Hillary Clinton will 2012 aus der Politik aussteigen

Hillary Clinton hat angekündigt, 2012 aus der Politik auszusteigen:

US-Außenministerin Hillary Clinton will im kommenden Jahr ihre politische Karriere beenden. Nach der Präsidentschaftswahl im November 2012 wolle sie keiner Regierung mehr angehören, sagte sie am Mittwoch in einem in Kairo geführten Interview mit CNN. Sie wolle das Außenministerium verlassen und habe auch kein Interesse am Amt des Verteidigungsministers. Eine neuerliche Präsidentschaftskandidatur reize sie ebensowenig wie das Amt des Vizepräsidenten, fügte sie hinzu.

„Ich habe das beste Amt, das ich mir vorstellen kann“, sagte die Außenministerin. „Ich kann mir nichts vorstellen, das derart herausfordernd, schwierig und befriedigend ist.“ Das Amt der Außenministerin werde ihr letztes Amt sein, fügte die 63-Jährige hinzu. Danach wolle sie sich dem Eintreten für Bürgerrechte widmen, vor allem für Frauen und Kinder.

Nun heißt es bei Politikern nicht viel, wenn sie irgendetwas erklären. Aber ich vermute, sie hat sich ausgerechnet, dass ein erneuter Wahlkampf gegen Obama eine harte Sache sein wird. Warum sie auch die weiteren Amtsgeschäfte niederlegen will wäre interessant. Reizt sie die Macht, der Wettbewerb um das Amt, nicht mehr?

Es wäre interessant, ob andere Frauen 2012 in das Rennen um die Präsidentschaft einsteigen. Sarah Palin würde ich keine wirklichen Chancen ausrechnen, dazu ist sie zu sehr Witzfigur, aber die Amerikaner haben ja auch eine gewisse Liebe für den Underdog, der sich aus den Vorwahlen emporschwingt.

Mir wäre es eigentlich fast ganz lieb, wenn wir mal ein paar weibliche Staatsoberhäupter hätten, vielleicht am besten gleich in den wesentlichen Industrienationen. Ändern würde es wahrscheinlich auch nicht viel, denn um an die Spitze zu kommen muss man eh recht abgebrüht sein, ich glaube nicht, dass sich die Politik so viel verändert. Eher können Frauen härter gegen Frauen sein, weil sie sich weniger dem Ruf der Frauenfeindlichkeit aussetzen müssen. Dafür könnte man das „Wenn Frauen an der Macht wären, dann wäre alles besser“ dann endlich mal abhaken.

31 Gedanken zu “Hillary Clinton will 2012 aus der Politik aussteigen

  1. Damit steht sie ja im Grunde in einer Reihe mit einigen deutschen, meist der CDU nahe stehenden, Amtsträgern: Köhler, Koch, von Beust, Becker. Keinen Bock mehr auf politische Macht. Kann ich gut verstehen. Je mehr Leute erkennen, dass institutionalisierte Macht nicht das Nonplusultra ist, desto besser.
    Also, thumbs up, Hillary.

  2. „“Mir wäre es eigentlich fast ganz lieb, wenn wir mal ein paar weibliche Staatsoberhäupter hätten, vielleicht am besten gleich in den wesentlichen Industrienationen. Ändern würde es wahrscheinlich auch nicht viel …““

    Solange Frauen glauben, sie müssten nur Frauenpolitik betreiben, also Politik von Frauen, Frauenfrauen, Frauenfrauenfrauen und Frauenundkinder für Frauenundkinder ist das nicht wünschenswert, weil männerdiskriminierend. Wenn sich bei Frauen einst, so in 50 Jahren, die Erkenntnis durchsetzen sollte, dass sie auch dem Wohl der Männer verpflichtet sind und nicht nur dem Wohl der Frauenundkinder, dann hätte ich keine Einwände gegen weibliche Staatsoberhäupter.

    Für wen will sich Frau Clinton einsetzen? Frauenundkinder natürlich, was denn sonst.

