Pubertäre Jungen und Versautes gegenüber den Mädchen

Bei Frau Freitag, einer Lehrerin beschweren sich die Mädchen in dem Artikel „Fass mein Piiieeeppp an„, dass die Jungs unanständige Sachen sagen. Frau Freitag analysiert den Grund:

Das pubertäre Verhalten der Jungs scheint den Mädchen wirklich gegen den Strich zu gehen und ich kann mir auch gut vorstellen, dass die Empörung der Mädchen sie zu immer ekligeren Fragen anstachelt. Die Wirkung ihrer perversen Sprache verfehlt ja ihre Wirkung nicht: Mädchen schocken, damit die Mädchen sie beachten.

Genau das ist es meiner Meinung nach. Die Jungs versuchen hier zu provozieren um Aufmerksamkeit zu erhalten. Am Besten ist dies meiner Meinung nach mit einer Übertragung der Grundsätze des Erlernens der intrasexuellen Konkurrenz, nämlich ein provozieren und sticheln, um Grenzen auszutesten und einen spielerischen Wettkampf auszulösen. Also eine klassische Übertragung der unter Jungen geltenden Spielregeln auf die Mädchenwelt – die hierfür allerdings weniger offen ist.

Einige kommen aus dieser Übertragung nicht heraus und erkennen nicht, dass unter Mädchen etwas subtilere Regeln gelten, auch wenn ein direkter Ansatz, richtig vorgetragen, durchaus erfolgreich sein kann.

Natürlich dient das Verhalten auch dem Statusgewinn innerhalb der Männergruppe. Dadurch, dass man sich traut so etwas zu einem Mädchen zu sagen, macht man deutlich, dass man keine Angst vor ihnen hat und kann so ansehen in der Gruppe gewinnen.

19 Gedanken zu “Pubertäre Jungen und Versautes gegenüber den Mädchen

  1. Provokation für Aufmerksamkeit?
    Provokation dient vor allem dem Erkenntnisgewinn.
    Es ist wie mit einem Hammer auf einen Stein schlagen um zu sehen ob er bricht.

    Frau könnte natürlich lange über die Optik des Steins diskutieren, über schlimme Geschichten die dem Stein passiert sind erzählen, mit anderen Frauen Geschichten über Steine austauschen um zu einem Konsens ob der Stein hält zu kommen.
    Der Mann schlägt mit dem Hammer drauf und bekommt direkter und schneller ein Ergebnis, aber mit dem Risiko das etwas Kaputtgeht.

    Dahinter ist die verschiedene Strategie der Geschlechter.

    Frauen sind mehr an der Gemeinschaft ausgerichtet, sie meiden das Risiko direkter Erfahrungen und neigen zu „Erfahrungen aus zweiter Hand“. Sie wollen kein angreifbares Ziel in der Gemeinschaft abgeben.

    Männer sind mehr an der Realität hinter sozialen Regeln interessiert und gehen Risiken ein diese zu erfahren.

  2. >> Das pubertäre Verhalten der Jungs scheint den Mädchen wirklich gegen den Strich zu gehen

    Das „gegen den Strich gehen“ muss nicht der einzige Auslöser sein, weswegen Mädchen Empörung äußern.

    Eine beliebte Taktik – vor allem im Kommunikationsverhalten von Frauen – ist es, emotionale Momente als Argument in eine Diskussion einzubringen, die in Folge dessen nicht mehr sachlich weitergeführt werden kann. Das funktioniert ganz gut, weil viele Menschen über ein emotionales Argument in eine fast zwangsweise Zustimmung versetzt werden können.

    Beispiel: Wenn Demonstrantinnen Kinder mit auf die Demo nehmen, um damit Polizisten an der Ausübung ihrer Dienstpflicht zu hindern. Die Kinder haben mit dem Thema der Demo ja überhaupt nichts zu tun, sind klein und verletzlich, verstehen auch gar nicht, was da läuft: es ist einigermaßen unerwartbar, dass Kinder sagen „Ey, da is ne Demo, da gemma hi“. Dennoch machen Mütter ihre eigenen Kinder zu emotionalen Argumenten, um sich einer sachlichen Auseinandersetzung leicht entziehen zu können.

