Ein interessanter Artikel über die Muttermilch findet sich in der Südeutschen Zeitung.
Interessant ist zu einen, dass die Muttermilch sich wohl nach dem Geschlecht des Säuglings unterscheiden soll:
Männliche Babys genießen an Mutters Brust einen luxuriösen Cocktail erlesener Nährstoffe mit nahrhaften Fettsäuren und wertvollen Proteinen; in der Stillmilch der Babymädchen fehlt es hingegen am besonders wertvollen Milchzucker. Evolutionsbiologen begründen diese Zweiklassenfütterung mit der üblichen, einfachen Erklärung: Weil Männer theoretisch zahllose Kinder zeugen können, die Schwangerschaft der Frauen aber Monate dauert, versprechen Söhne das bessere Enkelsaldo. Aus der Sicht der mütterlichen Biologie sind die wertvolleren Nährstoffe demnach bei Söhnen besser angelegt – investiert wird in die Zukunft der eigenen Gene, bei Männern lockt die höhere Rendite.
Aber auch sonstige Faktoren sollen sich auf die Muttermilch auswirken:
Die Menschenmilch schlechthin gibt es nicht. Je nach Geschlecht des Babys, seinem Alter, den Lebensumständen der Mutter und vielen anderen bisher unbekannten Faktoren ändert sich die Zusammensetzung der Milch. Und mit ihr verändert sich die Zukunft des Kindes.
Daneben werden Vorteile wie eine Unterstützung der Immunabwehr, Entwicklung der Darmflora und (mögliche) Auswirkungen auf die Intelligenz genannt.
Das die Muttermilch mehr ist als ein reiner Energielieferant bietet klare evolutionäre Vorteile. Wer zB die Immunabwehr des Kindes unterstützt oder dem Kind die nötigen Baustoffe zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung stellt, dessen Gene entwickeln sich besser und setzen sich damit durch.
Das die Muttermilch sich von Geschlecht zu Geschlecht unterscheidet überrascht mich hingegen. Zwar kann ein Sohn in der Tat mehr Nachkommen haben als eine Tochter, allerdings ist der Nachwuchs bei einer Tochter sicherer, was man schon daran sieht, dass sich wesentlich mehr Frauen fortgepflanzt haben als Männer. Vielleicht spielt hier herein, dass schwache Männer wesentlich geringere Chancen auf Fortpflanzung hatten als schwache Mädchen (da Männer die gefährlicheren Arbeiten ausführten und untereinander in einem stärkeren Konkurrenzkampf standen). Ein Artikel vermutet, dass es an einem anderen Saugverhalten der Jungen liegen könnte, dass sich dann dementsprechend entwickelt haben könnte, weil Jungen, die schwächer saugten, ihre Gene mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit weitergegeben haben. Im ganzen scheint aber hier noch weiterer Forschungsbedarf zu bestehen.
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