen, Jungen WOLLEN anders sein als Mädchen.

        Die allermeisten Frauen WOLLEN Frauen sein und als solche anders sein, unterscheidbar anders als Männer.

        Selbstverständlich. Geschlechtsidentität hat sehr viel damit zu tun, für das andere Geschlecht attraktiv zu sein.

        Das Argument der Genderfraktion ist, dass eben Weiblich und Männlich durch diverse Bedeutungen/“Praxen“ (Handlungsmuster) „eingeschrieben“ und immer wieder „hergestellt“ wird, als Abgrenzung zum jeweils anderen Geschlecht.

        Das ist imho nicht grundsätzlich falsch, es gibt tatsächlich kulturelle Aufladungen/Inszenierungen von Geschlecht. Es gibt tatsächlich Handlungsmuster, die als männlich oder weiblich gelten, und z.B. bei Frauen akzeptiert werden, bei Männern hingegen nicht.

        Daneben gibt es aber zahlreiche Handlungsmuster, die nicht in Geschlechterkategorien gefasst werden. Aber nicht für Feministinnen, die sortieren alles in eine der beiden Kategorien Männlich/Weiblich ein.

        Weiterhin gibt es sehr große Grauzonen. Es tat der Weiblichkeit der „ENIAC-Girls“ 1943 wohl kaum einen Abbruch, hervorragende Technik- und Mathematikkenntnisse zu haben. „Außergewöhnlich für eine Frau“ heiß damals eben nicht unbedingt „unweiblich“

        Weiblichkeit konnte ohne weiteres durch zahlreiche andere „Praxen“ herausgestellt werden.

        Allein dieser Wunsch der Männer und Frauen nach Unterscheidbarkeit macht Gleichstellung zu einem wahnhaften Unterfangen.

        In der Tat. Für jeden abgeschlagenen Kopf des „Monsters“ wachsen sofort zwei neue nach.

        Das geht nur mit Gewalt, und wenn man so einige Feministinnen machen ließe, dann wären Genderbootcamps obligatorisch.

        Wenn MINT-Fächer heutzutage tatsächlich der weiblichen Identität im Wege stehen sollten, dann frage ich mich, ob das nicht daran liegen könnte dass andere Möglichkeiten fehlen, sich als weiblich zu identifizieren.

        Die als „Selbstobjektifizierung“ „analysierte“ immer stärker werdende Orientierung der Teenymädchen an Sexyness könnte auch damit zusammenhängen, dass sie sich ihrer Weiblichkeit vergewissern müssen.

        Männliche Jugendliche sind heute scheinbar oft wesentlich gewaltbereiter als früher. „Gut in der Schule“ gilt oft als weiblich. Das könnte daran liegen, dass es nur noch wenige Möglichkeiten gibt, sich seiner Männlichkeit zu vergewissern. Lieber ein böser Junge als gar kein Junge.

        Positive männliche Identität hat ja der Feminismus relativ weitgehend abgeschafft.

      • @ Meister Roslin

        Bitte vergiss nicht, dass eine umfassende Gleichstellung von Mann und Frau im Sinne einer umfassenden Angleichung der Lebensverhältnisse gar nicht angestrebt wird. Das wär mit den Frauen nicht zu machen, das gäb einen Aufschrei der Empörten, der sich gewaschen hat.

        Gleichstellung als politisches Programm, als sogenannte Querschnittsaufgabe ist nur das Vehikel, mit dem frauenprivilegierende Massnahmen als Kompensation für erlittenes Unrecht behauptet und gerechtfertigt werden.

        Ich hab in meinem ganzen Leben noch keine Müllfrau gesehen. Dagegen werd ich mit Trümmerfrauen aus grauer Vorzeit medial zugedröhnt.

        Gibts eigentlich irgedwo ein Trümmerfrauendenkmal? Nein, nicht Frauentrümmerdenkmal, Trümmerfrauendenkmal.

      • Allein dieser Wunsch der Männer und Frauen nach Unterscheidbarkeit macht Gleichstellung zu einem wahnhaften Unterfangen.

        Der Witz ist doch: wenn ich feststellen will, ob da Unterschiede sind, dann muss ich doch zwischen Mann und Frau unterscheiden, zumindest solange das Unisexuniversum noch nicht realisiert ist. Indem ich mich der Kategorien „Mann“ und „Frau“ bediene, begehe ich die Sünde der performativen Sprachhandlung (Sprechakttheorie), die ja gemäss genderistischem Wahn a la Butler („performative Sprechhandlungen) erst die Geschlechter erzeugt und damit das Unisexuniversum verunmöglicht.

      • @Peter:
        Indem ich mich der Kategorien „Mann“ und „Frau“ bediene, begehe ich die Sünde der performativen Sprachhandlung

        Richtig. Deshalb war Butler ja, gerade in Deutschland, heftigst umstritten. („Entpolitisierung“)

        Butler beraubt eigentlich dem Feminismus seines Subjektes. Frauenpolitik und Gender-Mainstreaming widerspricht fundamental dem Butlerismus.

        Man hilft sich damit, dass es doch schließlich „die Anderen“ seien sollen, die Geschlecht konstruieren sollen, man müsse sich doch wehren.

        „weil es keine geschlechtsneutrale Wirklichkeit gibt“ heißt es so schön, im GM.

        Deshalb steckt Feminismus jetzt in einer ziemlichen Sackgasse.

        Ich fürchte, man wird sich bald auf die Evolutionstheorie besinnen, um dann völlig hemmungslos „ausgleichende“ Privilegierungen durchzudrücken.

        Das feministische Geplänkel über „Biologismus“, das wir hier erleben, gab es seinerzeit auch gegen den Butlerismus. Die Protagonistinnen legten dann einfach den Schalter um.

      • Peter

        „Der Witz ist doch: wenn ich feststellen will, ob da Unterschiede sind, dann muss ich doch zwischen Mann und Frau unterscheiden.“

        Wenn Du nach Biologie vorgehst und penis-lose Wesen Frau nennst und die Anderen Mann ist es eine klare Unterscheidung. Wenn du noch mehr Interesse an dem menschlichen Wesen hättest und diese Wesen im sozialen Kontext betrachten würdest, wirst Du sozialwissenschaftlich (haftbar gemacht) und musst differenzieren. Und dann legt Herr Bacon die Latte! Wissenschaft vom Bacon: http://www.youtube.com/watch?v=RnX-3dZiFqQ, die auch mit der Hexen-Verfolgung was zu tun hat (Hexenhammer: http://de.wikipedia.org/wiki/Hexenhammer) liegt quasi in Wiegen „unserer“ Kultur! Selbstverständlich will ich hier nicht die Wissenschaft an sich angreifen. Mehr liegt es mir daran, Bacons Wurzeln im „Christentum“ zu plakatieren. Er ist der Wegbereiter des Empirismus – für die, die es noch nicht wussten http://de.wikipedia.org/wiki/Francis_Bacon . Aber was erzähle ich Euch eigentlich hier….

      • @ Peter

        Das ist der unauflösbare Widerspruch des Genderismus: Ich brauche Mann/Frau, um Frauenprivilegierung durchzusetzen, all die Fördermaßnahmen nur für Mädchen/Frauen, die Quotensänften nur für Frauen, die Schutzräume nur für Frauen usw.

        Andererseits schärfe ich gerade dadurch ein, was ich überwinden zu wollen BEHAUPTE.

        Feministinnen sind so wenig an Gleichheit interessiert wie kommunistische Funktionäre.

        Sie reden nur davon.

        Diese Behauptung, Gleichheit anzustreben, vermute ich, ist schlicht eine Lüge.
        Ziel des Feminismus ist nicht Gleichberechtigung, auch nicht Gleichstellung, sondern weibliche Suprematie, die gleichere Gleichheit der Gleichen, die Orwellsche Schweinefarm-Gleichheit.