    • @Peter Bosshard

      „Solange Frauen glauben, sie müssten nur Frauenpolitik betreiben, also Politik von Frauen, Frauenfrauen, Frauenfrauenfrauen und Frauenundkinder für Frauenundkinder ist das nicht wünschenswert, weil männerdiskriminierend.“

      Ich glaube, dass das Amt da einiges verändert. Versprechungen sind billig, Haushaltspläne wieder etwas anderes. Frauen an der Macht können sich eben auch eher „Frauenfeindlichkeit“ erlauben, weil man es ihnen weniger vorwerfen kann.

      „Wenn sich bei Frauen einst, so in 50 Jahren, die Erkenntnis durchsetzen sollte, dass sie auch dem Wohl der Männer verpflichtet sind und nicht nur dem Wohl der Frauenundkinder, dann hätte ich keine Einwände gegen weibliche Staatsoberhäupter.“

      Haben denn die bisherigen weiblichen Staatsoberhäupter der Welt so viel für Frauen getan? Ich glaube es wird eher für viele so ernüchternd wie Obama, der ja auch als der linke Heilsbringer galt und vieles nicht umsetzen konnte von dem die Leute dachten, dass er es tun würde.

    • Was mich bei H.Clinton erstaunte: sie war während ihrer Amtszeit als Aussenministerin kaum präsent. Jetzt könnte hier behauptet werden, dass sie in den Medien nicht die Beachtung wie ihre Vorgänger fand, weil sie eine Frau ist.

      H.Clinton wurde lange als die grosse weibliche Hoffnung (the great female hype) hochgejubelt. Insbesondere wurden ihr überragende intellektuelle Fähigkeiten angedichtet. Ich fand sie ziemlich farblos, eine Sachverwalterin ohne Charisma, ohne eigene Ideen, langweilig. Sie leistete sich weder gravierende Fehler noch trat sie positiv in Erscheinung, d.h sie trat so gut wie gar nicht in Erscheinung.

      War das Einvernehmen mit B.Obama doch nicht so gut wie gegen aussen dargestellt? Auch scheinen ihr die von wikileaksveröffentlichten diplomatischen Depeschen ziemlich geschadet zu haben.

      • @ P. Bosshard

        *Jetzt könnte hier behauptet werden, dass sie in den Medien nicht die Beachtung wie ihre Vorgänger fand, weil sie eine Frau ist.*

        Nicht doch.

        Sie wurde mundtot gemacht.

        Zumindest versucht haben das die radikalen Maskulisten, die Antifeministen, die MÄNNER (Vieilleicht auch Billy Boy?)

        Es ist ja unerhört, was Frauen schlucken müssen.

        Frauen müssen kämpfen, kämpfen, kämpfen, gegen Männer, Männer, Männer, für Frauenundkinder, Frauenundkinder, Frauenundkinder.

        Hat feministische Analyse erbracht.

        Wirklich.

        *Insbesondere wurden ihr überragende intellektuelle Fähigkeiten angedichtet. *

        Insbesondere fehlt ihr jeder Anflug rhetorischer Brillanz.

        Im Gegensatz zu Obama.

        Der ja u.a. deshalb so sehr enttäuscht, weil die Fallhöhe zwischen seinem rhetorischen und politischen Vermögen so eklatant ist.

        Wobei man allerdings in Rechnung stellen muss, dass im Interessenverhau und Paragraphendschungel moderner Gesellschaften Politik kaum noch bewegungsfähig ist, eingekeilt zwischen Wählergruppen, sozialen „Bewegungen“, Gewerkschaften, Unternehmerverbänden, Umfrageergebnissen im Viertelstundentakt, Nachwahlen, Vorwahlen, Regionalwahlen usw.

        Große, grundlegende Veränderungen sind kaum noch durchsetzbar.

        Das hat Vor – und Nachteile.

        In der Phase, in der wir stecken, vor allem Nachteile.

        Wir sehen gelassen zu, wie die Grundlagen unseres Wohlstandes, unseres Sozialstaates, unserer Gesellschaft und Kultur zerbröseln, in der Ecke lehnend, stehend k.o.

        Wie gelähmt.

      • „“Der ja u.a. deshalb so sehr enttäuscht, weil die Fallhöhe zwischen seinem rhetorischen und politischen Vermögen so eklatant ist.““

        Hatte er und hat er überhaupt eine reelle Chance, gestaltend zu wirken? Ich bezweifle das.

