Satoshi Kanazawa schreibt über Studien mit Affen, denen beigebracht wurde, Geld als Zahlungsmittel zu verwenden und bei denen daraufhin die Männchen Geld bei den Weibchen gegen Sex tauschten.
Von da aus kommt er zu einer Anekdote, nach der ein Mann versuchte eine Prostituierte zu beeindrucken, was ihn verwundert, weil man annehmen müsste, dass das Gehirn angesichts des Alters der Prostituition zwischen Prostituierten und „gewöhnlichen Frauen“ unterscheiden kann und sich das Verhalten angepasst hat.
In the Introduction, they describe an encounter where a venture capitalist, who attended one of Levitt’s lectures one day, had a “date” with a $300-an-hour prostitute later in the same evening. The venture capitalist notices a copy of Freakonomics in the prostitute’s apartment, and mentions that he had just attended a lecture by one of the authors of the book, in an attempt to impress the prostitute. Levitt and Dubner note: “The male instinct to impress the female is apparently strong even when the sex is already bought and paid for.”
This does not make sense. If monkeys and nonhuman apes routinely engage in prostitution, as the research by de Waal, Chen and Santos, and others seems to indicate, and if the evolutionary origin of prostitution thus dates back long before we were human, then it means that prostitution is evolutionarily familiar. If prostitution is evolutionarily familiar, then men’s brain should be able to recognize prostitutes and to treat them differently from “ordinary” women, whom they do have to impress if they want to have sex with them. In other words, there should be an evolved “hooker module” in the brain.
The deep evolutionary origin of prostitution and prostitutes and thus their evolutionary familiarity suggest that men would not try to impress prostitutes, because they know it is not necessary, contrary to what Levitt and Dubner suggest (perhaps in jest) in the Introduction. I don’t suppose there are any systematic and high-quality data on how men treat prostitutes, whether they indeed try to impress them, even when sex with them is a sure thing. If it turns out that men routinely attempt to impress prostitutes before having sex, then it means that prostitution is evolutionarily novel and it is not the world’s oldest profession.
Natürlich ist zunächst darauf zu verweisen, dass eine Anekdote keine Studie ist und insoweit das Verhalten von Freien gegenüber Prostituierten nicht belegt ist.
Ich vermute es gibt verschiedene Arten von Freiern, die einen werden es strikt als Geschäftsbeziehung sehen und allenfalls insoweit davon ausgehen, dass auch in einer solchen Status, gutes Benehmen etc Vorteile bringt. Die anderen, die Bestätigung suchen und deshalb hoffen, dass sie etwas über den Geschäftskontakt hinaus erhalten und wieder andere, die davon ausgehen, dass es auch ihr so mehr Spass macht oder die sich so zumindest die Illusion besser aufrechterhalten können, dass es „richtiger Sex“ ist. Und natürlich auch die, die Prostituierte möglichst abwertend behandeln um sich selbst besser zu fühlen.
Der Grund für Verhalten kann demnach ganz verschieden sein. Bei einer evolutionären Betrachtung kommen weitere Gründe hervor.
Einen evolutionären Einfluss kann nur haben, was zu einer Fortpflanzung führt. Jeder andere Sex wirkt sich schlicht nicht aus. Und da dürfte Berufsprostitution heutigen Machart wenig Spuren hinterlassen haben. Denn zum einen dürfte eine Berufsprostitution in diesem Maßstab eher eine Sesshaftigkeit erfordern, die noch relativ jung ist. Vorher ist eher mit einer Gelegenheitsprostitution oder einem langfristigeren Tausch „Sex gegen Versorgung“ zu rechnen. Gerade bei einer Gelegenheitsprostitution allerdings ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie gerade unter steinzeitlichen Bedingungen weiteren (vielleicht sogar kostenlosen) Sex (und damit die erhöhte Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft) anbietet, wenn er sie beeindruckt bzw. er ein normales Mann Frau Verhältnis wie mit nicht bezahlten Frauen aufbaut.
Sofern es tatsächliche Berufsprostitution gab, dürfte dies bei Schwangerschaften mit einer relativ hohen Abtreibungsrate bzw. wenig Kindern, die überlebten, verbunden gewesen sein. Selbst bei Berufsprostituierten dürfte die Wahrscheinlichkeit allerdings höher sein, Nachwuchs zu haben, wenn man eine geschäftsmässige Beziehung verlässt und sie einen für einen potentiell wertvollen Partner hält. Demnach wäre zu berechnen, inwieweit die Kosten des gezeigten Werbungsverhaltens die potentiellen Nutzen übersteigen. Die Kosten des zusätzlichen Beeindruckens in der oben genannten Anekdote sind gering, es kostet ihn einige Worte. Im Raum steht, dass sie ihn als wertvollen Partner erkennt und evtl. die Kosten weiteren Sexes reduziert, ihm mehr Zeit einräumt oder den Sex selbst als lustvoller empfindet, was theoretisch die Fortpflanzungschancen erhöhen kann. Alles was die Fortpflanzungschancen (unter steinzeitlichen Bedingungen) erhöht, kann sich evolutionär niederschlagen.
Eine Verhaltensdifferenzierung erfolgreicher Freier zur reinen Geschäftsbeziehung, die sich evolutionär niederschlägt ist damit unwahrscheinlich. Entgegenstehendes Verhalten wird eher belohnt, jedenfalls soweit hier die Kosten gering gehalten werden.
Auch wenn ich vermute, dass die meisten Prostituierten lieber in Ruhe arbeiten und zuviel Bemühungen eher die Differenzierung zwischen Beruf und Privat schwieriger machen und daher nur bis zu einem gewissen Grad erwünscht sind. (via Streetgirl)

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