„Frauenquote bedroht Männerkarrieren“

Ein Artikel in der Zeit stellt Auswirkungen der Frauenquote dar:

„Die Chancen für Frauen, Karriere zu machen“, heißt es dort, „waren noch nie so gut wie heute.“

Auch weil Headhunter zielgerichtet auf Frauen angesetzt werden: Wer etwa der Deutschen Telekom eine Führungskraft vermitteln möchte, muss auf seiner Kandidatenliste mindestens 30 Prozent ebenso qualifizierte Frauen vorschlagen.

„Die Nachfrage nach Frauen im Top-Management ist in den letzten Monaten sehr stark gestiegen“, sagt Sylvia Tarves, Geschäftsführerin von Leading Women, einer auf die Vermittlung weiblicher Führungskräfte spezialisierte Personal- und Gender-Balance-Strategieberatung, „von Unternehmen – und verzweifelten Kollegen anderer Personalberatungen.“

Die Folge dieser einseitigen Besetzungspolitik: Wo auch immer zuletzt ein Plätzchen in auf der Führungsebene frei wurde, kamen Frauen zum Zuge. (…) „Auf den Empfehlungslisten der Headhunter sind Frauen längst in der Überzahl. Die Männer, die dort aufgelistet sind, haben mitunter nur noch Alibi-Funktion“, sagt Manfred Gentz, Aufsichtsratschef der Deutschen Börse und Mitglied der Corporate Governance Kommission der Bundesregierung. „Selbst wenn sie besser qualifiziert sein sollten als ihre Konkurrentinnen, ist davon auszugehen, dass derzeit meistens Frauen den Vorzug erhalten. Das könnte man als umgekehrte Diskriminierung bezeichnen“

Besser wäre natürlich eine Anstellung einfach nach Leistung. Da wird die Gegenseite nur einwenden, dass Frauen dann nicht fair behandelt werden. Das auch das Verhalten der Frauen selbst dazu beiträgt, dass sie weniger in Spitzenpositionen vertreten sind (und das dies unter Betrachtung der Lebensqualität für sie nicht schlechter sein muss) wird leider nicht erwähnt.

58 Gedanken zu “„Frauenquote bedroht Männerkarrieren“

  1. Es gibt allerdings auch historisch männlich geprägte soziale Strukturen, die bei allen Anstrengungen von Frauen einen Aufstieg dieser verhindern können.

    Das Problem zu individualisieren („Die Frauen strengen sich nicht genug an“.) und Männer und Frauen gegeneinander auszuspielen, sehe ich als den falschen Weg an.

    • „Die Frauen strengen sich nicht genug an“

      Das ist aber nun einmal der Fall, wenn man sich (generalisierend) anschaut, wie Männer und Frauen, sich auf ihre soziale Stellung vorbereiten. Dazu reicht aus, sich in einem beliebigen Zeitschriftenladen die bevorzugte Lektüre für Frauen, und die für Männer anzuschauen.

      Das Schema für die Frau heißt immer noch, Nest bauen und sich dort behaglich einzurichten; für den Mann gibt es dagegn keinen größeren Ansporn, als zu schaffen und sich zu beweisen, natürlich auch für die Frau, denn für jemand anderen lebt er ja nicht.

    • „Es gibt allerdings auch historisch männlich geprägte soziale Strukturen..“

      Ein, wie ich finde, sehr monokausales Geschichtsbild. Klingt fast nach dem Ritual der Verschickung eines männlichen Tieres der Gattung der Hornträger in Wüste, auf dass es alle Sünden mitnehme.

      Die historische Empirie belegt wohl eher, dass Männer und Frauen das historische Geschlechterarrangement gestaltet haben, wobei Männer tendenziell die Mehrheit „Progressiven“ stellten. Das Wahlrecht der Frauen in der Weimarer Republik z.B. verschaffte der katholischen Zentrumspartei enorme Gewinne..

      „Jungen sind noch keine Männer. Sie sind zunächst auch noch nicht für all das verantwortlich oder gar haftbar, was ältere Männer vor ihnen angerichtet haben“

      Verstehe ich das richtig? Sie sollen in die geschlechtsspezifische Kollektivverantwortung bzw. -Haftung hineinwachsen?

      „Das Problem zu individualisieren („Die Frauen strengen sich nicht genug an“.) und Männer und Frauen gegeneinander auszuspielen, sehe ich als den falschen Weg an.“

      A man is a human doing, and a woman is a nonresponsable child. Im Westen nichts neues..

      • @ Nick

        **„Jungen sind noch keine Männer. Sie sind zunächst auch noch nicht für all das verantwortlich oder gar haftbar, was ältere Männer vor ihnen angerichtet haben“**

        Wer hat das denn geschrieben?

      • @ Nick

        Danke, war noch nicht auf der Webseite. Liest sich nach „Männlicher Schuld“, eine Unterabteilung der „Weißen Schuld“.

      • @Roslin:

        „Liest sich nach „Männlicher Schuld“, eine Unterabteilung der „Weißen Schuld“.“

        Falsch. Weiße mittelschichtmännliche Erbschuld.

        Seit Kate Millet wissen wir, dass das Patriarchat der Vater aller anderen Unterdrückungsformen ist.

        Frauen sind für ihren Rassismus niemals verantwortlich, es ist die unentrinnbare gesellschaftliche Realität des Patriarchates, die sie zu Rassistinnen macht. Nur das Bewußtsein der eigenen Unterdrückung in Verbindung mit internationaler Solidarität der Frauen untereinander kann diesen Teufelskreis durchbrechen.

        Wenn WirFrauen® sich erst zu Subjekten ihrer Geschichte erheben, dann sind auch die Tage des Rassismus und der Armut, ja allen Elends der Welt, gezählt!

        Deshalb ist es so wichtig, dass weiße Mittelschichtjungen behutsam an ihre verantwortungsvolle, historisch einmalige Aufgabe herangeführt werden: Die finanzielle Unterstützung und reprodukive Entlastung der weißen Mittelschichtfrau, die die internationale Avantgarde der globalen Frauenbewegung stellt.

        (Rechtlicher Hinweis: WirFrauen ist ein eingetragenes Warenzeichen der Sisterhood United, Ltd.)

      • @ Nick

        *Frauen sind für ihren Rassismus niemals verantwortlich, es ist die unentrinnbare gesellschaftliche Realität des Patriarchates, die sie zu Rassistinnen macht. Nur das Bewußtsein der eigenen Unterdrückung in Verbindung mit internationaler Solidarität der Frauen untereinander kann diesen Teufelskreis durchbrechen.*

        Ja, Nick, das ist die feministische Interpretation der „Weißen Schuld“.

        Die aber wurde nicht von FeministInnen erfunden, sondern von den Neomarxisten der Gramsci-Schule, existiert jenseits des Feminismus, unabhängig von ihm als linke Denkfigur, inkorporiert in den Feminismus insoeweit er sich aus linken Quellen speist und „frauengerecht“ („Die Männer sind schuld!“).