        Da sind die horrenden Schulden, die drohende Staatspleite, dazu militärische Konflikte in Afghanistan und Irak, eine republikanische Opposition mit einer Mehrheit im Repräsentantenhaus, die ihn hasst, weil er ein klein wenig sozialdemokratische Ideen nach europäischem Muster hegt. Für die Republikaner in ihrer abgedrehten Weltsicht ist er damit wahlweise ein Kommunist oder die Reinkarnation Hitlers.

        Es gibt einfachere Jobs.

      • @Peter Bosshard

        „Hatte er und hat er überhaupt eine reelle Chance, gestaltend zu wirken? Ich bezweifle das.“

        Gute Frage. Es war sicherlich alles sehr eingeschränkt.

        „Da sind die horrenden Schulden,…“

        Ja, da war ziemlich viel auf einmal. Wobei er ja zumindest beim Krieg vorher wusste, worauf er sich einlässt.
        Allerdings ist die Frage, ob er eine Chance hatte in der Politik ja immer relativ. Den Mythos, den er vor seiner Wahl hatte, wird er so nicht mehr aufleben lassen können.

        Für die Republikaner in ihrer abgedrehten Weltsicht ist er damit wahlweise ein Kommunist oder die Reinkarnation Hitlers.

        Es gibt einfachere Jobs.

  3. Vielleicht kommuniziert Hillary Clinton nur einen Ausstieg, um nachher von ihrer Partei für ein Amt gebeten zu werden. Denn ohne Hillary wird es Obama nicht in die zweite Runde schaffen.

    • @Tifon

      Würde ich auch nicht ausschließen. Sich erst aus dem Rennen nehmen um etwas mehr Ruhe zu haben und die Ambitionen runterzuspielen und dann auf allgemeinen Druck zurückkehren.

      Wobei ich mir auch gut vorstellen könnte, dass sie sich mit Obama nicht gut versteht und ihn vielleicht recht gerne abstürzen sehen würde. Aber das ist natürlich Spekulation.

      • Deine Spekulationen sind gar nicht so spekulativ. Hillary kümmert sich um die Aussenpolitik und das mit sehr viel Erfolg, aber zugleich auch um Obama, der nicht die politischen Spielregeln in Washington kennt. Er ist auf Hillary angewiesen. Das wissen auch die demokratischen Kollegen in den USA und die werden sich die Chancen für ihre Partei ausrechnen, sollte Hillary nicht mit auf dem Ticket stehen.

        Zugleich ist es schon etwas verwunderlich, das keiner der beiden Parteien ihren Kandidaten für die 2012 Elections vorgestellt haben. die Republikaner warten auf den Startschuss der Demokraten.

      • @Tifcom

        In der Partei werden doch noch ein paar andere sein, die Aussenminister werden können, da ist Hillary nicht die einzige. Ich würde vermuten sie ist eher interessant, weil sie Bill Clinton und seine Beziehungen und die weiblichen Wähler mit ins Boot bekommt.

      • Natürlich gibt es noch weitere Kandidaten in der demokratischen Partei, aber keiner hat so eine Strahlkraft wie Hillary Clinton. Nicht zu vergessen, dass bei den US-Vorwahlen in 2008 über 18 Millionen Menschen für Hillary gestimmt haben. Dieses Wählerpotential darf man nicht ignorieren.

      • @Tifcom

        „Dieses Wählerpotential darf man nicht ignorieren.“

        Ich denke schon, dass Obama gerne ihre Unterstützung hätte. Der Wahlkampf wird schwierig genug für ihn werden, denn einige Wähler hatten sehr viel erwartet. Es sind ja immer noch Truppen in Afghanistan und im Irak und die Wirtschaftskrise macht es auch nicht besser.

        Es wird in jedem Fall interessant, wen die Gegenseite aufstellt.

      • Stimmt. 2011 fängt stürmisch an, aber ich glaube, dass sind alls nur die Vorwehen für den großen Knall in 2012.

        Evolution braucht ein R.

      • Hallo Holger,

        die Erfolge sind wohl eher subjektiver Art. Die von dir gefragten objektiven Erfolge lassen sich leider nicht in ihrer Wirkung aufzählen und werden erst im historischen Kontext, also viel später, sichtbar.