    Ähnliches könnte bei der Bewertung der Blankzieher ebenfalls zum Tragen kommen. Die Gesellschaft ist sich darüber einig, dass jedwede sexuelle Handlungen, die von Männern ausgeht, von Frauen nicht gewollt sind (Das sagt die Lehrerin oben ja auch unumwunden – das heißt zwar nicht, dass das stimmen muss, aber sie wird das in jedem Falle unwidersprochen sagen können). Es muss in solchen Fällen also gar nicht mehr darüber diskutiert werden, ob das jetzt schlimm oder weniger schlimm war: es hätte schlimm sein können, das reicht, um andere Mitglieder der eigenen Gruppe sehr schnell und sehr eindeutig zu solidarisieren.

    Auf diese Weise läßt sich also Macht ausüben über den oder die Jungen, die „unanständige Sachen“ gemacht haben: Man muss sich die Macht über sie jetzt nicht mehr mit anderen Mitteln erarbeiten, man hat sie geschenkt bekommen. Man kann sie jetzt anwenden oder nicht, auf jeden Fall ist man auf der braven Seite und kann mitbestimmen, was mit der bösen Seite geschieht. Denn jedes Mädchen weiß: wenn ich jetzt einen Riesenterror mache, weil ich einen Pimmel gesehen habe, dann kriegt der Pimmelakrobat richtig viele Probleme – die auf jeden Fall weit über den angemessenen Rahmen hinausgehen werden.

    Das würde bedeuten, dass ein Mädchen die Sache an sich gar nicht eklig finden muss, aber es weiß, dass sie widerspruchslos als eklig bezeichnet werden darf und dass sie viel Solidarität in dieser Beurteilung erfahren wird.

    Ein anderes Beispiel für diese Suche nach Solidarität durch Gruppenzusammengehörigkeit ist das Kreischen, was eine Gruppe Mädchen ansichtlich einer rumrennenden Maus erzeugt: das deute ich weniger als Angstschreie denn als lautstarke Bestätigung eines Verhaltenskodex‘ – es ist eben gesellschaftlich erlaubt, dass man als Frau angesichts einer Maus laut kreischen darf. Angesichts einer Schildkröte oder eines Marienkäfers würde das Unverständnis hervorrufen, und deswegen passiert das da nicht (na ja, nicht so oft). Ein Indiz für diesen Zusammenhang ist, dass kreischende Mädchen immer mit raschen Augenbewegungen in der Gruppe herumplinkern: sie wollen wissen, wer sonst noch kreischt und wie das eigene Verhalten von den anderen gewertet wird, und abhängig davon steigert sich das gekreisch oder es nimmt ab. Wenn sie Angst haben, schauen sie nicht auf ihre Freundinnen, sondern in Richtung der Gefahrenquelle: da ist es ihnen dann egal, wie der Angstschrei bewertet wird.

    Jungen wissen das. Für sie ist es ein Coolness-Faktor, Mädchen zum Kreischen zu bringen – sei es, dass sie sie mit rumrennenden Mäusen, Spinnen oder „ey, faß ma mein‘ Jonny an“ aus der Reserve locken. Sie demonstrieren damit, dass sie genau diese Gruppenzusammengehörigkeit nicht brauchen, sondern eigentlich die letzte Vorstufe zum Darth Vader sind – hat halt nur bislang noch keiner gemerkt, aber morgen dann. Das ist ein Spielchen zwischen den pubertierenden Geschlechtern, und hier einen sexuellen Hintergrund zu vermuten ist etwas vorschnell.

    Wobei es auch sexuelle Hintergründe für’s Blankziehen gibt. Aber bei Pubertierenden wohl doch eher selten.

    • *Die Gesellschaft ist sich darüber einig, dass jedwede sexuelle Handlungen, die von Männern ausgeht, von Frauen nicht gewollt sind (Das sagt die Lehrerin oben ja auch unumwunden – das heißt zwar nicht, dass das stimmen muss, aber sie wird das in jedem Falle unwidersprochen sagen können). Es muss in solchen Fällen also gar nicht mehr darüber diskutiert werden, ob das jetzt schlimm oder weniger schlimm war: es hätte schlimm sein können, das reicht, um andere Mitglieder der eigenen Gruppe sehr schnell und sehr eindeutig zu solidarisieren.*

      Ähhh, gehts noch? Das lernen eigentlich schon 2jährige, dass man fremden Leuten nicht seine Geschlechtsteile zeigt, weil das in unserer Kultur einfach so ist.
      Da muss man gar nicht über Machtverhältnisse reden (die Auslegung scheint mir auch eher mau, Maus als „Gefahrenquelle“…. Schonmal ne Frau in Angesicht einer richtigen Gefahr gesehen?)

      Aber nackig scheinen sie sich ja nicht gemacht zu haben. Naja.