      • Naja, Gramsci hat ja erstmal nichts von weißer Kollektivschuld geschrieben.

        Für den klassischen Marxismus galt der Materialismus, „das Sein bestimmt das Bewußtsein“. Der „Klassenfeind“ war also der Produktionsmittelbesitzer, wobei diesem eine historisch notwendige Funktion zugestanden wurde. Aufgrund seiner offenkundigen materiellen Interessen müsse der Arbeiter die Vergesellschaftung der Produktionsmittel wollen.

        Eine Variante des Homo Oekonomikus sozusagen, Marx bewegt sich innerhalb der klassischen liberalen Wirtschaftstheorie.

        Da die Marx’sche Vorhersage partout nicht eintreten wollte, und Arbeiter – entgegen ihren vermeintlich offenkundigen ökonomischen Interessen – zuhauf den Italienischen Faschismus unterstützten, trat Gramsci mit der Theorie der kulturellen Hegemonie auf den Plan. So ließ sich erklären, warum der Arbeiter sich nicht Theoriegerecht verhielt.

        Der Begriff „white guilt“ wiederum entstand im Kontext der Bürgerrechtsbewegung der USA, gerade als Kritik an kollektive Schuldgefühle, die der Überwindung des Rassismus hinderlich seien:

        http://en.wikipedia.org/wiki/White_guilt

        http://en.wikipedia.org/wiki/White_Guilt:_How_Blacks_and_Whites_Together_Destroyed_the_Promise_of_the_Civil_Rights_Era

        Die radikalfeministische Idee ist eine andere, sie macht das Patriarchat – mit dem weißen Mann als Oberpatriarchen, zur Ursache allen Elends der Welt.

        Sie stellt eine Täterhierarchie auf, mit dem weißen Mittelschichtmann an der Spitze, direkt gefolgt von weißen Unterschichtmännern, darunter wiederum schwarze und schwule Männer. Auf der Opferseite dann AlleFrauen.

        Natürlich hat man dafür den Gramsci bemüht (Connell!), nur mit der Idee dass der weiße Mittelschichtmann die „hegemoniale Kultur des Patriarchates“ am wirksamsten Verbreite lässt sich dieser an die Spitze der Täterpyramide stellen, und die weiße Mittelschichtfrau eben ganz unten.

        So lässt sich wirksam verbergen, dass die Mittelschichtfrau eigentlich kaum zu den Opfern des „Systems“ zählt. Dies war dringend notwendig, weil die Proklamation einer vermeintlich allgegenwärtigen sexuelle Gewalt an Glaubwürdigkeit verlor, und der Opferstatus deshalb zunehmend in Frage gestellt war.

      • ..erstaunlicherweise hat gerade Shelby Steele’s Kritik an der „white guilt“ eine Gramscianische Stoßrichtung:

        Die Bürgerrechtsbewegung habe die moralische Authorität der weißen Herrschaft in Frage gestellt, sie versuche deshalb nunmehr mit der Proklamierung einer „weißen Schuld“ ihre moralische Legitimation wiederzugewinnen bzw. aufrecht zu halten.

        Naja, wie soll eine Kritik an kultureller Hegemonie auch funktionieren, ohne Gramsci zu bemühen.

        Es ist nur etwas merkwürdig, wenn man Gramsci mit Gramsci beschimpft.

      • @ Nick

        Na ja, Gramsci gehört für mich (neben Lukacs) in die Ahnenreihe jener Neomarxisten, die aus der Vermählung von Freud und Marx den 68’er-Marxismus schufen, der mit seinen diversen Auffächerungen noch immer den Zeitgeist beherrscht, weitergereicht über vor allem Adorno und Fromm an die Gegenwart.

        Ein Marxismus auf der Suche nach einem neuen revolutionären Subjekt, nachdem die Arbeiterklasse im 1. Weltkrieg und in ihrer Reaktion auf die „Oktoberrevolution“ so jämmerlich „versagt“ hatte.

        Aus der Erkenntnis heraus, dass gegen den Kapitalismus ökonomisch kein Blumentopf zu gewinnen war, konzentrierte man den Angriff auf den Überbau anstelle der ökonmischen Basis.

        Nun war nicht einfach nur die Arbeiterklasse unterdrückt, sondern eine ganze bunte Mischung von Minderheiten (Schwule, Lesben, Farbige, die größte aller „Minderheiten“).

        Ziel war die Zerstörung der Familie als Basis der verhassten bürgerlichen Gesellschaft, als zentrale Vermittlungsagentur des üblen falschen Bewußtseins auch der Arbeiterklasse, das den Duchbruch zur kommunistischen Zukunftsgesellschaft verhinderte.

        Der Feminismus ist da nur ein Vehikel, wenn auch heute das mit Abstand wichtigste und einflußreichste und die „Weiße Schuld“ nur ein Ideologem, um die westliche Gesellschaft durch Schuldbewußtsein sturmreif zu schießen.

        Wer sich schuldig fühlt, tritt nicht mehr entschlossen ein für sein Recht, seine Werte, seine Überzeugungen, krankt an kulturellem AIDS, an Abwehrschwäche.

        Gleichsinnig richtet sich die Erzeugung eines männlichen Schuldgefühls (schönstes Beispiel das Video der „Conscious Men“, das mir das Wasser in die Socken getrieben hat) gegen die Widerstandskraft der Männer.

        Gedemütigt, zum Schweigen gebracht, platzend vor Scham, voll „guten“ Willens, nehmen sie ihre eigene Ungleichberechtigung hin oder treiben sie gar selbst voran, nur um zu beweisen, dass sie „unschuldig“ sind, um der feministischen Absolution und Unbedenklichkeitsbescheinigung teilhaftig zu werden.

        Dieser neomarxistische Angriff auf die Grundlagen der westlichen Zivilisation war so erfolgreich, dass diese heute vor einem Niedergang steht, der die Existenz kosten kann.

      • Steele scheint aber durchaus nachdenkenswerte Thesen aufzustellen.

        So lasse beispielsweise die affirmative action viele Schwarze in einem Opferstatus verharren und diskreditiere die tatsächlichen Leistungen, die viele Schwarze erbringen.

        Auch das moralische Überlegenheitsdünkel so vieler Linker demontiert er hervorragend.

        Andererseits verfällt er offenbar bisweilen in die bei neocons so häufig anzutreffende Totschlagrhetorik, etwa wenn es um die Nichtzustimmung zum letzten Irakkrieg geht. Es gibt dafür durchaus andere, vernünftigere Motive als Antiamerkanismus und „white guilt“.

        Schade, es wird diesem zweifelsohne richtigen Ansatz wohl so ergehen wie die berechtigte Kritik an der „political correctnes“ – sie wird zur Universaltotschalgwaffe gegen alles werden, was nicht neocon ist.

        Schelby legt leider selber den Grundstein dazu, indem er seine These auf alle Bereiche der Politik ausdehnt.

