Biologische vs. gesellschaftliche Begründung: Welche Theorie ist günstiger für Homosexuelle,Transsexuelle etc

Eine Säule, auf die sich Queertheorie und Gleicheheitsfeminismus immer wieder gerne stützen, ist, dass sie die „bessere Theorie“ von den Folgen her sind. Ich hatte das hier schon einmal gleich am Anfang dieses Blogs in den Kommentaren gehabt.

Butler führt den Gegensatz zwischen einer binären Geschlechterordnung und einer freien Zuordnung in „Die Macht der Geschlechternormen (Undoing Gender)“ (S. 62) aus.

 Eine so geartete Gewalt entsteht aus dem tief wurzelnden Wunsch, die binäre Geschlechterordnung als natürliche oder notwendige beizubehalten, aus ihr eine Struktur zu machen, der sich, sei sie nun natürlich oder kulturell oder beides, kein Mensch widersetzen und dabei menschlich bleiben kann. Wenn eine Person den Normen der binären Einteilung der Geschlechter widerspricht, indem sie nicht nur einen kritischen Standpunkt dazu einnimmt, sondern die Normen in kritischer Weise verkörpert, und dieser stilisierte Widerspruch lesbar ist, dann entsteht die Gewalt offenbar genau als das Verlangen, diese Lesbarkeit zu zerstören, ihre Möglichkeit in Frage zu stellen, sie unwirklich und unmöglich zu machen trotz des gegenteiligen Anscheins. Das ist dann keine Verschiedenheit der Standpunkte mehr. Diesem verkörperten Widerspruch mit Gewalt zu begegnen bedeutet praktisch deutlich zu machen, dass diese Körper, diese Herausforderung einer akzeptierten Version der Welt undenkbar ist und sein soll (…) Im Lichte einer solchen Analyse kommt eine ethnische Frage auf: Wie können wir eine Verschiedenheit begegnen, die die Raster unser Intelligibilität in Frage stellt, ohne den Versuch zu machen die Herausforderung auszuschließen, die von der Verschiedenheit ausgeht? (…)  Es bedeutet, dass wir Lernen müssen, mit der Zerschlagung und Neuformulierung des Menschlichen zu leben und dies im Namen einer großzügigeren und letztlich weniger gewalttätigen Welt zu akzeptieren, ohne im Voraus zu wissen, welche Form unser Menschsein annimmt und annehmen wird. Im Namen der Gewaltlosigkeit müssen wir für die Wandlung des Menschen offen sein

Meiner Meinung nach hat diese Ansicht aber drei wesentliche Denkfehler

  • sie vergleicht sich mit einer Strohmannbiologie
  • sie unterschlägt das Schadenspotenital der eigenen Auffassung
  • Sie errichtet einen Kausalzusammenhang wo keiner ist

1. der Vergleich mit der Strohmannbiologie

Nach dem Genderfeminismus und der Queertheorie kann jeder alles sein, weil es keine Regeln gibt. Alles ist gesellschaftliche Konstruktion und damit beliebig.

Nach der Strohmannbiologie gibt es hingegen zwei Geschlechter, Mann und Frau, und keine Zwischenformen. Die Strohmannbiologie entspricht einem Essentialismus, der keine Abweichungen kennt.

Daraus folgt dann in der Strohmannbiologie ein Problem für alle, die nicht klar in diese Kategorie passen. Denn sie werden dann in diese hineingepresst.

Die tatsächliche Meinung in der Biologie hingegen erlaubt aber ebenfalls fliesende Übergänge.

Homosexualität muss nicht in ein Schema der Heterosexualität gepresst werden, weil sie ebenso natürlich ist, wie Heterosexualität. Es sind nichts weiter als anders abgespeicherte Attraktivitätsmerkmale. Transsexualität muss nicht in eine der beiden Richtungen gepresst werden, weil Abweichungen von Gehirngeschlecht und Phänotyp erklärbar sind. Intersexualität ist genauso erklärbar wie sehr männliche Frauen oder sehr weibliche Männer.

Der Unterschied ist insoweit lediglich, dass die Entwicklungsschritte eingeschränkter sind

Nach den biologischen Theorien gibt es Homosexuelle, die eben homosexuelle sind und nicht Leute, die sich gegen Heterosexualität entschieden haben. Sie können sich weder umentscheiden noch um erzogen werden.Allenfalls wenn sie eh in der Mitte stehen, also biologisch bisexuellsind, spielt eine Entscheidung eine Rolle.

2. Schadenspotenital

Das Schadenspotential der jeweiligen Positionen berechnet sich meiner Meinung nach wie folgt:

Bei der Strohmannbiologie besteht die Gefahr, dass Personen in die Schema „männlich“ und „weiblich“ gepresst werden. Weil das Schema ja auch durchaus bei vielen ausserhalb der Queertheorie und des Gleichheitsfeminismus verbreitet ist, ist dies eine ständige Quelle für Belästigungen, Gefahren und Benachteiligungen für Homosexuelle, Transsexuelle und Intersexuelle.

Bei der tatsächlichen Biologie bestehen wenig postnatale Änderungsmöglichkeiten. Ist das Kind erst einmal geboren, dann ist sein Transsexualität, seine Homosexualität, seine Intersexualität bereits gegeben. Die Orientierung kann nicht mehr geändert werden. Es besteht lediglich die Möglichkeit vorher Einfluss zu nehmen, entweder indem die Übertragung bestimmter genetische Faktoren verhindert wird (beispielsweise indem die befruchteten Eizellen untersucht und nur für den Fall eingepflanzt werden, dass die genetischen Faktoren nicht vorhanden sind bzw. über Hormone eine Steuerung im kritischen Zeitpunkt vorgenommen werden. Die Folgen wären dann eine Verringerung homosexueller, transsexueller und intersexueller Personen. Allerdings bliebe es dabei, dass Personen, die diese Behandlung nicht hatten, nicht veränderbar wären. Es käme des weiteren noch eine Anpassung des Körpers an ein Gehirngeschlecht in Betracht. Allerdings wäre eine Folge der biologischen Theorie, dass dieser Eingriff, da das Gehirngeschlecht bereits fixiert ist, wesentlich riskanter ist, sofern man das Gehirngeschlecht nicht erkennen kann. Der Körper kann nicht beliebig angepasst werden.

Bei der Queertheorie und dem Gleichheitsfeminismus wäre bezüglich ihrer Grundlage, der gesellschaftlichen Entstehung der Unterschiede, hingegen eine Entscheidung für ein bestimmtes Verhalten bzw. eine Umerziehung hin zu einem bestimmten Verhalten möglich.

Alle Frauen sollen gefügsame Sexsklaven der Männer sein? Es stehen keine Gründe entgegen.

Frauen sollen sich ebenfalls Patriarchen werden? Kein Problem mit der richtigen Schulung.

Transsexuelle sollen sich gefälligst nach ihrem Körper verhalten? Ebenfalls unproblematisch

Schwule sollen lieber mit dem anderen Geschlecht schlafen wollen? Ebenfalls nur eine Frage der Erziehung.

Wie kommunistische Umerziehungslager oder christliche „Heterosexualisierungsbemühungen“ zeigen kann dieser Ansatz beliebig viel Leid erzeugen.

Dieser Ansatz ermöglicht auch gerade medizinische Operationen. Denn wenn alles lediglich erziehung und Gesellschaft ist, dann kann man frei umoperieren und die Erziehung dann an der Operation ausrichten. Geschlechtsanpassende Operationen sind ja über Money wie man an dem Fall David Reimers sieht, gerade für diese Ideologie der sozialen Konstruktion der Geschlechter entwickelt worden.

Die Abwertung anderer Ausrichtungen als der Normalfall ist hier sogar einfacher, wie letztendlich die Queertheorie und die genderfeministische Theorie gerade bestätigt: Diese gehen ja davon aus, dass gesellschaftliche Normen geschaffen werden, die keine Begründung innerhalb der Realität haben sollen und ein Verstoß gegen diese Normen zu einer Ächtung und Ausgrenzung führt. Da die Kategorien beliebig geschaffen werden können, können auch beliebige Ausgrenzungen erfolgen und ein Anpassungsdruck in jede Richtung geschaffen werden.

3. Kausalzusammenhang

Der behauptet Kausalzusammenhang ist „Weil jeder alles sein kann, kann niemand etwas dagegen haben, wenn jemand etwas ist“. Das ist aber falsch. Denn wie gerade aufgeführt kann man genauso erwidern „wenn jeder alles sein kann, warum passt er sich dann uns nicht an“ bzw. „Wenn jeder alles sein kann, warum ist er dann nicht so wie wir?“.

Aus der Möglichkeit Alles sein zu können folgt nicht zwangsläufig Toleranz. Aus ihr kann vielmehr auch eine Anforderung an ein bestimmtes Verhalten entstehen

Hingegen sagen die biologischen Theorien „jeder ist was er ist, du kannst es nicht ändern“. Der Kausalzusammenhang ist damit ein tatsächlicher. Auf ihn kann ebenso Toleranz gestützt werden („jeder ist, was er ist, du kannst es nicht ändern, also werde damit fertig und akzeptiere jede Person so wie sie ist“).

106 Gedanken zu “Biologische vs. gesellschaftliche Begründung: Welche Theorie ist günstiger für Homosexuelle,Transsexuelle etc

  1. Warum werden die Gender Studies an den Universitäten als Wissenschaft akzeptiert, Kreationismus beispielsweise aber nicht? Dafür gibt es nur politische und keine rational-sachlichen Gründe. Der Kreationismus vermag die Anforderungen an Wissenschaftlichkeit genau so wenig zu erfüllen wie die Gender Studies. Die Gender Studies aber haben eine ziemlich einflussreiche politische Lobby. Wer die GS als Wissenschaft betrachtet und sie in diesem Sinne kritisiert, der verliert aus den Augen, dass die GS der pseudowissenschaftliche Ableger einer faschistoiden politischen Ideologie ist, der es gelang, sich in den Universitäten zu etablieren.

    Wer die GS verstehen will, d.h ihren faschistoiden Charakter erkennen will, dem empfehle ich die Lektüre einiger Artikel des Gender Kompetenz Zentrums.
    http://www.genderkompetenz.info/

    Direktorin des GenderKompetenzZentrums an der Humboldt Universität Berlin war von 2003 bis 2010 Frau Susanne Bär, eine Rechtswissenschaftlerin, die mittlerweile als Richterin am Bundesverfassungsgericht operiert. Ideologisch/philosophisch darf sie als Anhängerin des Butlerschen Poststrukturalismus verortet werden.

    Auf der verlinkten Startseite des GenderKompetenzZentrums wird das politische Programm der GS und ihre Zielsetzungen dargestellt.

    Gleichstellung, Schutz vor Diskriminierung und Anerkennung individueller Differenz sind Voraussetzung für Formen sozio-kultureller und politischer Partizipation, die nicht nur bestehende Verhältnisse bestätigen, sondern transformatorische Gestaltungsmacht entfalten können.

    Das GenderKompetenzZentrum arbeitet mit einem Konzept von Gleichstellungspolitik, das darauf abzielt jegliche Form sozialer Ungleichheit abzubauen.

    Schon diese ziemlich allgemein gehaltenen Grundsätze zeigen, dass die Konzeption einen totalitären Allmachtswahn in sich birgt. Jegliche Form sozialer Ungleichheit umfasst notwendigerweise auch jede individuelle Differenz, die als solche wahrgenommen wird. Es ist unbedingt notwendig zu erkennen, dass hier nicht bloss von sozialem Ausgleich als materielle Unterstützung der unteren Einkommensklassen die Rede ist, sondern unbeschränkt, d.h totalitär jegliche Form sozialer Ungleichheit, also Differenz abgebaut werden soll. Insofern ist das Ziel des Abbaus jeglicher sozialer Differenz mit der gleichzeitigen Anerkennung individueller Differenz, die selbstverständlich soziale Differenzen nach sich zieht, unvereinbar.

    Wir stellen also fest: Die politischen Zielsetzungen des GKZ sind totalitär und in sich widersprüchlich. Aus der Logik ist bekannt, dass sich aus widersprüchlichen Prämissen Beliebiges ableiten lässt, d.h im Prinzip alles, was auch immer.

    Was aber wollen die Genderisten nun wirklich? Ihr totalitärer, d.h unbegrenzter Gestaltungsanspruch und die grundsätzliche Widersprüchlichkeit ihrer Prämissen lässt vorerst keinen Schluss zu, wie die ideale genderistische Gesellschaft denn einstmals aussehen könnte.
    Schauen wir deshalb zuerst, ganz pragmatisch, auf die Strategie, mit welcher die umfassende Transformation der demokratischen Gesellschaft zur genderistischen verwirklicht werden soll. Diese Strategie wird Gender Mainstreaming genannt.

    Gender Mainstreaming (GM) – das ist auf Gleichstellung ausgerichtetes Denken und Handeln in der täglichen Arbeit einer Organisation.
    Das Ziel von GM ist die Erreichung von tatsächlicher Gleichstellung von Frauen und von Männern im Sinne des Artikels 3 Absatz 2 Grundgesetz. GM ist eine rechtlich verankerte Strategie mit der dieses Ziel durchgängig umgesetzt werden kann.

    Wenn die Gleichstellung von Mann und Frau ein wesentliches Ziel ist, dann müssen notwendigerweise auch die Kategorien „männlich“ und „weiblich“ beibehalten werden, was wiederum im Widerspruch zur genderistischen Auffassung steht, dass die binäre Unterscheidung von männlich und weiblich ursächlich für eine Reihe von Problemen ist, insbesondere diskriminierende gesellschaftliche Praxen, und daher diese Kategorisierung überwunden werden sollte.

    Auf Gesetzesstufe liesse sich durchsetzen, dass in den Datenbanken des ÖD Individuen nicht mehr als männlich und weiblich registriert werden. Wo keine Unterscheidung möglich ist, kann auch keine Diskriminierung (aufgrund des Geschlechts) erfolgen. Allerdings ist eine solche Praxis aus genderistischer Sicht völlig ungenügend, solange sich das Individuum selbst als Mann oder Frau versteht und von anderen Individuen auch als Mann oder Frau wahrgenommen wird. Der genderistische Wahn ist nun folgender: Wenn die Individuen sich und andere nicht mehr als Mann oder Frau wahrnehmen und in gänzlich anderen Kategorien denken, dann ist jede Diskriminierung, jede benachteiligende oder begünstigende Ungleichbehandlung ausgeschlossen, da Diskriminierung notwendigerweise zuallererst die Unterscheidung erfordert (das Wort Diskriminierung leitet sich ja vom lateinischen Verb discriminare „trennen, absondern, unterscheiden“ ab).

    Damit zeigt sich der totalitäre Charakter des Genderismus deutlich. Um ihr Gesellschaftsideal zu verwirklichen, muss die Wahrnehmung aller von Grund auf neu strukturiert und moduliert werden. Dass sich die grosse Mehrheit aller Individuen als männlich oder weiblich versteht und andere Individuen auch als männlich oder weiblich wahrnimmt hat für den Genderisten keine Berechtigung. In seinem faschistoiden Allmachtswahn tritt er an, die Wahrnehmung, das Denken jedes Individuums derart zu strukturieren, dass es zu seinem totalitären Gesellschaftsideal passt. Diese Umstrukturierung der Wahrnehmung und des Denkens der Individuen soll nach dem „Top Down Prinzip“, bekannt aus der Organisationslehre, dem Individuum implementiert (!) werden.

    Die Genderisten sind eine faschistoide Sekte mit Allmachtswahn, deren politische Agitation vermuten lässt, sie hätten George Orwells „1984“ als Handlungsanweisung verstanden.

