Attraktivität im (Gender-) Feminismus und hegemoniale Männlichkeit

Nachdem ja verschiedentlich „Pickup-Konzepte“ über das, was Frauen sexuell und für eine Beziehung anziehend kritisiert worden sind, würde mich interessieren, was eigentlich nach den (gender-)feministischen Theorien sexuell anziehend sein müßte.

Wie ich es verstanden habe ist das Gehirn nach diesen Theorien ja ein „Blank Slate“ (LINK), dass keinerlei Vorlieben hat. Das Verbot der Homosexualität und eine Kultur der Heteronormativität führt dann dazu, dass Frauen oder noch genauer „Personen mit weiblichen Phänotyp“ Männer, also „Personen mit männlichem Phänotyp“ bevorzugen. Diese Ausrichtung wird durch die Macht der Geschlechternormen bewirkt, die insbesondere die hegemoniale Männlichkeit absichern. Je nachdem, wie radikal die jeweilige Feministische Theorie ist errichtet die Gesellschaft damit gar eine Zwangsheterosexualität, aus der die Leute, die im ganz radikalen eigentlich sogar grundsätzlich homosexuelle bis bisexuell sind, nicht ausbrechen können.

Jetzt wäre es interessant zu sehen, auf welchen Männertyp die Frauen durch diese hegemoniale Gesellschaft hin ausgerichtet werden. Enthält die Gesellschaft eine Vorgabe oder reicht es, hier nur den männlichen Phänotyp anzugeben.

Nach allem, wie sich mir die Gesellschaft präsentiert, müßte dabei eigentlich eine Vorgabe bestehen, dass die Frau den Alphamann als besonders begehrenswert ansehen müßte. Dies wäre ja auch die beste Absicherung der hegemonialen Männlichkeit, die sich selbst als begehrenswert einstufen würde und so das System absichern würde.

Eine Analyse der Medien zeigt ja dann auch, dass klassische Liebeshelden außerhalb von Komödien allesamt Alphamänner sind. Was ja zur hegemonialen Männlichkeit und dem Patriarchat passt.

Nimmt man die diesbezüglichen feministischen Theorien ernst, müßte also die bislang unbefreite Frau, die noch den Geschlechternormen unterworfen ist, den Alphamann wollen. Aufgrund der Wirkmächtigkeit der Geschlechternormen bleibt ihr insoweit gar nichts anderes übrig und sie kann sich aus dieser gesellschaftlichen Erwartung nicht befreien.

Demnach würde Pickup um so mehr zutreffen, desto wirksamer die hegemoniale Männlichkeit durch die Geschlechternormen abgesichert sind. Ist die hegemoniale Männlichkeit in ihrer gegenwärtigen Form hingegen schwach und die Geschlechterrollen abgebaut, dann würden die im Pickup angenommenen Attraktivitätsmerkmale nicht zutreffen.

Leben wir also in einer Welt, die durch starke Rollenbilder bestimmt ist, dann ist Pickup effektiv. Ist dies hingegen nicht mehr der Fall (und die feministischen Theorien damit falsch), dann hingegen nicht.