      • PS:

        Hinter „die größte aller Minderheiten“ fehlt Frauen.

        Und den wichtigsten Kopf der Studentenbewegung, Herbert Marcus, wollen wir auch nicht vergessen, der neben Fromm einer der Gründerväter der Gender Ideologie ist.

      • @Roslin: War Carl Djerassi Neomarxist? Das wußte ich noch gar nicht.

        Bei aller berechtigten Kritik an eine reichlich degenerierte Linke, mit deren bisweilen chliastischen Heilserwartungen: So einfach ist die Welt nicht gestrickt.

      • „Ein Marxismus auf der Suche nach einem neuen revolutionären Subjekt, nachdem die Arbeiterklasse im 1. Weltkrieg und in ihrer Reaktion auf die „Oktoberrevolution“ so jämmerlich „versagt“ hatte.“

        Marxismus ohne das Subjekt „Arbeiterklasse“ macht ja nicht wirklich Sinn. Ich würde es eher so ausdrücken: Der Marxismus suchte andere, für die Auslösung der großen Revolution vielversprechendere „Widersprüche“.

        In dem Glauben, dass der Kapitalismus die „Frauenfrage“ nicht lösen könne, ohne in seinen Grundfesten erschüttert zu werden, versuchte man, den Feminismus vor den revolutionären Karren zu spannen.

        Dummerweise kam es genau andersherum. Die Genossen haben nicht damit gerechnet, dass die „große Revolte“ ausgerechnet in ihrem Ehebett ausgetragen würde, mit ihnen selbst in der Rolle des „Klassenfeindes“

        „Ziel war die Zerstörung der Familie als Basis der verhassten bürgerlichen Gesellschaft, als zentrale Vermittlungsagentur des üblen falschen Bewußtseins auch der Arbeiterklasse, das den Duchbruch zur kommunistischen Zukunftsgesellschaft verhinderte.“

        Das ist zwar richtig (z.B. Alexandra Kollontai), aber am Ende hat „der böse Kapitalismus“ selbst der Familie den Garaus gemacht, indem er ihr durch technischen Fortschritt die materielle Notwendigkeit raubte: Männer und Frauen waren nicht mehr auf diese Gemeinschaft existenziell angewiesen, sie verkam zu einem romantischen Beiwerk, welches nun ausschließlich immer höher werdende emotionale und sexuelle Ansprüche zu erfüllen hatte. Das konservative Familienbild erschien plötzlich überflüssig und auf eine absurde art antiquiert. Dem Kapitalismus hat das natürlich nicht die Spur geschadet, die Genossen haben sich mal wieder geirrt.

        Man sollte nicht dem unendlichen Narzissmus der Schwarzers frönen, die nun meinen SIE höchstderoberselbst hätten den Pillenknick verursacht. Sie waren allenfalls ein kleiner Katalysator. Die Entwicklung gibt es in allen modernen Industriegesellschaften, unabhängig davon, ob Feminismus dominant wurde oder nicht.

  2. @Christian

    Eine kritische Analyse der Hindernisse bleibt natürlich immer erforderlich, da stimme ich zu. Allerdings ist die Gleichung „Nicht die gleiche Anzahl Frauen an der Spitze = Diskriminierung“ meiner Meinung nach falsch.
    Es gibt Strukturen, die zB eher Männern liegen. Aber vielleicht sind diese eben in diesem Bereich die effektiveren und das allein wird es schwer machen daran etwas zu ändern. Konkurrenz beispielsweise hat eben auch viele positive Effekte.

    Welche sozialen Strukturen würdest du denn insbesondere sehen, die Frauen an einem Aufstieg hindern und wie würdest du sie gerne ändern?

  3. Man kann sich ja auch mal überlegen, welche Folgen das wohl hat. Wir brauchen die Quote als solche gar nicht. Wir brauchen nur hinreichend viel Gerede darüber und ein paar wohl platzierte politische Drohungen und schon entwickeln sich die Dinge in Richtung inoffizieller Quote.

    Es ist natürlich Spekulation, aber es spricht viel dafür, dass Männer in Zukunft quotierte Bereiche weitestgehend meiden werden und das Angebot an verfügbarem männlichen Nachwuchs signifikant sinkt. Das ist dem Personalvorstand der Telekom auch klar und er sagte in einem Interview, dass sie zusehen, auch immer genug Posten mit Männern zu besetzen, dass nicht der Effekt der Demotivation bei den Männern eintritt. Nötigenfalls werden neue Posten geschaffen oder vorhandene gesplittet.

    Dennoch lässt es sich imho nicht verhindern, dass sich junge Männer anderweitig umsehen, wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Optionen von vornherein eingeschränkt sind. Dabei ist der Hinweis, dass es Frauen ja bisher genauso ging, unnötig, denn es geht hier nicht um eine moralische Wertung der Entwicklung, sondern um die Erwartung, dass es genau so kommen wird.

    Diejenigen Männer, für die die Attraktivität einer Karriere auf der Corporate Ladder sinkt, müssen aber stattdessen irgendetwas Anderes anstreben, denn es handelt sich ja hier um eine Art Elite. Sie werden sicherlich nicht das tun, was sich einige Feministinnen erträumen, nämlich „die Familie zu ihrem Projekt machen“. Diese Option ist für einen ambitionierten Mann eher die unattraktivste überhaupt.
    Auch werden sie nicht in die Pflegeberufe strömen. „Frauenberufe“ zu ergreifen ist nur für eine Minderheit von Männern akzeptabel. Sobald ein hinreichend hoher Frauenanteil in einem Bereich realisiert ist, nimmt seine Attraktivität für Männer ab, ob es einem nun gefällt oder nicht. Momentan passiert das in der Politik. Vorher ließ sich das schon an Schulen, Universitäten, in der Verwaltung und in Fächern wie Medizin(männliche Veterinäre sind nahezu ausgestorben), Jura oder Psychologie. Als nächstes könnten dann also Konzerne dran sein.

    Deshalb glaube ich, dass noch mehr Männer in Richtung IT Berufe tendieren werden. Dazu könnte eine Stärkung kleinerer Unternehmen kommen und eine Zunahme der Neugründungen. Da meine Sympathien für letztere weit größer sind als für Konzerne, kann ich der Frauenquote durchaus etwas Positives abgewinnen. Sie könnte für einen Strukturwandel sorgen.

    Den Konzerne sollte aber klar sein: Sind die Männer einmal weg, bekommt man sie nicht wieder zurück.

  4. @Christian
    Du hast glaub den Link zum Artikel vergessen.

    Und nur so als Hinweis am Rande:
    – Erst mit der Diskussion über die Frauenquote wird auch darüber gesprochen, was für Leistung überhaupt für einen Posten gebraucht wird und welche Leistungen miteinander vergleichbar sind.
    – Wären die etablierten Strukturen wirklich so toll und effizient, warum überzeugt dann das Argument, dass eine Leitung mit Männern und Frauen bessere Ergebnisse, mehr wirtschaftlichen Erfolg bringt?

