Emma, Frauen in Führungspositionen und Halbtagsstellen

Annette Anton schreibt in der Emma zum Thema  Frauenquote und Frauen in Führungspositionen

Der miserable Frauenanteil im mittleren und im Topmanagement hat seine Ursachen in einem Backlash, dessen Dimensionen wir noch nicht begriffen haben. Frauen werden im Job selten oder gar nicht mehr offen diskriminiert. Längst sind wir nicht mehr diejenigen, die man zum Kaffeekochen schickt. Stattdessen schreiben wir jetzt fleißig Protokoll und bleiben bestenfalls im Mittelfeld hängen bzw. stecken in der Teilzeitfalle oder der Mutterfalle fest.

Mehr und mehr Frauen entschließen sich zudem, ihren Berufsweg eher im seitlich gerichteten Krebsgang zu beschreiten als eine Karriere von unten nach oben zu durchlaufen. Ob ein solcher Entschluss wirklich das eigene Lebensglück steigert, bleibt zu diskutieren. Aber es ist klar, dass hier eine Quote nichts bringt, da eine gehobene Position gar nicht angestrebt wird.

Es bleibt also zu befürchten, dass die Telekom und andere Unternehmen, die es ihr nachtun, nach ein paar Jahren das Fazit ziehen: Wir haben es den Frauen angeboten – und nun wollen sie nicht! Alles hätten sie haben können, und was haben sie daraus gemacht? Nichts! So fragte schon vor Jahren Klaus Bresser, damals Chefredakteur des ZDF: „Seit ich zu den Entscheidern gehöre, gucke ich mich immer um: Wo bleiben die Frauen, die unsere Jobs wollen?“

„Chef wird nur, wer immer da ist“, konstatierte Melanie Amann neulich in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und beschrieb, wie zwar mehr und mehr Frauen auf den Arbeitsmarkt drängen, ihr Arbeitspensum aber nicht steigt, weil derzeit 52 Prozent von ihnen in Teilzeit arbeiten. Das heißt der steigende Frauenanteil in der deutschen Wirtschaft macht keinen Unterschied. Frauen wollen „ein bisschen Arbeit, ein bisschen Familie“, so Amann. Noch immer ist es hierzulande so gut wie unmöglich, ein paar Kinder großzuziehen und gleichzeitig eine nennenswerte Karriere zu machen.

Im Folgenden fordert sie dann, dass man sowohl dafür sorgen muss, dass ein Mutter trotz Kindern Vollzeit arbeiten kann und zum anderen, dass eine Chefin Teilzeit arbeiten kann. Also ein möglichst umfangreiches Wahlrecht ohne Konsequenzen: So oder so soll es richtig sein.

Interessant finde ich aber, dass sie davon ausgeht, dass Frauen nicht mehr diskriminiert werden (es ist immerhin die Emma) und eher die „Mutterfalle“ zuschlägt.

Interessant aber ihre Ausführungen zur Halbtagsstelle:

Frauen, die in Teilzeit arbeiten und Ergebnisse abliefern müssen, sind meistens hervorragend organisiert. Mütter sind die besten Multi-Tasker, die man sich vorstellen kann. Sie arbeiten hochkonzentriert und äußerst effizient in einer Art no-nonsense-Modus. Streng genommen haben sie für mehrere Anläufe oder gar fürs Scheitern keine Zeit. Sie müssten nur noch Delegieren lernen, ihren Perfektionismus ablegen und mehr Selbstbewusstsein entwickeln, dann wären die meisten von ihnen ganz hervorragende Führungspersönlichkeiten. Ohne diese wichtigen Zusätze bringt die ganze Effizienz aber nur Bienchen im Fleißkärtchen, die Frauen aber keinen Schritt weiter.

Ich meine, dass sie da etwas viel des Lobes über die Halbtagsstelle ausschüttet. Denn Halbtagsstelle bedeutet eben auch, dass man den halben Tag verpasst. Es bedeutet, dass man nur die Hälfte der Arbeitserfahrung sammelt. Es bedeutet, dass man weniger ansprechbar ist und sich ein „Die Chefin ist da, da machen wir es so, die Chefin ist weg, da machen wir es anders“ entwickeln kann. Es kann auch dazu führen, dass man wegen allerlei Besprechungen und dies und das erst gar nicht richtig ins Arbeiten rein kommt, statt hochkonzentriert zu arbeiten. Das sie für Scheitern keine Zeit haben kann sich eben dann auswirken, wenn sie scheitern: Ein Fehler ist schwerer auszugleichen, wenn man dann dringend weg muss.

