Heute mal etwas für die weiblichen Leser: Ryan Reynolds wurde zum sexiest man alive gewählt:
Die Wahl ist zwar immer sehr subjektiv, da sie durch das People Magazin erfolgt, aber es ist dennoch ganz interessant.
Die Liste der Gewinner (unter dem obigen Link zu sehen) wird dabei meiner Meinung nach immer körperlicher und kräftiger. Das dürfte auch daran liegen, dass auch männliche Hauptdarsteller den Sex mehr in den Vordergrund stellen dürfen.
Ich gehe davon aus, dass die Geschmacksunterschiede bei Frauen bezogen auf Männer größer sind als umgekehrt. Aber ich möchte trotzdem kurz darauf verweisen, dass er kaum ein Gramm Fett am Leib hat und seine Muskeln nicht zu übertrieben sind. Um einen solchen Körper aufzubauen benötigt man erhebliche und konstante Nahrungsmengen, um sie zu unterhalten auch. Sie stellen daher ein gutes Signal der Fitness dar (Fitness in Hinblick auf evolutionäre Fitness). Gleichzeitig ist das Schönheitsideal nicht auf bloße Kraft im Sinne von Muskelbergen ausgelegt, die für einen Jäger, der auch Schnelligkeit braucht, eher hinderlich wären. Das ein solches Körper in der Steinzeit praktischer war als heute, wo wir die Körperkraft nicht mehr brauchen, verweist auch auf die biologische Komponente von Schönheit.
Darf ich deinen Post so übersetzen, dass die Wahl zwar ziemlich wenig aussagt (in Bezug auf „wer wählt“ und „Verallgemeinbarkeit“) aber dennoch deine These bestätigt?
So darfst du so gut wie jeden Post übersetzen 😀
@Maren
Etwas schnippisch heute? 😉
Ich habe es ja gerade unten noch mal erläutert.
Und ich dachte mit den Fotos bekomme ich mal positive weibliche Rückmeldungen 😉
Findest du ihn nicht sexy bzw. meinst du nicht, dass Frauen ihn sexy finden?
Ausgeprägtes Kinn: http://i.telegraph.co.uk/telegraph/multimedia/archive/01181/arts-graphics-2007_1181244a.jpg
Muskeln: http://www.wilhelm-leitow.de/assets/images/Muskeln3.jpg
Rather bäh
Not convinced, as usual.
„Ausgeprägtes Kinn:“
Natürlich gibt es mehrere Signale und auch wenn Quentin Tarantino ein solches hat (war er doch oder?) dann macht ihn das noch nicht hübsch, wenn die übrigen Indikatoren nicht auch stimmen. Er hat ja im Gegensatz zu Ryan gerade keinen Waschbrettbauch, zurückgehende Haare, eine zu hohe Stirn etc.
Das ändert aber nichts an meiner Aussage, dass ein ausgeprägtes Kinn als sexy warhgenommen wird. Geh halt mal eine Liste von attraktiven Männern durch und schau dir deren Kinne an.
Zu den Muskeln hatte ich ja sogar im Ausgangsbeitrag etwas geschrieben, nämlich, dass zuviel Muskeln, wie auch von dir empfunden, nicht attraktiv sind, weil sie für einen Jäger und dessen Schnelligkeit hinderlich sind.
@Khaos.Kind
Die Wahl von Ryan Reynolds sagt an sich wenig aus. Den einen tatsächlichen „sexiest Man“ wird man nicht wirklich wählen können bei 3 Milliarden (?) Frauen (wenn deren Geschmack ermittelt werden soll). Ich denke aber, dass viele Frauen zustimmen würden, dass er einen sehr guten Körper hat. Ich kenne auch Männer, deren Körper in diese Richtung geht und die kommen gut an bei Frauen.
Insofern kann man über Ryan Reynolds streiten, aber das der Körpertyp ankommt und das man bei anderen Männern, dei als attraktiv gelten auch ein deutliches Kinn etc vorfinden wird, dass scheint mir durchaus verallgemeinerungsfähig zu sein. Und das wiederum stützt meine These.
Sexyiest Women 2010 ist Minka Kelly. Da werden viele Männer auch sagen, dass ihnen andere Frauen besser gefallen, aber man wird sich mit den meisten Männern darauf einigen können, dass sie sehr hübsch ist.
Wie findest du ihn denn persönlich? Und was meinst du wie Frauen ihn finden?
Eben das ist das Problem, dass die Aussage „Sexiest Man Alive“ unzureichend ist und die globale Vielfalt nicht ausreichend berücksichtigt. Wie deine These übrigens auch, wenn sie nicht auf interkulturellen Studien beruht. Und natürlich werden die meisten (us-amerikanischen LeserInnen des People-Magazins) bestätigen, dass er einen gut trainierten Körper hat. Was btw. eher seinem Personal Trainer als genetischer Disposition zuzuschreiben ist (die eine gewisse Rolle aber imho keine entscheidende spielt).
Ich persönlich finde ihn furchtbar. Habs im anderen Kommentar ja auch schon angedeutet, dass zu Attraktivität in meinen Augen noch mehr gehört. Hauptsächlich wähle ich meine Partner nach Persönlichkeitsmerkmalen, Aussehen kommt da irgendwann nach Intelligenz, eigene Meinung, ähnliche Moralvorstellungen und Geruch (um mal zu erwähnen, dass ich nicht nur nach sozialisierten Kategorien wähle).
Worauf ich eigentlich hinaus will. „Gut finden“ und PartnerInnenwahl sind zwei paar Schuhe.