    • @Khaos.Kind:

      „Erst mit der Diskussion über die Frauenquote wird auch darüber gesprochen, was für Leistung überhaupt für einen Posten gebraucht wird und welche Leistungen miteinander vergleichbar sind.“

      Ist die Diskussion nicht so alt wie die frz. Revolution?

      • @Nick
        Ist die Diskussion nicht so alt wie die frz. Revolution?
        Schön wärs.
        Die Aufklärung ist der Beginn dessen, dass nicht Herkunft über den Lebensweg entscheiden soll. Ein alternativer Aspekt wäre Leistung ja. Wobei schon während der frz. Revolution Frauen jegliche Leistungsfähigkeit abgesprochen wurde und es nahezu 200 Jahre gedauert hat, bis sich da ein Sinneswandel bzw. eine Einsicht durchsetzen konnte.
        Leistung und Leistung sind da blöderweise wirklich 2 Paar Schuhe.

      • @Khaos.Kind:

        „Wobei schon während der frz. Revolution Frauen jegliche Leistungsfähigkeit abgesprochen wurde und es nahezu 200 Jahre gedauert hat, bis sich da ein Sinneswandel bzw. eine Einsicht durchsetzen konnte.“

        Ja, zwischen einer Diskussion und der Etablierung einer Einsicht ist leider ein himmelweiter Unterschied. Es wurde ja nicht von allen jegliche Leistungsfähigkeit abgesprochen.

        (Olympe de Gouges wurde übrigens, im Gegensatz zu vielen urban legends, nicht wegen der „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“ vor das Revolutiontribunal gezerrt, sondern wegen „Die drei Urnen oder das Wohl des Vaterlandes, von einem Reisenden der Lüfte“)

        Interessant finde ich auch den Artikel zur „Frauenfrage“ in Meyers Lexikon von 189x. Da spiegelt sich eine ziemlich kontroverse, breite gesellschaftliche Debatte wieder.

    • @Khaos.Kind

      – Wären die etablierten Strukturen wirklich so toll und effizient, warum überzeugt dann das Argument, dass eine Leitung mit Männern und Frauen bessere Ergebnisse, mehr wirtschaftlichen Erfolg bringt?

      Die Frage ist nicht, warum, sondern wen es überzeugt: Nämlich diejenigen, die daran glauben wollen.
      Die andern fragen sich z.B., von wem McKinseys „Women Matter“-Studien eigentlich in Auftrag gegeben wurden, warum McKinsey selbst zugibt, nur eine Korrelation und keine Kausalität gefunden zu haben, warum McKinsey angesichts dieser Ergebnisse nicht selbst ein diverseres Management hat, welche statistischen Tricks wohl angewendet wurden, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen usw:
      http://manndat.de/feministische-mythen/berufsleben/hoehere-gewinne-dank-der-frauenquote.html
      sowie
      http://www.manndat.de/forum/index.php?id=4184 ff., insbesondere noch http://www.manndat.de/forum/index.php?id=4192 .

      Für mehr Hubraum:
      B20

    • ..natülich sind die Strukturen teils ineffizient und die Pöstcheninhaber teils protegiert.

      Die Gleichung „der Beste landet immer Oben“ ist so nicht unbedingt zutreffend.

      Inwiefern soll aber eine Quote, die sich ja beliebige Ueterusträgerinnen herauspickt, daran etwas ändern?

      Bringt eine Quote die „Guten“ Frauen nach oben?

      Die Praxis zeigt doch eher, dass man alles nehmen muss was sich anbietet.

    • Wären die etablierten Strukturen wirklich so toll und effizient, warum überzeugt dann das Argument, dass eine Leitung mit Männern und Frauen bessere Ergebnisse, mehr wirtschaftlichen Erfolg bringt?

      Es überzeugt nicht, weil es sich hierbei nur um feministische Propaganda handelt.
      Man lese:

      Eines der am häufigsten vorgebrachten Argumente, mit denen der Öffentlichkeit die segensreiche Wirkung von Frauenquoten in der Privatwirtschaft nahegebracht werden soll, lautet wie folgt: Internationale Untersuchungen hätten ergeben, dass Unternehmen mit einer gemischtgeschlechtlichen Führungsmannschaft wirtschaftlich erfolgreicher seien als solche, in denen nur ein Geschlecht (d.h. Männer) die Geschicke der Firma leitet.
      http://manndat.de/feministische-mythen/berufsleben/hoehere-gewinne-dank-der-frauenquote.html

      Und selbst wenn: Es ist nicht Aufgabe von Mami Staat, Firmen über eine Zwangsquote zu ihrem Glück zu zwingen. Sollte der Effekt tatsächlich auftreten, werden sich die fittesten Konzerne im Konkurrenzkampf auch darauf einstellen, die anderen, naja Selektion halt.

    • Wären die etablierten Strukturen wirklich so toll und effizient, warum überzeugt dann das Argument, dass eine Leitung mit Männern und Frauen bessere Ergebnisse, mehr wirtschaftlichen Erfolg bringt?

      Überzeugt das Argument wirklich? Vor allem: in welcher Form? Mich überzeugt es nicht davon, dass eine Frauenquote die wirtschaftliche Effizienz verbessert, sondern bestenfalls davon, dass wirtschaftliche Effizienz möglicherweise nur dort gesteigert werden konnte, wo Frau es durch ihre eigene Leistung in die Chef- und Managementetagen schaffte. Und dabei fehlt dann in der Regel auch noch der Vergleich.

    • @Bombe 20
      Die Frage ist nicht, warum, sondern wen es überzeugt: Nämlich diejenigen, die daran glauben wollen.
      Natürlich. Firmeninhaber und Aktionäre wollen schon irgendwelche „Beweise“ und „Belege“, bevor sie sich Gedanken über Quoten machen. Und lassen sich dann von mehr oder weniger validen Zahlen überzeugen. Mehr hab ich auch nicht gesagt.

      @Nick
      Inwiefern soll aber eine Quote, die sich ja beliebige Ueterusträgerinnen herauspickt, daran etwas ändern?
      Bringt eine Quote die „Guten“ Frauen nach oben?

      So skeptisch ich der Quote und ihren Erfolgen bisher gegenüber stehe – allein die Tatsache, dass endlich mal darüber diskutiert wird, was eine Person mitbringen muss, um einen bestimmten Posten auszufüllen, warum Frauen gefördert werden müssen und Männer nicht – die Diskussion ist in meinen Augen schon ein Erfolg.
      Ob jetzt gute oder schlechte Frauen in irgendwelche Posten kommen, ist mir doch wurst. Es sind auch nicht nur gute Männer in hohen Positionen (zumindest in Österreich musst du überhaupt gute Menschen in hohen Positionen mit der Lupe suchen, schlechte findest du jede Woche neue).

