Ein Kommentar von Syzygy hat mich über Folgendes nachdenken lassen:
Wenn Frauen während der Entwicklungsgeschichte die Kindererziehung hauptsächlich übernommen haben (wofür neben dem Umstand, dass wir Säugetiere sind auch alle Befunde aus ethnologischen Untersuchungen sprechen), dann werden alle Selektionen begünstigt, die für jemanden, der einen Säugling/ein Kleinkind versorgt vorteilhaft sind.
Dies sind insbesondere all solche Selektionen, die berücksichtigen, dass Säuglinge und Kleinkinder empfindlicher sind, langsamer sind, schwächer sind, verletzlicher sind etc.
Dies könnten beispielsweise sein:
- bessere Erkennbarkeit von verdorbenen/reifen Nahrungsmitteln über einen besseren Geschmackssinn (beim Vorkosten) oder bessere optische Mustererkennung
- geringere Toleranz gegen Verschmutzungen, die Nährboden für Keime und Parasiten sind
- geringere Risikotoleranz, die auch die Reaktionen des Kindes mit einplant
- Angst vor Gefahren, die gerade Kinder in diesem Alter betreffen, etwa giftige Tiere, deren Biss einen Säugling gefährden kann (in Afrika insbesondere Schlangen und Spinnen)
- Meidung von Krankheitsübertragern, zB Ratten
- Vermeidung körperlicher Auseinandersetzungen
- Bessere Erkennung eines Gemütszustandes zur früheren Erkennung von Krankheiten und Bedürfnissen (=höhere Empathie)
Klingt wie eine Ansammlung weiblicher Klischees? Vielleicht aus gutem Grund.
Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass keine Selektion stattfindet, wenn ein Geschlecht eine Arbeit häufiger übernimmt als das andere Geschlecht. Welche hier stattgefunden hat wäre interessant.
Was meint ihr?