Kastration und ihre Folgen

Die Kastration hat interessante Folgen:

Eine Kastration ist in jedem Fall ein schwerwiegender Eingriff mit weitreichenden Folgen für Menschen oder Tiere, sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes.

In allen Fällen (bei beiden Geschlechtern) führt die Kastration zu Unfruchtbarkeit.

Am schwerwiegendsten ist der Eingriff, wenn er vor der Pubertät vorgenommen wurde. Die Folgen bei einem Knaben sind beispielsweise:

  • geringes Wachstum des Kehlkopfs und daher das Ausbleiben des Stimmbruchs. Eine hohe Fistelstimme bzw. Singstimme bleiben dadurch erhalten, die Sprechstimme gleicht etwa der eines hohen Tenors (Kastratenstimme)
  • ausbleibende Entwicklung der männlichen Geschlechtsmerkmale und fehlender Gestaltswechsel vom Jüngling zum Mann
  • Hochwuchs und Störungen der Verknöcherung, daher längere Extremitäten und „eunuchoider“ Körperbau
  • Ausbleiben der männlichen Körperbehaarung, sowie zarte, blasse Haut (wie die eines Kindes)
  • Antriebsarmut, Muskelschwäche und rasche Ermüdbarkeit
  • Ausbleiben des Sexualverlangens (Geschlechtstriebes) und der Potenz
  • starke Neigung zu Fettleibigkeit, insbesondere mit Fettansatz an den Hüften, Oberschenkeln und Gesäß,
  • dadurch ein „verweiblichtes“ und „matronenhaftes“ Aussehen
  • Verzögerungen der psycho-sexuellen Entwicklung, psychische Auffälligkeiten und Depressionen, teilweise auch psycho-soziale Schwierigkeiten, Diskriminierung und Entwurzelung, sowie geringes gesellschaftliches Ansehen

Bei Kastration im Erwachsenenalter bleiben diese Wirkungen aus, aber es kann kommen zu

  • Antriebsarmut
  • einer Veränderung der Behaarung
  • Abnahme der Libido (Geschlechtstrieb) oder sogar Impotenz
  • tiefgreifenden Persönlichkeitsveränderungen, einer gesteigerten vegetativen Labilität und Depressionen
  • Osteoporose
  • möglicherweise Fettleibigkeit mit Stoffwechselstörungen, Entgleisungen des Fettstoffwechsels, des Zuckerstoffwechsels und folgender Zuckerkrankheit sowie arterielle Hypertonie (Bluthochdruck)

Die Kastration von Frauen (Ovariektomie) durch operative oder radiologische Ausschaltung der Eierstöcke beziehungsweise ihrer Funktion wirkt sich genauso stark aus, allerdings mit anderer Ausprägung.

Möglicherweise erwünschte Folgen einer Kastration sind:

  • die Libido lässt nach
  • die Aggressionsbereitschaft verringert sich
  • durch die Reduzierung der männlichen Sexualhormone besteht weniger Gefahr von Prostatakarzinomen (Prostatakrebs)
Da die Folgen einer Kastration insbesondere in den fehlenden Hormonen liegen zeigt sich auch hier, dass die sozialen Theorien ihre Schwächen haben. Die Libido läßt bei Mann und Frau nach, was an dem fehlenden Testosteron liegt. Akzeptiert man dies ist es schwer auch gleichzeitig davon auszugehen, dass Männer und Frauen einen gleichartigen Sexualtrieb haben, da auch der Testosteronspiegel von Männern und Frauen vollkommen verschieden ist.
Aus der gleichen Quelle auch die Angaben zur chemischen Kastration:
Die Hormonproduktion kann auch durch Arzneistoffe („chemische Kastration“, beispielsweise durch das antiandrogen wirksame Cyproteronacetat) umkehrbar unterdrückt werden.
Antiandrogene zerstören den Sexualtrieb. Weil das Testosteron nicht mehr wirken kann. Auch dies macht wieder deutlich, dass ein Unterschied zwischen Frauen und Männern aufgrund des unterschiedlichen Testosteronspiegels bestehen muss.