      @Böser Wolf
      Ach ja, das Wolkenkuckucksheim vom freien Markt, der sich selbst reguliert und das Beste dabei raus kommt… wie war das noch mal mit der Weltwirtschaftskrise vor einem Jahr? *Vorsicht Sarkasmus in Kombination mit rhetorischer Frage*

      @neglectable
      s. Antwort an Bombe 20 und Nick

      • @Khaos.Kind:
        „allein die Tatsache, dass endlich mal darüber diskutiert wird, was eine Person mitbringen muss, um einen bestimmten Posten auszufüllen, warum Frauen gefördert werden müssen und Männer nicht – die Diskussion ist in meinen Augen schon ein Erfolg.“

        Diskussionen finde ich immer gut. Und warum soll man Frauen nicht fördern, insbesondere diejenigen, die der Förderung dringend bedürfen?

        Aber warum um Gottes Willen bitte soll man Männer, die einer Förderung bedürfen nicht fördern? Sind die vermeintlichen Kollektive Männer/Frauen Gerechtigkeitssubjekte?

        Dann kann man ja auch für jede geschlagene Frau einen Mann verdreschen..

      • @Nick
        Und warum soll man Frauen nicht fördern, insbesondere diejenigen, die der Förderung dringend bedürfen? Aber warum um Gottes Willen bitte soll man Männer, die einer Förderung bedürfen nicht fördern?

        Es geht darum, wer warum worin gefördert wird bzw. wurde.
        Wäre Leistung wirklich das entscheidende Kriterium, warum reicht Nachwuchsförderung nicht aus? Kann mir doch niemand erzählen, dass Frauen per se nicht in der Lage wären, genug zu leisten um in einen Managementposten zu kommen.
        Schon gar nicht, wenn ich bedenke, was für Volltrottel da hin und wieder von sich reden machen. Was die können schaff sogar ich auf einem Bein, die Hände zusammengebunden, rückwärts. Und das ohne jegliche Vorerfahrung.

        Es geht darum, dass Frauen per se als förderungsbedürftig angesehen werden und Männer nicht. Was ich für totalen Humbug halte. Wer Nachwuchs will, soll sich selbst Nachwuchs heranziehen, meinetwegen geschlechterparitätisch.

  5. @ Salvatore

    *Deshalb glaube ich, dass noch mehr Männer in Richtung IT Berufe tendieren werden. *

    Ich denke, junge ambitionierte Männer werden nicht nur quotierte Bereiche meiden, in denen sie erwarten können, dass Frauen in ihren Quotensänften an ihnen vorbeigetragen werden, nein, schlimmer, sie werden in Scharen das Land verlassen und dessen Finanzierung/Verteidigung den privilegierten Ständen, also den Frauen, überlassen.

    Auch der Geschlechtersozialismus wird sehr rasch vor der Frage stehen, ob er eine Mauer bauen will, um noch ein paar Jahrzehnte zu überleben.

    • Ganz so schlimm sehe ich es nicht. Die Entwicklung ist international, d. h. die Länder, auf die man ausweichen könnte, sind nicht so zahlreich. Außerdem verlässt man ja nicht so mir nichts dir nichts sein Land. Auch mit Frauenquote in irgenwelchen Orchideenjobs fühle ich mich in Deutschland wohl. Das Leben bleibt hier einfacher als in meiner Heimat Argentinien.

      Außerdem glaube ich nicht daran, dass Frauen privilegiert sein werden. Man wird sie vielleicht öfter im Wirtschaftsteil der Zeitungen oder im TV sehen, aber wen interessiert das schon.
      Man kann außerhalb Corporate Germany genau so viel oder noch mehr Geld verdienen als innerhalb, dafür wesentlich eleganter. Ich werde z. B. mit dem Staat oder großen Institutionen nur sehr selten mal konfrontiert, habe keine Familie und keinen (Angestellten-)Job, verdiene allerdings mehr als eine Richterin oder Professorin. Man kann auch als Mann hier gut leben. Das wird auch so bleiben.

      • „Man kann außerhalb Corporate Germany genau so viel oder noch mehr Geld verdienen als innerhalb, dafür wesentlich eleganter.“

        Ohne Zweifel. Allerdings hört das ja mit der Quote noch lange nicht auf.

        Die Genderpolitik hat sich – „top-down“ – die wirksame Durchdringung jeden Winkels der Gesellschaft auf die Fahnen geschrieben. Keine Klitsche und kein Bett darf unbeachtet bleiben.

        Es darf nicht sein, dass du als Mann es so einfach hast. Es muss gründlich aufgeräumt werden.

        Allerdings kommt der Genderpolitik zunehmend die gesellschaftliche Unterstützung abhanden, insofern wirst du recht behalten.

      • @Salvatore

        „…Die Entwicklung ist international…“

        im moment scheinen aber die konservativen stärker zu werden, bei wahlen.

        damit wird das mit den „quoten für alle“ abnehmen oder sich umkehren.

        die letzte wahl in kanada haben konservative die absolute mehr heit bekommen. (also nicht sowas wie die cdu in deutschland die bnimmt sich mehr wie die spd vor 20 jahren )

        http://www.handelsblatt.com/politik/international/konservative-haben-die-nase-vorn/4126242.html

        oder finnland mit den „basis finnen“

        die quoten werden in jedem fall einen standortnachteil darstellen wenn es um akademiker aus dem ausland geht.

        und für menschen aus deutschland wird es sicher ein weiterer punkt sein was sie gehen möchten mir geht es zumindest so…

        @nick
        „…Die Genderpolitik hat sich – „top-down“ – die wirksame Durchdringung …“

        sehe ich auch so, wenn die büchse der pandora erst mal auf ist ….

      • „wenn die büchse der pandora erst mal auf ist..“

        Ja. Das gezielte Diskriminieren eines Individuums – aufgrund einer dubiosen Gruppenzugehörigkeit – ist ja dann nicht mehr nur einfach von staatlicher Seite legal.

        Die euphemistisch „positiv“ genannte Diskriminierung von Individuen wird zur allgemein zwingenden Vorschrift.

        Ohne Abwägungsmöglichkeit des Einzelfalles, d.h. die Akademikerin aus betuchtem Hause MUSS im Zweifel gegenüber dem Arbeiterkind bevorzugt werden.

        Wie weit ist es dann noch zu dem Verbot, z.B. bei meiner Betriebsfeier eine Band mit männlichen Leadsänger zu engagieren?

      • @ Salvatore

        *Ganz so schlimm sehe ich es nicht.*

        Es ist bereits jetzt schlimm genug.

        Wir sind, was gut Ausgebildete anlangt, längst zum Auswanderungsland geworden, von denen sind fast 2/3 Männer unter 40.

        Möchte nicht wissen, wieviele der gut ausgebildeten Frauen, die auch auswandern, „mit“ auswandern, weil sie die Partnerinnen der das Land verlassenden Männer sind.