        Auch der Gleichheitsfeminismus beutet ja sehr geschickt genau die klassischen männlichen Dispostionen aus, die er angeblich abschaffen will (Schutzinstinkt, Versorgerinstinkt, Sich-verantwortlich-fühlen für das Wohl von Frauen, Beschämt-sein gerade bei weiblicher Kritik – Anzweifeln der Männlichkeit: „Jammerlapen, Waschlappen, Schlappschwanz etc.“).

        Auch Staros Beiträge ergeben Sinn, wenn ich eine angestrebte weibliche Suprematie, ein wie immer geartetes Matriarchat als Endziel der Bewegung unterstelle.

        Nur offen ansprechen will man die angestrebte und teilweise umgesetzte Ungleichberechtigung der Männer nicht.

        Deshalb muss sie ein wenig schwurbeln.

        Denn vorgeblich für Gleichheit und Gerechtigkeit zu streiten harmoniert viel besser mit dem egalitaristischen Zeitgeist.

        Da will man doch nicht mir der Tür in’s Haus fallen, sondern treibt die Diskriminierung der Männer Stückchen für Stückchen langsam voran, immer angeblich dabei nach GLEICHHEHIT strebend, immer nach dem Muster „Frauen entlasten – Männer belasten, nie entlasten.“

        Wie gesagt: Unter feministischem Vorzeichen ist die Selbstverwirklichung der Frau Zweck, die des Mannes nachrangig, bestenfalls Mittel zum Zweck.

        Männer sollen sich klaglos, ohne Ansprüche zu stellen, den Ansprüchen der weiblichen Selbstverwirklichung unterordnen, diese ermöglichen.

        Umgekehrt wird jede Gegenleistung, jeder Anspruch, den Männer an Frauen stellen, empört zurückgewiesen als Patriarchaler Unterdrückungsversuch.

        Frauen sind es heute gewohnt, im Ihr-sollt-Duktus mit Männern zu reden.

        Und glauben sich dazu berechitigt als das moralisch überlegene Geschlecht, als das sich die OPFA inszenieren.

      • (Man muss die Evolutionstheorie nur so zurechtinterpretieren, dass eben die Natur die Frau zur unterdrückten Klasse macht, was aber doch mit humanistischen Werten nicht zu vereinbaren sei.

        Überhaupt liege Vergewaltigung in der Natur des Mannes, weshalb dieser streng im Zaume gehalten werden müsse)

      • Das ist der unauflösbare Widerspruch des Genderismus: Ich brauche Mann/Frau, um Frauenprivilegierung durchzusetzen, all die Fördermaßnahmen nur für Mädchen/Frauen, die Quotensänften nur für Frauen, die Schutzräume nur für Frauen usw.

        Dumm nur, dass mittlerweile fast jeder die Verlogenheit bemerkt hat.

        Feministinnen sind in der Gesellschaft bei weitem die größten Produzenten von Geschlechterstereotypen.

        Dann liegt die klassische weibliche Kommunikationsstrategie eben sehr nahe: Einfach schnell den Frame wechseln.

    • @Nick
      Was ist eigentlich mit khaos.kind, ist jetzt das eingetreten, was Christian vor einem guten halben Jahr prophezeit hat, dass sie nämlich mit Fortschritt des Studiums, „ideologisiert“ und nicht mehr hier posten wird? Oder warens nur die dooofen Maskus, die sich hier ja tummeln?

    • Chaoskind: „“…geht es in der Geschlechtskonstruktion eher darum, dass bestimmte Eigenschaften und Vorlieben anhand einer imaginären Vorstellung von z.B. Zweigeschlechtlichkeit zugeordnet werden…

      Zweigeschlechtlichkeit als imaginäre Vorstellung soll heissen, dass „männlich“ und „weiblich“ eine beliebige binäre Unterscheidung ist, die auf nichts Wesenhaftes hinweist und ohne weiteres durch irgendwas ersetzt werden könnte.

      Selbst Chaoskind weiss ganz genau, dass diese Aussage Unsinn ist. „Männlich“ und „weiblich“ sind Begriffe aus der Biologie, deren Bedeutung klar ist, auch wenn „Wissenschaftler“ wie Voss u.a durch allerlei lustige Beispiele darzulegen versuchen, die binäre Unterscheidung in „männlich“ und „weiblich“ sei willkürlich.

      Im Gegensatz dazu sehen wir all die Zuschreibungen, die über das rein Biologische hinausgehen und oft nur Spekulationen sind, die meist aus Sozialstatistiken hergeleitet werden, wo sich geschlechtsspezifische Unterschiede im Sozialverhalten, in der Lebensgestaltung/im Lebensentwurf feststellen lassen, die dann als natürlicher Ausdruck biologischer Differenz behauptet werden. Diese Phänome der geschlechtsspezifischen Zuschreibungen, in welcher sich Erwartungshaltungen ausdrücken, die durchaus normativ wirken (können), wurden i.d.R als gender/gender role bezeichnet.

      Was aber ist das Motiv von Radikalkonstruktivisten? Warum ist es ihnen ein zentrales Anliegen, Geschlechtlichkeit als willkürliche Kategorie zu behaupten, die nur dazu diene, Machtverhältnisse zu etablieren und zu erhalten?

      Die politische Absicht ist klar: „weiblich“ ist nicht länger eine biologische Kategorie, sondern ein soziale Klasse, in diesem Fall eine marginalisiert-diskriminierte. Allerdings bleibt weiblich in der Praxis eine biologische Kategorie. Frauenfördermassnahmen beziehen sich immer auf Frauen im biologischen Sinn. Wäre „gender“ ein Begriff, der eine sozial diskriminierte Klasse bezeichnet, würde dies Männer mit einschliessen, die am unteren Ende der sozialen Pyramide ihr Dasein fristen.

      Indem „männlich“ und „weiblich“ mal als biologische Kategorien, dann wieder als soziale Klassen gedeutet werden, lässt sich der vulgäre Sexismus der Genderisten mehr schlecht als recht als gerechtfertigtes Anliegen behaupten, das sich dem sozialen Ausgleich verpflichtet fühle.

      Wenn Genderisten teilweise zu recht einengende geschlechtliche Rollenerwartungen und deren Rechtfertigungen mit dem Rückgriff auf biologische Differenzen kritisieren, dann ist das pure Heuchelei. Keine andere politische Kraft bedient sich in perfiderer Weise geschlechtsspezifischer Zuschreibungen als sie selbst, wenn sie „männlich“ und „weiblich“ als Synonyme für privilegiert und diskriminiert/marginalisiert verwenden, wenn „Männlichkeit“ mit Hegemoniestreben und Unterdrückung assoziiert wird, wenn ganze soziologische Theorien darauf aufgebaut werden, die sich mittlerweile in der sexistisch-feministisch dominierten Soziologie etabliert haben.

      Wenn Hernn Connell das Recht zugestanden wird, sich selbst zu verstümmeln, um seine (gefühlte) Geschlechtsidentität zu manifestieren, dann ist ja wohl auch nichts gegen ein männliches Selbstverständnis einzuwenden, dass sich durch die Abgrenzung zum Weiblichen definiert.

      • Peter

        o „Selbst Chaoskind weiss ganz genau, dass diese Aussage Unsinn ist. „Männlich“ und „weiblich“ sind Begriffe aus der Biologie, deren Bedeutung klar ist, auch wenn „Wissenschaftler“ wie Voss u.a durch allerlei lustige Beispiele darzulegen versuchen, die binäre Unterscheidung in „männlich“ und „weiblich“ sei willkürlich.“

        Ich kann es auch nachvollziehen! Ob „die binäre Unterscheidung in „männlich“ und „weiblich“ sei willkürlich“ stimmt, weiß ich nicht.

