Die drei Grundannahmen des Gender Feminismus zur menschlichen Natur

Steven Pinker fasst die drei Grundannahmen des Gender Feminimus wie folgt zusammen:

Gender feminism is an empirical doctrine committed to three claims about human nature.

The first is that the differences between men and women have nothing to do with biology but are socially constructed in their entirety.

The second is that humans possess a single social motive — power — and that social life can be understood only in terms of how it is exercised.

The third is that human interactions arise not from the motives of people dealing with each other as individuals but from the motives of groups dealing with other groups — in this case, the male gender dominating the female gender.

Also noch mal kurz zusammengefasst:

  1. Das Geschlecht ist sozial konstruiert
  2. Das Motiv des Menschen für seine Handlungen ist Macht
  3. Menschliche Interaktionen sind von Gruppeninteressen bestimmt, nicht von Einzelinteressen

Dass das Geschlecht nicht sozial konstruiert wird, sondern zu einem großen Teil aus der Biologie folgt ist eines der Hauptthemen dieses Blogs und die Argumente reichen von unterschiedlichen Gehirnstrukturen über unterschiedliche Hormonspiegel bis hin zu der Wirkung pränataler Hormone.

Das Menschen hauptsächlich Macht als Motivation haben, klingt sehr nach Nietzsches „Wille zur Macht„:

Diese Welt ist der Wille zur Macht – und nichts außerdem! Und auch ihr seid dieser Wille zur Macht – und nichts außerdem!“

Das verkennt aber, dass wir viele widerstreitende Motivationen haben, von dem der Wille zur Macht (oder nach Status wie ich es sagen würde) keineswegs die Einzige ist. Auch Liebe ist ein biologisches Gefühl, dass uns motiviert, und die Biologie hat viele „selbstlose Motivationen“ begründet.  Daneben ist auch Sex selbst unabhängig von Macht eine Motivation und Anerkenntnis kann auch ohne Macht einhergehen. Letztendlich bleibt alles der „Wille“ seine Gene (nicht unbedingt sich selbst) zu erhalten. Kurzum, dass Menschenbild ist meiner Meinung nach zu kurz gegriffen.

Dies gilt auch für die Gruppeninteressen. Theoretische Modelle, die auf reinen Gruppeninteressen aufbauen, funktionieren meist nicht, weil wir dafür gebaut sind, die Interessen unserer Gene durchzusetzen, die mitunter Berührungspunkte mit den Gruppeninteressen haben. Gruppen, die für den Erhalt nur auf die Gruppeninteressen abstellen, überleben meist nicht lange. Die Kibbuze in Israel hatten das Problem, dass Leute ihre eigenen Kinder mehr fördern wollten und Personen die Dienstleistungen der Gemeinschaft ausnutzten um mit möglichst wenig Arbeitsaufwand zu leben. Kommunistische Systeme kämpfen mit erheblicher Korruption und sind weniger innovativ, weil Forscher und Entwickler weniger von ihren Erfindungen haben als in einer Marktwirtschaft. Gruppeninteressen sind damit selten das, was Leute wirklich motiviert. Dies gilt meiner Meinung nach gerade für eine sehr heterogene Gruppe wie das Geschlecht. Männer haben beispielsweise mehr Vorteile davon, Frauen, die ihnen Nahe stehen, beispielsweise ihre Schwestern, Mütter, Töchter,  zu unterstützen, als Männer, die sie nicht kennen und die gegebenenfalls sie selbst dann wieder ausbeuten. Connels Konzepte der hegmonialen Männlichkeit mit dem Gedanken, dass es komplizenhafte und untergeordnete Männlichkeit gibt, klärt diese Diskrepanz meiner Meinung nach nicht hinreichend.

Ich würde demnach zu dem Ergebnis kommen, dass die Grundannahmen auf wackeligen Füßen stehen.

49 Gedanken zu “Die drei Grundannahmen des Gender Feminismus zur menschlichen Natur

  1. Sehe ich ähnlich. Die generelle Aussage 1 ist weder wissenschaftlich noch philosophisch haltbar. Warum beim Geschlecht halt machen? Warum ist nich alles konstruiert? Das führt uns zum Idealismus und den alten Problemen der Intersubjektivität etc. pp.

