Teile des Feminismus behaupten es, dem Feminismus an sich wird es als Denkrichtung häufig vorgeworfen, Rape Cultur deutet es in der Theorie an:
„Sind alle Männer (potentielle) Vergewaltiger?“
Faktisch natürlich nicht. Vergewaltigungen kommen wesentlich seltener vor als das einen die feministische Propaganda glauben lassen will. Es kommt mir mitunter mehr als Machtmittel im Feminismus vor, der die Unterdrückung darlegen soll.
Letztendlich geht es damit um die Frage, ob alle Männer potentielle Vergewaltiger sind und wie hoch das Vergewaltigungspotential eines durchschnittlichen Mannes ist.
Die Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten. Meiner Meinung nach sind Menschen zu vielen fähig. Ich würde für niemanden meine Hand dahingehend ins Feuer legen, dass er nicht ein schlimmes Verbrechen begeht, wenn besondere Umstände vorliegen, wenn es mich auch bei den meisten Leuten extrem verwundern würde.
Ich denke, dass bei einem normal sozialisierten Menschen in einer zivilisierten Welt das Vergewaltigungspotential (ebenso wie das Mordpotential etc) sehr sehr niedrig ist. Ich glaube allerdings auch, dass viele wenn nicht die meisten Männer schon mal die Grenze von weiten vor ihrem geistigen Auge gesehen haben, dieses Gefühl des „Verdammt noch mal, jetzt stell dich nicht so an, es wird dir schon Spass machen“ Gefühl, vergleichbar mit einem Flackern der Gewaltbereitschaft, dem Wunsch man wäre Extremkampfsportler und könnte ihn einfach umhauen, wenn einen jemand extrem provoziert. In beiden Fällen bedeutet dieses leichte Aufflackern einer theoretischen Option aber nicht, dass der Mann diesem folgen wird bzw. es auch nur als tatsächliche Option in Erwägung führt. Etwas anderes ist es sicherlich in einem Kriegsszenario.
Unter extremen Umständen, unter dem Wegbrechen aller Regeln, bei extremer Abstufung, kann ich mir einiges vorstellen. Wessen typischer Tag so aussieht, dass er bereits drei Männer erschossen hat, einem ein Bajonett in den Bauch gerammt hat und mit einem verblutenden Freund versucht hat, dessen Gedärme in seine Bauchhöhle zu bekommen bis er eingesehen hat, dass es aufgrund der dort bereits vorhanden Granatsplitter eh sinnleer ist, der wird auch weniger empatisch gegenüber den Interessen anderer. Dies muss keine zwangsläufige Folge sein und ich behaupte nicht, dass alle Männer im Krieg Vergewaltiger werden, aber wer soweit abgestumpft ist, dass er Menschen tötet, der hat sicherlich auch weniger Hemmungen jemanden zu vergewaltigen.
Daran anschließend die Frage, ob man glauben könnte, dass man unter anderen Umständen jemals selbst vergewaltigen würde: Es dürfte wohl vergleichbar sein mit der Frage, ob man mit der „richtigen“ Erziehung und den passenden Peer Groups um sich herum jemals in der Lage gewesen wäre, in einem extremen Unrechtsstaat mitzuwirken: Wer sich davon ausnimmt, sitzt glaube ich auf einem sehr hohen Ross. Kindersoldaten zeigen, dass töten, vergewaltigen und verstümmeln lernbar ist. Sich selbst dagegen als immun anzusehen ist eine sehr hohe Bewertung seiner selbst.