        „Diese Phänome der geschlechtsspezifischen Zuschreibungen, in welcher sich Erwartungshaltungen ausdrücken, die durchaus normativ wirken (können), wurden i.d.R als gender/gender role bezeichnet“

        Und diese würde ich als Erwartungen des Patriarchats bezeichnen.

        o „Was aber ist das Motiv von Radikalkonstruktivisten? Warum ist es ihnen ein zentrales Anliegen, Geschlechtlichkeit als willkürliche Kategorie zu behaupten, die nur dazu diene, Machtverhältnisse zu etablieren und zu erhalten? „

        Irgendwann geht auch diesen Typen die Luft aus. Hoffentlich…

        „„weiblich“ ist nicht länger eine biologische Kategorie, sondern ein soziale Klasse, in diesem Fall eine marginalisiert-diskriminierte. Allerdings bleibt weiblich in der Praxis eine biologische Kategorie.“

        Einverstanden.

        o „Indem „männlich“ und „weiblich“ mal als biologische Kategorien, dann wieder als soziale Klassen gedeutet werden, lässt sich der vulgäre Sexismus der Genderisten mehr schlecht als recht als gerechtfertigtes Anliegen behaupten, das sich dem sozialen Ausgleich verpflichtet fühle. „

        Komm, wir machen was dagegen!

        „Wenn Genderisten teilweise zu recht einengende geschlechtliche Rollenerwartungen und deren Rechtfertigungen mit dem Rückgriff auf biologische Differenzen kritisieren, dann ist das pure Heuchelei. Keine andere politische Kraft bedient sich in perfiderer Weise geschlechtsspezifischer Zuschreibungen als sie selbst, wenn sie „männlich“ und „weiblich“ als Synonyme für privilegiert und diskriminiert/marginalisiert verwenden“

        Würde ich nicht machen.

        „wenn „Männlichkeit“ mit Hegemoniestreben und Unterdrückung assoziiert wird“ – ist es genau so schlimm! Nur, lass uns bedenken: Männer haben die Grundlagen der gesellschaftlichen Ordnung unserer Zeit vor 2000 Jahren festgelegt!! Was nicht bewusst ist, muss nicht unrealistisch sein.

        o „Wenn Hernn Connell das Recht zugestanden wird, sich selbst zu verstümmeln, um seine (gefühlte) Geschlechtsidentität zu manifestieren, dann ist ja wohl auch nichts gegen ein männliches Selbstverständnis einzuwenden, dass sich durch die Abgrenzung zum Weiblichen definiert.“

        Also, allein über Abgrenzung kannst Du dich nicht definieren.

      • @Peter:
        Wäre „gender“ ein Begriff, der eine sozial diskriminierte Klasse bezeichnet, würde dies Männer mit einschliessen, die am unteren Ende der sozialen Pyramide ihr Dasein fristen.

        Vor allem würde man diejenigen Männer in die „ausgleichenden“ Privilegierungen einschließen, die den Geschlechterrollen nicht entsprechen, z.B. alleinerziehende Väter.

        Wenn Hernn Connell das Recht zugestanden wird, sich selbst zu verstümmeln, um seine (gefühlte) Geschlechtsidentität zu manifestieren, dann ist ja wohl auch nichts gegen ein männliches Selbstverständnis einzuwenden, dass sich durch die Abgrenzung zum Weiblichen definiert.

        Daran zeigt sich in der Tat das sozialkonstruktivistische Irrenhaus. Wozu etwas umwandeln, was eigentlich keine Rolle spielen soll?

        Aber vielleicht sieht sich Connell auch als Jesus 2.0, nimmt die männliche Erbsünde auf sich und liefert sich den schrecklichen Diskriminierungen aus.

      • Ach Nick

         „Aber vielleicht sieht sich Connell auch als Jesus 2.0, nimmt die männliche Erbsünde auf sich und liefert sich den schrecklichen Diskriminierungen aus.“

        Es gibt mehrere von dieser Sorte.

      • Aber vielleicht sieht sich Connell auch als Jesus 2.0, nimmt die männliche Erbsünde auf sich und liefert sich den schrecklichen Diskriminierungen aus.

        @ Nick

        Naja, sinnbildlich gesprochen hat er aber nur seine Eier ans Kreuz genagelt.
        Aber eines ist sicher: wenn in einigen Jahrzehnten auf unsere Zeit zurückgeschaut wird, dann wird die Bestärkung eines R.Connell in seinem Wahn, der bis zur Selbstverstümmelung führte, ein Verbrechen genannt werden. Der Mann ist offensichtlich psychisch krank und hätte Hilfe nötig gehabt.

        Wenn Selbstverstümmelungen und Autoagressionen ganz allgemein nicht mehr als Krankheitssymptom erkannt werden, na dann gute Nacht!

      • Wenn Selbstverstümmelungen und Autoagressionen ganz allgemein nicht mehr als Krankheitssymptom erkannt werden, na dann gute Nacht!

        Gab es bei euch in der Schweiz nicht mal so eine Männergruppe, die aus Solidarität mit dem unterdrückten Geschlecht die Verantwortung für die Verhütung übernehmen wollten, und regelmässig gemeinsam ihre Eier in brüllend heißem Wasser badeten?

        Massenpsychose?

    • @ Meister Peter (sollte ich Dich eines fernen Tages in der Hölle erspähen, von oben, von meinem goldigen Wölkchen aus, werde ich Dir ein Verpflegungspaket runterwerfen, aus reiner Gutherzigkeit, versprochen! Ich hoffe, Du tust das Gleiche, falls, wider Erwarten, etwas schief gehen sollte und Du oben landest, ich unten).

      *Bitte vergiss nicht, dass eine umfassende Gleichstellung von Mann und Frau im Sinne einer umfassenden Angleichung der Lebensverhältnisse gar nicht angestrebt wird. Das wär mit den Frauen nicht zu machen, das gäb einen Aufschrei der Empörten, der sich gewaschen hat.*

      Die reale Verlogenheit von Gleichstellungspolitik ist offensichtlich. Mir geht es darum, zu betonen, dass selbst theoretisch, in einer ideal gerechten Welt, Gleichstellung bei Freihiet und Gleichberechtigung nicht herstellbar ist, weil Männer und Frauen nicht gleichartig sind, im Schnitt.

      Es gibt ja Berichte aus den Kibbuzsiedlungen der 20’er-/30’er – Jahre, als man dort noch krampfhaft Gleichtstellung praktizierte, dass Frauen unzufrieden waren mit ihrem sonnenverbrannt abgehärmten Aussehen, sie unter der körperlich schweren Feldarbeit mehr litten als die Männer und die Männer waren ebenfalls unzufrieden mit ihren gar nicht hübschen Frauen, die auf’s Schminken und Zurrechtmachen verzichteten, denn das wäre ja zu weiblich-bourgeois gewesen.

      So beschränkt sich Gleichstellung auf die als angenehm wahrgenommen Bereiche, die mit hohem Prestigewert.(Vorstand des Ölkonzerns, aber nicht auf der Bohrinsel, am Gestänge, dort, wo die ölverschmierten Kerle schuften bei Wind und Wetter, wo schon mal einer stirbt bei Arbeitsunfällen, dort wird keine Gleichstellungsbeauftragte eine Frauenquote fordern, um Männer zu entlasten, z.B.).

      Schön ja auch zu sehen bei Girls Day/Neue Wege für Jungs.

      Bei den Girls Days stellt man Mädchen attraktive Männerberufe vor (nicht die Müllabfuhr, nicht die Kanalreinigung; nicht die Industriereinigerbranch, wo Männer, die Brennöfen reinigen, Olwannen, Metallstäube entfernen usw. – giftig, unfallträchtig, gesundheitsschädlich), während man Jungen vor allem schlecht bezahlte Frauenberufe vorstellt, nicht die attraktiven (Scheidungsanwältin, Tierärztin, Chemielaborantin etc.).