    Zu Butler: Grundsätzlich ist ihre Feststellung richtig, dass am Anfang jeder benachteiligenden/privilegierenden Ungleichbehandlung von Gruppen zuerst notwendigerweise die Unterscheidung, d.h die Kategorisierung steht. Ist die Wahrnehmung derart strukturiert, so dass dem Individuum die Unterscheidung nicht mehr möglich ist, dann ist auch jede Form der gruppenspezifischen Diskriminierung ausgeschlossen. Die Unterscheidung von „männlich“ und „weiblich“ bezieht sich jedoch auf Merkmale, die in jedem Biologiebuch als wesentlich für das Verständnis biologischer Zusammenhänge aufgezeigt werden und nicht eben mal so aus der Wahrnehmung getilgt werden können.

    Da der Radikalkonstruktivist – Poststrukturalismus ist lediglich eine Spielart des RK – Wirklichkeit nur als konstruiertes, im Grunde beliebig strukturierbares Produkt des menschlichen Geistes versteht, hat für ihn mein angeführtes Argument der „Natürlichkeit“ keine Bedeutung. Der Versuch, den Genderismus zu widerlegen und seine Anhänger zu überzeugen muss deshalb fehlschlagen. Aber ich will hier keinem verbieten, einen auf Don Quichotte zu machen.

    Die binäre Unterscheidung und deren Auflösung mittels dekonstruktivistischer Praxis erzeugt stets neue Dichotomien, die wiederum Anlass für benachteiligende/privilegierende Ungleichbehandlung sein können. Die Gender Mainstreaming-Strategie ist aus poststrukturalistischer Sicht geradezu ein Beispiel für die grundlegende Auffassung der Poststrukturalisten, dass die Struktur durch ihre Abgrenzungen erst als solche erkennbar ist, so wie der Fussabdruck im Schnee nur durch die unberührte weisse Fläche als Abdruck sichtbar wird.

    Der Genderismus ist dadruch gekennzeichnet, dass er unermüdlich Kategorien von diskriminierten Gruppen postuliert, die, so verschieden sie auch sind, sich durch den Ausschluss des weissen, heterosexuiellen Mannes auszeichnen, dem in der faschistoiden Ideologie des Genderismus die Rolle des Profiteurs, des Unterdrückers und Beherrschers allein aufgrund seiner Hautfarbe, seines Geschlechts und seiner sexuellen Orientierung unterstellt wird.

    Als abschliessendes Fazit stelle ich fest: Genderismus ist faschistoid, totalitär, rassistisch und sexistisch.

    • @ Peter
      Ich habe ein Interview von Verfassungsrichterin Frau Dr. B. zum Jubiläum des Verfassungsgerichtshofes gesehen, in dem sie mitteilte, dass Homosexualität jetzt auch in Karlsruhe angekommen sei und sie und ihre Kollegen in den nächsten Jahren dafür Sorge zu tragen hätten, dass „Diskriminierung“ (in ihrer Butler’schen Auslegung) keinen Platz mehr habe – natürlich erst nach eingelangter Verfassungsbeschwerde.

      Es zeigte ganz deutlich, dass diese Dame echt der Meinung ist, dass es z.B. schon eine Diskriminierung ist, wenn in irgendwelchen Ausweisen „Vater und Mutter“ steht. Dass dies beliebig erweiterbar ist und eine Gesellschaft letztlich nicht mehr funktionieren kann, wenn nach Außen hin beliebig aber nach Innen hin 95% der Bevölkerung sanktioniert werden, erscheint mir logisch zu sein. Was sind die Folgen? Nun, die Folgen sind, dass jetzt, den Homosexuellen gleich, Pädosexuelle, Zoophile, Sadomasochisten sich als Diskriminierte fühlen werden. Das kann nicht gut gehen. Im November tritt ein Verfassungsrichter, nach 12 Jahren zurück – mal sehen wer nachkommt.

      Ebenfalls die pro europäische Orientierung des VfGh’s ist meiner Meinung nach mit staatstragenden Grundprinzipien eines Nationalstaates nicht vereinbar.

    • @ Peter

      Habe an Deiner Analyse nichts auszusetzen, bis auf den Gebrauch des linken Wieselwortes „faschistoid“.

      Es verschleiert nur, dass der Genderfeminismus einer Frau Bär ein genuin linkes Projekt ist, geboren aus den üblichen sozkultlerischen Allmachtsfantasien der Linken, die von der Neuerschaffung eines grundlegend verbesserten Menschen träumen, die nur dann Bestand haben können, wenn eine Natur des Menschen verleugnet wird, denn die setzte ja den kulturrevolutionären, größenwahnsinnigen Veränderungsfantasien unwillkommene Grenzen.

      • Könntest du, da du keine Argumente bringst und ich deine Thesen widerlegt habe, die Diffamierung der wissenschaftlichen Ökonomie (=Marxsche Theorie) unterlassen? Dein argumentloses Eindreschen auf alles, was du für „links“ hältst, wird allmählich lächerlich.

      • Es verschleiert nur, dass der Genderfeminismus einer Frau Bär ein genuin linkes Projekt ist, geboren aus den üblichen sozkultlerischen Allmachtsfantasien der Linken …

        Es ist zuallererst ein totalitäres Projekt, welches sich anmasst, das Denken der Menschen, ihre Wahrnehmung zu formatieren.

        Sofern Rassismus, Sexismus und Totalitarismus als wesentliche Merkmale eines faschistischen Systems gelten, trifft „faschistoid“ für den Genderismus zu. Der Marxismus-Leninismus lehnt, zumindest in der Theorie, Rassismus und Sexismus ab. Der historische Begriff „Faschismus“ ist ohnehin streng ausgelegt nur für Mussolini und sein faschistisches Italien zutreffend.

        Aber ich geb dir insofern recht, dass der Faschismus nur in seiner Zeit verstanden werden kann und die Übertragung ins Hier und Heute, die Suche nach Parallelen, der historischen Einzigartigkeit der Phänomene nicht gerecht wird.

        Wenn die Wahl zwischen links und rechts zur Wahl zwischen KZ und Gulag wird, dann ist die Unterscheidung nicht wirklich bedeutend. Ob ich dereinst als Volksschädling oder Konterrevolutionär hingerichtet werde ist mir schnuppe. In einer Hinsicht aber geb ich Dir recht. Frau Bär und Konsorten versprühen den Charme eines Erich Mielke: Ich liebe — ich liebe doch alle — alle Menschen. Ich liebe doch — ich setze mich doch dafür ein.

        Ausserdem: wer die 18 Promillepartei FDP – da hatte ich schon mehr Alkohol im Blut – wählt, der sollte mit historischer Analyse mal gaaaaanz vorsichtig sein und in sich gehen (damit ist nicht Nasengrübeln gemeint!)

      • @ Peter
        „Der Marxismus-Leninismus lehnt, zumindest in der Theorie, Rassismus und Sexismus ab.“

        Mag sein, Gewalt hingegen nicht.
        So Kautsky:
        „Die revolutionäre Diktatur des Proletaritas ist eine Macht, die erobert wurde und aufrecherhalten wird durch die Gewalt des Proletariats gegenüber der Bourgeoisie, eine Macht, die an keine Gesetze gebunden ist.“ (Die proletarische Revolution und der Renegat Kautsky, WW Bd. 28, S. 234; nach Pedrag: Geschichte des Marxismus, Erster Band, 452)

        Oder Lenin Ibid.:
        Die Diktatur des Proletariats ist – worauf hinzuweisen ich schon mehr als einmal Gelegenheit hatte, unter anderem auch in meiner Rede vom 12. März in der Sitzung des Petrograder Sowjets der Arbeiterdepurtierten – nicht bloß(!!) Gewalt gegenüber den Ausbeutern und sogar nicht einmal hauptsächliche Gewalt.

      •  „@ Peter
        „Der Marxismus-Leninismus lehnt, zumindest in der Theorie, Rassismus und Sexismus ab.“
        Mag sein, Gewalt hingegen nicht.
        So Kautsky:
        „Die revolutionäre Diktatur des Proletaritas ist eine Macht, die erobert wurde und aufrecherhalten wird durch die Gewalt des Proletariats gegenüber der Bourgeoisie, eine Macht, die an keine Gesetze gebunden ist.“ (Die proletarische Revolution und der Renegat Kautsky, WW Bd. 28, S. 234; nach Pedrag: Geschichte des Marxismus, Erster Band, 452)
        Oder Lenin Ibid.:
        Die Diktatur des Proletariats ist – worauf hinzuweisen ich schon mehr als einmal Gelegenheit hatte, unter anderem auch in meiner Rede vom 12. März in der Sitzung des Petrograder Sowjets der Arbeiterdepurtierten – nicht bloß(!!) Gewalt gegenüber den Ausbeutern und sogar nicht einmal hauptsächliche Gewalt.“

        Jetzt verstehe ich, wieso ich Polen verlassen habe.

      • @ Zhen

        *Könntest du, da du keine Argumente bringst und ich deine Thesen widerlegt habe, die Diffamierung der wissenschaftlichen Ökonomie (=Marxsche Theorie) unterlassen? Dein argumentloses Eindreschen auf alles, was du für „links“ hältst, wird allmählich lächerlich.*

        Entschuldige, Zhen, dass ich die „wissenschaftliche Ökonomie“ ignoriere, weil sie schlicht nicht wissenschaftlich und heute Gott sei Dank bedeutugnslos ist im politischen Raum.

        Bis auf weiteres.

        Nicht bedeutugnslos ist der Neomarxismus, der Freudomarxismus der 68’er, der „erkannt“ hatte, dass, bevor es zu einer Revolutionierung der Ökonomie kommen kann, zuerst eine Zerstörung des kulturellen Fundamentes dessen, was sie umstürzen wollten, nötig sein würde.

        Sie hatten dies erkannt, nachdem das Proletariat nicht zu der von ihnen gewünschten Höhe des Bewusstsein zu bringen gewesen war, befangen in den Netzen der alten Ordnung, befangen in den „konservativen“ kulturellen Prägungen, die es nicht befähigten, die hohen, revolutionären Erwartungen, die Ideologen wie Du in es setzten, zu erfüllen.

        Also musste ein neues revolutionäres Subjekt her, mit dem es möglich sein sollte, die kulturelle Struktur der verhassten Zivilisation zu pürrieren, um dann, mit dem so „befreiten“ Menschenmaterial, doch noch zur großen sozialistisch-kommunistischen Umformung aller Verhältnisse zu gelangen.

        Dieses neue Subjekt ist die Koalitioin der Minderheiten aller Art, vorne weg die wichtigste und größte Minderheit, die eine Mehrheit ist: DIE FRAUEN als von den hegemonialen, weißen Männern unterdrücktem „Geschlechterproletariat“.

        Der heutige Feminismus, auch noch der Butlersche, kommt aus diesem Schoß, der immer noch fruchtbar ist, ein genuin linkes Projekt.

      • „Der Marxismus-Leninismus lehnt, zumindest in der Theorie, Rassismus und Sexismus ab.“

        Mag sein, Gewalt hingegen nicht.

        @ Terminator

        Wo Du recht hast, hast du recht.

        Nolte behauptet, dass der Nationalsozialismus eine Reaktion auf den Bolschewismus war, welcher dem universellen Geschichtsdeutungsanspruch des Bolschewismus – die Geschichte als Geschichte der Klassenkämpfe – die ebenso universelle nationalsozialistische Deutung der Geschichte als die Geschichte des Rassenkampfes entgegenstellte.

      • Also musste ein neues revolutionäres Subjekt her, mit dem es möglich sein sollte, die kulturelle Struktur der verhassten Zivilisation zu pürrieren, um dann, mit dem so „befreiten“ Menschenmaterial, doch noch zur großen sozialistisch-kommunistischen Umformung aller Verhältnisse zu gelangen.

        Soweit richtig. Dies ist aber kein Alleinstellungsmerkmal für „genuin link“, wie Du es nennst. Der Nationalsozialismus war ebenso bestrebt, sich sein „revolutionäres Subjekt“ heranzuzüchten. So betrachtet taugt das Merkmal, um eine Ideologie als totalitär zu markieren.
        Ich vermute aber, dass Du mir jetzt den NS als „linke Ideologie“, da kollektivistisch, unterjubeln willst.

    • > Warum werden die Gender Studies an den Universitäten
      > als Wissenschaft akzeptiert, Kreationismus beispielsweise
      > aber nicht

      *hust* Theologie *hust*

      Ok, um fair zu sein, die Katholiken verbreiten da afaik keinen Kreationismus im Stil ‚Die Erde ist 6000 Jahre alt‘, aber was ich so an ‚forschungsergebnissen‘ von einer Studentin gehört habe, lies mir doch die Ohren schlackern.

      • @ keppla
        Du scheinst nicht ganz den Unterschied zwischen Theologie und Religionswissenschaften zu verstehen. Theologie operiert immer auf Basis des Dogmas und ist ja gerade nicht als wissenschaftliche Teildisziplin dahingehend zu interpretieren. Religionswissenschaften hingegen ergründen das „Phänomen“ Religion „wissenschaftlich“.

      • @ Keppla

        Ich bin auch der Meinung, dass Thologie als Fach an staatlichen Hochschulen eines säkularen Staates nichts verloren hat.

        Ich bin für eine strikte Trennung von Kirche und Staat.

        Nicht, dass am Ende auch noch die Kirche mit untergeht, wenn der Staat untergeht.

        Freiheit vom Staat gäbe der Kirche Freiheit und dem Staat.

        Ihre Zusammenarbeit ist obszön, für die Kirche mindestens so sehr wie für den Staat, produziert sie doch kirchlicherseits jene saturierten Religionsbeamten, die in ihrem Schielen nach staatlichem Wohlwollen, Umfrageergebnissen, veröffentlichter Meinung, all dies aus der Furcht heraus, das süße Gift der Alimentierung durch den Steuerzahler vielleicht eines Tages entbehren zu müssen, zu leisetreterischen Opportunisten mutieren, die das Erbe der Kirche scheibchenweise an den Zeitgeist verhökern, feige, wie sie sind.

        Eine echte Trennung von Kirche und Staat schüfe klare Verhältnisse.

        Auf beiden Seiten.

    • Peter

      „Gleichstellung, Schutz vor Diskriminierung und Anerkennung individueller Differenz sind Voraussetzung für Formen sozio-kultureller und politischer Partizipation, die nicht nur bestehende Verhältnisse bestätigen, sondern transformatorische Gestaltungsmacht entfalten können. Forderungen nach Gleichstellung und Anerkennung von Differenz sind dementsprechend Kernstücke emanzipatorischer und transformatorischer Politiken, die auf eine Veränderung gesellschaftlicher und globaler Verhältnisse im Hinblick auf einen Zuwachs an Gerechtigkeit zielen – auch wenn die Gerechtigkeitsvorstellungen ihrerseits umstritten bleiben.“

      Finde ich nicht anstoßend.

      „Das GenderKompetenzZentrum arbeitet mit einem Konzept von Gleichstellungspolitik, das darauf abzielt jegliche Form sozialer Ungleichheit abzubauen und das den Begriff Geschlecht/Gender nicht ausschließlich auf das Verhältnis von Frauen und Männern bezieht.“

      Jegliche Form sozialer Ungleichheit abzubauen, finde ich schwierig – wenn nicht unmöglich. Muss sagen, ich schaue in einer patriarchalisierten Gesellschaft als patriarchalisierte Frau auf diesen Satz und auf die patriarchale Wirklichkeit.

      Aus meinem Band „schlechte Erfahrung“ muss ich sagen: Viele Frauen haben diesen Text noch nicht gelesen oder Gleichstellung noch nie erlebt. Eine Frauen-Ärztin erzählte uns, dass aus ihrer Erfahrung die jungen Frauen, die heute als werdende Mütter zu ihr kommen, nicht weniger unselbständig sind als ihre Mütter – im Jahre 2011.

      Aus meinen Kenntnissen der matriarchal organisierten Gruppen, muss ich sagen: Dieses Problem haben diese Gruppen nicht. Nicht, weil sie vorzivilisiert sind und von murks keine Ahnung haben, nein. Nur, sie haben andere Wertigkeiten.

