Feminismus und die Qualität des Sex hatten wir hier ja schon ein paar Mal:
Das Interview enthält einige sehr interessante Passagen:
Über das Buch:
Her dating guide for feminists attempts to debunk myths peddled by the mainstream dating industry: that men are simple and women are complex; that women aren’t hardwired to have sex like men, and that women who make more money than their romantic prospects may be out of luck.
Männer sind sicherlich nicht simple und Frauen komplex. Die Geschlechter haben nur verschiedene Gewichtungen und Sex ist einfacher als Beziehungen. Der Satz, dass Frauen nicht so verdrahtet sind, dass sie Sex wie Männer haben können, könnte glatt von mir sein. Klingt etwas biologistisch für eine Gleichheitsfeministin. Und das ein Gehaltsunterschied zuungunsten des Mannes Probleme geben kann (nicht muss) hatten wir hier ja auch schon das ein oder andere Mal: Es ist eben eine
Statussache. (Vgl: „
Frauen als Besserverdiener der Familie“ und „
Erfolgreiche Frauen, Beziehungen und Status„)
Die weitere Zusammenfassung des Buches:
The author ultimately hazards that feminists are actually better primed for relationships than other women: They have better sex because they like their bodies; they know what they want, ask for it and walk away when their partners aren’t accountable; and they don’t define their self-worth through couplehood, which can make for softer breakups.
Hier scheinen mir eher feministische idealisierte Selbstbilder eine Rolle zu spielen. Ich würde eher vermuten, dass Feministinnen häufig erhebliche Unsicherheiten bezüglich ihres Körpers haben. Denn sich schön zu machen und gleichzeitig die gängigen Schönheitsideale zu bekämpfen und sich von ihnen frei zu machen, ist nicht immer gut in Einklang zu bringen. Wer gängige Schönheitsideale ablehnt muss keineswegs im Reinen mit seinem Körper sein. Er mag es wollen, aber er wird auch immer wieder auf den Boden der Tatsachen geholt werden, wenn er merkt, dass andere an den Schönheitsidealen festhalten. Und daraus, dass man Feministin ist folgt meiner Meinung nach auch noch nicht, dass man weiß, was man will und danach fragt. Im Gegenteil: Viele feministische Theorien scheinen mir eher zu verschleiern, was viele Frauen wollen, insbesondere wenn man davon ausgeht, dass
Männlichkeit und eine gewisse positive Dominanz sexy sind. Und Forderungen stellen und gehen, wenn sie nicht erfüllt werden, muß auch nicht per se beziehungsfördernd zu sein.
Aber zum Interview:
The idea that feminism hurts your love life is a really regressive idea. Basically the advice is: Don’t brag about your career, don’t make a man feel emasculated, make sure he asks you out because you don’t want to upset the gender dynamics. They say feminists hate men, but I think that’s a very negative caricature of men, suggesting that men are so fragile and sensitive that if you ask them out you will ruin society as we know it. I think a lot of women get confused.
Hier finde ich erst einmal die logische Brücke zwischen einigen Satzteilen interessant. „Sie sagen, dass Feministinnen Männer hassen, aber Männer sind nicht so zerbrechlich, dass man sie nicht als Frau ansprechen kann“. Das Problem des
Männerhasses im Feminismus (vgl. zB „„
Wenn Männer einen bestimmten Teil des Feminismus mögen, dann funktioniert er nicht richtig“) ist ja nicht, dass Feministinnen Männer ansprechen. Sondern, dass sie sie in einigen Denkrichtungen des Feminismus für das Übel der Welt verantwortlich machen und meinen, dass sie in der gegenwärtigen Form der Feind sind (Natürlich gilt das auch für den Maskulismus: Wer Frauen hasst ist sicherlich auch nicht der beste Kandidat für guten Sex).