      Man will die Jungs zur Entlastung der Frauen nach unten fördern, die Mädchen zur Empauerung der Frauen nach oben.

      Entlastung der Männer von den Lasten, die sie tragen, ist bei Gleichstellung nicht vorgesehen, die sollen sie gefälligst auch weiter schleppen, sonst müssten am Ende dort auch Frauen einspringen.

      Das ist natürlich nicht geplant.

      Schließlich ist das Projekt „Gleichstellung“ reine Frauenprivilegierung, reine Rosinenpickerei, siehe das schöne Interview mit Frau Innenminister Mikl-Leitner.

      Und sie kommen mit dieser grundverlogenen Haltung durch, das ist das wahrhaft Erstaunliche.

      • Alexander

        o „Die reale Verlogenheit von Gleichstellungspolitik ist offensichtlich. Mir geht es darum, zu betonen, dass selbst theoretisch, in einer ideal gerechten Welt, Gleichstellung bei Freihiet und Gleichberechtigung nicht herstellbar ist, weil Männer und Frauen nicht gleichartig sind, im Schnitt.“

        Ich hätte nichts gegen Gleichberechtigung, wenn es darum ginge, für beide Geschlechter die gleichen Start- und Lebens-Grundlagen zu schaffen.

        o „Und sie kommen mit dieser grundverlogenen Haltung durch, das ist das wahrhaft Erstaunliche.“

        Für mich nicht erstaunlich. Wenn alle damit beschäftigt sind, ihre Wunden zu lecken, was soll da gescheiteres geschehen?

      • @ Meister Peter (sollte ich Dich eines fernen Tages in der Hölle erspähen, von oben, von meinem goldigen Wölkchen aus, werde ich Dir ein Verpflegungspaket runterwerfen, aus reiner Gutherzigkeit, versprochen!

        @ Meister Roslin

        Danke, das ist sehr grosszügig von Dir. Bitte vergiss aber nicht auch ein paar Präservative in das Paket rein zu tun, denn schliesslich sind doch all die billigen Mädels bei mir unten.

        🙂

      • @ Meister Peter

        *Danke, das ist sehr grosszügig von Dir. Bitte vergiss aber nicht auch ein paar Präservative in das Paket rein zu tun, denn schliesslich sind doch all die billigen Mädels bei mir unten.
        *

        Wenn Sie sich da mal nicht täuschen.

        Die biligen Mädels, die einfach so vögeln, aus Lust und Liebe, ohne Berechnung und Hintergedanken, die kommen natürlich wg. ihrer Gutherzigkeit in den Himmel.

        „Ihre vielen Sünden, sie sind ihr vergeben, weil sie viel geliebt hat. Wer aber nur wenig geliebt hat, dem wird auch nur wenig vergeben.“

        Die teuren Mädels, die fahren zur Hölle.

        Ich werde ein wenig Goldstaub von meinem Wölkchen wischen und Deinem Paket beifügen.

        Dann kannst Du Dir die teuren Mädels leisten.

        Fall die nicht dazu verdonnert werden, umsonst zu lieben, vom Höllenfürsten persönlich.

        In dieser höllischen Rape Culture wäre wenigstens Zhen glücklich.

  12. Das Kettenfahrzeug liefert, scheinbar einigermaßen erbost, einen schönen Beweis durch vollständige Erledigung eines Strohmanns:

    http://onyx0815.wordpress.com/2011/11/19/weiterfuhrende-diskussion-uber-biologie-und-soziologie/#comment-1338

    Oder ist es tatsächlich die Unfähigkeit, zwischen Präferenzen und Fähigkeiten zu unterscheiden?

    Zwischen dem Argument, dass eine Tatsache eine Behauptung nicht widerlegt ist, und dem Versuch, die Behauptung zu beweisen?

    Zwischen Diskriminierung und fehlenden Identifikationsmöglichkeiten?

    Zwischen dem Eingeständis, dass es kulturelle Einflüsse gibt und der Behauptung, dass alles biologisch determiniert sei?

    Zwischen Erwerbsdruck in den ehemaligen Ostblockländern bzw. der Türkei und der Bundesrepublik Deutschland?

    Tatsächlich die Unfähigkeit, das Argument vollständig zu lesen?

    (was ist denn nun mit den ENIAC-Girls 1943, galten die als unweiblich? Galt Ernst Röhm 1934 als unmännlich, was er ja gem. vorherrschender Gendertheorie gelten müsste?)

    Zu unterscheiden, dass ein Beitrag sich auf etwas anderes bezieht als der andere?

    Oder ist es einfach nur Feminismus?

  13. ..und vielen Dank an Khaos.Kind, für die gut verständliche Kurzfassung des Konzeptes „doing Gender“.

    Nein, ich habe tatsächlich keine Lust auf Blogs zu posten, auf denen freundliche, völlig unpolemische und sachliche Beiträge gelöscht werden (ist schon eine weile her)

    Ja, ich kann auch freundlich.

  14. ..es ist echt zum piepen:

    Es sei niemals Konsens, sondern „vorherrschende Meinung“ gewesen, dass Frauen nicht zur Mathematik befähigt sein sollen? Na Göttin sei dank. Und was ist damit entkräftet? Hätte man mal Emmy Noether, der doofen Nuss, flüstern sollen, die den Konsens, nein pardon, die vorherrschende Meinung nicht nur auf Meta-Ebene zu spüren bekam.

    Was denken Frau Ketcar, wie kam denn Emmy Noether auf die Idee, dass sie „Mathe kann“? Kommt das aus dem Nichts? Oder hilft es ihr, wenn in der Gesellschaft umstritten ist ob sie „Mathe kann“?

    Selbsverständlich führt ein vorherrschendes Vorurteil zu Diskriminierungen, das hat niemand bestritten.

    Zitat Frau Ketcar:

    „Für den Sprung vom jahrzehntelangen Konsens „Frauen können kein Jura/VWL/Medizin/Biologie“..

    Welche Jahrzehnte meint denn Frau Ketcar, die von 1800 bis 1900?

    Toll. Beweis durch vollständige Intuition. Also ist doch das Testosteron, das Alice Schwarzer uns ins Trinkwasser gemischt hat, für den Anstieg in Mathematik verantwortlich (vielleicht mal mit Christian klären?). Weil – die “allmächtige soziale Determination“ (btw. wie war das nochmal mit den feministischen Strohmännern, die allenthalben beklagt werden?) die kann es ja nun wirklich nicht sein. Weil das Feministinnen gesagt haben. Und die sind bekanntlich doof.

    ..nein. Ganz einfach: Es herrscht seit 30 Jahren, in den kulturbestimmenden Kreisen ( = „Hegemonie“) die Vorstellung vor, dass Frauen und Männer gleichbefähigt sind. Die weibliche Bereitschaft zu MINT-Fächern bleibt nach wie vor relativ gering.

    Das ist kein Beweis, sondern ein Indiz dafür, dass Kultur wohl doch nicht so prägend sein kann.

    LOL! Das klärst du dann mal mit Roslin. Der behauptet nämlich, dass Frauen und Männer hier in D einem _unterschiedlichen_ Erwerbsdruck ausgesetzt sind (wo ich ihm zustimmen würde). Unterschiedlicher Erwerbsdruck führt zu unterschiedlicher Studienfachwahl.
    Surpise, surprise! Ähnlicher Erwerbsdruck führt zu ähnlicher Studienwahl.

    Viel Druck -> mehr MINT-Fächer
    Weniger Druck -> weniger MINT-Fächer

    => Präferenz? Wenn ein Fach dann weniger belegt wird, wenn weniger Druck vorhanden ist, dann kann man wohl von einer Präferenz für andere Fächer sprechen.