      • @staro
        „Nur, sie haben andere Wertigkeiten.“
        Und diese Wertigkeiten sind…?
        Die Natur ist z. B. „heilig“. Sie haben keinen Spruch „Mache euch die Erde untertan!“ Sie haben keinen monotheistischen Glauben, nachdem ein einziger männlich definierter Gott alles in der Hand hat. Sie haben keine profane Aufteilung, d. h. alles Lebendige ist heilig und Alltägliche ist vom Heilig nicht getrennt. Das Göttliche ist das Leben. Frauen und Männer sind ein Teil der Natur, ein Teil des Lebens.
        Männer und Frauen sind gleichwertig – auch, wenn nicht gleich. Ein Vater als Mann ist kein Mann-Vorbild wie bei uns (wurde hier schon heftig bestritten). Der Bruder der Mutter ist eine respektierte männliche Person. Die Mutter – was unsere Patri-Wesen am meisten zum Glühen bringt – steht am Anfang des Lebens. Sie bringt das Kind zur Welt. Dafür – aber nicht nur dafür – gehört ihr Respekt. Sie nährt nicht nur ihr Kind mit der Brust, sondern hält die Mittel für das Wachsen des Kindes in ihrer Hand. Anders erleben es z. B. viele Frauen in „unserer“ Gesellschaft, wo nicht selten der Vater mit dem Geldbeutel entscheidet, welche Bonbons das Kindchen bekommen darf. Oft müssen die Frauen mittellos und weinend die Tage mit ihren Kindern überstehen lernen. Ja, schön sollen sie für ihre Herren noch bekleidet sein und süßes Popo haben. Mich überschlägt es grade, deswegen höre ich auf.

      • @staro
        aha, und was hat das damit zu tun, das hierzulande die Frauen unselbständig sind?

        „Sie haben keinen monotheistischen Glauben, nachdem ein einziger männlich definierter Gott alles in der Hand hat.“
        Du weist, das das Christentum vor allem von Frauen angenommen worden ist, und diese es ihren Kindern beibrachten? Die Männer wollten in der Mehrheit beim alten Glauben bleiben, also auch bei Freya, deren Priesterinnen später dann Hebammen oder weise Frau genannt wurden.

        “ Ein Vater als Mann ist kein Mann-Vorbild wie bei uns (wurde hier schon heftig bestritten).“
        Stimmt, in einem Matriachat spielt der Mann überhaupt keine Rolle bei der Kindererziehung. Und muss ansonsten auch nur die Drecksarbeit machen. Ich dachte, Frauen wollten, das sich Männer mehr in die Erziehung integrieren? Wie soll das möglich sein, wenn ich als Vater nicht existiere?

        “ Dafür – aber nicht nur dafür – gehört ihr Respekt. Sie nährt nicht nur ihr Kind mit der Brust, “
        So wie bei uns auch. Frauen hatten und haben den Respekt, dafür, das sie Kinder bekommen.

        “ sondern hält die Mittel für das Wachsen des Kindes in ihrer Hand. Anders erleben es z. B. viele Frauen in „unserer“ Gesellschaft, wo nicht selten der Vater mit dem Geldbeutel entscheidet, welche Bonbons das Kindchen bekommen darf“
        Nö, das ist schlicht gelogen. 80% der Konsumausgaben werden von Frauen getroffen. Das ist fakt. Und was soll daran toll sein, wenn der Vater zwar das Geld erwirtschaftet, er aber sein sauer verdientes Geld abgeben muss? Also doch ein Patriachat (laut eurer Definition) mit umgekehrten zeichen.

        “ Oft müssen die Frauen mittellos und weinend die Tage mit ihren Kindern überstehen lernen. Ja, schön sollen sie für ihre Herren noch bekleidet sein und süßes Popo haben. Mich überschlägt es grade, deswegen höre ich auf.“
        Ja, genau. Bei Wodan und Donar, wach mal auf, geh mal in die richtige Welt und hör auf zu träumen.

      • Imion

        „aha, und was hat das damit zu tun, das hierzulande die Frauen unselbständig sind?“

        Vielleicht leben ihnen ihre Vorfahren seit Jahr-Tausenden diese Kränkung vor?

        „Du weist, das das Christentum vor allem von Frauen angenommen worden ist, und diese es ihren Kindern beibrachten? Die Männer wollten in der Mehrheit beim alten Glauben bleiben, also auch bei Freya, deren Priesterinnen später dann Hebammen oder weise Frau genannt wurden.“

        Ja, das weiß ich. Sie haben diesem Mann von Nazaret zugehört und geglaubt. Dass die „heilige kath. Kirche“ im 3 Jahrhundert nach seiner Ermordung zur Staatsreligion emporgestiegen ist, weißt Du wohl, oder?

        „Stimmt, in einem Matriachat spielt der Mann überhaupt keine Rolle bei der Kindererziehung. Und muss ansonsten auch nur die Drecksarbeit machen.“

        Du scheinst Ahnung vom Matriarchat zu haben. Wo hast Du dich gebildet? Als Info: Es gibt matriarchale Gruppen, wo Vaterschaft praktiziert wird. Es ist aber nicht unproblematisch, weil mit den Vätern wie bei Kashi Christianisierung lauert und die Ehe… Ja, dieses Thema hatten wir schon auch.
        „“ Dafür – aber nicht nur dafür – gehört ihr Respekt. Sie nährt nicht nur ihr Kind mit der Brust, “
        So wie bei uns auch. Frauen hatten und haben den Respekt, dafür, das sie Kinder bekommen.“

        Ja, nur bei uns heiß es: Mache die Schenkel bereit. Der Herr mit dem großen Geld-Beutel (oder auch nicht) kommt!

        „“ sondern hält die Mittel für das Wachsen des Kindes in ihrer Hand. Anders erleben es z. B. viele Frauen in „unserer“ Gesellschaft, wo nicht selten der Vater mit dem Geldbeutel entscheidet, welche Bonbons das Kindchen bekommen darf“
        Nö, das ist schlicht gelogen. 80% der Konsumausgaben werden von Frauen getroffen. Das ist fakt. Und was soll daran toll sein, wenn der Vater zwar das Geld erwirtschaftet, er aber sein sauer verdientes Geld abgeben muss? Also doch ein Patriachat (laut eurer Definition) mit umgekehrten zeichen.“

        Nö, wenn Du so willst: Die Frauen bei „uns“ sind so gebildet, dass sie sogar 80% der männlichen Wünsche sich fürs Einkaufen-Gehen merken können (ja, die Wahrheit kennen wir smail). Deine Vorzeichen scheinen schon gar nicht zu funktionieren…

        „“ Oft müssen die Frauen mittellos und weinend die Tage mit ihren Kindern überstehen lernen. Ja, schön sollen sie für ihre Herren noch bekleidet sein und süßes Popo haben. Mich überschlägt es grade, deswegen höre ich auf.“
        Ja, genau. Bei Wodan und Donar, wach mal auf, geh mal in die richtige Welt und hör auf zu träumen.“

        Hoffentlich erwache ich eines Morgens und kein Lahm-Arsch ist an meiner Seite!

      • @staro
        „Vielleicht leben ihnen ihre Vorfahren seit Jahr-Tausenden diese Kränkung vor?“
        nein, Frauen haben hier schon immer gearbeitet, haben eigene Geschäfte gehabt, haben auf Märkten Waren verkauft und eingekauft.

        „Ja, das weiß ich. Sie haben diesem Mann von Nazaret zugehört und geglaubt. Dass die „heilige kath. Kirche“ im 3 Jahrhundert nach seiner Ermordung zur Staatsreligion emporgestiegen ist, weißt Du wohl, oder? “
        Kommt drauf an wo. Hier in Mitteleuropa war das etwas später und auch gegen den Wiederstand der Bevölkerung. Bei unseren Nordgermanischen Vettern war es sogar noch später. Und dort haben vor allem Frauen das Christentum verbreitet. Ein berühmtes Beispiel ist die Frau von Erik dem Roten. Er war anhänger des Germanischen Glaubens, seine Frau war Christin und hat die Kinder Christlich erzogen. Hat sich also nix, mit Patriachalischer Gott, dient dazu Frauen zu unterdrücken und Männer sind an allem Schuld.

        „Du scheinst Ahnung vom Matriarchat zu haben. Wo hast Du dich gebildet? Als Info: Es gibt matriarchale Gruppen, wo Vaterschaft praktiziert wird. Es ist aber nicht unproblematisch, weil mit den Vätern wie bei Kashi Christianisierung lauert und die Ehe… Ja, dieses Thema hatten wir schon auch.“
        Ja, es gibt da so einen Spiegle Artikel, der hier schon öfters verlinkt worden ist. Und was hat Vaterschaft mit Christianisierung zu tun? Auch bei den Germanen und Kelten wurde Vaterschaft gelebt, und diese waren nicht Christlich.

        „Ja, nur bei uns heiß es: Mache die Schenkel bereit. Der Herr mit dem großen Geld-Beutel (oder auch nicht) kommt!“
        Welcher Herr mit dem Grossen Geld Beutel? Frauen könnten Arbeiten gehen, wenn sie wollten. Warum reduzieren sie ihre Arbeitszeit auf unter 20 Stunden die Woche, obwohl Ganztagsbetreuung vorhanden ist?

        „Nö, wenn Du so willst: Die Frauen bei „uns“ sind so gebildet, dass sie sogar 80% der männlichen Wünsche sich fürs Einkaufen-Gehen merken können (ja, die Wahrheit kennen wir smail). Deine Vorzeichen scheinen schon gar nicht zu funktionieren… “
        Fakt ist, das kein Mann einer Frau vorschreibt, wie sie ihr Geld auszugeben hat. Das ist das eine, das andere ist, warum dürfen bei euch Männer nicht entscheiden, wofür sie ihr Erarbeitetes Geld ausgeben, sondern müssen das über die Frau machen? Und welche Vorzeichen meinst du? Das hierzulande frei über das Geld der Männer verfügen, während diese sich krumm und buckelig Arbeiten und deshalb auch noch 6 Jahre früher sterben?

      • Imion

        „Frauen haben hier schon immer gearbeitet, haben eigene Geschäfte gehabt, haben auf Märkten Waren verkauft und eingekauft.“

        Stimmt, obwohl die „christlichen“ Regelungen z. B. mit dem Hexen-Hammer grade in erster Linie die lebenslustigen Frauen zum Grill-Fleisch verwandelten. – Amen

        „Kommt drauf an wo. Hier in Mitteleuropa war das etwas später und auch gegen den Wiederstand der Bevölkerung. Bei unseren Nordgermanischen Vettern war es sogar noch später. Und dort haben vor allem Frauen das Christentum verbreitet. Ein berühmtes Beispiel ist die Frau von Erik dem Roten. Er war anhänger des Germanischen Glaubens, seine Frau war Christin und hat die Kinder Christlich erzogen. Hat sich also nix, mit Patriachalischer Gott, dient dazu Frauen zu unterdrücken und Männer sind an allem Schuld.“

        Ich bin noch nicht (und habe nicht vor) fürs Ausstellen des heiligen Scheines für Frauen angetreten!

        „Und was hat Vaterschaft mit Christianisierung zu tun? Auch bei den Germanen und Kelten wurde Vaterschaft gelebt, und diese waren nicht Christlich.“

        Der Vater ist der Kopf der Familie – habe ich von bestimmten Christen gehört. Und ich habe nie gesagt, dass nur Christen heiraten und Vaterschaft kennen.

        „Welcher Herr mit dem Grossen Geld Beutel? Frauen könnten Arbeiten gehen, wenn sie wollten. Warum reduzieren sie ihre Arbeitszeit auf unter 20 Stunden die Woche, obwohl Ganztagsbetreuung vorhanden ist?“

        Der Nikolaus! Er bringt Geschenke auch für Frauen. Wozu sollen sie also arbeiten gehen? Noch bessere Nummer ist der Super-Mann mit der Maske: http://www.youtube.com/watch?v=ksevcw3dGfY Bei so vielen Beschützern und allmächtigen Männern müssen doch Frauen ernst nicht arbeiten gehen…

        „Fakt ist, das kein Mann einer Frau vorschreibt, wie sie ihr Geld auszugeben hat.“

        Da weißt Du noch zu wenig. Und ich will Dir nichts weiter dazu sagen. Bei „Frauen helfen Frauen“ kannst Du dich darüber informieren.

        „warum dürfen bei euch Männer nicht entscheiden, wofür sie ihr Erarbeitetes Geld ausgeben, sondern müssen das über die Frau machen?“

        Bei wem wie was?

        Das finde ich wie Du auch nicht in Ordnung, dass Männer „sich krumm und buckelig Arbeiten“. Immerhin dürfen sie 6 Jahre vor den Frauen in Ruhe-Stand treten.

      • „Das finde ich wie Du auch nicht in Ordnung, dass Männer „sich krumm und buckelig Arbeiten“. Immerhin dürfen sie 6 Jahre vor den Frauen in Ruhe-Stand treten.“

        Das ist eine extrem zynische Umschreibung dafür, daß Männer im Durchschnitt 6 Jahre früher als Frauen sterben. Pfui! 😦

      • @staro
        „Stimmt, obwohl die „christlichen“ Regelungen z. B. mit dem Hexen-Hammer grade in erster Linie die lebenslustigen Frauen zum Grill-Fleisch verwandelten. – Amen “
        Nein. Ehrlich Staro, bilde dich mal in Geschichte. Und les nicht immer das zeug von Hagia, die haben von Geschichte keine Ahnung.

        „Da weißt Du noch zu wenig. Und ich will Dir nichts weiter dazu sagen. Bei „Frauen helfen Frauen“ kannst Du dich darüber informieren. “
        Wahhahahahahahahahaha, ja super, dort wo wunderbar Männerhass verbreitet wird. Ganz klasse addresse oder so wunderbares zeug entsteht, wie Wendo, das absolut nichts taugt.

        „Bei wem wie was? “
        Bei euch im Matriachat

        „Das finde ich wie Du auch nicht in Ordnung, dass Männer „sich krumm und buckelig Arbeiten“. Immerhin dürfen sie 6 Jahre vor den Frauen in Ruhe-Stand treten.“
        Ja ja, es ist total lustig, wie man zusehen muss, wie der eigene Vater körperlich immer mehr und mehr dem Ende entgegengeht, Wie er keinen Tag ohne Schmerzen auskommt. Super erfahrung dass. Und das er das nur wegen seines Jobes hat. Total geil.

    • Ihr Beitrag und Ihre Angriff ist schon deshalb unsinnig, weil Sie Ungleichheit und Differenz in eins setzen. Ungleichheit entsteht dann, wenn eine Differenz hierarchisch wird und anderen Differenzen an den Rand drängt und unbedeutend macht.
      Und Sie schreiben ja selbst, dass weitere Differenzen zu sozialer Ungleichheit führen können. Können bezieht sich aber auf eine Möglichkeit und nicht, wie müssen, auf einen Zwang. Letzten Endes praktizieren Sie mir Ihrer Logik, was Sie dem dekonstruktivistischen Feminismus vorwerfen. Will sagen: Sie erzeugen sich durch Ihre logische Blindheit einen Feind, der nicht existiert.
      Außerdem empfehle ich, Butler genauer zu lesen und auch dahingehend zu lesen, wo sie einen Text nur paraphrasiert. Unaufmerksame Leser halten das nämlich allzuoft für Butlers Meinung selbst.

      • @Frederik Weitz

        „Ihr Beitrag und Ihre Angriff ist schon deshalb unsinnig, weil Sie Ungleichheit und Differenz in eins setzen. Ungleichheit entsteht dann, wenn eine Differenz hierarchisch wird und anderen Differenzen an den Rand drängt und unbedeutend macht.“

        Und das ist hier der Fall? Warum ändert sich die Betrachtung dadurch? Es bleibt dabei, dass Butler von einer gesellschaftlichen Begründung der Geschlechterunterschiede ausgeht und meint, dass diese wandelbar sind. Damit bestehen auch die Nachteile. Denn wenn dies so ist, dann kann man auch immer Ungleichheit hervorrufen. Dagegen gibt es ja keine Absicherung.