      Was die Sprache angeht: Wie alt sind die Blagen????
      So 10? Wenn ich mitkriegen würde, dass mein Goldkind so mit anderen Kindern redet, würde ich ihm erstmal einen Vortrag über Respekt im Umgang mit anderen Menschen halten und wissen wollen, wo er vor allem die Ausdrücke wie „blasen“ herhat.

      Das geht mal gar nicht!
      Intersexuelle blablabla hin oder her, aber das ist einfach schlecht erzogen!

      Ich bin ja mal gespannt, wenn Christian und die anderen Theoretiker hier selber mal Blagen haben. Ich stell mir grade vor, wie Christian seiner 10jährigen Tochter milde lächelnd was von Status und Gruppendenken erzählt, wenn sie ihm erzählt, dass die Jungs in der Schule sie ständig auffordern, ihnen einen zu blasen.
      *koppaufschreibtisch*

      • Sehr schönes Beispiel für den Versuch, eine sachliche Debatte in die wesentlich einfacher zu bestückende emotionale Ecke zu drängen. Aber das Blog hier heißt „Alles Evolution“, nicht „Mädchenmannschaft“.

        Aber was mich wirklich stört ist, die eigenen und die Kinder anderer Leute „Blagen“ zu nennen. Meine Kinder waren keine Blagen, und sie haben mich überhaupt nicht geplagt, ich habe zwanzig Jahre mit ihnen zusammengelebt – und das war schön. Und niemals würde ich dieses Verhältnis in die Nähe von „Blagen“ rücken.

      • Na wer wird hier emotional?
        Und ich liebe Kinder, meine Nichte, ihre Freunde, meine Nachhilfeschüler. Sind alles super Blagen. Und sie lieben mich, könnte daran liegen, dass die Kinder merken wenn man sie gern hat und das nicht an einem bestimmten Wort festmachen. Blagen sind da ziemlich locker, das ist ja das Schöne. 🙂

      • @ Maren
        „Ich bin ja mal gespannt, wenn Christian und die anderen Theoretiker hier selber mal Blagen haben. Ich stell mir grade vor, wie Christian seiner 10jährigen Tochter milde lächelnd was von Status und Gruppendenken erzählt, wenn sie ihm erzählt, dass die Jungs in der Schule sie ständig auffordern, ihnen einen zu blasen.“

        Treffer, versenkt. Das ging mal wieder ins Schwarze. 🙂

      • Maren:

        Ähhh, gehts noch? Das lernen eigentlich schon 2jährige, dass man fremden Leuten nicht seine Geschlechtsteile zeigt, weil das in unserer Kultur einfach so ist.

        Ja, Jungs werden dazu genötigt, Mädchen hingegen sollen ihre Angebote zur Schau stellen. Mehr haben sie ja auch nicht zu bieten. Die strecken einem dauernd Titten und Ärsche entgegen, was das Zeug hält. Und die Schlampen auf den Schlampenparaden zeigen ihre „Prachtstücke“ sogar nackt. Verständlich, dass du als Frau nicht von diesem Machtverhältnis der Frauen über die Männer sprechen willst.

        In einer freiheitlichen Gesellschaft kann es kein Recht darauf geben, etwas niemals zu sehen, einschließlich den nackten männlichen Körper. Wer etwas nicht sehen will, muss sich eben selbst abschotten oder im richtigen Moment die Augen schließen. Er kann nicht den Rest der Menschheit dazu nötigen, auf seinen individuellen ästhetischen Geschmack Rücksicht zu nehmen. Somit ist auch klar, wohin aus Sicht der Feministen/Frauen die Reise gehen soll: in eine Diktatur des Feminats, die alle Männer nach der Pfeife der Frauen tanzen lässt, die totale Kontrolle über die Gedanken und die Kommunikation hat und alle den Oberfemis nicht genehmen Inhalte zensiert. Willkommen im feministischen „1984“. Uns trennt nicht mehr viel davon.

        Solang es noch erlaubt ist: Für Meinungsfreiheit, gegen das Feminat! Denn darum geht es, um die Freiheit aller Menschen. Dass der Pudel Christian wieder gerne auf eine Masche der Mädchen hereinfällt – nämlich die Abschaffung der Äußerungsfreiheit zum „Schutz“ der Mädchen vor Jungs, die sie „schocken“ könnten – wundert mich gar nicht mehr. Triebhaftigkeit lässt halt bei vielen Männern den Verstand ausfallen.