    Oder mag etwa „eigentlich“ niemand MINT-Fächer? Dann müsste Frau Ketcar belegen, dass Männer lieber Theaterwissenschaften studieren würden.

    Maschinenbaustudenten, die im 3. Semester weder eine einfache Differentialgleichung (nach Newton – diesem Patriarchenarsch – nicht nach Lagrange) aufstellen, noch lösen können (sowas habe ich übrigens von den wenigen Mädels, die bei uns den Schein machen mussten noch NIE erlebt), sind auch eher kein Beleg, dass das Motiv besagter Maschinenbaustudenten eine biologische Ursache hat.

    Präferenz=Fähigkeit?

    • @Nick
      „Ganz einfach: Es herrscht seit 30 Jahren, in den kulturbestimmenden Kreisen ( = „Hegemonie“) die Vorstellung vor, dass Frauen und Männer gleichbefähigt sind. „

      Eigentlich seit inzwischen mehr als 40 Jahren. Schon Anfang der 70er Jahre wurden in Kindergärten Liedchen gesungen, die in den Versen immer anfingen mit „wer glaubt das Mädchen dümmer sind, der …“ usw. Im Bereich des deutschen Schlagers sang Juliane Werding ihr „wenn du denkst du denkst dann denkst du nur du denkst“ – wenn ich das gerade richtig zeitlich verorte, ist das auch aus den 70ern.
      Das sind so Indizien für hegemoniale Vorstellungen in der Alltagskultur.

      Inzwischen ist diese feminine kulturelle Hegemonie so weit fortgeschritten, dass eigentlich der verbindende Topos dieser Botschaften in der kulturellen Deutung von Realität nicht mehr ist „Frauen/Mädchen sind genauso gut in xx wie Jungs/Männer“ (das war die 70er-Jahre-Botschaft), sondern eigentlich lautet die Botschaft heutzutage: „Frauen/Mädchen sind besser in xx“ – wobei xx jetzt wirklich eine Variable ist, die mit jedem beliebigen Inhalt gefüllt werden kann und wird. Die Zeitungs- und Zeitriftenartikel mit der Message „Frauen sind die besseren [hier jetzt beliebige Tätigkeiten oder Fähigkeiten einsetzen] sind ja Legion.

      Von daher ist es geradezu irrwitzig komisch, wenn der feministische Diskurs immer noch Bezug nimmt darauf, Frauen würde durch „die Gesellschaft“ suggeriert, ihnen fehle eben qua Geschlecht diese oder jene Fähigkeit. Tatsächlich ist seit bestimmt gut 20 Jahren das Gegenteil der Fall. Der gesellschaftlich-kulturelle Diskurs redet den Frauen ein, wenn Sie überall „an der Macht“ wären, wäre die Welt ein Paradies: Keine Finanzkrise, keine Kriege, keine Umweltverschmutzung usw. usf. Und der Diskurs redet Männern und Jungs ein, für alles Übel dieser Welt qua Geschlecht verantwortlich zu sein.

      Das ist z.B. auch Doris Lessing aufgefallen. In einem Interview mit dem britischen „The Guardien“ schildert sie eine Grundschulszene, der sie beigewohnt hat:

      „I was in a class of nine- and 10-year-olds, girls and boys, and this young woman was telling these kids that the reason for wars was the innately violent nature of men.

      „You could see the little girls, fat with complacency and conceit while the little boys sat there crumpled, apologising for their existence, thinking this was going to be the pattern of their lives.“

      Lessing said the teacher tried to „catch my eye, thinking I would approve of this rubbish“.

      She added: „This kind of thing is happening in schools all over the place and no one says a thing.

      In der Tat: This kind of things are happening all over the place … noch only in schools. And no one says a thing.

      Und Doris Lessing fährt fort:

      „It is time we began to ask who are these women who continually rubbish men. The most stupid, ill-educated and nasty woman can rubbish the nicest, kindest and most intelligent man and no one protests.

      „Men seem to be so cowed that they can’t fight back, and it is time they did.“

      Und Meister Roslin hatte ja hier auch schon die Ergüsse aus dem Wissenschaftszentrum Berlin, aus dem Stall der Frau Allmendinger, zitiert. Da wird durchaus der Fakt anerkannt, das Mädchen in der Schule in Mathematik bei gleichen Leistungen inzwischen die besseren Noten bekommen, aber diese offensichtliche geschlechtliche Bevorzugung dann mit einer bemerkenswerten rabulistischen Volte in einen Nachteil umgedeutet.

      Das ist schon kompletter Irrsinn, der da stattfindet.

      Die Frage wäre: Warum ist es für Feministinnen so unglaublich wichtig, an der Mär der gesellschaftlichen Suggestion, welche die Frauen abhalte von bestimmten Dingen, festzuhalten? Auch wenn diese Mär offensichtlich kontrafaktisch ist?
      Die Antwort ist recht offensichtlich.

      • @virtual-cd:

        This kind of things are happening all over the place … noch only in schools. And no one says a thing.

        Jepp.

        Feminismis hat es geschafft, Männerhass bis in den innersten Kern der Kultur zu implementieren, will aber in Puncto „Naturwissenschaften sind männlich“ wenig „erreicht“ haben.

        Vielleicht ist da tatsächlich was dran. Es waren wohl eher die Bildungspolitiker ab 1957, die solche Liedchen wie „wer glaubt das Mädchen dümmer sind, der …“ kreiert haben. Ab mitte der 1970er jedenfalls nicht mehr die Feministinnen.

        Feministinnen waren eher jahrzehntelang damit beschäftigt, Naturwissenschaften per se als naturvergewaltigendes patriarchales Machwerk zu verdammen. Weiblichkeit und den sozialen/kulturschaffenden/care-Bereich als ethisch überlegen zu markieren.

        Wenn die Sozialdeterministen tatsächlich recht haben: Woran könnte es dann nur liegen, dass Naturwissenschaften als männlich gelten?

  15. Ach, Frau Ketcar:
    Damit ist die krampfige Unterscheidung zwischen „Konsens“ und „vorherrschender Meinung“ also für die Tonne?

    Nein, eine Feministin muss sich nicht mit dem Begriff „Identität“ beschäftigen. Auch dann nicht, wenn er eigentlich die elementare Grundlage ihrer Argumentation ist.

    ?.nein. Ganz einfach: Es herrscht seit 30 Jahren, in den kulturbestimmenden Kreisen ( = „Hegemonie“) die Vorstellung vor, dass Frauen und Männer gleichbefähigt sind.

    Ist wie gesagt eine Behauptung, aber selbst wenn sie stimmte, hilft das dem Mädchen, das sich punktuell „Frauen können nicht einparken/Frauen und Technik“-Sprüche anhören darf und mit „warum Frauen nicht bla und Männer nicht blubb“-Büchern und Dokus geflutet wird eher nix.

    „Punktuell geflutet“: Ein Fischschrei? Jetzt wird´s literarisch.

    „warum Frauen nicht bla und Männer nicht blubb“: Ist das Trivialliteratur oder der als „ernsthaft/wissensbasiert“ betrachteter Diskurs?

    Von Chancengleichheit kann erst gesprochen werden, wenn einem Individuum nicht mehr erzählt wird, was es ob seiner Geschlechtsorgane kann, oder nicht kann. Und das ist nun einmal einfach nicht der Fall.

    Mit anderen Worten also: Wenn niemals einem Individuum erzählt wird?

    Von wem erzählt? Spielt es keine Rolle, wenn auch das Gegenteil erzählt wird? Und das von allgemein als „wissend“ erachteten Kulturproduktionen?