        „Und Sie schreiben ja selbst, dass weitere Differenzen zu sozialer Ungleichheit führen können. Können bezieht sich aber auf eine Möglichkeit und nicht, wie müssen, auf einen Zwang.“

        Die Möglichkeit reicht ja aus. Aus dieser Möglichkeit ergibt sich genau die Gefahr. Damit ist die Wandelbarkeit eben nicht nur eine Besserung zum Positiven, sondern kann auch eine Verschlechterung sein. Das erwähnt Butler aber nicht.

        “ Letzten Endes praktizieren Sie mir Ihrer Logik, was Sie dem dekonstruktivistischen Feminismus vorwerfen. Will sagen: Sie erzeugen sich durch Ihre logische Blindheit einen Feind, der nicht existiert.“

        Inwiefern? Die Absicherung auf dem von Butler vorgeschlagenen Weg ist ja nicht gegeben. Und ich finde die Gefahren wesentlich realistischer als die Vorteile. Denn der Mensch neigt dazu eine gewisse Gleichheit zu erwarten, wenn sie erreicht werden kann, er ist ein Gruppentier.

        „Außerdem empfehle ich, Butler genauer zu lesen und auch dahingehend zu lesen, wo sie einen Text nur paraphrasiert. Unaufmerksame Leser halten das nämlich allzuoft für Butlers Meinung selbst.“

        Es freut mich einen Butlerexperten hier zu haben. Was meint sie denn eigentlich?
        Vielleicht kannst du ja auch bei diese Artikeln mehr Klarheit bringen:

        https://allesevolution.wordpress.com/2010/11/20/butler-zur-entstehung-der-geschlechteridentitat/
        Hier geht es darum wie das Inzestverbot und das Tabu der Homosexualität die Geschlechteridentität bewirken

        https://allesevolution.wordpress.com/2011/07/04/butler-zur-konstruktion-der-geschlechter/
        Hier geht es darum, dass Geschlecht normativ begründet ist

        https://allesevolution.wordpress.com/2011/07/18/poststrukturalismus/
        Hier geht es um Poststrukturalismus

        https://allesevolution.wordpress.com/2011/07/18/poststrukturalismus/
        Hier geht es darum, dass die Queertheorie nicht kompatibel ist mit einem wesentlichen Baustein der Evolutionstheorie, nämlich sexueller Selektion, weil diese vererbbare Attraktivitätsmerkmale erfordert

      • @ F. Weitz

        Ihr Beitrag und Ihre Angriff ist schon deshalb unsinnig, weil Sie Ungleichheit und Differenz in eins setzen. Ungleichheit entsteht dann, wenn eine Differenz hierarchisch wird und anderen Differenzen an den Rand drängt und unbedeutend macht.
        Und Sie schreiben ja selbst, dass weitere Differenzen zu sozialer Ungleichheit führen können. Können bezieht sich aber auf eine Möglichkeit und nicht, wie müssen, auf einen Zwang.

        Können deutet lediglich die Möglichkeit an, da geb ich Ihnen recht. Gender Mainstreaming aber ist ja mittlerweile in den Institutionen/Organisationen als politische Strategie, welche zur Gleichstellung führen soll, wirkmächtig.

        Das bevorzugte Mittel der Genderisten, um das Ziel der Gleichstellung zu erreichen, ist die „positive Diskriminierung“, die mittlerweile euphemistisch „positive Aktion“ genannt wird um mehr schlecht als recht zu verschleiern, dass es sich um ganz gewöhnliche gruppenspezifische Diskriminierung/Privilegierung handelt.

        Somit ist ihr Einwand theoretisch richtig, in der Praxis aber bedeutungslos. Ob dies im Sinne von J.Butler ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Es ist aber mit Sicherheit im Sinne von Frau S.Bär, die offensichtlich von J.Butlers Theorien beeinflusst wurde.

        Frau S.Bär sagte einmal sinngemäss in aller Offenheit, dass das Recht nicht symmetrisch angewendet werden sollte, weil damit „strukturelle Ungleichheiten“ nicht berücksichtigt würden. Ich deute diese Aussage als Absicht, gruppenspezifische Diskriminierung/Privilegierung auch im Recht zu verankern. Dies ist ein Angriff aus das Fundament des Rechtsstaats, von einer Verfassungsrichterin wohlverstanden!

        Primäres Ziel des GM ist nicht der soziale Ausgleich, den ich befürworte, sondern gruppenspezifische Diskriminierung/Privilegierung, welche sich sexistischer und rassistischer Kategorien bedient und keineswegs wie behauptet zu sozialem Ausgleich führt. Wenn sozialer Ausgleich das primäre Ziel wäre, dann müssten sich die Genderisten der Kategorien der sozialen Klassen bedienen, so wie das die „klassische Linke“ tat.

      • @ Christian
        Ich hatte mich zunächst nur auf Peter bezogen.

        @ Peter
        Dass in der Realität und vor allem in Institutionen nicht alles rund läuft, ist die eine Sache. Ich zum Beispiel werfe aber dem institutionalisierten Feminismus vor, Judith Butler nicht gut genug gelesen zu haben.
        Es sind zwei verschiedene Dinge, die Praxis der Frauenförderung und die Gender theory zu kritisieren, auch wenn diese immer irgendwie miteinander zusammen hängen.

        Für die Begriffe sex/gender müssen Sie zwischen Substrat und Form unterscheiden. Butler leugnet nicht, dass es ein biologisches Substrat gibt. Aber sie befragt, ob es diese Form sein muss. Das Gehirn zum Beispiel hat zwar ein recht eindeutiges Substrat, aber durchaus keine eindeutige Form. Jede realisierte Verknüpfung schließt automatisch andere mögliche Verknüpfungen aus und da sich diese Verknüpfungen anhand von Sinnesreizen bilden, also von etwas, was außerhalb des Gehirns liegt, kann man diese Verknüpfungen durchaus als kulturell bezeichnen (wobei man nicht vergessen sollte, dass kulturelle Strukturen sich nicht direkt in Wahrnehmungen oder Verknüpfungen niederschlagen).
        Selbst auf der genetischen Ebene gibt es Einflüsse der Umwelt, siehe die Genexpression.

        Was ich hier lese, ist, dass Sie eine Differenz wollen, ohne die Gefahr der Hierarchie. Die gibt es aber meiner Meinung nach nicht, da jede Differenz in Prozesse eingebunden ist, die sich nicht vollständig kontrollieren lassen. Vielleicht rührt auch daher Ihr Missverständnis bei Butler, da diese hier durchaus doppelt argumentiert, nämlich die Differenz zu ermöglichen und die Hierarchie zu verhindern.

        Wenn Sie allerdings nur mit Biologie argumentieren wollen, dann vergessen Sie (1) das Problem von Substrat und Form. Dazu hatte ich schon einiges gesagt. Zum (2) vergessen Sie Problem der Interpretation. Eine Interpretation, die sich auf Biologie stützt ist noch lange keine Biologie. Natürlich gilt auch umgekehrt, dass eine Argumentation, die sich als Feminismus schmückt, noch lange kein Feminismus sein muss. Hier muss man eben streiten. Was ich nicht leiden kann, sind diese Pauschalisierungen. Es gibt nicht den einen Feminismus, es gibt ja noch nicht mal die eine Lesart von Butler. Selbst das Gehirn ist nicht in der Lage, eine eindeutige Interpretation von Sinnesreizen anders zu erstellen, als durch Selbstfestlegung. Sobald wir etwas interpretieren, haben wir es mit einer Struktur zu tun und Struktur heißt immer: mehrere Differenzen deshalb empfehle ich, nicht einfach nur auf die zentralen Differenzen von Mann und Frau oder sex/gender zu starren, sondern auch die nicht direkt zu diesem Thema gehörigen Differenzen zu beachten, wie zum Beispiel die Differenz Substrat/Form oder Struktur/Interpretation oder Institution/(kritische) Theorie. Ich setze das Wort „kritisch“ einmal in Klammern, weil auch darin ein Streitwert liegt.

      • @ Christian

        Nein, gegen Ungleichheit kann es keine absolute Absicherung geben. Doch wenn die Möglichkeit, dass eine Differenz in eine Hierarchie kippt, schon ausreicht, um zu sagen, dass man es dann gleich biologisch machen soll, dann weiß ich auch nicht weiter.

        Anbei schreibt Jakob von Uexküll in seinem Buch „Theoretische Biologie“ folgendes:
        „Die Naturwissenschaft teilt sich in Lehre und Forschung. Die Lehre besteht aus Lehrsätzen, die eine eindeutige Aussage über die Natur enthalten. Die Form dieser Lehrsätze erweckt oft den Anschein, als stützten sie sich auf die Autorität der Natur selbst.
        Dies ist ein Irrtum, denn die Natur erteilt keine Lehren, sondern weist nur Veränderungen in ihren Erscheinungen auf. Diese Veränderungen können wir dazu benutzen, um sie als Antworten auf unsere Fragen zu deuten. Um das richtige Verständnis für die Stellung der Wissenschaft zur Natur zu gewinnen, müssen wir einen jeden Lehrsatz in eine Frage verwandeln und uns über die Veränderungen der Naturerscheinungen Rechenschaft geben, die die Forscher als Beweismaterial für ihre Antwort benutzt haben.
        Die Forschung kann gar nicht anders vorgehen, als dass sie in ihrer Frage eine Voraussetzung (Hypothese) macht, in der die Antwort (These) bereits enthalten ist. Die endgültige Anerkennung der Antwort und die Aufstellung eines Lehrsatzes erfolgt, sobald der Forscher eine ihm genügend dünkende Zahl von Erscheinungen in der Natur aufgefunden hat, die er im Sinne seiner Hypothese positiv oder negativ deuten kann.
        Die einzige Autorität, auf die sich ein Lehrsatz stützt, ist nicht die Natur, sondern der Forscher, der seine eigene Frage selbst beantwortet hat.
        Wer nur die fertigen Resultate der Naturwissenschaft in Form von Lehrsätzen in sich aufgenommen hat und mit ihnen nach allen Regeln der Logik zu spekulieren versteht, weiß von der Natur noch gar nichts — jedenfalls unendlich weniger als jeder Bauer oder Gärtner, der in täglichem unmittelbaren Verkehr mit der Natur steht.“
        Später spricht Uexküll von einer Art Emergenz der Formen, und zwar der prozessualen Formen, die sich zwar auf eine materielle Basis stützt, sich aber durch die struktureigenen Prozesse nicht auf diese reduzieren lassen.
        Nicht parallel, aber durchaus ähnlich spricht Butler in Körper von Gewicht.
        Wir dürfen den Körper aber nicht nur als Sexualität fassen und auch nicht als primär geschlechtlich (was mir hier in den Kommentaren zu häufig anklingt).

        Bei Uexküll finden wir implizit Kants Unterscheidung in Anschauung und Begriffe (Gärtner und Wissenschaftler). Und Uexküll glaubt noch, fast schon im Sinne der Falsifikation Poppers, dass man zumindest immer wieder ausschließen könne, dass eine These gilt, wenn man ihre Reichweite durch Gegenbeispiele als falsch aufzeigen kann.
        Allerdings gibt es in der Gesellschaft eine Möglichkeit, die Anschauung zu überspringen. Das ist die Sprache. In der Sprache ist nur die Sprache anschaulich, nicht, worauf sie sich bezieht.
        Und es gibt eine Form, die sich einer einfachen Anschauung entzieht: das ist der Prozess, auch wenn seine einzelnen Elemente anschaulich sind (z. B. das Verhalten eines Menschen). Denn das Erfassen des Prozesses hängt von Begriffen ab und wie Kant schon gesagt hat, dass sich die Anschauung durch die Eigenbewegung des Geistes herstellt, so tut er es erst recht für die Begriffe.
        Die Rhetorik, aber auch die Diskursanalyse, bzw. der Poststrukturalismus untersucht nun gerade solche Prozesse. Die Probleme sind bewusst. Jedenfalls Butler. Auch bei Derrida findet man häufig ironische Wendungen, weil die Verantwortung, sich für den anderen festzulegen, damit ein zwischenmenschliches Verhältnis Stabilität erlangen kann (oder der Staat), zugleich ein Ausschluss anderer Möglichkeiten der Stabilität ist.
        Und hier finden Sie auch die (verkürzte) Begründung, warum die Frage rein theoretisch erlaubt ist, ob und wie andere Formen der Beziehung möglich sind und dass es praktisch zugelassen werden muss.

        „Und ich finde die Gefahren wesentlich realistischer als die Vorteile.“
        Vorsicht: Vorteil für wen? Gefahr für wen? Seine Homosexualität offen leben zu dürfen, bietet sicherlich Vorteile, nur eben leider nicht für mich persönlich. Sie birgt die Gefahr, von einem Homosexuellen angemacht zu werden, weil er denkt, ich sei schwul. Ist aber aushaltbar.
        Ihr Problem: wer spricht und von welcher Position aus? Gefahren sind durchaus nicht gleich verteilt. Chancen sind durchaus nicht gleich verteilt. Von einer philosophischen Ebene bin ich für die Gleichberechtigung der Homosexuellen; in meinem Alltag finde ich manche Homosexuelle durchaus doof. Diesen Bruch in der Position des Sprechenden können Sie allerdings nur wahrnehmen, wenn Sie (auch) genus und exemplum, Begriff und Einzelding nicht fortlaufend vermischen.
        Diese Missachtung von Differenzen, z. B. denjenigen, die ich hier aufgeführt habe, ist das, was ich als logische Blindheit angegriffen habe. Und wohlgemerkt: Missachtung; und wohlgemerkt: es geht mir nicht hauptsächlich um Mann und Frau, sondern um grundlegendere Unterscheidungen (zunächst).

        „Es freut mich einen Butlerexperten hier zu haben.“
        Ich bin durchaus kein Butlerexperte. Was auch daran liegt, dass ich den Begriff des Experten ablehne. Experten plappert man zu häufig nach. Selbst denken ist, auch wenn ich mal nicht einverstanden bin mit dem (von anderen) Gedachten, immer besser. Selbst denken heißt übrigens, folgt man Schopenhauer, dass ich den Wandel meines Denkens fördere. Wandel besteht aus der doppelten Veränderung zweier Formen (nachzulesen in Über den Satz vom Grunde), und ließe sich zum Beispiel bei einer zweifachen Lektüre finden. Ich lese den Faust von Goethe ein erstes Mal und dadurch wandelt sich mein Allgemeinwissen zu einem ersten Fachwissen von Faust. Ich lese ihn ein zweites Mal und dadurch verändert sich mein erstes in ein zweites Fachwissen (ich weiß, dass das etwas grob ausgedrückt ist). Der selbst denkende Mensch überdenkt, was er schon einmal gedacht hat. Er wandelt sich. Er verändert seine Form. Deshalb lehne ich diesen Expertenbegriff ab. Er birgt „Gefahren“.
        Sicher aber ist, dass ich Butler ganz gut gelesen habe. Ich finde Butler voraussetzungsreich. Das ist ein Grund, warum ich manche platten Übernahmen ihrer Theorie angreifen würde. Ich habe sie noch nie kritisiert. Das liegt aber eventuell an einem bisher noch nicht unternommenen Versuch. Natürlich ist das ein „Fehler“. Die Frage ist aber auch, für wen eine Kritik riskant ist. Ich könnte Butler Ungenauigkeiten nachweisen. Oder mich blamieren. Die Möglichkeit ist also gegeben. Ich habe sie noch nie realisiert. Womit wir beim Ausgangsthema wären.