    Warum sagt nicht endlich einmal einer was Sache ist. Foucault, Wittig, Butler etc. sind nun mal homosexuell. So what? Aber sich die Welt dann darauf zurechtzimmern und (implizit) zu behaupten, 95+% der Menschen lägen falsch, alle Kulturen und Religionen lägen falsch, sämtliche Naturwissenschaften liegen falsch, geht schon ein wenig weit. So etwas kann aus meiner Sicht auf Dauer nicht gut gehen. Heutzutage diskriminieren die Diskriminierten; es haben sich nur die Vorzeichen gewechselt.

  2. @Haarald

    Die gesellschaftliche Konstruktion der Geschlechter ist meiner Meinung nach auch bei allen dreien schlecht begründet. Sie gehen auf wesentliche Probleme gar nicht erst ein und eine Aufarbeitung der Gegenmeinung erfolgt auch nicht.

    Das ist sehr schade. ich denke vieles ist durch den Wunsch bedingt, nicht „das Andere“, also die Abweichung von der Norm zu sein. Wird ja auch in den Zwangsheterosexualisierungsgedanken sehr deutlich.

  3. „Warum sagt nicht endlich einmal einer was Sache ist. Foucault, Wittig, Butler etc. sind nun mal homosexuell. So what?“

    Wichtiger Punkt. Wir haben es mit Homosexuellen zu tun, die sich diskriminiert fühlen, möglicherweise zu recht. Die Frage ist nur, ob es legitim ist, sich daraus eine Weltanschauung zu basteln und politische Forderungen zu stellen, die weit über die Beseitigung von Diskriminierungen hinausgehen.

    • Vor allem, weil dies an der Realität so eklatant vorbeigeht, dass es wiederum nur bedeuten kann, dass letztlich dann halt die anderen 95% leiden müssen. Das kann es nicht sein!

      Es ist nun mal eben nicht normal, im deskriptiven Sinne, bezogen auf die Grundgesamtheit, homosexuell oder bisexuell zu sein. Das ist bei 3-5% nicht wegzudiskutieren. Wie Christian richtig erwähnt, ist auch der Gedanke der Zwangsheterosexualität und die nötige, totale Befreiung hieraus mit einem Neu-68er-Flair, dem Ausleben aller sexueller Energie auf Teufel komm raus, bis hin zu jeglicher Perversion, kein Spiegel der Realität. Die meisten Menschen, fern aller Eliten, haben in der Regel andere Sorgen als jene, welchen Fetisch sie am Wochenende ausleben können. Selbst Durex spricht von nur ca. etwas über 100 Sexualkontakten im Jahr unter Paaren. Sexuelle Interaktion geht m.E. zurück im Gegensatz zum propagierten Bild.

  4. @El Mocho

    Die Interessenlage ist da gut nachvollziehbar. Und ich denke auch, dass diese Gedanken gerade für Personen, die eher am Rande der Normalverteilung der Geschlechter sind, auch eher attraktiv ist.
    Aber das kann ja auch langfristig die Ideologie nicht rechtfertigen. Ich denke, dass man eine Beseitigung der Diskriminierungen auf andere Weise besser und gerechter erreichen kann.

  5. Ich finde auch, dass wir momentan vor der Situation stehen, dass politische Forderungen von allen und jedem, der sich irgendwie als Opfer sieht, gestellt werden.

    Unter dem Deckmantel der Diskriminierung läuft Vieles verquer. Da stellt sich dann irgendwann die Frage, ob man auch gegenüber verurteilten Sexualstraftätern, Sadisten etc. tolerant sein sollte.

    Alles Opfer keine Täter, außer natürlich der heterosexuelle, weiße Mann, denn der ist ja an allem schuld.

  6. Ganz interessant in dem Zusammenhang, was Hans-Ulrich Wehler schreibt:

    „Foucaults Sexualität muss man heute unbefangener erörtern können. Seit der Gymnasiumszeit ist Foucault als Homosexueller, später als Sadomasochist mit harten Praktiken bekannt. Er leidet offenbar ungeheuer unter der rechtlichen und sozialen Diskriminierung, auch unter dem Gefängnis des eigenen Körpers. Er möchte ihn hinter sich lassen, die sexuellen Neigungen beliebig verändern, die eigene Identität oft wechseln.