    Dann können wir tatsächlich die „krampfige Unterscheidung“ zwischen einem gesellschaftlichen Konsens (z.B. vor etwa 1900, was die kognitiven Fähigkeiten von Frauen betrifft) und einer umstrittenen, aber immer noch vorherrschenden Meinung (nach ca. 1900) in die Tonne kloppen.

    Es spielt dann, folgerichtig ,auch keine Geige, dass spätestens 1980 „Geschlechterstereotype“ vorherrschend als „ungebildet“ galten.

    Die Benennung auch nur einer einzigen Anekdote reicht also zum Beleg einer Diskriminierung völlig aus. Stupid, it´s feminsim..

    Weiterhin ignorierst du einfach, was hier bereits mehrfach beschrieben wurde. Wir beobachten in den letzten Jahrzehnten in allen Disziplinen einen kontinuierlichen Anstieg und in einigen MINT-Fächern (Mathe, Chemie, Architektur) haben wir mittlerweile Gleichverteilung.

    Mathematikstudenten sind ein repräsentatives Sample?

    Für die Entscheidung für beispielsweise Biologie, Architektur und Medizin können andere Aspekte im Vordergrund stehen.

    Man könnte sich auch durch die eher weniger präferierten Aspekte dieser Studiengänge „durchbeißen“, um später einen Beruf zu haben, der insgesamt/hauptsächlich den eigenen Präferenzen entspricht.

    Das scheint mir nicht besonders fern zu liegen.

    Frau Ketcar aber scheinbar auch nicht:

    Gut aufgepasst. Wenn ein Geschlecht einem höheren Erwerbsdruck ausgesetzt ist, dann wird die Zahl derer, die sich denken „ok ich brenne jetzt nicht für das Fach, aber mit Mathe stand ich nie auf Kriegsfuß und ich werd’ mich schon durchbeißen“ erhöht sein. Was ich nicht verurteile. Aber auch das wird sich auf die Geschlechterverteilung auswirken.

    Gut aufgepasst, Frau Ketcar, genau deshalb schieb ich: „Oder mag etwa „eigentlich“ niemand MINT-Fächer?“

    Weil Frau Ketcar eben darlegen müsste, dass Männer tendenziell auch dann andere Fächer studieren würden, wenn sie gleichfalls einem niedrigeren Erwerbsdruck ausgeliefert wären. Sonst widerlegt das Argument nämlich keine disponierte Präferenz.

    Aber schön, dass es auch mal eine Feministin ausspricht: Wir müssen Frauen endlich dem gleichen Erwerbsdruck ausliefern wie Männer, wenn wir den künftigen Bedarf an Ingenieuren auch mit weiblichen Potentialen decken wollen. Schluß mit der armes-Weibchen-Politik!

    Richtig, Herr Strohmann-Detektor, Frau ketcar sprach schließlich von „niemand“, von immer und von nur. Keine Sorge, diese peinlich durschaubare Verzerrung des Arguments wird sicher niemandem auffallen.

    Denn dass bei gleicher Begabung und Begeisterung für Musik und Physik der Erwerbsdruck den Ausschlag geben könnte, ist nun wirklich ein femifaschistisches Propaganda-Märchen.

    Ich habe schon intelligentere Rabulistik gelesen..

  16. @Ketcar:
    (https://allesevolution.wordpress.com/2011/11/20/frauen-meiden-mathematikintensive-studiengange-nicht-weil-sie-diskriminiert-werden-sondern-weil-sie-es-wollen/#comments)

    Meinst du eigentlich wirklich, dass es besonders schlagfertig rüberkommt, wenn du aus „punktuell Sprüche anhören“ UND „mit Büchern geflutet“ „punktuell geflutet“ machst?

    „Schlagfertig“ nun nicht unbedingt.

    Aber wenn ich von „Vorherrschend“ rede, und Frau Ketcar entgegnet dass, selbst wenn diese Prämisse gelte Mädchen dennoch „punktuell“ mit gewissen Sprüchen konfrontiert würden, und obendrein mit inhaltsähnlichem „geflutet“ würden:

    „geflutet“ ist ja fast das Gleiche wie „vorherrschend“, insofern ist: „aber selbst wenn die Prämisse gelten würde, so würde sie aber dennoch nicht gelten“ in meinen Augen durchaus ein herrliches Oxymoron.

    Doch natürlich, deswegen geht es ja auch voran. Aber der Lehrer in der Schule dürfte prägender als Alice Schwarzer oder Ursula v.d.L. sein.

    Eben. Frau Schwarzer bewegt sich in der Tradition von Dworkin/MacKinnon/Mary Daly, und Frau Vonallein in der Tradition der fürsorglichen deutschen Geldadelsdamenweiblichkeit.

    Der Lehrer sollte sich eigentlich in der Tradition der Bildungsoffensive ab 1957 bewegen. Das tut er aber offenbar erst so ganz langsam, wenn überhaupt, weil er jahrzehntelang Frau Schwarzer für eine Gleichberechtigungsfeministin hielt.

    Und nicht für das, was sie eigentlich ist: Eine kaputte und flache Männerhasserin, im Gendersprech auch „Cultural Feminist“ genannt.

    Das profane Austauschen eines entindividualisierenden biologischen Determinismus durch einen ebensolchen kulturellen Determinismus fiel ja lange Zeit kaum jemand auf.

    Insofern haben Frau Ketcar mit einer Disposition vielleicht nicht ganz unrecht: Das könnte tatsächlich erklären, warum sich auch 50 Jahre nach der Bildungsoffensive so wenig bewegt hat.

    Nein, es ist mein Wörterbuch. Vielleicht steht in deinem Wörterbuch ja was anderes unter „Diskriminierung“? Kann natürlich sein.

    In meinem Wörterbuch steht „Diskriminierung“ als:

    1. profane Unterscheidung

    2. Benachteiligung aufgrund vermeintlicher Gruppeneigenschaften

    ..wobei sich aus 1. nur dann 2. ergeben kann, wenn der Unterscheidende überhaupt über die Macht verfügt, den Unterschiedenen zu benachteiligen.

    Diese Macht kann dabei entweder individuell („Entscheider“) oder eben sozial sein.

    Ein Mitglied einer Minderheit ist meistens in einer sozial schwächeren Position, insofern liegt es bei einzelnen Sprüchen nahe, dass eine Diskriminierung vorliegt.

    Da aber Frauen keine behinderte Minderheit sind, sehe ich alleine in punktuellen Sprüchen keine Diskriminierung nach 2.

    Dazu muss man eben zusätzlich solche gesellschaftlich allwirkmächtig determinierenden Ideen wie beispielsweise „Patriarchat“ bemühen.

    Insofern ist wohl weniger unser Wörterbuch verschieden, sondern eher die Komplexität des Gesellschafts- und Frauen/Männerbildes.

    Und daraufhin schrieb ich, dass du deine billigen Strohmänner, die du überall detektierst, stecken lassen kannst. Denn außer dir hat nun wirklich _niemand_ von „niemand“ geschrieben. Ich frage mich ja langsam, ob Antifeministen alles die selben merkbefreiten „Gesellschaftkritiker“ sind, die sich bestenfalls in ihrem Wortschatz unterscheiden.

    Vielleicht sollte Frau Ketcar sich lieber langsam fragen, warum ihren eigenen Zirkelschluss partout nicht erfassen kann.

    Es ist einigermaßen absurd, in dem „niemand“ einen Strohmann zu erkennen. Wo wird denn bitte der „Strohmann“ erledigt? Das ist wohl eher die billige Behauptung eines „Strohmannes“, oder haben Frau Ketcar nicht ganz verstanden, was alles zu einem Strohmann-Argument gehört?