      • @ Frederik Weitz

        Dann kurze Frage an Sie:

        Welche empirische Evidenz kann Butler anführen, die ihre Behauptungen hinsichtlich der Konstruiertheit der sexuellen Identität durch soziokulturelle Einflüsse stützen?

      • Was ich hier lese, ist, dass Sie eine Differenz wollen, ohne die Gefahr der Hierarchie. Die gibt es aber meiner Meinung nach nicht, da jede Differenz in Prozesse eingebunden ist, die sich nicht vollständig kontrollieren lassen.

        @ F. Weitz

        Da bin ich ganz bei Ihnen. Die dekonstruktivistische Praxis erzeugt aber lediglich immer neue Dichotomien. J.Butler und ihre „heteronormative Matrix“ ist der (erfolgreiche) Versuch, Heteronormativität als Verhaltensmuster und universell wirkungsmächtiges Konglomerat von verbindlichen Verhaltensnormen zu behaupten, welche das Individuum in seiner Freiheit beschränkt und abweichendes Verhalten sanktioniert. Damit haben wir;

        – eine Dichotomie heterosexuell – homosexuell
        – eine Hierarchisierung, da im butlerschen Theoriegebäude die heterosexuelle Matrix als Konglomerat von freiheitsbeschränkenden verbindlichen Verhaltensnormen charakterisiert wird

        Ich anerkenne ohne weiteres, dass Heteronormativität kein Hirngespinst ist und für Menschen, die nicht heterosexuell orientiert sind, zum Problem werden kann, da ihre sexuelle Orientierung als unerwünschte Abweichung von der Norm wahrgenommen wird. Soweit kann ich ihr ohne Probleme folgen.

        Allerdings behauptet J. Butler mit ihrer „heterosexuellen Matrix“ viel mehr als das. Sie behauptet, dass die HM unser Denken derart grundlegend strukturiert, so dass die HM universelle Wirkmächtigkeit erlange und zum Nachteil aller „Abweichler“ führe. Das heisst, salopp ausgedrückt: Heteros sind privilegiert, Homos benachteiligt. Der Nachweis konkreter individueller Benachteiligung erübrigt sich sodann und die pauschale Forderung nach Kompensation folgt unmittelbar. Damit reproduziert sie, was sie angeblich bekämpft, nämlich hierarchisierende Dichotomien zu etablieren, mehr noch, sie stellt gleich ein ganzes Theoriegebäude inklusive universellem Gültigkeitsanspruch auf, um diese zu legitimieren.

        Der Genderismus darf nicht bloss diskursanalytisch angegangen werden, sondern muss im historischen und politischen Kontext gesehen werden. Das Feindbild schlechthin ist der heterosexuelle weisse Mann, der mit Macht, Einfluss und Hegemoniestreben assoziiert wird, was sich in Butlers „heterosexueller Matrix“ und Connells „hegemonialer Männlichkeit“ zum kompletten Theoriegebäude und universell gültigen Deutungsmuster verdichtet, ein universeller Gültigkeitsanspruch der eigenen Theorie, der die Komplexität menschlicher Interaktionen und individuelle Handlungsmotive in unzulässiger Weise in einfache Schemata zwingt.

        Zu Butler noch, abschliessend: Sie bleibt oft mehrdeutig und vage, so wie viele postmoderne Philosophen. Ob dies nun gewollt ist oder nicht, die Gefahr der Fehlinterpretation ist gross. In der Praxis aber, sprich Gender Mainstreaming, wird offensichtlich, dass der Genderismus gruppenspezifische Diskriminierung/Privilegierung fördert und nicht verhindert. Ich könnte Ihnen unzählige konkrete Beispiele nennen.

  2. Es ist der Queerquatsch, der simplifizierende essenzialistische Dichotomien einführt, nicht die Biologie. Der Genderfaschist weiß nicht, dass die Biologie alle Möglichkeiten hat, die eben gerade dem Stand der Forschung entsprechen, um Unterschiede an Menschen zu beschreiben. Eine Definition von zwei Geschlechtern ist eben wie jede Definition konventionell und darüberhinaus pragmatisch. Da die moderne Wissenschaft sich vom Essenzialismus losgesagt hat, folgt aus einer Einteilung nichts weiter als gerade in der Definition steht.

    Ganz anders die Genderspinner: Sie behaupten tatsächlich eine Skala mit den beiden Endpunkten „männlich“ und „weiblich“. Sie sind es, die Menschen diskriminieren und sie aufgrund ihres „Geschlechts“, das die Genderfaschisten hochwissenschaftlich per Augenmaß diktiert haben, einsortieren und unterdrücken. Sie pflegen ein Vorurteil zugunsten des „Weiblichen“ und verachten, sexistisch und rassistisch wie sie sind, alles „Männliche“ und Menschen mit niedriger Pigmentierung der Haut. Dass die Thesen einer Überprüfung mit wissenschaftlichen Methoden nicht standhalten, ist evident.

    Hieran wird auch ein tiefer Widerspruch in der Ideologie deutlich. Einerseits soll jeder für sich selbst Rollen festlegen können/dürfen und sich nicht von einem wie auch immer definierten Geschlecht leiten lassen müssen. Andererseits maßen sich die Genderfaschisten an, bei anderen Leuten das „Geschlecht“ festzulegen und sie auf eine Rolle zu verpflichten.

    Wo dieses totalitäre Gedankengut mehr als nur Gedanke ist, muss ihm Einhalt geboten werden: In einer Politik, die Menschen gezielt ungleich behandelt; an Forschungseinrichtungen, wo sich Genderfaschisten von der Allgemeinheit die Ideologieproduktion bezahlen lassen; an Schulen, wo der Genderfaschismus als Wissenschaft gelehrt wird. Ja, es gibt wieder eine neue Rassenkunde in Deutschland und in der gesamten westlichen Welt. Sie ist nicht mehr nur Theorie. Sie ist als präskriptive Doktrin angelegt und daher keine wissenschaftliche Meinung neben anderen.

    • Da die moderne Wissenschaft sich vom Essenzialismus losgesagt hat, folgt aus einer Einteilung nichts weiter als gerade in der Definition steht.

      @ Zhen

      Ein wichtiger Punkt. So schliesst, um ein relevantes Beispiel anzuführen, „männlich“ nicht notwendigerweise Heterosexualität mit ein. Bereits die Vorstellung; „ein richtiger Mann ist heterosexuell“ ist essentialistisch.

      Essentialistisch ist übrigens auch die butlersche Vorstellung, dass die Wahrnehmung der männlichen Individuen, die sich selbst und andere als männlich oder weiblich klassifizieren, dies tun, um ihre (gemäss Butler) geschlechtsspezifischen Privilegien zu bewahren. Damit wird der (heterosexuelle, weisse) Mann als Verkörperung der
      Unterdrückung konstituiert, was rassistischer und sexistischer Diskriminierung Legitimation verschafft.

      Auch hier zeigt sich, dass der Genderismus aufgrund seiner widersprüchlichen Prämissen jede Beliebigkeit und das Gegenteil davon begründen kann, was uns die Logik lehrt. Es ist deshalb notwendig, die widersprüchlichen Prämissen des Genderismus als solche zu erkennen und zu verstehen, dass sich mit ihnen eben Beliebiges ableiten lässt, was auch immer gerade nützlich erscheint.

      Judith Butler schliesst per se aus, dass „du bist eine Frau“ rein konstativen Charakter hat, sondern immer performativ als „sei eine Frau, werde der essentialistischen Vorstellung/Erwartungshaltung gerecht“ verstanden werden muss. Dass der performative Sprechakt „sei ein Mann“ die Aufforderung beinhalten könnte, sich – um ein Beispiel anzuführen – für Schwächere einzusetzen, dass eine essentialistische Vorstellung des „Männlichen“ auch positive Aspekte hat, das scheint ihr aufgrund ihrer mehr oder weniger geschickt verschleierten Abneigung gegen alles männlich Konnotierte unvorstellbar.

      Bei der Queertheorie und dem Gleichheitsfeminismus wäre bezüglich ihrer Grundlage, der gesellschaftlichen Entstehung der Unterschiede, hingegen eine Entscheidung für ein bestimmtes Verhalten bzw. eine Umerziehung hin zu einem bestimmten Verhalten möglich.

      So ist es. Wenn Homosexualität nur anerzogen, der Neigung nichts natürlich-Unveränderbares anhaftet, dann kann, sofern Homosexualität als problematisch gesehen wird, die Neigung therapiert werden. Das halte ich gelinde gesagt für äusserst fragwürdig.

      Leszek zitierte an anderer Stelle Chomsky, der treffend feststellt:

      Bei näherer Betrachtung werden wir jedoch sehen, dass der Begriff eines „leeren Organismus“, eines Organismus, der beliebig formbar ist und noch keine Struktur besitzt, nicht nur falsch ist, sondern naturgemäß auch als Stütze für die reaktionärsten Gesellschaftsdoktrinen fungiert.

      @ Terminator

      Es zeigte ganz deutlich, dass diese Dame echt der Meinung ist, dass es z.B. schon eine Diskriminierung ist, wenn in irgendwelchen Ausweisen „Vater und Mutter“ steht

      Ja, Elter 1 und Elter 2 soll das dann heissen. Wie gesagt, bei Butler ist so ziemlich (ausser ihrem eigenen) jeder Sprechakt performativ, nie rein konstativ. Und die Aufforderung, Vater zu sein ist ja nun wirklich unmoralisch. Wir wissen doch alle, dass Väter die Aufforderung „sei Vater“ als Aufforderung zum sexuellen Missbrauch der Kinder verstehen*. Frau Schwarzer – Bildreporterin – weiss Bescheid.

      * Vorsicht Ironie

      • Peter

        o „Essentialistisch ist übrigens auch die butlersche Vorstellung, dass die Wahrnehmung der männlichen Individuen, die sich selbst und andere als männlich oder weiblich klassifizieren, dies tun, um ihre (gemäss Butler) geschlechtsspezifischen Privilegien zu bewahren. Damit wird der (heterosexuelle, weisse) Mann als Verkörperung der
        Unterdrückung konstituiert, was rassistischer und sexistischer Diskriminierung Legitimation verschafft.“

        So habe ich es noch nicht verstanden, aber ich bin nicht lange im Thema. Also ich meinerseits würde dem weißen Mann nicht Gewalt antun wollen…

    • Zehen

      „Ganz anders die Genderspinner: Sie behaupten tatsächlich eine Skala mit den beiden Endpunkten „männlich“ und „weiblich“.

      Verstehe ich nicht ganz (??)

      „Andererseits maßen sich die Genderfaschisten an, bei anderen Leuten das „Geschlecht“ festzulegen und sie auf eine Rolle zu verpflichten.“

      Ich dachte der Maskulinismus mit seinem schöpferischen Vater-Gott hätten die Zuständigkeiten abgeklärt.

      „Wo dieses totalitäre Gedankengut mehr als nur Gedanke ist, muss ihm Einhalt geboten werden: In einer Politik, die Menschen gezielt ungleich behandelt“

      Da bin ich mit Dir eins.

      • Terminator
         „@ Staroirgendwas
        MaskuLISMUS nicht MaskuLINismus, ist das so schwer zu begreifen oder hältst du einen „Nach“Mittagsschlaf?“

        Mozesz mnie w dupe ugrysc!

      • @ Staroirgendwas
        Danke für die verschlüsselte Beleidigung.
        Pozawui mnjä f dupe!

        Oder aus meiner Heimat:
        Du konnsch mr gach amol da Buggl oi rutscha und mit dr Zungga bremmsa.

    • Wenn Sie schon mit Biologie argumentieren, dann sollten Sie das richtig tun. Zum Beispiel, dass das Gehirn plastisch ist, sozusagen das pädagogischste aller Organe; dass es sich durch Sinnesreize (keine Biologie) beeinflussen und beeindrucken lässt; und dass eine Kultur bestimmte Reize organisiert und andere ausschließt und dadurch bestimmte Gehirnmuster nahelegt.
      Diese scharfe Einteilung von Biologie gegen Gesellschaftswissenschaft gibt es nicht. Nicht, wenn man auf beiden Seiten ordentlich argumentiert. Natürlich legt sich auch das Gehirn fest, indem es Muster ausbildet, aber vieles davon ist eben nicht rein biologisch, sondern nutzt die Möglichkeiten eines biologischen Organs, ohne alle seine Möglichkeiten zu nutzen (wie man eben nicht gleichzeitig an grüne Elefanten denken kann und nicht an grüne Elefanten; das geht nur iim Nacheinander). Deshalb kann ich mich nicht heute entscheiden, heterosexuell zu sein und morgen homosexuell. Und deshalb kann man auch nicht jede Form von Heterosexualität ausleben. Manchmal ist kein Druck zur Veränderung da und manchmal wäre das Ziel zu weit. Wenn aber, wie auch immer das passiert, sich jemand für eine bestimmte Sexualität „entschieden“ hat, ist diese so lange legitim, solange sie nicht geltendem Recht widerspricht. Auch Feministen halten nichts von Kinderschändern.
      Von der hier viel angesprochenen Umerziehung aller Menschen (oder Männer) finde ich auch nach jahrelanger Lektüre von zum Beispiel Butler nichts. Das ist nur ein Angstargument. Was der Feminismus zu erreichen sucht, lässt sich immer noch auf Kant zurückbiegen: die Würde als sittliche Autonomie des Menschen. Und natürlich tritt der Feminismus den Menschen auf die Füße, die die Würde der Frauen einschränken. Und natürlich geschehen bei diesem Prozess der AUSEINANDERsetzung auch mal Fehlgriffe. Mal, weil ich nicht diese Pauschalisierung möchte, dass alles ein Fehlgriff ist. Zumal der Prozess als solcher, weil das Ziel ethisch vertretbar ist, gewürdigt werden muss, auch wenn im Einzelnen Kritik angemeldet werden muss (oder müsste).

      • @Frederik Weitz

        „Wenn Sie schon mit Biologie argumentieren, dann sollten Sie das richtig tun.“

        Das versuche ich durchaus.

        „Zum Beispiel, dass das Gehirn plastisch ist“

        Aber nicht zwangsläufig in allen Bereichen.
        Ich habe hier etwas dazu geschrieben
        https://allesevolution.wordpress.com/2011/06/22/plastizitat-des-gehirns-und-die-unterschiede-zwischen-den-geschlechtern/
        Auf welche Studien zur Plastizität gerade in diesem Bereich stützt du dich denn? Gibt es Homosexuelle, die durch Plastizität heterosexuell geworden sind? Oder Transsexuelle, die ihr Gehirngeschlecht ihrem Phänotyp angleichen konnten?

        „sozusagen das pädagogischste aller Organe; dass es sich durch Sinnesreize (keine Biologie) beeinflussen und beeindrucken lässt; und dass eine Kultur bestimmte Reize organisiert und andere ausschließt und dadurch bestimmte Gehirnmuster nahelegt.“

        Aber in welchen Bereichen und wie umfassend? Welche Reize werden denn ganz gegen die Natur ausgeschlossen und wie schwer fällt das?

        „Diese scharfe Einteilung von Biologie gegen Gesellschaftswissenschaft gibt es nicht.“

        Natürlich hat die Kultur ihren Raum. Aber eben auch die Biologie. Die Biologie stellt meiner Meinung nach die Grundlage, die dann durch Kultur ausgestaltet werden kann. Einiges ist fix, anderes nicht.

        „Natürlich legt sich auch das Gehirn fest, indem es Muster ausbildet, aber vieles davon ist eben nicht rein biologisch“

        Was zum Beispiel?

        „Deshalb kann ich mich nicht heute entscheiden, heterosexuell zu sein und morgen homosexuell.“

        Man kann sich meiner Meinung nach nicht nur heute nicht entscheiden, sondern nie (von Bisexualität abgesehen). Natürlich kann man sich trotzdem entscheiden gewisse Sexakte auszuführen, etwas weil keine Partner des anderen Geschlechts vorhanden sind oder man es sich nicht eingestehen will.
        Wie siehst du denn die Entscheidungsmöglichkeiten und was sind deine Belege dafür?

