Und wo wir gerade bei David Deida sind: Er hat ein interessantes Konzept von Männlichkeit, dass ich durchaus gelungen finde:
It is time to evolve beyond the (first-stage) macho jerk ideal, all spine and no heart. It is also time to evolve beyond the (second-stage) sensitive and caring wimp ideal, all heart and no spine. Heart and spine must be united in a single man, and then gone beyond in the fullest expression of love and consciousness possible, which requires a deep relaxation into the infinite openness of this present moment. And this takes a new kind of (third-stage) guts. This is the way of the superior man
Es ist eine Betrachtung, die sich durch viele Diskussionen zieht. Im Pickup würde man sagen, dass Männlichkeit sexy ist und quasi „Spine“ darstellt, aber gleichzeitig mit Comfort und der Fähigkeit Gefühle zu zeigen verbunden werden muss, um ein rundes Bild abzugeben. In der Evolutionspsychologie würde man wohl sagen, dass „Spine“ die Interessen der Kurzzeitstrategie der Partnerwahl bedient, „Heart“ aber die Interessen der Langzeitstrategie mit hineinbringt.
Mir kommt es so vor, als würden einige Theorien im Feminismus den Wert des „Spine“ nicht erkennen und zu sehr auf „Heart“ bei ihrem Männerbild abstellen, etwa bei Betrachtungen der „hegemonialen Männlichkeit„, was sich dann auch wieder in den inneren Kämpfen männlicher Feministen niederschlagen kann. Radikale Maskulisten betone dann vielleicht wieder „Spine“ zu viel und beschimpfen Personen mit zuviel „Heart“ als „Manginas“.
Ich verstehe Deida so, dass man nicht einen Ausgleich zwischen „Spine“ und „Heart“ findet, indem man meint, dass das eine stets das Gegengewicht zum anderen ist und man das eine Absenken muss um das andere zu erreichen. Vielmehr sollen beide nebeneinander stehen.
Ein echter Kerl also, aber mit tiefen Gefühlen, für die Personen und Angelegenheiten, die ihm etwas bedeuten.