    Gemeint ist natürlich: MINT-Fächer müssten demgemäß allgemein, sprich: bei keinem der beiden Geschlechter sehr beliebt sein. Vulgo: „niemand mag MINT-Fächer

    Was man aber weiter begründen müsste, weil sich eben nur unter dieser Prämisse aus „Ähnlicher Erwerbsdruck führt zu ähnlicher Studienwahl“ ein Indiz gegen eine disponierte Präferenz ergibt.

    Sonst schließen nämlich Frau Ketcar von der Prämisse auf die Prämisse.

    Aber mein Schnellmerkerchen, gleichzeitig belegt eine unterschiedliche Studienfachwahl bei unterschiedlichem Erwerbsdruck alles mögliche, aber sicher nicht, dass dies in der Natur verankert sei.

    Eben. Sie belegt, in dem Punkt, für sich allein nämlich gar nichts, und widerlegt für sich allein gleichzeitig nichts.

    Deshalb ja mein Reden: „Weiterhin: Die Schwankungen im weiblichen Interesse an Naturwissenschaften lassen sich ohne Weiteres mit materiellen Erfordernissen korrellieren. Das widerlegt somit keine biologisch disponierten Präferenzen.“

    Naja, vielleicht war´s Frau Superblitzmerkerle einfach wieder einmal viel zu schnell dabei.

    Die Frage ist, warum ihr die Beweislast den Feministinnen zuschiebt. Und gleichzeitig leugnet, dass das Geld bei der Studienwahl den Ausschlag geben kann (so eine weniger lukrative Alternative in Betracht gezogen wird).

    War es nicht Frau Ketcar, die diese Schwankungen als Beweis anführte?

    Weiterhin: Feminismus muss selbstverständlich niemals nichts beweisen, er hat doch, durch den Unterdrücktenstatus seines Kollektivsubjektes, ein durch situiertes Wissen bedingtes Erkenntnisprivileg.

    (feministische Standpunktepistemologie)

    Oder glaubst du, die Leute merken nicht, dass du auf den Einwand nicht eingehst?

    Was dort „gemerkt“ wird sieht man ja.

  17. @Ketcar:

    Es wird langsam langweilig.

    „geflutet“ ist ja fast das Gleiche wie „vorherrschend“

    Äh, nein. Und schon garnicht, wenn man den Unterschied Medium vs. Alltag deutlich gemacht hat.

    Der „Unterschied Medium vs. Alltag“ wäre aber ein Bestreiten der (zugegebnenermaßen bisher tatsächlich nur indiziell belegten) Behauptung, eine Gleichbefähigung sei spätestens seit 1980 vorhersschend gewesen.

    Deshalb bleibt es imho wie auch immer ein Oxymoron auszususagen, dass selbst unter der Prämisse der behaupteten kulturellen Hegemonie „Mädchen“ mit Pease et al „geflutet“ würden.

    Auf eine differenzierte Betrachtung von Kulturprodukten gehen Frau Ketcar lieber gar nicht erst ein, als ob Astrologie – trotz ihrer medialen Präsenz – irgend einen Einfluss darauf hätte, was heute als „informierte Wahrheit“ gelten würde.

    Und das ist einfach nur Blech. Da es sich bei „Ähnlicher Erwerbsdruck führt zu ähnlicher Studienwahl“ um eine reale Beobachtung handelt. Ob ich meine beiden Gruppen in Umwelt 1 (beide verspüren gleichen Erwerbsdruck auf hohem Niveau) oder Umwelt 2 (beide verspüren gleichen Erwerbsdruck auf niedrigem Niveau) setze, spielt einfach keine Rolle.
    

    Du willst es partout nicht kapieren: Du hast ein Delta (reine Boebachtung, genau! Das ist immer gut!), dass sich sowohl mit Präferenzen als auch mit veränderten Umweltbedingungen erklären lässt.

    Unter der Prämisse, dass alleine Umweltbedingungen dieses Delta verursachen sind selbstverständich Umweltbedingungen für dieses Delta verantwortlich. Womit die Prämisse eben unter der Annahme der Gültigkeit der Prämisse belegt wäre..

    Hört sich ja hübsch an und so, aber ich erinnere dich daran, dass du diese ominösen zu beweisenden Prämissen zur Rettung deines Weltbildes einfach nur behauptet hast.

    Ich schließe nämlich nicht von „der Prämisse auf die Prämisse“, sondern von realen Beobachtungen auf die Verteilung motivationaler Faktoren. Ich schließe aus gleichen sozialen Rahmenbedingungen und ausbleibenden Gruppenunterschieden bezüglich Eigenschaft E, dass es keine biologisch bedingten Unterschiede bezüglich Eigenschaft E geben kann.

    Der Schluß von „realen Beobachtungen“ auf „keine biologisch bedingten Unterschiede“ ist doch genau der Witz: Weil nämlich auch dann, wenn ein Erwerbsdruck die Präferenzen in Richtung eines „Durchbeißens“ in den Hintergrund drängt, sich gleichfalls das real beobachtete Verhalten eräbe.

    _Ich_ bin nicht derjenige, der aus dem beobachtenn Verhalten schließt, dass es biologische Präferenzen geben _müsse_, sondern _Du_ bist diejenige, die daraus schließt, dass es _keine_ biologischen Präferenzen geben _könne_.

    Danke, dass du das klarstellst. Aber sorry,

    aber ich erinnere dich daran, dass du diese ominösen zu beweisenden Prämissen zur Rettung deines Weltbildes einfach nur behauptet hast.

    ..gilt wohl eher für denjenigen, der eben aus „beobachtetem Verhalten“ etwas schließt, was ebensogut in die genau entgegengestetzt andere Richtung interpretiert werden kann.

    Und deshalb eben meine ständig wiederholte Aussage „das widerlegt nichts“.

    Und eben nicht: „Das es eine biologische Disposition geben _muss_“

    Aufgrund dieser Aussage zu behaupten, ich würde den gleichen Kurzschluss ziehen den gerade Frau Ketcar zieht, ist eine ziemlich erbärmliche Rabulistik.

    Tjaja, vielleicht, vielleicht bereitet es dir aber auch nur erhebliche Schwierigkeiten, Gelesenes zu verarbeiten, weil der klitzekleine Unterschied zwischen „[Schwankungen widerlegen] somit keine biologisch disponierten Präferenzen.“ und „gleichzeitig belegt eine unterschiedliche Studienfachwahl bei unterschiedlichem Erwerbsdruck alles mögliche, aber sicher nicht, dass dies in der Natur verankert sei“ ist, dass letzteres _immer_ zutrifft, ersteres aber nicht. Und zwar genau dann nicht, wenn der Fall eintritt, da wir bei gleichem Erwerbsdruck gleiches Verhalten beobachten können. Und _das_ war mein Argument.

    Ach, Frau Ketcar, ein paar Sätze vorher schließen Sie unbegründet von einer Korrelation auf eine Kausalität.

    Ich tat das nirgendwo (Strohmann?) und es läge mir auch völlig fremd zu behaupten, dass es keine sozialen Faktoren geben _könne_.

    „Gleiches Verhalten“ kann übrigens durchaus unterschiedliche Ursachen haben, und das „gleiche Verhalten“ haben Sie, wenn ich daran erinnern darf, aus einem Delta gezogen.

    Eben genau ohne zu belegen, dass sich asymptotisch eine Gleichverteilung ergibt. Und das ist genau die Prämisse, unter der Sie sie das Delta auswerten.

    Sie belegen also die Prämisse unter der Annahme der Prämisse.

  18. ..auf Redundanzen muss man eigentlich nicht weiter eingehen, aber was soll´s:

    Die Beweislast liegt bei dir, weil du behauptest, dass „ähnlicher Erwerbsdruck führt zu ähnlicher Studienwahl“ nicht ausreicht, „ähnlich _niedriger_ Erwerbsdruck führt zu ähnlicher Studienwahl“ aber plötzlich doch.