        „Wenn aber, wie auch immer das passiert, sich jemand für eine bestimmte Sexualität „entschieden“ hat, ist diese so lange legitim, solange sie nicht geltendem Recht widerspricht.“

        Da habe ich auch gar nichts dagegen. Solange es ihm/ihr und dem Sexualpartner Spass macht haben sie da meinen Segen.

        “ Auch Feministen halten nichts von Kinderschändern.“

        Das habe ich auch nicht behauptet.

        „Von der hier viel angesprochenen Umerziehung aller Menschen (oder Männer) finde ich auch nach jahrelanger Lektüre von zum Beispiel Butler nichts.“

        Ach? Sie hat also nichts dagegen, wenn also so weiterleben wie bisher und möchte dieses Verhalten nicht durch subversive Performance ändern? Aber in dem Artikel hier ging es mir auch darum, dass ihre Theorie keineswegs umbedingt die „günstigste“ ist. Eine biologische Theorie kann wie bereits skizziert günstiger sein. Weil sie eben weniger Änderungsmöglichkeiten im Individuellen bietet ohne dabei in ein Schema pressen zu müssen.

        “ Das ist nur ein Angstargument. Was der Feminismus zu erreichen sucht, lässt sich immer noch auf Kant zurückbiegen: die Würde als sittliche Autonomie des Menschen.“

        Der Kommunismus wollte auch das beste für den Menschen. Das bedeutet aber nicht, dass das dabei heraus kommt. Und Würde kann man eben verschieden definieren. Ein sehr konservativer Mensch mag „schwules Verhalten“ als unwürdig ansehen. Ein Feminist männliches Verhalten. Eine Definition von Würde kann eben auch falsch sein. Wer sagt dir, dass der Feminismus die richtige hat?

        “ Und natürlich tritt der Feminismus den Menschen auf die Füße, die die Würde der Frauen einschränken.“

        Auch da ist die Frage: Was ist eine Einschränkung der Würde der Frau? Der sexfeindliche Feminismus sagt Pornos. Der sexpositive Feminismus, dass sie nicht soviel Schlampe sein kann wie sie will.
        Außerdem ist der Feminismus in Teilen nicht nur um die Würde der Frau besorgt. Sondern auch Lobbyismus für die Interessen der Frau.

        „Und natürlich geschehen bei diesem Prozess der AUSEINANDERsetzung auch mal Fehlgriffe. Mal, weil ich nicht diese Pauschalisierung möchte, dass alles ein Fehlgriff ist.“

        Natürlich ist nicht alles ein Fehlgriff. Gleichberechtigung an sich ist IMHO (und wohl unstreitig) eine gute Idee. Ich habe keine Probleme mit einem Equity-Feminismus. Aber was genau Gleichberechtigung ist, ist eben Anlass vieler Diskussionen.

        “ Zumal der Prozess als solcher, weil das Ziel ethisch vertretbar ist, gewürdigt werden muss, auch wenn im Einzelnen Kritik angemeldet werden muss (oder müsste).“

        Klingt etwas nach „Das Ziel heiligt die Mittel“. Das ist aber nicht der Fall. Der Prozess muss, wenn er vollkommen falsch ist, nicht gewürdigt werden, auch wenn er zu einem guten Ziel führen soll.
        Ein Beispiel: Mehr Kinder kann bei einer überalterten Gesellschaft ein ethisch vertretbares Ziel sein. Wenn der Prozess vorsehen würde, Frauen mit 25 Zwangszubeurlauben, bis sie Kinder bekommen haben, wenn sie es noch nicht haben, dann wäre der Prozess eben nicht zu würdigen

        Warum das anders sein soll, wenn man die wissenschaftliche Forschung zur Entstehung der Geschlechter ignoriert, wie der Genderfeminismus a la Butler anders sein?

      • j@ Frederick Weitz

        Plastzität bedeutet aber gerade nicht, unbegrenzte Beliebigkeit und Möglichkeit der Nivellierung der Geschlechtsunterschiede.

        Sondern sie trägt zur Auseinanderentwicklung bei, verstärkt die Differenzierung.

        Jungen und Mädchen werden nicht einfach sozialisiert, sondern sind aktive Mitgestalter ihrer Sozialisation, ihnen behagt im Durchschnitt Unterschiedliches, sie sind unterschiedlich zu trösten/zu motivieren, zu bespaßen.

        Sie sorgen selbst für den unterschiedlichen Input, der dann via Plastizität den Unterschied zwischen einem Männergehirn und einem Frauengehirn spreizt.

        Sonst wären ja die vielen Angleichungsexperimente, z. B. im Kibbuz, die sich fanatisch um gleichen Input bemühten und trotzdem nur Jungen und Mädchen/Männer und Frauen zu erzeugen imstande waren, die sich wie gewohnt, im Schnitt unterschieden, erfolgreich gewesen.

        Auch das Beispiel etwa der CAH-Mädchen, die „Mädcheninput“ bekommen und sich trotzdem eher jungenhaft verhalten, obwohl sie als Mädchen sozialisiert werden, zeigt die Grenzen der Plastizität auf.

        • @Roslin

          „Auch das Beispiel etwa der CAH-Mädchen, die „Mädcheninput“ bekommen und sich trotzdem eher jungenhaft verhalten, obwohl sie als Mädchen sozialisiert werden, zeigt die Grenzen der Plastizität auf.“

          Eben, auch Transsexuelle sind mit einem reinen Input nicht zu erklären. Und David Reimers und Claocal exstrophy erst recht nicht. Die CAIS Mädchen müßten dann auch weitaus häufiger lebisch sein, sie werden ja wie andere Mädchen auch behandelt.

      • @Frederik Weitz

        „Was der Feminismus zu erreichen sucht, lässt sich immer noch auf Kant zurückbiegen: die Würde als sittliche Autonomie des Menschen. Und natürlich tritt der Feminismus den Menschen auf die Füße, die die Würde der Frauen einschränken.“

        Dass der Feminismus die Würde als sittliche Autonomie der Frau zu erreichen sucht, dürfte aber wohl kaum für die Feminismusvariante der durchgeknallten Judith Butler zutreffen, die ja bekannt dafür ist, sogar die Burka zu verteidigen.

        So schreibt sie z.B. (und das ist von ihr zustimmend gemeint):

        „Ein paar Tage später besuchte ich eine Konferenz, auf der ich einen Vortrag über die wichtigen kulturellen Bedeutungen der Burka hörte, darüber, wie sie für die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft und Religion, zu einer Familie, einer umfangreichen Geschichte von Verwandtschaftsbeziehungen steht, daß sie eine Übung in Bescheidenheit und Stolz, einen Schutz vor Scham symbolisiert und daß sie auch als Schleier wirkt, hinter dem und durch den weibliche Handlungsfähigkeit wirken kann. Die Sprecherin fürchtete, daß die Zerstörung der Burka, so als sei diese ein Zeichen der Unterdrückung, der Rückständigkeit oder sogar des Widerstandes gegenüber der kulturellen Moderne selbst, zu einer erheblichen Dezimierung islamischer Kultur führen würde und zu einer Ausbreitung von US-amerikanischen kulturellen Annahmen, wie Sexualität und Handlungsfähigkeit zu organisieren und darzustellen seien.“

        Und auch auf Vorträgen zögert Judith Butler nicht zu erklären, dass „dass queere Politik in ihren Augen bedeute, Transgender genauso wie die Burka als Lebensform bedenken zu müssen.“

        http://www.tagesspiegel.de/wissen/den-hass-bekaempfen/1864232.html
        (7. Absatz)

        Da lobe ich mir die von mir hochgeschätzte französische Feministin Elisabeth Badinter, die in dem Aufsatz „Der verschleierte Verstand“ angesichts der Frage, ob eine Verschleierung von Mädchen in französischen Schulen gestattet werden sollte, unmissverständlich deutlich machte: „Ich hingegen versuchte, den jungen Leuten, die von „Toleranz“ sprachen („Man soll anziehen, was man will.“), zu erklären, dass der Schleier alles andere als nur ein Kleidungsstück sei: Er ist das Symbol der Unterdrückung eines Geschlechts. Eine zerfetzte Jeans anziehen, sich die Haare gelb oder blau färben, das sind Befreiungsakte gegen die geltenden Konventionen. Aber seine Haare unter einem Kopftuch verstecken, das ist ein Akt der Unterwerfung. Er überschattet das ganze Leben einer Frau. (…) Es muss einem klar sein, dass die Frauen nicht zufällig die Hauptziele der Fundamentalisten sind.“

        So viel Verstand sucht man bei Judith Butler leider vergeblich.

        Zitat Frederik Weitz:

        „Von der hier viel angesprochenen Umerziehung aller Menschen (oder Männer) finde ich auch nach jahrelanger Lektüre von zum Beispiel Butler nichts.“

        Das mag sein, ist aber die zwangsläufige indirekte Konsequenz ihres pseudowissenschaftlichen Ansatzes.

        Da gibt es z.B. den „Jungenarbeit“ betreibende Verein Dissens in Berlin, der einmal erklärte, es gehe ihm um die „die Zerstörung von Identitäten“ und dass das Ziel einer „nichtidentitären Jungenarbeit“ „nicht der andere Junge, sondern gar kein Junge“ sei.

        Da gibt es den „Fun&care-Kindergarten“ in Wien auf dessen Webseite kürzlich noch als pädagogische Zielvorstellung zu lesen war, dass Jungen eine positive Körperwahrnehmung erlernen sollten, wozu „Massagen, das Pflegen und Achten des eigenen Körpers sowie das Schlüpfen in andere Rollen mithilfe von Verkleidungsmaterial gehören.“ Ebenso sollen sie eine „fürsorgliche und behutsame Interaktion mit anderen Kindern aufnehmen, die positive Besetzung des Schlüpfens in „weibliche“ Rollen (Prinzessinenkleid, Nägel lackieren) erkennen sowie den Umgang mit Puppen (positiver Begriff: Puppenvater) und hauswirtschaftliche Tätigkeiten (positiver Begriff: Hausmann) erlernen.“

        Da gibt es den Egalita Kindergarten in Schweden, in dem idealerweise nicht von Mädchen und Jungen, sondern nur von „Freunden“ gesprochen werden soll, Worte wie „ihm“ und ihr“ vermieden werden sollen und jedes Detail daraufhin geplant ist, das Entstehen von als geschlechtstypisch erachteten Verhaltensweisen bei den Kindern möglichst zu verhindern.

        https://allesevolution.wordpress.com/2011/07/09/egalita-kindergarten-und-geschlechtsneutrale-erziehung/

        Das eben ist Judith Butlers absurde Theorie in der pädagogischen Praxis: Umerziehung!

  3. Ich habe ja bei der Lektüre Konstruktivistisch/genderistischer Texte immer geglaubt, ich verstehe irgendwas nicht richtig und müsse mir erst die Grundlagen aneignen, aber es hat nicht geholfen. Dann dachte ich, dass man mich aufklären würde, wenn ich die richtigen Fragen stelle, aber es waren offenbar die falschen. Meine Zweifel, geäußert in feministisch/linken Foren wurden jedenfalls nicht benatwortet, sondern einfach gelöscht, zuletzt hier:http://maedchenmannschaft.net/geschlecht-sichtbar-machen-aber-wie/

    Mehrere völlig sachlich gehaltene Kommentare von mir wurden einfach nicht freigegeben. Man fragt sich warum? Diese Leute sind sich ihrer Begriffe und kategorien absolut sicher, aber sie weigern sich konsequent, sie irgendwie zu legitimieren oder zu begründen. Wie kann man sich das erklären? Wohl nur so wie es Peter andeutet: wir haben es mit einer totalitären ideologie zu tun, der es nicht um Erkenntnis geht, sondern um die Duchsetzung politischer Ziele.

    • au contraire, die Leute sind sich ihrer Begriffe ganz und gar nicht so sicher, kennen dafür aber sehr gut die Schwächen ihrer Ideologie, darum lassen sie auch eine -wie auch immer geartete- Diskussion über die Basis derselben erst gar nicht zu und blocken auf dem Heimspielfeld einfach jegliche kritische Stimme und überall dort, wo sie eine Veröffentlichung nicht verhindern können, diskreditieren sie sie lautstark

      • @El Mocho

        „Ich habe ja bei der Lektüre Konstruktivistisch/genderistischer Texte immer geglaubt, ich verstehe irgendwas nicht richtig und müsse mir erst die Grundlagen aneignen, aber es hat nicht geholfen. Dann dachte ich, dass man mich aufklären würde, wenn ich die richtigen Fragen stelle, aber es waren offenbar die falschen.“

        Das geht nicht nur Dir so. Ich habe hier mal wieder ein schönes Chomsky-Zitat entdeckt, indem dieser genau das aussagt, was wohl viele vernünftige Leute denken und fühlen, wenn sie mit postmodernistischen Ansichten konfrontiert werden. Da ich den Eindruck habe, dass das Zitat gut hierhin passt, poste ich es mal:

        Noam Chosky:

        „Ohne Zweifel gibt es in jeder Sprechsituation eine Machtstruktur, das ist wiederum eine Binsenweisheit, die nur ein Intellektueller überraschend finden kann und in möglichst vielsilbige Wörter zu kleiden versucht. Als ehrliche Leute sollten unsere Anstrengungen darin bestehen, das aufzudecken und so weit wie möglich abzubauen, und zwar in Zusammenarbeit mit anderen, denen wir bei dieser notwendigen Befreiung helfen können. Wird das je aufhören? Vermutlich nicht.
        Was Lyotard und die Postmoderne betrifft, so warte ich noch auf einen Beweis, dass es sich dabei um mehr als Banalitäten und selbstverliebten Unsinn handelt. Ich sehe ein paar Körnchen Wahrheit in der riesigen Wörterflut versteckt, aber die sind ganz einfach. Vielleicht übersehe ich etwas, vielleicht sogar viel. Falls das zutrifft, dann entschuldige ich mich für meine Beschränktheit. Vielleicht fehlt mir ein Gen. Ich scheine andere komplizierte Sachen verstehen zu können. Aber hier praktisch nichts. Mehr noch, in anderen schwierigen Gebieten, sagen wir Quantenphysik, können mir Freunde und Kollegen erklären, was ich wissen will, und zwar auf einem Niveau, das ich verstehe (so wie es ernsthafte Popularisierungen tun), und ich weiss, wie ich vorgehen muss, wenn ich mehr wissen will (ich habe das zuweilen auch gemacht). Doch in diesen postmodernen Fachbereichen kann mir niemand etwas erklären, und ich habe keine Ahnung, wie ich vorgehen soll. Es ist möglich, dass sich eine vollkommen neue Form menschlicher Intelligenz entwickelt hat, jenseits alles bekannten, und denjenigen, denen die entsprechenden Gene fehlen (wie offensichtlich mir), können es einfach nicht begreifen. Vielleicht. Wie gesagt, ich bleibe aufgeschlossen. Falls es eine andere Erklärung gibt, würde ich sie gerne hören.“
        (Noam Chomsky)

    • http://maedchenmannschaft.net/geschlecht-sichtbar-machen-aber-wie/ „Wenn heutzutage über Geschlecht gesprochen wird, sind nur wenige daran interessiert. Einerseits, weil es auf viel Unverständnis stößt, da Gleichberechtigung heute in den meisten Lebenszusammenhängen nach Eigenangabe freiwillig und selbstverständlich gelebt wird, andererseits, weil die Gesetzeslage auf den ersten Blick eindeutig erscheint: Der alte Geschlechterkampf ist vorüber, die großen Themen ausgefochten und gesetzlich verankert. Viele können ihre Geschlechterrolle ausfüllen, es gibt viele Modelle, an denen sich orientiert werden kann.„
      „Wie kann man sich das erklären? Wohl nur so wie es Peter andeutet: wir haben es mit einer totalitären ideologie zu tun, der es nicht um Erkenntnis geht, sondern um die Duchsetzung politischer Ziele.“

      Ich versuche es El macho für Dich folgend zu erklären:

      Diese Person, die dies geschrieben hat, ist in einer „ideologisierten“ (für manche ideologisiert, für andere normal) groß geworden. Wenn sie den Schatten dieser heimlichen Ideologie (christliche Gesellschaft mit ihren Götzen-Bildern) nicht sieht, weißt sie nicht, dass hinter der von ihr wahrgenommenen Wirklichkeit auch eine andere Dimension existiert, so wie ein unmusikalischer Mensch womöglich nicht verstehen kann, dass Musik wertvoll ist.