        Angesichts unserer immer schmaler werdenden demographischen Basis (immer weniger Arbeitsfähige, immer weniger PRODUKTIV Arbeitsfähige, immer mehr Transferleistungsempfänger/Rentner/Kranke), können wir uns einen solchen Abfluss einfach nicht leisten.

        Je mehr der Staat zufassen muss bei Sozialabgaben/Steuern, desto mehr wächst der Anrreiz für jene, die überall auf der Welt gutes Geld machen können, desto mehr steigt der „Auswanderungsdruck“.

        Die demographische Lage wird in ihrer Dramatik von den meisten noch gar nicht erkannt, Folge der jahrzehntelangen Ignoranz und Verniedlichung des Problems.

        Professoren wie Herwig Birg, die darauf hinzuweisen wagten, was es bedeutet, wenn quasi eine ganze Generation ausfällt, wurden in die rechte Ecke geschoben und damit neutralisiert durch die die Diskussionen hierzulande beherrschende Post-68’er-Linke, die nicht einmal mehr die richtigen Fragen stellt.

        Nun haben wir den Salat.

        Mittlerweile sind wir so tief im demographischen Debet, dass eine schmerzarme Lösung nicht mehr denkbar ist.

        Das wird in 10, 15, 20 Jahren erst so richtig spürbar und ich garantiere Dir: die Männer werden in Scharen gehen.

        Was soll sie denn halten?

        Unsere attraktiven Pauernarzisstinnen, unser femizentrisches Ehe-und Familienrecht, unser bankrotter femizentrischer Frauenversorger-und Beschützerstaat, der fast nichts mehr FÜR Jungen/Männer tut?

        Ein femizentrischer Staat im Wesentlichen von Männern finanziert und abgeschirmt.

        Alle jenseits materieller Werte liegenden Verbindlichkeiten und Anreize wurden von den Post-68’er-„Intellektuellen“ ebenfalls erfolgreich zerschossen.

        Versuchte jemand an den Patriotismus dieser jungen Männer zu appellieren, an ihre Vaterlandsliebe, man erntete doch größtenteils Gelächter.

        Oder sollen sie die Familien zurückhalten, die sie in schwindender Zahl gründen?

        Es geht um unsere Existenz.

        Ich würde ja selbst gehen, wäre ich jünger, obwohl ich die „alten Steine Europas“ weiß Gott liebe.

        Aber den misandrischen Gestank, der mit Dreistigkeit verbreitet wird von einer selbstgefällig geblähten Pauernarzisstinnentruppe, die vor allem sich selbst bedient, der die Medien, den Alltag durchzieht, zu ertragen und das auch noch mit dem Wissen, dass es hauptsächlich Männer sind, die diese Veranstaltung finanzieren und die dafür mit Hohn, Verachtung und 6 Jahre kürzerer Lebenserwartung „belohnt“ werden, das übersteigt selbst meine Liebe zu den alten Steinen Europas, die sich in Gallensteine verwandeln.

  6. @Khaos.Kind

    „“- Wären die etablierten Strukturen wirklich so toll und effizient, warum überzeugt dann das Argument, dass eine Leitung mit Männern und Frauen bessere Ergebnisse, mehr wirtschaftlichen Erfolg bringt?““

    Diese sogennanten Studien, die einen kausalen Zusammenhang zwischen „Diversity“ im Management und Rentabilität behaupten, die sind samt und sonders nichts weiter als politische Propaganda – Junk Science.
    “Women Matter” is a study conducted by McKinsey & Company as part of its global
    partnership with the Women’s Forum for the Economy & Society.“

    Glaub es, wenn es dir gut tut. Ernst nehmen kann ich derlei „Wissenschaft“ aber beim besten Willen nicht. Das ist Politik, nicht Wissenschaft. Mc Kinsey ist so nebenbei der grösste kapitalistische Saustall, den man sich vorstellen kann.

    „Diversity“ kann durchaus von Vorteil sein. Inwiefern aber kann von „Diversity“ die Rede sein, wenn sich Männlein und Weiblein, allesamt mit sehr ähnlichem beruflichen Hintergrund (als wesentlichster und daher relevanter Teil der Sozialisation) im Management tummeln? Wenns grad passt und nützt, wird der Feminist so eben mal zum Biologisten.

    • @Peter Bosshard
      Glaub es, wenn es dir gut tut. Ernst nehmen kann ich derlei „Wissenschaft“ aber beim besten Willen nicht.
      Mein Post war ein Gedanke zu Christians „man sollte besser nurmehr nach Leistung einstellen“. Bitte, gern. Aber dann vorher mal definieren, was als Leistung gilt, denn genau das wurde bisher unhinterfragt angenommen. Dass die, die oben sind, auch wegen ihrer Leistung dort sind. Wage ich zu bezweifeln.

      Mein Vertrauen in die Wissenschaft sinkt übrigens mit jeder Statistik- und Sozialforschungs-Vorlesung. Wem man überhaupt noch glauben kann, ist die Frage. Und was bringt „Diversity“, wenn sie doch wieder essentialistisch argumentiert? Dahingehend würde ich dir durchaus zustimmen.

      • „Und was bringt „Diversity“, wenn sie doch wieder essentialistisch argumentiert?“

        Kann man denn anders als essentialistisch eine Quote begründen?

      • „Dass die, die oben sind, auch wegen ihrer Leistung dort sind. Wage ich zu bezweifeln“

        Ich auch, soweit es alles was über Mittelstand geht betrifft.

        Naja, du wirst mir sicher zustimmen dass es keinen Unterschied macht ob männliche oder weibliche Flaschen dort sitzen.

        Klar, es ist ungerecht dass Flaschen keine Chance haben oben zu schwimmen, weil sie weiblich sind. Aber hinter jeder großen Flasche steckt eine gutgefüllte Flaschin 😉

      • @Nick
        Kann man denn anders als essentialistisch eine Quote begründen?
        Das wäre eine Frage, die zu beantworten, ich noch nicht in der Lage bin (weil Informationsmangel). Was denkst du denn? Hälst du es für möglich?

        Naja, du wirst mir sicher zustimmen dass es keinen Unterschied macht ob männliche oder weibliche Flaschen dort sitzen.
        Ja, da stimme ich dir absolut zu.
        Übrigens eine Form der Gleichberechtigung. Wenn Frauen genauso dumm und scheiße sein dürfen und Mist bauen dürfen wie Männer. 😉

  7. „Hälst du es für möglich?“

    ..mit ein paar logischen Verenkungen kann man ja auch die Erde zur Scheibe erklären.

    Ich halte es nicht für möglich, weil für das legitime Gewähren eines Sonderrechtes eines Individuums stets von einem gedachten Kollektiv auf das Individuum geschlossen werden muss. An irgendeiner Essenz muss man das ja festmachen.