Ich denke nicht, dass die meisten Führungspositionen halbtagstauglich sind.

Und ich glaube auch nicht, dass man beide Kulturen, die eine, bei der eine Mutter unproblematisch halbtagsarbeitet und trotzdem befördert wird und die andere, in der die Mutter sofort wieder Vollzeit aussteigt gut miteinander vereinbaren kann. Wenn Halbtags ausreicht, dann kann auch Druck auf die Mutter entstehen nur Halbtags zu arbeiten. Wenn Vollzeit erforderlich ist, dann wird die Halbtagskraft nicht befördert werden.

46 Gedanken zu “Emma, Frauen in Führungspositionen und Halbtagsstellen

  1. „“Der miserable Frauenanteil im mittleren und im Topmanagement hat seine Ursachen in einem Backlash, dessen Dimensionen wir noch nicht begriffen haben. Frauen werden im Job selten oder gar nicht mehr offen diskriminiert.““

    … werden nicht mehr OFFEN diskriminiert !! Das ist nur haarscharf daneben. Streichen wir noch das Wort „offen“, und … Treffer!

    Nicht offen heisst unsichtbar, unbemerkt, gläserne Wände, Decken, Böden und Kaffeetassen. Wir bewegen uns also im Bereich des Okkulten.

    Selbst Emma und ihren Schwestern scheint manchmal, wenn auch selten, ein klein wenig Licht zuteil, das ihre geistige Umnachtung kurzzeitig erhellt. Es ist weder jedermanns noch jederfraus Sache, sich zu schinden und einen Grossteil seines Lebens der beruflichen Karriere zu opfern. Dass mehr Männer als Frauen dazu bereit sind – die Gründe dafür wurden hier schon mehrmals in aller Ausführlichkeit dargelegt.

    Das feministische Ringen mit der Realität geht weiter. Nicht mal die privilegierende Frauenquote, so wird bedeutungsschwanger das Unheil herbeigeunkt, vermag die Mutti zur Karriere zu bewegen. Noch ist nicht ganz klar, welche gläsernen Hindernisse die Powermädels hindern, doch die nächste Seance in der Emma-Redaktion wird Klarheit schaffen.

    • @Peter Bosshard

      Ich verstehe es so, dass sie die Einschränkungen, die Mütter erfahren und wahrscheinlich auch den diesbezüglichen Druck als Backslash.
      Allerdings ist es wenig verständlich, wie sie dies als „Backslash“ einordnen will.

      Backslash ist laut Wikipedia

      Als Backlash (dt. „Gegenbewegung“) bezeichnet man oft in den USA gegen als fortschrittlich erachtete Entwicklungen gerichtete Bestrebungen oder auch die Rückkehr konservativer Wertvorstellungen, sowie die Einflussgewinnung von dahingehend orientierten Kräften. Im gegenwärtigen US-amerikanischen Sprachgebrauch bezieht sich Backlash auf wiederkehrende Bestrebungen einer privilegierten Gruppe von Menschen, die neu gewonnenen Rechte und Freiheiten einer unterprivilegierten Gruppe rückgängig zu machen

      Aber die Auffassung zur Mutterschaft hat sich ja eigentlich nicht wesentlich geändert oder? Eher sind Karrierefrauen akzeptierter.

      • @christian

        „Aber die Auffassung zur Mutterschaft hat sich ja eigentlich nicht wesentlich geändert oder“

        wie ist die auffassung denn ? gibt es da zahlen ? ich habe nicht den eindruck das mutterschaft als etwas erstrebenswertes gilt mehr ein notwendiges übel… kinder so schnell wie möglich loswerden… darum gibt es zahlen

      • Na, Backlash ist eben die kaum zu durchschauende perfide Strategie des ubiquitären Patriarchates, die Frauen von ihren wahren Interessen abbringt:

        „..hat seine Ursachen in einem Backlash, dessen Dimensionen wir noch nicht begriffen haben.“

        Susan Faludi hat’s als Erste ins Spiel gebracht.