      Hast Du schon Deinen auf „totalitären ideologie“ pochenden Geist wahrgenommen?

    • Um Konsistenz der Theorie geht es nicht. Der Genderquatsch ist das gefährliche Spielzeug ewig pubertierender Mädchenmannschaften, ihre Wohlfühlideologie, mit der sie Männer nach Belieben unterdrücken und für sich schuften lassen können. Sie haben das Glück, dass ihre Denkweise gerade gesellschaftlich en vogue ist und sie deshalb Narrenfreiheit genießen. Das hängt wohl mit einer gewissen Beißhemmung der vernunftbegabten Männer gegenüber dem tendenziell hysterischen, überaffektierten, kindhaften, beschützenswürdigen Weib zusammen. Für solchen archaischen Leichtsinn sollte eigentlich in hochindustrialisierten Gesellschaften kein Bedarf mehr bestehen.

      Tatsächlich würde ich nicht ausschließen, dass die Strategie der Risikofreude und der Unterwürfigkeit unter die Frau evolutionär bald ausgedient haben wird. Heute sind eher Menschen vom Typ „Vulkanier“ gefragt, die abstrakt denken und ihre Emotionen beherrschen können. Ein neuer Typus Mann entsteht, der weder der unterwürfige Beta-Versorger noch der lebensmüde Alpha-Draufgänger ist, weil diese archaischen Modelle ausgedient haben. Der Beta-Versorger kommt in der kapitalistischen Ausbeutung unter die Räder, während er sich für ein Weibchen und dessen Nachwuchs aufopfert. Und der Alpha-Draufgänger ist in der durchorganisierten, auf Risikovermeidung optimierten, Gesellschaft deplatziert. Er kann nicht funktionieren in einem System, dessen Regeln nicht er macht, sondern weitsichtige Planer. Er ist der Soziopath, der mit seiner alten Strategie des Draufhauens den Erfordernissen einer komplexen Gesellschaft nicht gerecht wird.

      Ein erstes Anzeichen für den Wandel ist die wachsende Abneigung gegen das andere Geschlecht. Nicht nur kluge Männer haben die Schnauze von parasitären Frauen voll. Auch immer mehr Frauen sind von Männern und Sex genervt. Männer und Frauen des alten Typs können und wollen nichts mehr miteinander anfangen. Eine permanent meckernde Steinzeitfrau kann heute einem Mann nichts mehr bieten. Auch ein Mann kann als Versorger einer Frau nicht mehr viel bieten, weil kein akuter Mangel herrscht und er selbst vom Kapital ausgebeutet, also verelendet ist. Diese Steinzeitfiguren sind im modernen Kapitalismus obsolet. Es ist nur eine Frage der Zeit und der bewussten Züchtung, wann sie ausgestorben sein werden.

  4. Ich wäre den Queerfeministen jedenfalls sehr dankbar, wenn sie mir erklären könnten, wie man beliebig Männer dazu erzieht, auf Schwänze zu stehen 😀

    „Der behauptet Kausalzusammenhang ist „Weil jeder alles sein kann, kann niemand etwas dagegen haben, wenn jemand etwas ist“. Das ist aber falsch. Denn wie gerade aufgeführt kann man genauso erwidern „wenn jeder alles sein kann, warum passt er sich dann uns nicht an“ bzw. „Wenn jeder alles sein kann, warum ist er dann nicht so wie wir?“.“

    Das ist in der Tat eine der klügsten Aussagen, die jemals getroffen wurden. MIt der Ergänzung: Wenn es so wäre, dass jeder alles sein könnte, würde natürlich unter Garantie letzteres eintreten. Der Druck sich anzupassen würde steigen.

      • „Die besten Dikurse über Geschlechterrollen habe ich mit schwulen Männern gehabt, weil die sexuellen Präferenzen geklärt waren.“

        Du meinst sicher, weil die schwulen Männer Deinen Ansichten zugestimmt haben, ohne maskulistische Kackscheiße von sich zu geben.

        Im Übrigen ist mir Deine sexuelle Präferenz nicht klar. Den
        Diskussionen hier zufolge, scheinst Du aber sehr frauenfixiert zu sein.

      • Du meinst sicher, weil die schwulen Männer Deinen Ansichten zugestimmt haben, ohne maskulistische Kackscheiße von sich zu geben.

        Keines Wegs, wir haben auch konträr diskutiert. Aber wie gesagt war es durch geklärte sexuelle Präferenzen entspannt. Und mit Heteros ist das meistens verkrampfter.

        Im Übrigen ist mir Deine sexuelle Präferenz nicht klar. Den Diskussionen hier zufolge, scheinst Du aber sehr frauenfixiert zu sein.

        Ich bin bisexuell, bevorzuge aber Frauen.

      • @lucia
        „Keines Wegs, wir haben auch konträr diskutiert. Aber wie gesagt war es durch geklärte sexuelle Präferenzen entspannt. Und mit Heteros ist das meistens verkrampfter.“
        Was nicht zufälliger weise an deiner Meinung über Heterosexuelle Männer zu tun hat. Siehe deine Einträge hier im Blog. Ich mein ja nur……

      • …was zu meiner These passt, dass Homosexualität bei Männern sich auch deshalb evolutionär halten konnte, weil Schwule durch die scheinbar fehlende Bedrohung bei manchen Frauen leichter zum Stich kommen.

        Durch eine Hürde, die heterosexuelle Männer überwinden müssen, mogeln sich Schwule einfach durch. Da romantische und sexuelle Ambitionen fehlen, kann die Frau bedenkenlos ihre Nähe tolerieren. Durch die längere Exposition, die die Frau zulässt, weil sie sich nicht unter Druck gesetzt fühlt, sich paaren zu müssen, kann die Frau den Mann besser kennenlernen. Das Vertrauen wächst in ihr und eine engere Beziehung entsteht. Bedürfnis und Gelegenheit sind damit geschaffen. Ist der Schwule bisexuell, sind die Chancen noch besser, dass seine Gene und nicht die der heterosexuellen Konkurrenten weitergegeben werden.

        Die „Strategie“ der Gene geht auf, wie die vielen Ehen Schwuler mit Frauen belegen. Ob die gegen den Willen des Schwulen geschlossen wurden, ist für den Erfolg der Gene belanglos.

      • @imion

        Definitiv lag und liegt es nicht daran, weil mir im RL noch gar keine Maskulisten begegnet sind.

        Und hier wimmelt es nur so davon, weil ihnen Christian hochwissenschaftliche Steilvorlagen nicht nur für ihren Frauenhass, sondern auch für ihren Frust liefert.

      • @lucia
        „Definitiv lag und liegt es nicht daran, weil mir im RL noch gar keine Maskulisten begegnet sind. “
        War nicht meine Aussage

        „Und hier wimmelt es nur so davon, weil ihnen Christian hochwissenschaftliche Steilvorlagen nicht nur für ihren Frauenhass, sondern auch für ihren Frust liefert.“
        Hat auch nichts mit meiner Aussage zu tun.

      • imion schrieb:

        „Siehe deine Einträge hier im Blog“

        Da es hier nur Maskulisten gibt, kannst du ja eigentlich nicht alle Heteros meinen, gell.

        Aber egal – me importa un pepino 😀

    • @ lucia
      Ja, das kann ich mir schon denken, wenn ein heterosexueller, weißer Mann mit dir realiter diskutiert, dass da eine tiefe sexuelle Spannung mitschwingt, er dich sofort haben und unterwerfen möchte. Lach, einen Prinzessinnenkomplex hast du ja gar nicht.

    • @Adrian:
      Nun, immerhin glauben Queerfeministen nicht so sehr, dass man es wieder „aberziehen“, bzw. „therapieren“ kann, im Gegensatz zu manchen Strömungen der männerdominierten christlichen Kirche. Und immerhin glauben Queerfeministinnen nicht (im Gegensatz zu Zhen), dass Schwulsein nur eine Strategie der Evolution ist, an noch mehr Frauen zu kommen (LOL).

      • „Nun, immerhin glauben Queerfeministen nicht so sehr, dass man es wieder „aberziehen“, bzw. „therapieren“ kann“

        Sie benutzen diese Worte nicht, aber wenn sexuelle Orientierung eh gesellschaftliche Konstruktion ist, dann ist halt alles veränderbar. Ob man diese Veränderbarkeit nun „Aberziehung“, „Anerziehung“, „Therapie“ oder „Erkenne Deinen wahren, von der Gesellschaft unterdrückten Bedürfnissen“ nennt, ist dabei doch belanglos.

      • @ Szygy

        Wie werden Queerfeministen eigentlich mit der bescheidenen Tatsache fertig, dass es eigentlich keine WAHRnehmung in ihrer Welt gibt, die nicht durch Macht-und Privilegierungsinteressen verzerrt wäre, aber ihre Wahrnehmung, ausgerechnet ihre eigene Wahrnehmung von dieser Relativierung ausgenommen ist?

        Ist das verlogen oder dumm?

        Warum soll ich mir so etwas top-down aufdrücken lassen, wenn es doch eh nicht wahr sein kann?

      • Wie werden Queerfeministen eigentlich mit der bescheidenen Tatsache fertig, dass es eigentlich keine WAHRnehmung in ihrer Welt gibt, die nicht durch Macht-und Privilegierungsinteressen verzerrt wäre, aber ihre Wahrnehmung, ausgerechnet ihre eigene Wahrnehmung von dieser Relativierung ausgenommen ist?

        @ Meister Roslin

        Sie werden sehr gut mit dieser „Tatsache“ fertig, legitimiert sie doch ihre eigene rücksichtslose Interessenvertretung.

        Warum soll ich mir so etwas top-down aufdrücken lassen, wenn es doch eh nicht wahr sein kann?

        Für den Radikalkonstruktivisten gibt es kein wahr oder falsch. Der „Wille zur Macht“ ist letztendlich entscheidend, die Diskurs- und Definitionsmacht zu erlangen ist alles. Wer dies erreicht hat, der bestimmt, was als wahr und was als falsch zu gelten hat, der konstituiert die Wirklichkeit und die Wahrheit

        Folgerichtig ist für den RK die top down Implementierung von Wahrheit der Königsweg, nicht die argumentative Auseinandersetzung und Überzeugung des Individuums von der Legitimität der eigenen Interessen, denn alles ist Diskurs- und Definitionsmacht. Genau in diesem Sinne operieren unsere postmodernen Faschisten.

        Dieser Nihilismus führt in letzter Konsequenz selbstverständlich zu einem faschistoiden Gesellschaftssystem. Meine Charakterisierung des Genderismus als faschistoid ist keineswegs reine Polemik, werter Graf. Der inflationäre Gebrauch des Faschismusvorwurfs sollte nicht davon abhalten, faschistoide Ideologien wie den Genderismus auch klar und deutlich als solchen zu bezeichnen. Gerade Du als Katholik solltest meine Gedanken nachvollziehen können.

  5. @imion:
    Hättest du wissenschaftliche Quellen dafür, dass das Christentum v.a. von Frauen angenommen wurde ? Nur Erik den Roten zu bringen, als Beispiel, reicht mir jetzt nicht so. Kann ja sein, dass Frauen mit ihrem Interesse an Barmherzigkeit und „Selig sind die Schwachen“ eher auf christliche Sachen abgingen als Männer.. aber kann man das sicher nachweisen, ist nicht die Quellenlage von damals etwas schwierig ?

    Und zu deiner Frage, warum Frauen oft Teilzeit arbeiten „obwohl Ganztagsbetreuung vorhanden“:
    Ganztagsbetreuung heißt ja bis 16 Uhr, meist. Mit Pendelzeit und Einkäufen und Haushaltszeug (auf das viele Männer dann doch keinen Bock haben) wird es dann recht knapp, 40h-Stunden zu arbeiten und rechtzeitig das Kind abzuholen.
    Hinzu kommt der Druck von Verwandten und Betreuungspersonen. „Sie sind doch die Mutter, dann kommen Sie doch mal auf ein Gespräch vorbei. Mit Ihrem Mann zu reden reicht mir nicht. Aber kommen Sie nicht später als 15 Uhr!“ [will sagen: die meisten weiblichen Lehrerinnen, Tagesmütter etc. haben keinen Bock auf die knappen, männlichen Gespräche, die wollen lieber mit Geschlechtsgenossinnen palavern..]
    Mit Haushaltszeug meine ich nicht nur Putzen etc., auch Geburtstagsgeschenke kaufen, Verwandtenbesuche organisieren, Arzttermine ausmachen und aufmerksam mit dem Kind wahrnehmen, Kind von A nach B bringen etc… Da haben viele Männer einfach keinen Bock drauf, dann kommt schnell die Aussage: „Das kann die Frau doch viel besser.“ Versuchen wollen sie es aber nicht, oder nur einmal und geben dann auf.
    Und bevor das sogenannte Familienmanagement dann ganz den Bach runtergeht, reduziert frau dann lieber ihre Wochenarbeitszeit. Mag sein, dass da altertümliche (und für damals-Germanen nützliche) Traditionswerte von der Frau als Hausherrin und Hausverwalterin, die alles „zusammen hält“, den Grund liefern.

    • @anniefee
      „Hättest du wissenschaftliche Quellen dafür, dass das Christentum v.a. von Frauen angenommen wurde ? Nur Erik den Roten zu bringen, als Beispiel, reicht mir jetzt nicht so. Kann ja sein, dass Frauen mit ihrem Interesse an Barmherzigkeit und „Selig sind die Schwachen“ eher auf christliche Sachen abgingen als Männer.. aber kann man das sicher nachweisen, ist nicht die Quellenlage von damals etwas schwierig ? “
      http://www.amazon.de/Die-Germanen-Meilensteine-Fr%C3%BChgeschichte-Europas/dp/B0011U152K/ref=sr_1_1?s=dvd&ie=UTF8&qid=1317281271&sr=1-1

      „Ganztagsbetreuung heißt ja bis 16 Uhr, meist. Mit Pendelzeit und Einkäufen und Haushaltszeug (auf das viele Männer dann doch keinen Bock haben) wird es dann recht knapp, 40h-Stunden zu arbeiten und rechtzeitig das Kind abzuholen.“

      Wenn Frauen mehr Arbeiten würden, dann könnten diese Tätigkeiten aufgeteilt werden. Im moment ist es ja so, der Mann arbeitet Ganz und die Frau Halbtags. Würde die Frau 3/4 Arbeiten könnte auch der Mann 3/4 Arbeiten. Damit wären diese Probleme gelöst. Und bitte keine Unterstellungen von der sorte, darauf haben Männer keinen Bock. Das ist Blödsinn. Dazu muss man sich nur im Supermarkt umschauen.