    ..ist natürlich Quatsch, weil ich sowas nie behauptet habe, sondern eben eingewendet habe:

    Wenn allein ähnlich hoher Erwerbsdruck zu ähnlicher Studienwahl führte, müsste wohl ähnlich niedriger Erwerbsdruck zu gleichermaßen ähnlicher Studienwahl führen

    ..somit also, plaktativ: „[Folgerichtig] Männer „eigentlich“ lieber Theaterwissenschaften studieren würden“

    Ich bin durchaus der Meinung dass jemand, der einen Beweis antritt auch die Stringenz seines „Beweises“ begründen muss.

    Dass Feminismus dass zuallermeist anders sieht, das ist mir aber schon lange klar.

    Im übrigen würde mich tatsächlich interessieren, wie man darauf kommt, dass bei gleichen sozialen Parametern und der sich daraus ergebenen Gleichverteilung bei der Studienfachwahl, bei Männern eine intrinisische Motivation, bei Frauen hingegen der gestiegene Erwerbsdruck ursächlich sein soll?

    Das würde mich auch interessieren, weil ich das nie behauptet habe.

  19. ..nochmal nüchtern und kurz für SoziomechanistInnen erkärt:

    Sm, Sw: Studenten m/w in allen MINT-Fächern
    Em, Ew: Erwerbsdruck m/w
    PBm, PBw : Biologisch disponierte Präferenz m/w
    PKm, PKw : Kulturell disponierte Präferenz m/w

    Sw proportional PBw*k1+PKw*k2+Ew*k3

    Sm proportional PBm*k4+PKmk5+Em*k6

    k1..k6 sind nicht bekannt

    These1: PBm=PBw
    Ew+ => Sw+

    These2: PBm > PBw
    Ew+ => Sw+

    => Sowohl These1 als auch These2 sind mit einer steigenden Studentinnenzahl bei höherem Erwerbsdruck vereinbar

    => Wenn steigende Studentinnenzahlen mit dem weiblichen Erwerbsdruck korrellieren, dann widerlegt das nicht These2

    ___________________

    Geisteswissenschaften:

    – Frauenanteil ist seit 1997 von 61% auf 70% gestiegen

    http://www.uni-due.de/genderportal/daten-fakten_fak_geiwi_2010.shtml

    Angenommen: Ew+Em=1

    ..dann: Ew+ => Em-

    Wenn gleichzeitig These1 gilt: PBm=PBw und PKw+

    ..dann müsste der Anteil der Männer in den Geisteswissenschaften eigentlich steigen. Das Gegenteil ist der Fall.

    Man hat scheinbar völlig ignoriert, dass der Anteil der Studentinnen insgesamt gestiegen ist.

    Hier sieht die Politik auch keinerlei Handlungsbedarf. Hauptsache, der Anteil der MINT-Studentinnen steigt, damit dem feministischen Narzissmus genüge getan wird.

    Immer schön vorwiegend den „Unterschichtjungen“ in die Fresse treten, das ist feministische Realpolitik.

    • @ Nick

      FeministInnen haben noch viel weniger Mühe, Unterschichtenjungs in die Fresse zu treten als Alphamänner.
      Dafür sorgt der hypergame Instinkt der Frau.

      Unterschichtenjungs sind verachtenswert-unbeachtlich.

      FeministInnen/Frauen richten vor allem auf Alphamänner ihre Aufmerksamkeit, in einer Mischung aus Neid und Begehren.

      Deren Postiionen hätten sie gerne, natürlich ohne die Anstrenungen/Konkurrenzkämpfe auf sich zu nehmen, die Männer in der Regel auf sich nehmen, um dorthin zu gelangen.

      Für Frauen soll’s bequemer gehen, in Teilzeit und in der Quotensänfte.

      Unterschichtenjungs können bleiben, was sie sind: Kanonenfutter, Müllkutscher, Kanalreiniger, Decksarbeiter.

      Gleichsgestellt müssten dort ja auch Frauen ran.

      Wenn es um Gleichstellung ginge.

      Dann wären nicht mehr 94% der Unfalltoten im Beruf männlich, sondern nur noch 49 %, der Männeranteil in den Zinksärgen aus den Kriegen nicht mehr 100%, sondern nur noch 49%.

      So ist Gleichstellung natürlich nicht gedacht.

      Deshalb machen wir ja auch in „Gleichstellung“ = Frauenprivilegierung.

    • Unterschichtenjungs sind verachtenswert-unbeachtlich.

      ..und das ist oft schon seit mehr als100 Jahren so.

      Die „Unterschichtweiblichkeit“ musste vor allem vor den „ungehoblten Kerlen“ ihrer Schicht geschützt werden, und der Mohr ist vor allem deshalb eigentlich ein Tier, weil er angeblich seine Frau wie ein Tier behandelt.

      FeministInnen/Frauen richten vor allem auf Alphamänner ihre Aufmerksamkeit, in einer Mischung aus Neid und Begehren.

      Würde ich für Frauen per se nicht gelten lassen. Begehren ist normalerweise eine Sache, Empathie eine andere. Der Alphamann genießt ja auch eher Respekt als Empathie. Natürlich ist die Empathie für Frauen tendenziell größer, aber das gilt auch für Männer. So sind Frauen davor geschützt, allzu tief zu fallen.

      „Arbeitsschutz“ speziell für Frauen haben die Feministinnen anno 1900 „hart erkämpft“, insofern gibt es natürlich keine weiblichen Kanalarbeiter.

      Feminismus ist zuallermeist in Politik gegossener Hass. Wenn die Gesellschaft Hass gegen bestimmte Gruppen toleriert, dann findet Feminismus gerne darin einen willkommenen Anlass, noch eins draufzusetzen. Feminismus ist das Sammelbecken für die Gülle der hegemonialen Weiblichkeit.

      Die Konstruktion eines „Patriarchates“, sowie die Kategorisierung von Geschlechter-Vorurteilen (die sehr oft zu Strukturen geronnene Frauenschutzmechanismen der Feministinnen von anno 1900 sind) als ein dem Rassismus ähnlichen Phänomen erlaubt es dabei, den Neid auf sozial höherstehende Männer zu sozial niedrigerstehenden Männer hin zu übertragen.

      Bei jeder Art von Frauenbevorzugung haben vor allem diejenigen Männer das Nachsehen, die sozial unter den bevorzugten Frauen stehen. Selbst bei einer Quote in DAX-Vorständen profitiert die teilzeitbeschäftigte Geldadelstochter gegenüber dem Mann, der sich mühsam hochgearbeitet hat.

      Die Rahmenbedingungen sollen ja gleichzeitig an eine vorwiegend weiblich präferierte Work/Life-Balance angepasst werden, womit derjenige bevozugt wird, der sozialen Status schon „hat“ – wer sich sozialen Status erst erarbeiten muss, hat folgerichtig das Nachsehen.

      Es strömen Frauen aus hohen Schichten in die Prestigejobs, man kriegt sie ja weil man „hat“, und muss sie sich nicht arbeiten.

      Die ca. 20% Frauen, die eine vorwiegende Berufsorientierung haben und sich hocharbeiten möchten, haben gleichfalls das Nachsehen: Ihr Opfer an „Life“ zugunsten einer außergewöhnlichen Leistung im Berufsleben wird auf diese Weise fundamental entwertet. Nicht ohne Grund sind solche Frauen sehr oft ausgesprochene Quotengegnerinnen.

      Unterschichtenjungs können bleiben, was sie sind: Kanonenfutter, Müllkutscher, Kanalreiniger, Decksarbeiter.

      Gleichsgestellt müssten dort ja auch Frauen ran.

      Richtig. Deshalb die erbärmlich paradoxe Mischung aus der Frauenschutzpolitik von anno 1900 und Pseudo-Gleichheitsideen.

      Sie sind eben gleicher.

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