        Schöne Rezension von Jean Bethke Elshtain, die wohl für die allermeisten Backlash-Propheten zutrifft. „The Feminist as Paranoid“

        Faludi’s Backlash is an amazing beast, a living, breathing monster possessing irresistible force. Thus: “Just when women’s quest for equal rights seemed closest to achieving its objectives, the backlash struck it down. Just when a ‘gender gap‘ at the voting booth surfaced in 1980, and women in politics began to talk of capitalizing on it, the Republican party elevated Ronald Reagan and both political parties began to shunt women’s rights off their platforms.” On and on in this vein. When Faludi touches on the rise in female poverty (directly correlated with the rise in female-headed households—there’s no doubt about this relationship), the rise in violence against women, the rise of eating disorders, she blames it all on The Backlash.

        http://www.firstthings.com/article/2008/02/006-the-feminist-as-paranoid-48

      • @Nick

        Backslah ist mir auch zu sehr das Dauerargument gegen alles und die Entwertung jeder Argumentation.
        Es passt zur Diskurstheorie, weil es nicht den sachlichen Wert der Argumente in der Vordergrund stellt, sondern die Frage, warum diese eingesetzt werden. Die Antwort ist wie immer: Macht. Damit kann man das Argument abwerten, weil man es nicht mehr als sachliches Gegenargument behandelt, sondern einfach als Versuch die Diskurshoheit zu erlangen.

        Was in der Tat Diskussionen unmöglich macht und gleichzeitig auf die, die sachlich argumentieren wollen, paranoid wirkt.

    • Welche Voraussetzungen eine Führungskraft erfüllen muss, lässt Frau Schwarzer hier erkennen:

      *Schwarzer allerdings sieht alle Schuld bei Ortgies. Sie beklagte im Gespräch mit dem SPIEGEL, dass ihre Nachfolgerin ihre Einarbeitung inklusive Probezeit wegen familiärer Verpflichtungen – sie nannte explizit „Kinder in Hamburg“ und einen „kranken Vater“- mehrfach verschob.*

      http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,556901,00.html

      Kinder in Hamburg, kranker Vater?

      Gründe, warum Ortgies nicht Chefredakteurin sein kann?

      Klingt für mich nach Unvereinbarkeit von Familie und Karriere, nach „männlicher“ Präsenzkultur und patriarchaler Frauenunterdrückung.

      Warum ist das bei den feministischen EMMAs nicht ganz anders?

      Da haben wir endlich eine Frauenfirma, von einer Frau gegründet und zum Erfolg (na ja) geführt und sie funktioniert wie irgendeine x-beliebige Männerklitsche, auch ganz ohne das Übelwollen, das allgegenwärtige, böswilliger Männer, das Frauen sonst, wie wir alle wissen, am Karrieremachen hindert.

      Na sowas.

      • ..die Männerklitsche, die Mitarbeiterinnen so behandelt wie Alice Schwarzer möchte ich mal sehen.

        Das wäre ein republikweiter Skandal.

      • @Roslin

        Ja, Schwarzer zeigt deutlich, dass von Frauen geleitete Firmen auch nicht anders sein müssen. Auch wird deutlich, dass die Emma-Chefin keineswegs davon ausgeht, dass man bei ihr eine Halbtagschefin sein könnte und man „einfach nur etwas besser delegieren und konzentrierter arbeiten.

        Allerdings deutet Alice Schwarzers Digit Ratio auch eher auf ein männlich ausgerichtetes Gehirn hin
        https://allesevolution.wordpress.com/2010/11/22/alice-schwarzers-digit-ratio/

      • @Christian: Sie wird sich damit rechtfertigen dass es doch das Patriarchat ist, das ja zu Härte zwingt.

        Also: Halbtagstellen für Führungspositionen? Ja selbstverständlich, aber doch bitte nicht ausgerechnet in der kriegswichtigen Schaltzentrale von Sisterhood United, Ltd.

        „Eine Feministin darf nicht zimperlich sein“ – das gilt für die Schaltzentralen im Kampf gegen das Patriarchat ebenso wie für die journalistische Lauterkeit.