      • @ Maren

        „Ähhh, gehts noch? Das lernen eigentlich schon 2jährige, dass man fremden Leuten nicht seine Geschlechtsteile zeigt, weil das in unserer Kultur einfach so ist.“

        So lernen Kinder einen verkrampften Umgang mit ihrer Sexualität. Mit „weil das in unserer Kultur einfach so ist.“ kann man übrigens alles rechtfertigen, was Kindern so als Doktrin eingeprügelt wird. Bedingungsloser Gehorsam gegenüber Autoritätspersonen usw.

        „Ich stell mir grade vor, wie Christian seiner 10jährigen Tochter milde lächelnd was von Status und Gruppendenken erzählt, wenn sie ihm erzählt, dass die Jungs in der Schule sie ständig auffordern, ihnen einen zu blasen.“

        Wenn die Jungs gleichaltrig sind, dann ist das einfach in der Präpubertät noch nicht „sexuell“ gemeint. Die Kinder schnappen halt „schweinische“ Sachen auf und imitieren sie, weil sie merken, dass solche Provokationen heftige Reaktionen hervorrufen. Ich finde es sehr bedenklich, dass inzwischen schon Kindergartenkinder und Grundschüler mit „sexualisiertem“ Verhalten als potentielle künftige Sexualstraftäter eingestuft werden. Ähnlich schlimm ist es, dass heutzutage schüchterne Schüler, die Sturmgewehre in ihre Schulhefte zeichnen, als potentielle Amokläufer der Polizei gemeldet werden.

      • @ onyx

        „Treffer, versenkt. Das ging mal wieder ins Schwarze.“

        Was soll er denn deiner Meinung nach sonst machen? Polizei geht ja nicht, da 10jährige nicht strafmündig sind. Das „Recht“ in die eigene Hand nehmen?

      • @ 3xich
        Ich denke, man muß nicht mal Kinder haben, um soviel erzieherischen Verstand aufzubringen, auf die Idee zu kommen, die Maren bereits angeführt hat:

        „Wenn ich mitkriegen würde, dass mein Goldkind so mit anderen Kindern redet, würde ich ihm erstmal einen Vortrag über Respekt im Umgang mit anderen Menschen halten und wissen wollen, wo er vor allem die Ausdrücke wie „blasen“ herhat.“

        Ist das echt so schwer?

      • Ergänzung: Das passende Lied vom Chris

        Maren: „Such dir professionelle Hilfe. Bitte.“

        Das war ja klar, dass du statt mit Argumenten mit der Emo-Tour kommst.
        Interessant übrigens, dass du es sogar auf deinem Gravatar nötig hast, den Leuten deine Brüste zu präsentieren. Man stelle sich das Getöse vor, wenn ein männlicher Kommentator sein bestes Stück so ausstellen würde.

      • @ onyx

        „Ich denke, man muß nicht mal Kinder haben, um soviel erzieherischen Verstand aufzubringen…“ „Ist das echt so schwer?“

        Vielleicht suchst du dir auch mal jemanden, der dir einen Vortrag in respektvollem Umgang mit Diskussionspartnern erteilt. Nicht jeder, der nicht deine Meinung teilt, ist deshalb schwer von Verstand.

        „wissen wollen, wo er vor allem die Ausdrücke wie „blasen“ herhat.“

        Na, woher wohl.

      • @ichetc.
        Es gibt einen Unterschied zwischen respektvollem Umgang miteinander und „als sexualstraftäter verdammt werden“
        Dieses blöde Theoriegeficke auf solchen Blogs,echt.
        Mag sein, dass ich mein Kind in seiner Sexualität unterdrücke, wenn ich ihm sage, dass das nicht ok ist. Das ändert aber nicht die Realität, wo er oder sie derbe Probleme bekommt, wenn das Verhalten andauert.
        Zudem, die persönliche Freiheit jedes Menschen hört genau da auf, wo sie die eines anderen Menschen verletzt, und wenn er mit seinem Verhalten die Grenzen eines Anderen überschreitet, dann muss er das so hinnehmen und damit aufhören, so einfach ist das.

        Oder würdest du das als respektvollen Umgang bezeichnen?
        Und da mach ich auch gar keinen Unterschied zwischen „blas mir mal einen“ oder „Schwuchtel“ oder was es da noch so für entzückende Ausdrucksweisen gibt.
        Natürlich wissen die Blagen wahrscheinlich nicht, wovon sie sprechen, das macht es aber nicht ok!
        Man muss Kindern da Grenzen setzen, sonst werden sie kleine egozentrische Monster.

        Ausserdem wüsste ich jetzt nicht, in welcher Kultur es ok ist, Fremden seine Genitalien zu zeigen?
        Free Spirit ist ja schön und gut, aber ich will, dass mein Kind klarkommt im Leben.