    Natürlich kann man das Kollektiv selbst zum eigenständigen Rechtssubjekt machen (unter das sich die Individuen unterzuordnen haben), und das ist ja auch imho die „hidden Agenda“. Das kam bis vor Kurzem sehr deutlich in der offiziellen GM-Formulierung „um die Diskriminierungen der Vergangenheit und Gegenwart auszugleichen“ zum Ausdruck. Man hat die Formulierung zurückgenommen, da hat wohl jemand doch noch einen Grundkurs Recht oder Ethik absolviert.

    Das widerspricht natürlich fundamental unserem Begriff von Recht und Ethik, dann könnte man ja auch die Sippenhaft einführen und „Völker“ bestrafen.

    „Übrigens eine Form der Gleichberechtigung. Wenn Frauen genauso dumm und scheiße sein dürfen und Mist bauen dürfen wie Männer.“

    Sorry, Frauen sind genauso dumm wie Männer.

    Ich weiß nicht, ob ein Mann es heute zu Amt und Würden bringen könnte, wenn er so ein frühbiblisches Racheethikverständnis zum Ausdruck bringen würde wie „um Diskriminierungen der Vergangenheit auszugleichen“

    Sicher, die Geschichte ist voll davon. Es ist leicht, an niedrige Instinkte zu appelieren.

    • @Nick
      Sorry, Frauen sind genauso dumm wie Männer.
      Ist ja nicht meine Erfindung, dass Frauen angeblich entweder nichts können oder alles besser.

      Das meinte ich ja mit Essentialismus. Oft heißt es, Frauen sollen in Führungspositionen, weil sie qua Geschlecht sozialer sind und nachhaltiger denken/planen oder auf Verständnis mehr Wert legen und wasweißichnichtnochalles.
      Halte ich für Humbug, darauf eine Argumentation aufbauen zu wollen. Die Frauen, die diese Eigenschaften mit sich bringen, sind nicht gerade die, die in hohe Positionen wollen. An dieser Stelle kommt „das System“ zum tragen. Welche Strukturen gibt es und welche Art Mensch fördern diese bzw. welche werden ausgeschlossen. Ob das jetzt weiße Mittelstandsmänner oder weiße Mittelstandsfrauen oder asiatische upper-class-people oder afrikanische upper-class-people sind – das ist keine Diversity im Sinne der gedachten Vielfalt.

  8. @Khaos.Kind:

    „Halte ich für Humbug, darauf eine Argumentation aufbauen zu wollen.“

    Ja, aber Diversity kommt doch nie ohne Gruppenkonstruktionen aus.

    Wenn du „weiße working-class-women“ haben willst, dann musst du auch ein Individuum auswählen dass eine vermeintliche Wesenhaftigkeit oder Essenz aufweist – sonst kann es ja nicht „weiße working-class-women“ repräsentieren.

    „Welche Strukturen gibt es und welche Art Mensch fördern diese bzw. welche werden ausgeschlossen.“

    Da müsste man sich imho den Begriff „Ausschließung“ genauer anschauen. Wenn ich mich repräsentieren bzw. vertreten lasse, dann werde ich imho nicht ausgeschlossen. Wenn ich das nicht kann, dann werde ich ausgeschlossen. Dabei muss ich die freie Wahl haben, wen ich die Vertretung meiner Interessen anvertraue (was ja schon mal bei einer Quote eingeschränkt ist)

    Die Posten, um die es hier geht sind Repräsentations- bzw. Exekutivposten: Die Shareholder lassen sich von Aufsichtsrat und Vorstand vertreten. Ausgeschlossen sind also alle Nichtshareholder. Selbst die Frau im Vorstand ist eigentlich ausgeschlossen, sofern sie nicht auch nennenswerter Shareholder ist. Sie muss ja den Willen der Shareholder ausführen, was sie selbst will ist erstmal zweitrangig.

    Man müsste also die „Shares“ vergesellschaften, und dann ist man wieder bei Marx gelandet.

  9. ..Arbeitsmarktpartizipation ist natürlich ein anderes Feld als „Machtpartizipation“.

    Vielleicht geht es dir ja um Arbeitsmarktpartizipation.

    Es wird nirgendwo so richtig klar, um welches der beiden Felder es bei der Quotendiskussion geht.

  10. @ Nick

    *Es wird nirgendwo so richtig klar, um welches der beiden Felder es bei der Quotendiskussion geht.*

    Ja natürlich wird das klar.

    Es geht um prestigeträchtige, herausgehobene Positionen, die übliche Rosinenpickerei für das feministische Funktionärskader.

    Nicht die Aldi-Kassiererin oder die Ehefrau des Müllkutschers wird Zugriff auf die Quotensänften haben, sondern die Lobbyistinnen selbst.

    Auch denkt niemand daran, Kanalarbeiterposten zu quotieren, weil dort unten Frauen fehlen, etwa um Männer von einer schmutzigen, gesundheitsschädlichen Arbeit zu entlasten.

    Niemand denkt daran, Berufe mit einer hohen Unfallquote zu quotieren (95 % der Berufsunfalltoten sind männlich) oder Obdachlose.

    Nein, die schmutzigsten, gefährlichsten, ungesündesten 25 Berufe sind bis auf einen fast reine Männerberufe und können, wenn’s nach FeministInnen geht, weiterhin gerne rein männlich bleiben.

    Das stört den Gleichstellungsgedanken nicht.

    Frauen fordern Gleichstellung im Himmel, unter den Happy Few, Spitzenpositionen mit weniger Leistung in Teilzeit bei gleichem Gehalt und für Frauen akzeptabler „Work-Life-Bilanz“.

    Die Hölle kann gerne weiterhin von Männern dominiert bleiben.

    • „Es geht um prestigeträchtige, herausgehobene Positionen, die übliche Rosinenpickerei für das feministische Funktionärskader.“

      Naja, die Kader selbst wollen ja nicht in die DAX-Vorstände. Sie betreiben das Geschäft eines jeden Politikers: Viel Wind, um den Eindruck zu vermitteln sie täten etwas für ihre Klientel. Natürlich geht es eigentlich um ihre Pöstchen, aber die sind eher in den Parteien und in der Genderbürokratie.

      Was bleibt dem Feminismus sonst noch, als medienwirksames Profilierungsfeld?

      Die Männerbastion DAX-Vorstände ist ein ideales Symbol, um „das Patriarchat“ zu belegen. Eine „Patriarchat“, gegen die diese Heroinen energisch vorgehen. Wem die DAX-Vorstände Rechenschaft schulden geht dabei völlig unter, diese Damen und Herren sieht man ja nicht.

    • @Roslin
      Niemand denkt daran, Berufe mit einer hohen Unfallquote zu quotieren (95 % der Berufsunfalltoten sind männlich) oder Obdachlose.

      Nein, die schmutzigsten, gefährlichsten, ungesündesten 25 Berufe sind bis auf einen fast reine Männerberufe und können, wenn’s nach FeministInnen geht, weiterhin gerne rein männlich bleiben.

      Das stört den Gleichstellungsgedanken nicht.