        Ob so ein Dünkel, eine historisch enorm wichtige und einmalige Person zu sein, auf Testosteroneinflüsse zurückzuführen ist? Ich würde, unabhängig vom Geschlecht, eher eine psychische Disposition ausmachen.

      • @Nick

        „Also: Halbtagstellen für Führungspositionen? Ja selbstverständlich, aber doch bitte nicht ausgerechnet in der kriegswichtigen Schaltzentrale von Sisterhood United, Ltd.“

        Schwächt die Argumentation ja dennoch. Alle anderen befinden sich ja auch im Krieg, nur eben mit dem Konkurrenten.
        Die emma.de Seite wurde ja interessanterweise auch von einem männlich geleiteten Firma erstellt. Da habe ich mich seinerzeit auch gefragt, warum man das nicht ganz symbolisch an eine weibliche besetzte IT-Firma vergibt.

        „Ob so ein Dünkel, eine historisch enorm wichtige und einmalige Person zu sein, auf Testosteroneinflüsse zurückzuführen ist?“

        Dieser war jedenfalls vorhanden. Ich finde sie zeigt durchaus Verhalten, dass man in diese Richtung werten könnte.

        “ Ich würde, unabhängig vom Geschlecht, eher eine psychische Disposition ausmachen.“

        Das mag zudem noch hinzukommen. Davon können ja bekanntlich männliche und weibliche Gehirne betroffen sein.

      • @Christian:

        „Schwächt die Argumentation ja dennoch. Alle anderen befinden sich ja auch im Krieg, nur eben mit dem Konkurrenten“

        Wobei aber die „anderen“ das Privileg der „Macht“ besitzen, insofern ist ihr Handeln doch ganz anders zu bewerten. DIE könnten sich ohne Weiteres Frauengerechte Arbeitsplätze leisten, wohingegen Frauenkollektive am Hungertuche nagen.

        „Die emma.de Seite wurde ja interessanterweise auch von einem männlich geleiteten Firma erstellt“

        Die Schäfcheninnen sind IHR scharenweise davongelaufen, während gleichzeitig die sexistischen Selbstversklavungsblättchen für Frauen Umsatzrekorde verzeichneten. Was liegt also näher als sich ebenfalls nur der besten Lakaien der patriarchalen Manipulation zu bedienen? Für Geld tun diese Machos doch alles! Eine Feministin darf eben nicht zimperlich sein.

        „Dieser war jedenfalls vorhanden. Ich finde sie zeigt durchaus Verhalten, dass man in diese Richtung werten könnte.“

        Ich würde sagen: Sie lebt ihren innerlich zutiefst gekränken Narzissmus eher auf die Art aus, wie man es von Männern mit diesem Problem erwartet, ja.

      • ..Alice Schwarzer hat sich ja eine ganze (männliche) Unternehmensberatung ins Haus geholt, und die hat eine ganze Marktstrategie entworfen, incl. eines darzustellenden Bildes der Person Alice Schwarzer. Leidlich versucht sie seitdem, das Bild der Männerhasserin abzuschütteln..

      • @Nick

        Klar, begründen kann man zur Not alles. Allerdings: Wenn sie selbst davon ausgeht, dass die Helfer des Patriarchats gegenwärtig besser sind, dann muss sie sich auch nicht wundern, wenn andere auch keine Frauen auswählen.

        Es ist schade, dass sie damals nicht abgetreten ist. Die Debatte kann es nur voranbringen.

      • @Christian:

        „Es ist schade, dass sie damals nicht abgetreten ist. Die Debatte kann es nur voranbringen.“

        Der Krug geht zum Wasser, bis er bricht. Alice Schwarzer hat in Deuschland den Begriff „Feminismus“ für alle Zeiten mit ihrem Namen verknüpft, und so mit für seine Reformunfähigkeit gesorgt.

        Die Debatte muss nun ohne den Begriff „Feminismus“ auskommen, und darin liegt die große Chance eine Menge ideologischen Müll mit ad acta zu legen.

        Das finde ich gut so.