    Deshalb die erste These: Die Suche nach Identitäten, die Befürwortung zersplitterter Identitäten entspringt auch dem Leiden an den moralischen, rechtlichen Barrieren, die damals in Frankreich noch außerordentlich hoch waren, dazu dem Verlangen, diese Veranlagung gegen eine ganz andere einmal zeitweilig austauschen zu können.

    Die zweite These: Die prominente Rolle von Exklusionsprinzipien und -praktiken in Foucaults Werk entspringt auch den eigenen Erfahrungen des Ausschlusses, der Ächtung, der Degradierung. Deshalb wird die „Gay Community“ von San Francisco für Foucault das gelobte Land des ungezwungenen Lebens.

    Die dritte These: Das anhaltende Interesse an Körpergeeschichte entspringt auch der eigenen Sensibilisierung für die Bedeutung des Körpers, seiner Rückwirkung auf die Psyche, seiner Rolle als Sammelbecken von Erfahrungen durch „Einkörperung“ .

    Man muss hier wieder die Genese und die Geltung wissenschaftlicher Aussagen trennen. Die Sensibilität Foucaults für Körpergeschichte kann man als Impuls begreifen, ohne dessen Heftigkeit Foucault nicht so entschieden diesen Analysepfad betreten hätte. Über die Geltung seiner Hypothesen entscheidet freilich allein und ausschließlich die empirisch fundierte, sorgfältig interpretierende Forschung. Kurzum: Es wäre eine unzulässige Verkürzung, wenn man in die Interpretation von Foucaults wissenschaftlichen Eigenheiten nicht den ganzen Menschen mit seiner Sexualität einbezöge.

    Wegen der erkenntnistheoretisch abstrusen Prämissen seiner „Archäologie“ und „Genealogie“, wegen der zahlreichen Mängel seiner Vorstellung von Diskursanalyse, wegen seines undifferenzierten Machtbegriffs, wegen der Verweigerung diskussionsfähiger normativer Auskünfte, wegen der systematischen und historischen Defizite seiner Diagnose der „Disziplinargesellschaft“, wegen der endlosen Mängelserie seiner sogenannten empirischen Studien ist Foucault ein intellektuell unredlicher, empirisch absolut unzuverlässiger, kryptonormativistischer „Rattenfänger“ für die Postmoderne. “

    Hans-Ulrich Wehler: Die Herausforderung der Kulturgeschichte, München 1998

    • Ich wäre hier geneigt zu sagen, dass es mir persönlich Wurst ist, ob ein Sadist darunter leidet, dass er seine Sessions nicht öffentlich machen darf oder nicht. Man sollte sich nicht dahingehend verstricken, die Leidensfrage umzudrehen. Ansonsten haben wir sehr schnell Probleme Abu Ghraib noch im Kontext zu sehen.

  7. @El Mocho

    Ich für meinen Teil stimme dem Text durchaus zu und glaube, dass ein Teil der Faszination für Foucault von der Beliebigkeit ausgeht, die man aus ihm gewinnen kann. Es ist eben alles nur konstruiert, was zu Verschwörungstheorien einlädt.

    Jetzt müsste man einen Foucault-Fan hier haben, der die Gegenmeinung vertritt.

    • Genau solche Erörterungen wären eben postmodernes Denken.

      Wer sagt was, warum sagt er es und was sagt er eigentlich. Dies unabhängig davon, ob diese Person nun Wissenschafter ist oder nicht. Nur, wenn diese Person Behauptungen vor der Bühne der Wissenschaftlichkeit präsentiert, dann muss seine eigene Geschichte auch miterörtert werden dürfen.

      Wir sind nun mal eben nicht alle Sadomasochisten, somit ist diese Art der Sexualität eben auch nicht für alle und generell eine Befreiung. Es gibt wohl auch in diesen Szenen genügend Personen die „hineingeraten“ sind; Abhängigkeiten, Liebe etc. spielen sicher auch mit hinein. Auch sind oftmals die Wirkverhältnisse vertauscht. Aber egal.

      Foucault muss man aber meines Erachtens zu Gute halten, dass er sich in den letzten Lebensjahren schon sehr gewandelt hat. Festhalten am Subjekt, hin zu einer der Stoa nahestehenden Auffassung Philosophie als Lebenskunst zu begreifen.

      Ein Diskurs mit der sich (noch) an der Macht befindenden (spät) 68er Generation ist in meinen Augen noch nicht erfolgt. All die Abgrenzungsmechanismen zur fehlenden Vatergeneration, den Ausschlag zur extremen Linken als Gegenpol zur Nazizeit der Eltern wurde imho noch viel zu wenig aufgearbeitet.

  8. @ Christian

    * wegen der endlosen Mängelserie seiner sogenannten empirischen Studien ist Foucault ein intellektuell unredlicher, empirisch absolut unzuverlässiger, kryptonormativistischer „Rattenfänger“ für die Postmoderne. “*

    Das lässt sich von allem behaupten, was sich als feministische „Wissenschaft“ präsentiert.

    Ich habe Medizin studiert und bin durch Beschäftigung mit dem Thema „Häusliche Gewalt“ auf ideologischen Feminismus und seinen Umgang mit Wissenschaft gestoßen.

    Was dabei zu Tage trat, hat mich diese Ideologie und ihre „Wissenschaftlichkeit“ verachten gelehrt.

    Vorher war ich unbelesener Feld-, Wald-und Wiesenfeminist, dachte, ohne mich näher damit beschäftigt zu haben, Feminismus ist eine gute Sache, irgendwas mit Gleichberechtigung und für Frauen.

    Das war noch vor vier Jahren so.

    Heute ist das anders, gründlich anders.

    Feminismus rangiert für mich in der Liga des Kommunismus, Faschismus/Nationalsozialismus als eine strukturähnliche, realitätsverblendende/-konstruierenden Sündenbockideologie von gleicher intellektueller Korruptionsmacht, wenn auch noch lange nicht von gleicher Gewaltsamkeit der Mittel.

    Der Feminismus hat anstelle des Juden/Untermenschen bzw. Bourgeois/Kapitalisten nur den Mann gesetzt, den weißen, heterosexuellen Mann, als bedrohter Arier/Bessermensch, als Prolet, dem zur Herrschaft verholfen werden muss, die Frau eingesetzt.

    Eine Politreligion, die vorgibt, zum Zwecke der Gleichstellung der Frau für Gleichberechtigung einzutreten und überall dort, wo Ungleichstellungen zulasten von Frauen „festgestellt“ werden, Frauenprivilegierungen durchsetzt, ohne empirisch nachzuweisen, dass diese tatsächlich Folgen von Diskriminierungen sind.

    Die Machtbeziehungen zwischen Männer und Frauen werden „analysiert“ unter Missachtung sämtlicher „Machtmittel“ von Frauen bei der Formung von Männern (sexuelle Verführungsmacht, größere Triebhaftigkeit von Männern > Sexzusage/-verweigerung als Steuerungsmittel der Frau, unterschiedliche Attraktivitätskriterien > wenn Frauen Sieger nicht so sehr begehrten/belohnten, strebten Männer nicht so sehr danach, Sieger zu sein usw.).

    Es wird nur ein Machtvektor gesehen und erkannt, der vom Mann zur Frau zielt, nicht aber jener, der von der Frau zum Mann zielt.
    Es wird nur eine Formung der Frauenrolle durch Männerinteressen gesehen, die Formung der Männerrolle durch Fraueninteressen/-ansprüche wird verleugnet.

    Diese Formung der Männer durch Fraueneinfluß anzuerkennen, gefährdete das Opferprivileg, dass FeministInnen so heilig und das politisch so unendlich bequem und einträglich ist.

  9. @Roslin

    Ich denke vielen Feministinnen ging es wie dir und sie fanden/finden Feminismus gut, weil sie eben für Gleichberechtigung sind.
    Das solltest du dir vielleicht bewusst machen. Der ideologische Zweig des Feminismus ist ja in vielen Punkten von der Basis abgekoppelt. Und viele Leute hinterfragen eben auch weniger, bekommen weniger von den Gegenargumenten mit und haben zudem kein medizinisches Studium, das in dem Bereich ja auch weiter hilft. Sie sehen eben beispielsweise nur den abstrakten Gender Pay Gap.

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  11. @Roslin

    „Feminismus rangiert für mich in der Liga des Kommunismus, Faschismus/Nationalsozialismus als eine strukturähnliche, realitätsverblendende/-konstruierenden Sündenbockideologie von gleicher intellektueller Korruptionsmacht, wenn auch noch lange nicht von gleicher Gewaltsamkeit der Mittel.

    Der Feminismus hat anstelle des Juden/Untermenschen bzw. Bourgeois/Kapitalisten nur den Mann gesetzt, den weißen, heterosexuellen Mann, als bedrohter Arier/Bessermensch, als Prolet, dem zur Herrschaft verholfen werden muss, die Frau eingesetzt.“

    Faszinierend, wie beliebt Verschwörungstheorien sind – und welch erstaunliche Formen sie annehmen können. Da scheinen der Phantasie keine Grenzen gesetzt zu sein.

    Fakt ist, dass es nicht nur so etwas wie Frauenhass gibt, sondern auch das entsprechende Pendant. Zwischen den Geschlechtern gibt es weiterhin einen tiefen Graben, der durch gegenseitiges Misstrauen, Unbehagen, Schuldzuweisungen, Abwertung und mangelndes Verständnis entsteht. Wie gesagt, das gibt es leider auf beiden „Seiten“ – deshalb sollten wir aber nicht verleugnen, dass massive Misogynie ein jahrtausendealter Teil unserer abendländischen Geschichte und Kultur ist und heute noch prägend wirkt.

    Als Feministin glaube ich durchaus, dass in Deutschland und anderen Ländern so etwas wie GleichbeRECHTigung erreicht ist, im juristischen Sinne. Aber in den Köpfen spielt sich etwas anderes ab.

  12. @Sternenflotte

    „Als Feministin glaube ich durchaus, dass in Deutschland und anderen Ländern so etwas wie GleichbeRECHTigung erreicht ist, im juristischen Sinne. Aber in den Köpfen spielt sich etwas anderes ab.“

    Du meinst also der Sexismus in den Köpfen hält die Frauen zurück? Was würdest du denn als Gegenmaßnahme vorschlagen?

  13. „“Vorher war ich unbelesener Feld-, Wald-und Wiesenfeminist, dachte, ohne mich näher damit beschäftigt zu haben, Feminismus ist eine gute Sache, irgendwas mit Gleichberechtigung und für Frauen.““

    @Alex Roslin

    Jaja, da sieht man es mal wieder. Wie heisst es so schön: Die grössten Kritiker der Elche waren selbst mal welche ! 🙂

  14. @ Christian

    So ganz verstehe ich Deine Frage nicht: „… hält die Frauen zurück?“ –> wovon zurück?

    Gegenmaßnahmen zum Sexismus in den Köpfen können nur genau dort ansetzen, im Innen statt im Außen. Da geht es dann nicht nur um Gesetzgebung, Gleichstellungsmaßnahmen und Statistiken zur Geschlechterverteilung in irgendwelchen Posten.

    Sondern um Identität, Rollenverständnis, den Blick auf das jeweils eigene und andere Geschlecht, um „doing gender“. Nichts davon ist neu; allerdings lag bisher der Schwerpunkt der gesellschaftlichen Debatte auf den äußerlich sichtbaren Problemen. Verständlicherweise, denn diese sind offensichtlicher und einfacher zu handhaben; aber die Behandlung von Symptomen wird auf Dauer die Ursachen nicht beseitigen.

    Interessant zum Thema Geschlechtsidentität ist gerade die Adoleszenz. Hier werden die Gräben in den Köpfen schneller offensichtlich als bei Erwachsenen, da zu diesem Zeitpunkt die Geschlechtszugehörigkeit für den Einzelnen besonders bedeutsam und vor allem identitätsstiftend wird. Dass unter Jugendlichen zu den am häufigsten verwendeten Beleidigungen Begriffe wie „schwul“ (=unmännlicher, feminisierter Mann/Junge) und „Mädchen“ gehören, ist nur ein Indiz dafür, dass ein Bestandteil für die Ausbildung der männlichen Identität nicht allein die Abgrenzung, sondern die Abwertung des Weiblichen ist.

    • „dass ein Bestandteil für die Ausbildung der männlichen Identität nicht allein die Abgrenzung, sondern die Abwertung des Weiblichen ist.“

      Aha, dann helfen natürlich Methoden wie „Du hast gar keinen Penis“ um diese Identitäten aufzuweichen, zu formen. Das Private ist NICHT politisch. Sie haben kein Recht der Welt in die Privatheit der Kinder und Jugendlichen einzugreifen aber das kapieren Sie einfach nicht ideologisch verbrämt wie Sie schreiben.

      Aber wie hat ein amerikanischer Radiohost so schön gesagt: Before you take my ice, you have to take my gun. Selbiges würde ich auch allen Vätern raten. Es gibt keinen Konsens mehr.

      „deshalb sollten wir aber nicht verleugnen, dass massive Misogynie ein jahrtausendealter Teil unserer abendländischen Geschichte und Kultur ist und heute noch prägend wirkt.“

      Ersetzen Sie misogyn mit patriarchal und wir sind beim Thema. Immer diese historisch nicht nachweisbaren, idealistischen Versackungen des Feminismus‘. Langweilig auf die Dauer. Eine Gleichstellungsfeministin per excellence sind Sie für mich. Jetzt muss man sich um das INNEN der Kinder kümmern, denn so geht es nicht, das haben Sie schon in den 90ern begriffen, ich sage nur Gender und UN.

      • Ersetzen Sie bitte aggressive Wortwahl durch klare Argumente, das wäre hilfreich. Es gibt keinen Konsens mehr? Ist ein Forum wie dieses dann in Ihren Augen völlig unsinnig?

        Ich möchte mich konstruktiv an ansprechenden Diskussionen beteiligen, an reinem Schlagabtausch à la „Dampf ablassen“ bin ich nicht interessiert. Bitte respektieren Sie das.

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  23. Es gibt so eine Art Lackmustest für Diskriminierung der geht etwa so:
    Wenn man aufgrund beobachteter Gruppenmerkmale auf das Geschlecht(Rasse, Religien) schliessen kann, dann liegt eine Diskriminierung vor. Ansonsten nicht.

    Beispiel: Kann man aus dem Einkommen auf das Geschlecht schliessen?
    Antwort: Kann man nicht: Die Variation innerhalb bestimmter Einkommensklassen ist größer als die Variation aufgrund des Geschlechts

  24. @Sternenflotte:

    Sondern um Identität, Rollenverständnis, den Blick auf das jeweils eigene und andere Geschlecht, um „doing gender“. Nichts davon ist neu; allerdings lag bisher der Schwerpunkt der gesellschaftlichen Debatte auf den äußerlich sichtbaren Problemen. Verständlicherweise, denn diese sind offensichtlicher und einfacher zu handhaben; aber die Behandlung von Symptomen wird auf Dauer die Ursachen nicht beseitigen.

    Dann sollte man sich aber auch ehrlich fragen, ob man nicht unter Umständen aufgrund von ideologischer Verblendung unterschiedliche Neigungen, Interessen und Lebensentwürfe zwanghaft auf Diskriminierungen zurückführt und jegliche natürlichen und legitimen Ursachen hierfür ausblenden möchte.

    Hierzu sind Gender-Theoretiker und Feministinnen allerdings nachweislich nicht in der Lage. Die etablierten und liebgewonnenen Kausalitäten sind für diese Menschen Teil einen Glaubenssystems.

    Verehrte Sternenflotte müßte also erst mal dazu in der Lage sein, das Moment der Gleichberechtigung von dem der Gleichheit zu trennen, und begreifen, daß diese Verknüpfung eine Art Wahnidee für Gender-Ideologen darstellt. Liebgewonnene Ungerechtigkeitskonstruktionen müßten auf einmal infrage gestellt werden! Das ist bereits eine Versündigung an der guten Sache.

    Es ist immer wieder beklemmend, diese Verblendung zu studieren und zu was Menschen fähig sind, die die Welt verbessern wollen.

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