Und weiter:
If men are not the primary breadwinners, then what does it mean to be a man? Where are they getting their self-esteem? But I don’t see it as a crisis of masculinity. I think the crisis is in our inability to let go of this traditional idea of masculinity.There are men who get intimidated by really successful women, but I don’t think the solution is hiding your success. I think it’s dating guys who aren’t insecure.
Dazu hatte ich ja oben schon Artikel verlinkt. „Männer sind einfach nur unsicher, wenn eine Frau eine selbstbwußte Karrierefrau ist“, ist meiner Meinung nach eine zu einfache Betrachtung. Denn viele Frauen geben ja auch gerade Anlass zu einer solchen Betrachtung. Sie wollen einen Mann, der zumindest genau so viel verdient wie sie bzw. einen Job mit ähnlichem Status hat. Sie wollen ambitionierte Männer mit Karriereoption. Es ist nicht nur die Unsicherheit der Männer, die die Beziehung erschwert. Die Unsicherheit kann durchaus eine Grundlage haben. Es ist schwerer einen attraktiven Status aufzubauen, wenn der gesellschaftliche Status des anderen über Geld und guten Job sehr hoch ist. Es ist vielleicht ähnlich wie einer dicken Frau mit einem sportlichen, charmanten Mann zu sagen, dass sie sich wegen ihres Körpers nicht so unsicher sein soll, Schönheit sei für Männer gar nicht so wichtig.
Und über Sex:
This internalized idea of this Desperate Girl is a sexist caricature. Women end up frustrated because they feel they have to have sex with the guy because that’s the only way they can get his attention, and then pretend they’re ok with just having sex. But really they’re not, they want to be in a relationship. We’re in this experimental phase. I think it is important for women who want to express themselves sexually but don’t want a relationship – that does happen, especially among college-age women. They really, genuinely, just want to have sex and don’t feel like they have to be in a serious relationship or get married.
Ich halte die Karikatur in Bezug auf Sex und Beziehung nicht für so falsch.
Männer haben meist weniger Probleme mit Sex einfach so, während
Frauen eher eine Beziehung und dann dort Sex wollen. Natürlich wollen Frauen auch einfach mal so Sex und das College ist keine schlechte Zeit dafür. Aber die Bereitschaft für Sex außerhalb einer Beziehung ist bei Frauen doch deutlich geringer. Schon
Testosteron bedingt. Viele Frauen machen sich eher vor, dass sie Sex einfach so genau wie ein Mann haben können. Aber in einem Wettstreit, wer unverbindlicherenSex haben will, würde ich immer auf das Männerteam setzen. Dennoch wollen Frauen natürlich Sex, eben nur unter anderen Bedingungen, die meist etwas romantischer sind.
Am Ende relativiert sie dann die Aussage, dass Feministinnen den besseren Sex haben, wieder etwas:
Can you see how your suggestion that feminists ultimately have better sex lives and relationships could turn people off?
It’s not necessarily that being feminist makes your relationship better; it’s being confident, knowing what you want and recognizing that your identity does not rely on the success of your romantic relationships. You don’t have to embrace feminism to recognize that.
Ich würde sogar sagen, dass die Elemente, die sie anführt, teilweise ohne starken feministisch-theoretischen Hintergrund eher auftreten. Aus meiner Sicht ist die feministische Theorie zu lebensfremd und berücksichtigt zu wenig die menschliche Biologie.
1. Eine feministische Frau zu sein ist negativ korreliert mit allen Messwerten für die Zufriedenheit in der Beziehung
2. Für Männer ist eine feministiche Partnerin korreliert mit Unzufriedenheit in der Beziehung
3. Die Länge einer Beziehung war um so kürzer um so mehr Gleichheit in der Beziehung bestand
4. Feminismus war für Frauen ein negatives Prognosemerkmal für die Qualität der Beziehung, die Gleichheit, die Stabilität und die sexuelle Befriedigung
5. Feministische Männer waren weniger zufrieden mit ihrem Sex, es sei denn sie hatten eine feministische Partnerin, dann waren sie zufriedener
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