  2. Hallo Christian,
    ich wage mal einen Blick in die Kristallkugel. Was wir schon heute durch die Web 2.0 Medien beobachten, wie dieser Blog auch zeigt, sind wir alle dabei, uns immer schlauer zu machen und durch Diskussion online oder im Leben die Themen weiter zu verdichten. Siehe den schnellen Informationsautausch, der gerade in den arabischen Staaten vonstatten geht.
    Ich gehe davon aus, dass diese Medien unsere Informationsquellen werden und wir alle nach belieben uns ein Bild machen können und damit wissend werden.
    Wenn wir alle gleichermaßen an die Informationen kommen und wir als junge Menschen nicht mehr durch die Eltern, den Kindergarten, die Schule oder die Uni infromations-gedrillt werden sonder spielerisch angeleitet und gefördert, gemeinsam zu lernen, dann werden wir keine Hierarchien und keine Macht mehr brauchen. Wir werden gemeinsam in kleinen Gruppen (siehe Beispiel Semco 8-20 Personen: http://www.saperionblog.com/lang/en/geschaftsprozessmanagement-wahnsinn-utopie-oder-einfach-nur-die-zukunftige-art-der-firmenfuhrung/3729 ).
    Und hier werden dann Frauen deutlich besser agieren können als Männer, da es um Kooperation geht und nicht um das Treten von Unteren, um seinen Status rauszukehren.
    Ich beobachte schon jetzt die Transformation unserer Gesellschaft dorthin. Und ich wage mal eine Zahl: in 10 Jahren werden es Firmen schwer haben, die hierarchisch nach heutiger Norm organisiert sind. Diesen Firmen werden die Mitarbeiter weglaufen. Oder es kommen erst gar keine mehr, weil man weiß, wie man dort untergebuttert wird, weil dort lauter Alphatypen am Werk sind.
    Kooperation ohne Unterdrückung, mit extrem agilem Charakter und ohne viel Bürokratie werden die Werte sein, die dann zählen. Und das, weil wir akzeptiert haben werden, dass die Intelligenz der Gruppe und nicht des Einzelnen zählt.
    Utopie? Ich denke nicht mehr allzusehr. Wenn es eine Fa. geschafft hat, so organisiert über 3.000 Mitarbeiter stark zu werden und dabei hochwertige Produkte anzubieten, dann ist das schon sehr real.
    Ok, das ist Brasilien und dort wachsen Menschen etwas anders auf als in Deutschland. Aber warten wir es ab. Sehr interessant sind zur Umgestaltung unserer Ausbildung auch die Überzeugungen von Prof. Dueck, dem Chefarchitekten von IBM: http://www.saperionblog.com/lang/en/prof-gunther-dueck-uber-das-ende-der-kreidezeit-wie-unser-bildungssystem-umgebaut-werden-muss/3715
    Viele Grüße, Martin

    • Aber Herr Bartonitz, Sie werden weiterhin mit der Tatsache zurechtkommen müssen, dass Menschen unterschiedlich klug, unterschiedlich ehrgeizig, unterschiedlich machtbewusst/egoistisch sind, unterschiedlich motiviert, begabt usw.

      All das wird sich in Unterschieden ausdrücken, wird Ungleichheiten zur Folge haben, die zu Machtunterschieden führen, NOTWENDIGERWEISE.

      Wenn Sie das nivellieren wollen, brauchen Sie auch wieder Macht.

      Sie können dem nicht umgehen, in keiner Richtung.

      Und ich warte mal den langfristigen Erfolg der von Ihnen beschriebenen Experimente ab, bin da weniger optimistisch als Sie.

      Schließlich ist die gesamte menschliche Geschichte ein Langfristexperiment, das am längsten laufende überhaupt.

      Und in dem hat sich bisher gezeigt, dass Matriarchate nicht funktionieren, sonst gäbe es ja erfolgreiche.

      DIE GIBT ES ABER NICHT.

    • „Und hier werden dann Frauen deutlich besser agieren können als Männer, da es um Kooperation geht..“

      Um Kooperation ging es bei Unserer Sache auch immer.

      • @ Don Vito

        High, Don Vito.

        Verstehe auch nicht, warum sich FeministInnen nicht griffig in Cosa Nostra (parteiübergreifend) umbenennen.

        Vielleicht zu ehrlich ?

      • ..ganz einfach: Sie haben angst, wir würden ihnen ein Angebot wg. der Urheberrechte machen. Dann müssten sie sich ja ganz offen hinter dem Schutz ihrer Männer verkriechen.

      • Verehrte Nonna, glauben Sie wirklich, das wäre ein Problem?

        Hinter welchen Männern sollten sie sich denn verstecken?

        Meinen Sie, es gäbe eine nennenswertte Zahl von Männern, die Lust hätten, eine femizentrisch-matriarchale Ordung auf Leben und Tod zu verteidigen?

        Warum sollten sie das tun?

        Ich glaube das nicht.

        Außerdem würden Alpha-Mädchen es ohnhin ablehnen, sich hinter Männern zu verstecken und stolz in die erste Reihe treten, um ihre Sache zu verteidigen, wenn Tag und Stunde gekommen sind.

        Aber natrürlich, vielleicht fürchten sie genau das: in die erste Reihe treten zu müssen, ohne einen Cordon sanitaire opferbereiter Männer vor sich?

        Ich jedenfalls, offen gestanden, würde dazu neigen, mir das Ganze hinter der Gardine stehend, anzusehen.

        Mal sehen, wer gewinnt, wenn Tag und Stunde gekommen sind.

    • @Martin

      Mich würde mal interessieren, wie das Geschlechterverhältnis bei Semco ist, gibt es da Statistiken?
      Denn die Arbeitsstruktur hat ja auch viel Eigenverantwortung und über die Gewinnbeteiligung auch ein hohes Risiko. Frauen wählen üblicherweise eher ein hohes Grundgehalt als ein erfolgsabhängiges, wenn sie können.

      Ich glaube nicht, dass hierarchien so schnell aus der Mode kommen und sich das Semco-Modell durchsetzt. Es hat eben neben all seinen Vorteilen auch Nachteile und verlangt einiges von den Mitarbeitern. Das Bild wandelt sich allein schon dadurch, dass das Alleinstellungsmerkmal wegfällt. Wenn dies der einzige Arbeitgeber ist, der einem solche Freiheiten erlaubt, dann strengt sich ein Mitarbeiter an, weil er sie sich erhalten möchte, schließlich wird er sonst, wenn er auf Kosten der Gemeinschaft lebt, durch diese ausgestoßen. Wenn alle Firmen genauso sind, dann sinkt dieser Reiz natürlich auch ab. Der Kampf um gute Mitarbeiter wird härter. Ich denke in dem System kann genau so gut soziale Härte trainiert werden, indem überwacht wird, wer wieviel macht und ob das eigene Team nicht insgesamt mehr leisten kann.

  3. „Außerdem würden Alpha-Mädchen es ohnhin ablehnen, sich hinter Männern zu verstecken und stolz in die erste Reihe treten, um ihre Sache zu verteidigen, wenn Tag und Stunde gekommen sind.“

    Komandantinnen stehen doch nie in der ersten Reihe.

    „Aber natürlich, vielleicht fürchten sie genau das: in die erste Reihe treten zu müssen, ohne einen Cordon sanitaire opferbereiter Männer vor sich?“

    Ach, das ist nicht das Problem. Es finden sich doch immer genug Deppen.

    Es ist einfach nur eine unendliche Schmach, sich von Deppen schützen zu lassen. Da ergeben sich dann auch Situationen in denen die Deppen, im Eifer des Gefechts, nicht mehr nach Kommando tanzen. Die Alphamädels stehen dann plötzlich wie blöd einfach nur in der Gegend herum.

    So gar nicht Alpha, und das richtige Mädchen-Feeling will dabei auch nicht recht aufkommen. Und das wichtigste: Womit prahlt man dann bei der nächsten Frauenfrauensitzung?

  4. Ich sehe das alles ganz anders, denn Macht hat vor allem mit einem zu tun: Mit Gefühl.

    Diverse Redewendungen weisen übrigens auch darauf hin: „Er fühlt sich stark“, „Sie haben Angst vor ihrem Chef“, „Sie fühlt sich ihm unterklegen.“

    Bei echten Naturvölkern haben die Frauen in allem das letzte Wort, sind bei denen aber auch so eingestellt, dass sie gerecht an alle und jeden dabei denken, so dass die Männer dabei keineswegs schlecht fahren.

    In Zivilisatuonsgsellschaften, in allen, wurde die natürliche Rolle der Frau zerstört – um es möglich zu machen, dass wenige oder letztlich nur ein Mensch über alle anderen herrschen konnte(n).

    Dazu gehörte es, das natürliche Sexualleben zu zerschlagen, das gegenseitige felsenfeste und treue Liebe aufbaute. Genau der Teil des natürlichen Sexuallebens, mit dem die Frau ihre Position in der Ehe emozional absichert, wurde den Menschen ausgetrieben.

    Ich empfehle zu einem ersten grundlegenden Verständnis eine spannende Kurzgeschichte, die man mit copy & paste kopieren kann, es sind ausgedruckt ca. 80 Seiten Din-A-4:

    http://www.freegermany.de/apokalypse20xx.html

    • @ belljängler

      *Bei echten Naturvölkern haben die Frauen in allem das letzte Wort, sind bei denen aber auch so eingestellt, dass sie gerecht an alle und jeden dabei denken, so dass die Männer dabei keineswegs schlecht fahren.*

      Ja, und ich bin davon überzeugt, dass genau das der Grund ist, warum die Naturvölker Naturvölker geblieben sind.

      Gut, sollen sie, bin ja tolerant.

      Und so ein Naturvolk in der hintersten Ecke meines Englischen Gartens in seinen Otahiti-Hütten ist ja auch recht dekorativ anzuschauen während der Promenade.

      ICH habe aber keinen Bock auf eine Naturvolkexistenz.

      Schauen Sie mich doch an!

      Wer klöppelt mir die Spitzen an meinem Jabot, wo finde ich einen vernünftigen Peruquier, annehmbaren Puder, eine Tippse, mit der ich mich über Thomas Pynchon unterhalten kann, eine Kaffeegarnitur, deren Blümchenmuster zur Wandvertäfelung passt?

      Bleiben Sie mir vom Hals mit Ihren Naturvölkern.

      Was ist, wenn ich Zahnweh habe?

    • @belljangler

      „Bei echten Naturvölkern haben die Frauen in allem das letzte Wort,“

      Bei vielen heutigen Naturvölkern mag das so sein, aber es ist und war keineswegs bei allen Naturvölkern so. Ich vermute eher, dass die, bei denen es so war eher Naturvölker geblieben sind, während die anderen sich weiterentwickelt haben.

      „sind bei denen aber auch so eingestellt, dass sie gerecht an alle und jeden dabei denken, so dass die Männer dabei keineswegs schlecht fahren.“

      Warum meinst du ist das so? Haben Frauen an sich einfach von Natur aus eine so gerechte Art und sind zu keinen ungerechten Entscheidungen in der Lage?
      Ob man schlechter fährt ist eben eine Frage der Betrachtung. Man lebt in einem Naturvolk ja an sich nicht sehr luxeriös und auch nicht sehr sicher. Ich habe die Weisheitszähne und den Blinddarm razs und bin recht froh darüber nicht in einem Naturvolk zu leben.

      „In Zivilisatuonsgsellschaften, in allen, wurde die natürliche Rolle der Frau zerstört – um es möglich zu machen, dass wenige oder letztlich nur ein Mensch über alle anderen herrschen konnte(n).“

      Was ist denn die natürliche Rolle der Frau? Und was im Gegensatz die natürliche Rolle des Mannes?

      „Dazu gehörte es, das natürliche Sexualleben zu zerschlagen, das gegenseitige felsenfeste und treue Liebe aufbaute. Genau der Teil des natürlichen Sexuallebens, mit dem die Frau ihre Position in der Ehe emozional absichert, wurde den Menschen ausgetrieben.“

      Was ist denn das natürliche Sexualleben? ich denke Menschen in einer modernen Gesellschaft leben dies viel eher aus. Ich finde mein Sexualleben jedenfalls sehr natürlich. Bei mir muss es allerdings nicht unbedingt auf Liebe aufbauen (auch wenn Sex mit Liebe sehr schön ist).

  5. @ nonna eroina

    *Ach, das ist nicht das Problem. Es finden sich doch immer genug Deppen.*

    Das könnte ein Irrtum sein.

    Wobei die Betonung auf „genug“ liegt.

    Sonst wäre der Wehrzwang für Männer nie nötig gewesen.

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