Bei der Mädchenmannschaft gibt es einen Artikel zum Thema Mutterliebe mit dem Titel „Immer wieder Mutterliebe“.
Ihr dürft raten, wie oft der Hauptakteur dabei, das Oxytocin, erwähnt wird.
Hier ein paar kurze Darstellungen:
Gesteuert wird die Fürsorglichkeit und Besorgtheit einer Mutter größtenteils über das Hormon Oxytocin, sind sich die meisten Neurobiologen und Verhaltensforscher einig. „Eine der wirksamsten Substanzen, die es gibt“, weiß Sue Carter. Die oberste Hormon-Schaltzentrale des Gehirns, der Hypo-thalamus, produziert den Mutterliebe-Wirkstoff und gibt ihn bei Bedarf über die Hirnanhangsdrüse ins Blut ab. Daraufhin kontrahiert sich während der Geburt die glatte Muskulatur der Gebärmutter, oder beim Stillen setzt der Milchfluß ein. Oxytocin steuert aber auch das Verhalten (…)
Die Prägung auf das eigene Junge findet meist während einer sensiblen Phase kurz nach der Geburt statt. Eric Barry Keverne von der Universität in Cambridge hat dies an Schafen intensiv erforscht: Gewährt man einem Mutterschaf nach der Geburt keinen Kontakt mit seinem Jungen, wird es das Lamm später nicht versorgen. Trotz Oxytocin fehlen der Mama die entscheidenden Signale des Lämmchens: charakteristischer Geruch und Körperkontakt. Mit der Hormonumstellung während der Schwangerschaft und Geburt ändert sich auch die Verteilung der Bindungsstellen für dieses Hormon. Daraus schließen die Forscher: Das Gehirn eines Muttertieres wird nie wieder so sein wie vor der Schwangerschaft.
Gilt das auch für den Menschen? „Es wäre äußerst verwunderlich, wenn Oxytocin beim Menschen nicht auch, wie bei allen Säugetieren, eine große Rolle spielen würde“, erklärt Richard Ivell vom Hamburger Institut für Hormon- und Fortpflanzungsforschung.
Einen Beweis erbrachte Kerstin Uvnäs-Moberg vom Karolinska-Institut in Stockholm. Sie untersuchte den Oxytocin-Effekt während des Stillens, denn sobald ein Säugling an der Brust liegt, steigt der Hormonpegel im Blut und in der Muttermilch steil an. „Stillen ändert das Verhaltensprofil einer Mutter. Sie ist weniger ängstlich, hat weniger Muskelverspannungen und zeigt mehr soziales Verhalten“, so Uvnäs-Moberg.
Israelische Psychologen haben nun entdeckt, dass der hormonelle Beziehungsmacher nicht nur für die Mutter-Kind-Bindung eine wichtige Rolle spielt, sondern auch bereits im ersten Schwangerschaftsdrittel die Mutterliebe schürt.
Dazu untersuchten Ruth Feldmann und ihre Kollegen von der Bar-Ilan-Universität regelmäßig die Menge an Oxytocin im Blut werdender Mütter – von Beginn der Schwangerschaft an bis einen Monat nach der Geburt.
Zudem beobachteten die Wissenschaftler das Verhalten der Mütter ihren Babys gegenüber: Wie lange sie die Säuglinge betrachteten, wie oft sie sie berührten und in welchem Maße sie in der typischen Kindchensprache mit ihren Sprösslingen sprachen. In ausführlichen Interviews eruierten die Forscher darüber hinaus, wie stark Denken und Fühlen der Mütter um ihre Kinder kreiste.
Das Ergebnis: Je höher der Oxytocin-Spiegel der werdenden Mütter war, desto intensiver beschäftigten sie sich später mit dem Kind, und desto stärker waren sie ihm zugewandt.
vgl. auch: