Feminismus und Evolutionäre Psychologie

Roissy behandelt die Angst des Feminismus vor der evolutionären Psychologie in dem Artikel „Feminists Are Afraid Of Evolutionary Psychology, And With Good Reason

Warum die Abneigung besteht wird so dargestellt:

Feminists are scared shitless of the implications of sociobiological theory, and it’s easy to see why. The whole edifice of feminism teeters on the shaky proposition that sex differences feminists find unpalatable are amenable to change (i.e., “improvement”) via government and societal intervention. If it is found that sex differences are instead hard-wired into the brain architecture through the process of millions of years of natural and sexual selection and are resistant to social reengineering schemes, then feminism as a practical ideology is utterly discredited.

Und im besonderen zu biologisch bedingten Schönheitsidealen:

Ultimately, feminists are afraid of what evolutionary psychology has to reveal because feminists are afraid of attractiveness standards, and of unchangeable attractiveness standards in particular. Because, you see, in the arena of sexual marketability, it is men who are the sex with more options to improve their dating market value. Women are, for the most part, stuck with their desirability, or lack thereof, the moment they are conceived. Outside of expensive, radical cosmetic surgery the effectiveness of which is questionable at best and monstrous at worst, the average woman will not be able to make herself more beautiful and, hence, more likely to snag a high value man anytime in her life. She can only lower her mate value by, for example, getting fat, old, burdened with bastard spawn or facially disfigured.

Und er führt auch das klassische Gegenargument an:

Feminists will answer, with all the self-contradiction that only they can expertly dispense absent the slightest hint of irony, that sociobiology is not a hard science because we can’t go back in time to observe our ancient ancestors’ mating habits, thus relegating any theory of human mating behavior to the province of “just-so stories”. Such penetrating insight!

Well, no shit. We can’t go back in time to observe apes evolving into humans, either, so according to feminist logic that must mean the theory of evolution is wrong. Scientists gather evidence for historical biological processes by analyzing what is available to them in the present environment, and then draw inferences from the data. Additional data and experimental testing will either buttress or weaken a particular hypothesis. This isn’t just-so fantasizing; it’s the scientific method.

Gerne wird dabei meiner Meinung nach ausgeblendet, dass der Vorwurf der „Just-So-Stories“ noch weitaus mehr auf die feministischen Theorien zutrifft. Was ist denn letztendlich der Beleg für poststrukturalistische Theorien? Was schafft die Sprache, wenn Sprache alles schafft? Und was den Diskurs? Was ist das Patriarchat? Und warum hält es sich in einer Demokratie mit freien, geheimen Wahlen?

So vieles innerhalb der feministischen Theorie ist ein „Das ist so, dass müsst ihr mir einfach mal glauben“, vieles sind nebelhafte Begriffe, deren Anfänge nicht hinterfragt werden. Hinzu kommt ein essentialistisches Bild von Mann und Frau und ihrer Entstehung und das Ausblenden entgegenstehender Forschung.

In der Tat hat evolutionäre Psychologie einiges an Fakten, auf die sie sich stützen kann

  • Ergebnisse der Archäologie zu unserer Vorgeschichte
  • Ergebnisse der Medizin zu unseren körperlichen Gegebenheiten und Genvergleiche, die besagen, wie alt diese sind
  • Herleitungen aus dem Verhalten anderer Tiere und sich daraus ergebende Regeln, in die man den Mensch einordnen kann
  • Regeln der Evolution
Zudem kommt auch reine Evolutionsbiologie zu dem Schluss, dass feministische Theorien nicht überzeugend sind. Grundsätze wie die sexuelle Selektion zeigen bereits, dass Queertheorie oder absolute biologische Gleichheit der Geschlechter nicht bestehen können. Unsere Körper deuten auf verschiedene Selektionen hin. Unsere Körperchemie deutet auf verschiedene Selektionen hin etc.
Ein paar einfache Beispiele:
  • Größenunterschiede zwischen den Geschlechtern sind ein Anzeichen, dass in der Vergangenheit ein starker Wettbewerb des größeren Geschlechts untereinander um das kleinere Geschlecht stattfand, der über körperliche Gewalt ausgetragen wurde
  • Eine spätere Entwicklung eines Geschlechts deutet ebenfalls daraufhin.
Wir können also annehmen, dass es einen starken Wettbwerb von Menschenmännern um die Frauen gegeben hat.
Diese Vermutung wird dadurch gestützt, dass wesentlich mehr Frauen als Männer ihre Gene weitergegeben haben (40% der Männer gegenüber 80% der Frauen). Wir finden auch heute noch in besonderes wettbewerbsintensiven Bereichen insbesondere Männer. Daraus lässt sich der Schluß herleiten, dass in der Steinzeit ein starker Wettbewerb zwischen den Männern stattgefunden hat, der sich bis heute auswirkt
Andere Überlegungen hatte ich ja auch schon angeführt:
Und natürlich die aktuellen Anzeichen dafür, dass die Unterschiede einen biologischen Ursprung haben, die ebenfalls nichts mit evolutionärere Biologie zu tun haben, dieser allerdings Hinweise geben:
All dies kann man im Feminismus bisher nicht erklären. Das führt zu Doktorarbeiten wie der von Heinz Voss, in der er zwar selbst anführt, dass pränatales Testosteron als Ursache sexueller Unterschiede den wissenschaftlichen Diskurs bestimmt, dann aber in seinem Buch genau zu diesem Thema auf die in der Wissenschaft vorherrschenden Theorien nicht eingeht. Oder zu feministischen Diplomarbeiten wie diesen, die meinen, dass das Frau-Sein automatisch mit der passiven Position im Begehren der Geschlechter verknüpft ist und Schwule, die eher Bottoms sind, deswegen weiblicher sein wollen. Es führt zu Anfeindungen gegen Transsexuelle und der Auffassung, dass diese nur eine Phase haben, weil die Gesellschaft sie nicht anders sein lässt, dass aber alles in der besseren Feministischen Welt verschwinden wird. Belege dafür: Null. Reine „Just so“ Geschichten.
Dann lieber Ausblenden, sich vor Kritik verschließen. Lieber nur ein Zerrbild der Gegenargumente wahrnehmen, das man leichter widerlegen kann.
Sicher immer weiter darin verstricken, was man noch sagen darf und was nicht. Wissenschaftliche Erkenntnisse ausblenden zugunsten der eigenen Ideologie.
Eigentlich traurig. Und sicherlich auch nicht im Interesse der Frauen.