      „Hinzu kommt der Druck von Verwandten und Betreuungspersonen. „Sie sind doch die Mutter, dann kommen Sie doch mal auf ein Gespräch vorbei. Mit Ihrem Mann zu reden reicht mir nicht. Aber kommen Sie nicht später als 15 Uhr!“ [will sagen: die meisten weiblichen Lehrerinnen, Tagesmütter etc. haben keinen Bock auf die knappen, männlichen Gespräche, die wollen lieber mit Geschlechtsgenossinnen palavern..]“
      Dann haben sie gelitten. Punkt aus ende. Auch hier wieder von Druck zu sprechen ist mehr als Fadenscheinig. Ihr seid verantwortlich für euer Leben, da kann euch keiner reinreden. Auch nicht, welcher Elternteil mit den Erziehern oder Lehrern redet. Setzt euch durch, muss ein Mann auch. Immer und überall, es wird nur nicht so an die grosse Glocke gehängt.

      „Mit Haushaltszeug meine ich nicht nur Putzen etc., auch Geburtstagsgeschenke kaufen, Verwandtenbesuche organisieren, Arzttermine ausmachen und aufmerksam mit dem Kind wahrnehmen, Kind von A nach B bringen etc… Da haben viele Männer einfach keinen Bock drauf, dann kommt schnell die Aussage: „Das kann die Frau doch viel besser.“ Versuchen wollen sie es aber nicht, oder nur einmal und geben dann auf.“
      Und nochmal, siehe oben. Wenn Frauen mehr Arbeiten würden, könnten Männer die Arbeitszeit reduzieren und Frauen dabei unterstützen. Warum haben Männer im moment kein Bock? Ganztagsstelle mit überstunden und die Frau Halbtagsstelle. Kein Wunder also, das der Mann das an die Frau abgibt. Aber auch hier hängt es mit den geringen Arbeitsstunden von Frauen zusammen und nicht, weil Männer generell keinen Bock haben. Wie schon festgestellt, ist die Männliche Arbeit wesentlich Härter, Anstrengender und stressiger. Das ist mal wieder so ein Femimythos.

      „Und bevor das sogenannte Familienmanagement dann ganz den Bach runtergeht, reduziert frau dann lieber ihre Wochenarbeitszeit. Mag sein, dass da altertümliche (und für damals-Germanen nützliche) Traditionswerte von der Frau als Hausherrin und Hausverwalterin, die alles „zusammen hält“, den Grund liefern.“
      Die Reduzierung passiert aber vorher, bzw. wird vorher schon besprochen. Es ist also nicht erst das Kind in den Brunnen gefallen, sondern es wird damit schon geplant. Auch hier wieder der Appel an Frauen, geht mehr Arbeiten, dann können euch Männer mehr unterstützen, weil dann das Geld ausreicht, damit Männer ihre Arbeitszeit reduzieren können.

      • Naja, diese Doku sieht mir reichlich populistisch aus, aber was soll’s..
        Delegierende, keinen Bock habende Männer, sehe (bzw. spreche) ich mit diversen Arbeitszeitverteilungen. Es gibt ja genügend Beispiele und Varianten, von „Mann und Frau arbeiten beide selbstständig mit flexiblen Zeiten“ über „beide arbeiten Vollzeit, Kind ist in Kita“ über „beide sind arbeitslos“, und immer, wirklich immer, kümmert sich entweder die Frau mehr ums Kind und der Mann sitzt daneben und verweist auf seine biologisch unpassenderen Anlagen oder (so bei mir im Haushalt) die Frau hat auch keinen Bock auf den Familienquatsch, kriegt aber vom Mann gesagt: „bei allen anderen muss der Mann doch auch nichts machen, warum stellst du dich so an ?“
        Mag sein, dass das in den alten Bundesländern anders ist, aber hier in der Gegend geht diese Diskussion schon seit 60 Jahren – die Frau soll arbeiten, aber der Mann kann oder will sich nicht umfassend ändern. (Etliche Akten der DDR-Abteilung im Bundesarchiv sprechen Bände.)
        Will sagen: offensichtlich wollen die meisten Frauen sich kümmern und die meisten Männer an traditierten Bildern festhalten. Jetzt den Frauen vorzuwerfen, sie wären arbeitsfaul, geht am Eigentlichen vorbei.

      • @anniefee
        „Es gibt ja genügend Beispiele und Varianten, von „Mann und Frau arbeiten beide selbstständig mit flexiblen Zeiten“ über „beide arbeiten Vollzeit, Kind ist in Kita“ über „beide sind arbeitslos“, und immer, wirklich immer, kümmert sich entweder die Frau mehr ums Kind und der Mann sitzt daneben und verweist auf seine biologisch unpassenderen Anlagen oder (so bei mir im Haushalt) die Frau hat auch keinen Bock auf den Familienquatsch, kriegt aber vom Mann gesagt: „bei allen anderen muss der Mann doch auch nichts machen, warum stellst du dich so an ?““
        So einfach kann man das aber nicht sehen. Stephie hatte da ja eine Studie des OECD. Fakt ist, das sich Männer weniger um die Kinder kümmern. Aber es wird nicht beleuchtet, warum, was sind die anderen Verpflichtungen von Männern, wie ist die definition, die beide von Kinderbetreuung haben usw usw.

        „Mag sein, dass das in den alten Bundesländern anders ist, aber hier in der Gegend geht diese Diskussion schon seit 60 Jahren – die Frau soll arbeiten, aber der Mann kann oder will sich nicht umfassend ändern.“
        Aber auch hier, warum sollte er, wenn diese Diskussion schon so lange geht, ich denke wird reden hier von der älteren Generation. Was hatten die Männer für Jobs? Meist körperlich sehr anstrengende und Stressige Jobs. Ja, Frauen haben in der DDR auch in Fabriken gearbeitet, hatte aber auch dort die vergleichweise leichten Arbeiten. Was mir aus der Erinnerung noch geblieben ist, ist im Schulunterricht das Beispiel eines Fliesbandarbeiters, der bei einem Autohersteller die Reifen an die Autos montiert hat. Der dann nachts im Schlaf die Bewegungen immer und immer wiederholt hat, der sich anstrengen musste, damit er sich mal einen Cafe holen kann, weil das Fliesband nicht stillsteht. Dazu kommt noch, das damal eine 50 Stunden Woche normal war, so in den 50ern und 60ern, 70er weis ich nicht. Dieses kein Bock, hat also vorrangig mit der Arbeitsbelastung von Männern zu tun.

        „Will sagen: offensichtlich wollen die meisten Frauen sich kümmern und die meisten Männer an traditierten Bildern festhalten. Jetzt den Frauen vorzuwerfen, sie wären arbeitsfaul, geht am Eigentlichen vorbei.“
        Frauen wollen sich offensichtlich auch nicht ändern. Siehe Frankreich, trotz umfangreicher Kinderbetreuung geht auch dort die Arbeitszeit von Frauen zurück. Frauen können auch keinen Mann akzeptieren, der weniger verdient. Frauen halten genauso an tradierten Rollenbildern fest. Und das, obwohl die Hausarbeit, mit der Hausarbeit in den 50ern, 60ern und 70ern in keinster Weise mehr zu vergleichen ist. Der Arbeitsaufwand ist erheblich geringer geworden. Und es führt kein Weg daran vorbei, wenn Frauen wollen, das sich Männer mehr im Haushalt und bei der Kindererziehung engagieren, dann müssen Frauen mehr Arbeiten, ansonsten fehlt das Geld. Oder die Familien werden vom Staat so unterstützt, das auch der Mann Teilzeit Arbeiten kann und der Verdienstausfall wird vom Staat übernommen. Denn das zeigen alle umfragen, Männer wollen sich mehr in die Familie integrieren. Männer wollen auch Beruf und Familie vereinbaren, ein Privileg, das bisher nur Frauen hatten. Wir Männer haben uns geändert, nun seit ihr Frauen dran.

      • @anniefee
        „Naja, diese Doku sieht mir reichlich populistisch aus, aber was soll’s..“
        Die Doku ist vom Ersten. Man kann sagen was man will, über die Öffentlich-Rechtlichen Sender, aber die Dokumentationen sind genial.

        Die Doku lohnt sich wirklich.

  6. @ Frederik Weitz, hast du dich mal mit nichtidealistischer Philosophie beschäftigt? Grade was die Probelmatik der Natur und der Naturerkenntnis betrifft, ist die Philosophie von W. Quine sehr aufschlussreich:

    http://www.iep.utm.edu/quine-sc/#H2

    Besonders empfehlenswert ist dieser Aufsatz:

    http://books.google.de/books?id=8cnG59X1ntQC&pg=PA257&lpg=PA257&dq=%22Nature+of+natural+knowledge%22*Quine&source=bl&ots=WcDfJUC21f&sig=g_iEkWkYOqJBW0f-t8EiqSh5Ifg&hl=de&ei=WhKETtbPJuSi4gS7yZGjDw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=4&ved=0CD0Q6AEwAw#v=onepage&q=%22Nature%20of%20natural%20knowledge%22*Quine&f=false

    Da wird ganz klar, dass sich die Welt sehr viel besser ohne Bezug auf Diskurse, Subjekte und Konstruktionen verstehen lässt.

  7. nochmal @imion, obwohl das OT ist:
    a) will sich nur ein Teil der Männer ändern, der Rest sagt: „stell dich nicht so an, unsere Eltern hatten es auch nicht anders“ (und ich würde das auch sagen, wäre ich ein Mann 😉 Erwerbsarbeit führt einfach schneller zu spürbaren Erfolgen als Familienarbeit )
    b) ist doch ein schöner Ausgleich zu monotoner körperlicher Arbeit, mal mit dem Kind zu malen oder Oma im Krankenhaus zu besuchen oder ähnlicher „Frauenquatsch“ — da nun weniger Menschen insgesamt körperlich harte Arbeit leisten, haben vielleicht insgesamt weniger Leute Lust auf emotional belastende Aufgaben (weil schon bei der Erwerbsarbeit Einfühlen und Entscheiden gefragt war) – das nur mal als nebenbei-Gedanke…

    • „a) will sich nur ein Teil der Männer ändern, der Rest sagt: „stell dich nicht so an, unsere Eltern hatten es auch nicht anders“ (und ich würde das auch sagen, wäre ich ein Mann Erwerbsarbeit führt einfach schneller zu spürbaren Erfolgen als Familienarbeit )

      Nein, das hatte ich schon dargelegt. Dazu gibt es untersuchungen.

      „b) ist doch ein schöner Ausgleich zu monotoner körperlicher Arbeit, mal mit dem Kind zu malen oder Oma im Krankenhaus zu besuchen oder ähnlicher „Frauenquatsch“ — da nun weniger Menschen insgesamt körperlich harte Arbeit leisten, haben vielleicht insgesamt weniger Leute Lust auf emotional belastende Aufgaben (weil schon bei der Erwerbsarbeit Einfühlen und Entscheiden gefragt war) – das nur mal als nebenbei-Gedanke…“
      Auch hier nein. Du bist am Abend nur noch fertig und möchtest überhaupt nichts mehr machen. Mal als Beispiel, schnapp dir einen Rucksack, pack da so 10 kg rein, und dann geh 30 km Marschieren. Mal schauen, wie viel lust du danach auf das Ausgleichsprogramm hast. Oder mach mal ein Praktikum, als Dachdecker oder einem anderen Job im Baugewerbe. Du bist am Abend auch Geistig fertig, obwohl du „nur“ deinen Körper belastet hast. Das ist mit ein Grund, warum die Menschen in diesen Berufen mit der Zeit, ich nenne es mal so, verdummen. Das Gehirn ist mit der grösste Energieverbraucher im Körper, nach einem anstrengenden Tag, hast du keine Lust mehr, es zu gebrauchen. Es fehlt die Energie.

      • Imion

        „Das Gehirn ist mit der grösste Energieverbraucher im Körper, nach einem anstrengenden Tag, hast du keine Lust mehr, es zu gebrauchen. Es fehlt die Energie.“

        Also ich möchte auf mein Gehirn nicht verzichten, auch, wenn die Synapsen manchmal schlapp machen.

  8. „zur Verfügungsmasse (Samen- und Geldabgabe) reduziert… “ (imion-Verweis) –> es gibt solche Frauen, klar, und das ist auch ärgerlich für den betreffenden Vater. Aber was hat das mit Teilzeit zu tun ?

    • „Aber was hat das mit Teilzeit zu tun ?“
      Verfügungsmasse Geld. Arbeit als Hobby. Der Mann ist der Haupternährer und hat keine Zeit, sein erwirtschaftetes Geld, für sich auszugeben. Deshalb werden 80% der Konsumausgaben von Frauen getätigt. Deswegen sieht man auch so gut wie nur Frauen shoppen. Und das schon am frühen Nachmittag. 😉

      • Vielleicht gehen sie auch shoppen, weil Männer keine Lust haben, nach Tischdecken oder Geschenken für Tante xy zu gucken ?

        Ach weißt du, man kann alles drehen und wenden, je nach Laune. Das Untersuchungen beeinflussbar sind, wurde ja schon festgestellt. Langweilig drehen wir uns im Kreise, ich belasse das deshalb hierbei.
        (obwohl ich auch Männer kenne, die ihr Geld sehr gern ausgeben, nämlich für den Elektronikmarkt und für schöne Dinge, die am Weibchen gut aussehen; aber eben nicht so gern für den notwendigen Schnick fürs Socialising und Wohnungsdeko..)

      • „Vielleicht gehen sie auch shoppen, weil Männer keine Lust haben, nach Tischdecken oder Geschenken für Tante xy zu gucken ? “
        Aber wie oft kommt das im Jahr vor? Recht überschaubbar. 😉

        „und für schöne Dinge, die am Weibchen gut aussehen“
        Ist das kein Socialising?

        „aber eben nicht so gern für den notwendigen Schnick fürs Socialising und Wohnungsdeko..“
        Wohnungsdeko ist ja auch sinnlos, steht nur rum und zieht schmutz an 🙂

        „obwohl ich auch Männer kenne, die ihr Geld sehr gern ausgeben, nämlich für den Elektronikmarkt“
        Ich auch, nämlich mich selbst. Nur, wenn ich eine Familie ernähren muss, habe ich keine Zeit mehr fürs shoppen. Oder gar meinem Hobby nachgehen. Wäre ich Hausmann, sähe das anders aus.

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  13. Ein etwas später Nachtrag: als Literaturwissenschaftler muss ich mich natürlich mit den amerikanischen „Pragmatisten“ (Peirce, Morris, Quine) irgendwie beschäftigt haben. Aber Quine zum Beispiel geht von einer eher formalen Sprache aus. Formale Sprachen lassen sich (zunächst) logisch eindeutig formulieren, was der modernen Logik, die überwiegend formalistisch ist, viel Kritik eingebracht hat. Quine kenne ich gut, habe einiges von ihm gelesen. Zur Zeit entdecke ich John Dewey.
    Die Begriffe, die Sie hier abwerten wollen, Diskurse, Subjekte, Konstruktionen, werden zum Beispiel auch von den Pragmatisten und den formalen Logikern anerkannt. Das muss ja alles nicht auf eine Gender Theorie im Sinne Butlers hinauslaufen. Ich bin da, wie gesagt kein Spezialist und wundere mich eher über diese Pauschalisierungen, die hier getroffen werden und die ich nicht nachvollziehen kann, auch nicht nach den zahlreichen Belehrungen diverser Mitdiskutanten. Ich arbeite da lieber an meinen Texten herum und überlasse seltsame Aussagen anderen.

    • @ Frederik Weitz

      Das Problem sind doch nicht irgendwelche Sprachspielchen innerhalb sprachlogischer systeme, sondern dass hier Butler aufgrund von Sprachtheorien Aussagen macht über die menschliche Biologie, über etwas so erzbiologisches wie Geschlecht und geschlechtliches Verhalten, dabei Petitessen wie Hormone/Instinkte völlig ausblendend, den ganzen Darwin ignorierend.

      Das ist Humbug.

      • Ein gutes Beispiel wie Leute die gut
        mit Sprache und Worten sind, die Tendenz
        haben zu glauben, Realität werde im
        wesentlichen durch Worte erzeugt.
        Prinzip der Hoffnung vom Feinsten.

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