        Und wenn dann tatsächlich mal was Schlimmes passiert, hat es ja jeder irgendwie schon gewusst. -.-

        @Zhen
        Das sind nicht meine. Das sind die von Wonder Woman.

      • @ 3xich
        „Vielleicht suchst du dir auch mal jemanden, der dir einen Vortrag in respektvollem Umgang mit Diskussionspartnern erteilt. Nicht jeder, der nicht deine Meinung teilt, ist deshalb schwer von Verstand. “

        oh man….
        Ich werde an deine Worte errinnern, wenn es wirklich mal angebracht ist.

      • Maren: „Ausserdem wüsste ich jetzt nicht, in welcher Kultur es ok ist, Fremden seine Genitalien zu zeigen?“

        Na in der westlichen Kultur ist das für Frauen ok. Habe ich dir doch gerade erklärt.

        Wonder Woman? Kann nicht sein. Die war deutlich athletischer.

      • @ maren

        „Es gibt einen Unterschied zwischen respektvollem Umgang miteinander und „als sexualstraftäter verdammt werden““

        Was in den USA und teilweise auch schon in Deutschland mit „sexuell auffälligen“ Kindern, die aufgrund der noch nicht eingetretenen Pubertät noch keinen Begriff von Sexualität haben, gemacht wird, geht durchaus in eine sehr problematische Richtung. Wenn es nur um respektvollen Umgang geht, gibt es ja keinen Unterschied zwischen Schwanzzeigen und z.B. Einkaufswagen in die Hacken schieben an der Supermarktkasse. Man sollte seine Kinder durchaus auf richtige Umgangsformen ansprechen, aber man sollte solche Kleinigkeiten auch nicht überinterpretieren.

        „Ausserdem wüsste ich jetzt nicht, in welcher Kultur es ok ist, Fremden seine Genitalien zu zeigen?“

        Gehört das nicht bei manchen indigenen Völkern zur Höflichkeit? Kann sein, dass ich mich irre, aber darum ging es eigentlich nicht.

        @ onyx

        „oh man….
        Ich werde an deine Worte errinnern, wenn es wirklich mal angebracht ist.“

        Oh ,man, ja voll krass ey, alter … wirst du dich selbst an die Worte erinnern oder jemand anderen? Meine Güte, ist ja kaum zu glauben, was für Leute einen hier über „erzieherischen Verstand“ belehren wollen.

    • @Thomas Reuter
      Brilliante Analyse:

      Auf diese Weise läßt sich also Macht ausüben über den oder die Jungen, die „unanständige Sachen“ gemacht haben: Man muss sich die Macht über sie jetzt nicht mehr mit anderen Mitteln erarbeiten, man hat sie geschenkt bekommen. Man kann sie jetzt anwenden oder nicht, auf jeden Fall ist man auf der braven Seite und kann mitbestimmen, was mit der bösen Seite geschieht.

      Selten ist eingängiger dieses soziale Spiel, was man in der Transaktionsanalyse das „Hab-ich-dich-du-Schweinehund“-Spiel nennt, illustriert worden. Respekt!

  3. Den in dieser Kommentarreihe mehrfach geäußerten Vergleich von „Junge fordert zu Voyeurismus oder Oralsex auf“ und „Mädchen trägt pobetonende Klamotten“ kann ich nicht nachvollziehen.
    Gleichsetzung würde doch eher bedeuten, dass ein Mädchen irgendeinem Mitschüler anbietet: „Willste mal meine Muschi sehen?“ oder „Ey, willst mich ma lecken ?!“
    In dem Fall würden die Jungs doch auch mit Befremden reagieren, so mitten in der Schule, oder ? Und die Eltern würden das Mädchen rügen, oder nicht ?

    Und ja, viele Mädchen finden das eklig und geben das nicht bloß vor. Mit 7 bis 12 hat fräulein wohl keine guten Erfahrungen mit Penisen und Sex gemacht, also auch keinen Grund, auf entsprechende Andeutungen mit positivem Interesse zu reagieren.

    Jetzt noch die Emoschiene, um meinen weiblichen Impulsen freien Lauf zu lassen: … ihhh, als ich in der Grundschule war, puhlte der hinter mir manchmal mit der Gabel auf seinem Hosenstall rum, der andere bot ständig schmutzige Worte feil und noch 3,4 andere quatschten mich ständig (dann schon 5.Klasse) auf meinen Brustwuchs an. Kein Wunder, wenn Mädchen da freidrehen. Oder ihrerseits versuchen zu schocken.

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