      Und dann wird beim Boys Day wieder rumgejammert, dass man den Jungens ja die schlechtbezahlten Berufe aufs Auge drücken will, während Frauen die Spitzenpositionen erstürmen. Und gibts keinen Boys Day, regen sich welche auf, dass es NUR einen speziellen Tag für Mädchen gibt.
      Ach ja, im Girls Day werden Mädchen gerade auch an Berufe herangeführt, die sehr „männerlastig“ sind. Wie Müllverarbeitungswesen und Polizei etc.

      Forder doch selbst mal Quoten für die Bereiche, in denen dir Frauen fehlen. Anstatt nur zu jammern.

      • @ Khaos.Kind

        *Forder doch selbst mal Quoten für die Bereiche, in denen dir Frauen fehlen. Anstatt nur zu jammern.*

        Ist schwer, von einem prinzipiellen Quotengegner („sein lassen!“) den Einsatz für Quoten zu fordern.

        Die könnte ich nur fordern, um den Wahnsinn, wenn er schon nicht zu stoppen ist, wenigstens gerecht zu verteilen.

        Dazu fehlt mir der rechte Schwung.

        Der mir als Pessimisten ohnehin fehlt.

        Wie sagt Gomez Davila: „Wahre Probleme haben keine Lösung, sondern eine Geschichte.“

        Der Geschlechterkrieg gehört dazu.

        Es wird nur allmählich Zeit, dass wieder mehr Männer daran teilnehmen.

        Auf Männerseite.

        Aber selbst da bin ich Pessimist.

        Das „Ritter-und Rettersyndrom“ sitzt so tief, dass eher die Frauen, die jungen Frauen, denen die verpartnerungswilligen Männer ausgehen, den Feminimus in die Tonne klopfen werden als Männer.

        Falls nicht vorher der ganz Laden zusammenkracht.

        Was ich für die wahrscheinlichste „Lösung“ halte.

        Aber fröhlich stimmt mich die nun auch nicht gerade.

  11. ..ich habe neulich von eine Umfrage gehört, derzufolge nur 11% der Frauen sich benachteiligt fühlt.

    Da müssen ja in der Feminismusindustrie die Alarmglocken mächtig gebimmelt haben.

    • @Nick
      Dir ist schon klar, dass Diskriminierung nicht davon abhängt, ob sich eine Person nun diskriminiert fühlt, oder nicht?

      Wenn dir etwas gestohlen wird, ist das trotzdem strafrechtlich relevant, ob du dich jetzt bestohlen fühlst oder nicht.
      Ergo, ich weiß nicht, wie es andere FeministInnen sehen aber mich stört das rein gar nicht, ob und wie viele Frauen sich jetzt benachteiligt fühlen.

      • Oh, dazu fällt mir eine ganz herrliche Geschichte ein, so passiert, als meine Schwester nach ihrer Ausbildung übernommen wurde (befristet, versteht sich).

        Meine ehemalige Kinderfrau (Jahrgang 194-) fragte meine Schwester was sie nun verdient (knapp 1.500).

        Sie sagte: „Oh das ist ja viel. Für eine Frau.“

        Babäng!

      • Jahrgang 194.! Tja, andere Zeiten. Früher waren Frauen im Nachteil, heute sind es Männer. Zugegeben, der Nachteil, den Frauen früher hatten, war größer als der, den Männer heute haben. Männer haben immerhin die Wahl, ob sie am Gesellschaftsspiel überhaupt teilnehmen wollen. Sie können sich auch dagegen entscheiden. Das war für Frauen damals weitaus schwieriger.

        Ein Mann braucht weder eine Familie, noch eine Karriere. Man muss auch nicht heiraten oder Kinder kriegen, ohne dass dadurch die Lebensqualität sänke. Im Gegensatz zu Frauen ist es Männern meist auch egal, was die Gesellschaft oder Andere im Allgemeinen von ihnen denken.

        Allerdings zu glauben, Männer hätten im Gesellschaftsspiel heute irgendwelche Vorteile gegenüber Frauen, erscheint mir doch eine recht konservative Ansicht zu sein. Es sind immer noch viele Männer von früher her in Amt und Würden, deshalb mag es so aussehen, aber beim Nachwuchs sind Frauen doch eher im Vorteil. Der Frauenanteil in „Positionen“steigt und wird den Männeranteil früher oder später übertreffen. Die Frage ist nur, ob das dann noch „Positionen“ sind.

  12. „Nein, die schmutzigsten, gefährlichsten, ungesündesten 25 Berufe sind bis auf einen fast reine Männerberufe und können, wenn’s nach FeministInnen geht, weiterhin gerne rein männlich bleiben.

    Das stört den Gleichstellungsgedanken nicht.“

    Das nennt sich „sensibilisiert“, habe ich gerade gelesen.

    Es gibt offenbar mittlerweile keine größere Geschlechterbrillen als die lilanen.

  13. Bei euren Kommentaren hat man das Gefühl, dass ihr den Artikel gar nicht gelesen habt. Dass Frauenquoten Männerkarrieren zerstören, wurde an einem Fallbeispiel festgemacht, bei dem 3 (steht auch so im Artikel) gleich qualifizierte Personen für eine Stelle in Frage kam. 2 Frauen 1 Mann, die Wahrscheinlichkeit für jeden beträgt 33,33 %, die Wahrscheinlichkeit, dass es eine Frau wird 66,66%. Also sehe ich da jetzt kein Problem in diesem Fallbeispiel, was hat das mit Frauenquote zu tun

    • „Selbst wenn sie besser qualifiziert sein sollten als ihre Konkurrentinnen, ist davon auszugehen, dass derzeit meistens Frauen den Vorzug erhalten. Das könnte man als umgekehrte Diskriminierung bezeichnen“

      Das war es, worum es in dem Artikel ging, zumindest in dem von Christian zitierten Teil. Das ist doch eigentlich eindeutig. Die Aussage ist: Es lohnt sich als Mann nicht, sich um einen solchen Posten zu bewerben.

      In dem Fallbeispiel beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass es eine Frau wird 100%. Da es feststeht, dass eine Frau genommen wird, haben die Frauen eine Chance von jeweils 50%, der Mann von 0%. Er muss also etwas Anderes tun. Wenn sich diese Einsicht bei Männern breit macht, werden sie sich nicht mehr bewerben, stehen größeren Unternehmen also nicht mehr zur Verfügung.

      Wenn denn dann in einigen Jahren ein Frauenanteil von 50%, also eine vermeintliche Gleichstellung, erreicht ist, werden Männer dennoch nicht zurückkommen, weil sie in der Zwischenzeit das Interesse verloren und sich anderweitig umgeschaut haben. Daher werden weiterhin eher Frauen eingestellt. Im öffentlichen Dienst war es ähnlich. Mittlerweile arbeiten dort nicht 50%, sondern zwischen 70 und 90% Frauen. Fifty-fifty ist auf Dauer nicht möglich. Bei einer Frauenquote ist der Job für Männer perdu, zumindest für Männer mit Ambitionen.

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