        Gruß
        Tifom

        PS: Es stimmt, dass Hillary Clinton von den US-Medien wenig beachtet wurde, aber das liegt vielleicht daran, das sie in der Innenpolitik nicht mehr mitreden kann und die Amerikaner evtl. nur ein geringes Interesse an ihrer Aussenpolitik haben.

      • ich sehe das sehr kritisch was usa im mittleren osten anstellt.

        weil bei muslim+demokratie == theokratie also sharia bei rauskommt.

        also sowas wie iran.

        und wenn man dann videos sieht wo zigtausende kriegsparolen gegen israel skandieren.

        aber wenn wir glück haben irre ich mich und da kommt was positives bei rum…

  4. @christian

    „Sarah Palin würde ich keine wirklichen Chancen ausrechnen, dazu ist sie zu sehr Witzfigur“

    die frau polarisiert stark ins usa. (darum wird sie nicht kanditat werden)

    aber in deutschland wirkt sie so weil die medien hier alle links sind und palin halt rechts.

    für uns war frau merkel aber kein vorteil oder?
    ist zwar nur spekulation aber hätte ein mann genauso auf die aktuelle schuldenkriese reagiert ?

    märkel macht ja kuschel kurs für meinen geschmack zu kraftlos es wäre besser gewesen sich stärker im sinn deutschlands zu orientieren.

    • „die frau polarisiert stark ins usa. (darum wird sie nicht kanditat werden) aber in deutschland wirkt sie so weil die medien hier alle links sind und palin halt rechts.“

      Auch in Amerika wurde sie ja ganz gut durch den kakao gezogen, sicherlich eher auch dort von der linken Presse.

      „für uns war frau merkel aber kein vorteil oder?“

      Es ist immer die Frage im Vergleich zu wem. Immerhin fällt in ihre Amtszeit auch eine starke Reform des Unterhaltsrechts zu Gunsten der Männer oder? Und das Frauenministerium war auch nie weniger Feministisch besetzt würde ich sagen.

      ist zwar nur spekulation aber hätte ein mann genauso auf die aktuelle schuldenkriese reagiert ? märkel macht ja kuschel kurs für meinen geschmack zu kraftlos es wäre besser gewesen sich stärker im sinn deutschlands zu orientieren.“

      Sie wirkt recht schwach. Das wird ihr ja auch von vielen vorgehalten. Ob man jetzt mit Stoiber an der Spitze besser dagestanden hätte wäre sicherlich eine andere Frage.

    • @Holger

      Naja, wenn dir gesagt wird, dass du in die Hölle kommst, wenn du Verhütungsmittel benutzt, überlegst du dir das dann als gläubiger Mensch nochmal.

      Könnt ich mir vorstellen.

    • @Holger

      Da darf man aber auch nicht vergessen, dass da auch unabhängig von der Religion ganz unterschiedliche Personen in einen Topf geworfen werden.

      Der deutsche Akademikermoslem ist sicherlich nicht mit dem türkischem Landmoslem zu vergleichen.

      Gleichzeitig werden mehr Akademiker Atheisten sein und mehr Landbevölkerung religiös.

      Es wäre interessanter, da die bereinigten Zahlen gegenüber zu stellen.

      • ich stimme dir zu

        sind die akademiker muslims noch muslims ? und wie ist das bei den christen ein grossteil ist ja nur auf der steuerkarte christ. sonst wären die kirchen überfüllt…

        gibt da einige aspekte die interessant wären

    • @ Holger

      Scheint mir realistisch.

      Aber der wahre Unterschied ist nicht die Religion/Konfession, sondern der Grad der Gläubigkeit.

      Säkulare Muslime bekommen nicht mehr Kinder als säkulare Juden, Christen etc.

      Fromme Juden, Christen, Muslime usw. bekommen im Schnitt doppelt so viele Kinder wie die säkularen Familien ihrer jeweiligen Kulturregion.

      Muslime erreichen also deshalb eine doppelt so hohe Kinderzahl pro Frau in Europa, weil sie die einzige religiöse Großgruppe sind, die (noch?) nicht stark säkularisiert ist.

      Hierzu ein interessanter Vortrag von Dr. Michael Blume

      Klicke, um auf Religion_und_Demografie_Leipzig_0507.pdf zuzugreifen

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