„Wie deine These übrigens auch, wenn sie nicht auf interkulturellen Studien beruht.“
Bei Frauen ist es etwas schwieriger, weil sie unterschiedliche Kriterien für Langzeit und Kurzzeitstrategien haben. In der Kurzzeitstrategie zeigen Studien aber, dass der Körpertyp von Ryan ankommt. Der V-Körper ist weltweit ein Attraktivitätsmerkmal bei Männern.
„Und natürlich werden die meisten (us-amerikanischen LeserInnen des People-Magazins) bestätigen, dass er einen gut trainierten Körper hat. Was btw. eher seinem Personal Trainer als genetischer Disposition zuzuschreiben ist (die eine gewisse Rolle aber imho keine entscheidende spielt).“
Heutzutage ist das richtig. Aber in der Steinzeit gab es keinen Personal Trainer. Jemand, der einen solchen Körper hatte, der hatte ihn sich verdient – und musste dazu gute Gene haben, sonst hätte es nicht geklappt. Oder anders formuliert: Es verminderte die Chance erheblich, dass er schlechte Gene hatte, denn die hätten ihn bei dem Aufbau behindert.
„Ich persönlich finde ihn furchtbar. Habs im anderen Kommentar ja auch schon angedeutet, dass zu Attraktivität in meinen Augen noch mehr gehört.“
Klar, da bist du insoweit im Schnitt der Frauen. Deswegen schauen wir Männer ja auch Pornos und ihr Liebesgeschichten. Und deswegen gibt es wesentlich mehr Abbildungen von nackten Frauen als von Männern und eine Miss-Wahl ist für Männer interessant, ebenso wie ein Stripclub.
“ Hauptsächlich wähle ich meine Partner nach Persönlichkeitsmerkmalen, Aussehen kommt da irgendwann nach Intelligenz, eigene Meinung, ähnliche Moralvorstellungen und Geruch (um mal zu erwähnen, dass ich nicht nur nach sozialisierten Kategorien wähle).“
Und all dies kann man in biologische Kriterien übersetzen. Intelligenz zeigt den richtigen Aufbau eines sehr komplizierten Organs, also eines Fitnessindikators, eigene Meinung heißt er hat Status genug sie zu äußern und ist eher ein Anführer, Moralvorstellungen zeigen „gesunde Gefühle“ oder „willing to emote“ (wie man im Pickup sagen würde) und damit bessere Chancen für eine Langzeitbeziehung.
Anschaulich dargelegt ist dies in Geoffrey Miller, The Mating Mind.
„Worauf ich eigentlich hinaus will. „Gut finden“ und PartnerInnenwahl sind zwei paar Schuhe.“
Bei Männer nährt es sich mehr an als bei Frauen.
https://allesevolution.wordpress.com/2010/11/17/manner-finden-korperliche-schonheit-attraktiv-frauen-finden-sozialen-status-attraktiv/
Zumal Frauen die Schönheit des Mannes auch eher ins Verhältnis zu sich selbst setzen. Sie würden davon ausgehen, dass jemand mit dem Körper von Ryan nicht zu ihnen passt, wenn sie nicht ebenfalls so aussehen (was in der Regel auch stimmen wird). Männer stellen diese Überlegung meiner Erfahrung nach seltener an.
Der Typ hat zweifellos ein Top Figur. Sein Gesicht ist mir ein wenig zu bubihaft. Trotzt ausgeprägtem Kinn sieht er nicht übermäßig markant aus. Im Großen und Ganzen gefällt mir George Clooney besser.
@Salvatore
„Der Typ hat zweifellos ein Top Figur.“
Ja, würde ich auch so sehen. Auf die Figur werden sich denke ich die meisten einigen können.
„Sein Gesicht ist mir ein wenig zu bubihaft.“
Das habe ich auch schon von Frauen gehört, die ihn nicht so mochten. Zu „brav“ aussehend.
George Clooney scheint mir da auch männlicher.
@ Christian
@ Khaos.Kind
Hallo, Ihr,
ich finde den Blog interessant. Ich würde mich aber gern mit der Queertheorie beschäftigen. Gibt es da Veröffentlichungen dazu, was muss ich da lesen? Judith Butler? Könnt ihr mir ein paar aktuelle Sachen und Hauptwerke nennen, da ihr euch gut auskennt. Die wikipedia gibt da so nicht viel her.
GlG 🙂
Sandra
@Sandra
Zur Queertheorie habe ich in dem Beitrag „Queer Theorie, Evolution und Attraktivität“ etwas geschrieben.
Ich würde dir zu dem Themengebiet „Geoffrey Miller, The Mating Mind“ empfehlen, wo dargelegt wird, welche Funktionen Attraktivitätsmerkmale haben und wozu sie biologisch gut sind. Es wird auch dargelegt, dass sexuelle Selektion nur funktionieren kann, wenn Vorlieben für Schönheit vererbt wird und das dies bei den allermeisten Fällen so ist. Die Queertheorie wird nicht genannt, aber es werden die Gegenargumente dennoch gut dargestellt.
Ein Buch FÜR die Queertheorie kann ich dir nicht empfehlen. Wahrscheinlich kannst du die Grundlagen aber bei Foucault finden.
Hi Sandra,
ich würde dir google und amazon.de empfehlen.
@Christian
„Bei Frauen ist es etwas schwieriger, weil sie unterschiedliche Kriterien für Langzeit und Kurzzeitstrategien haben.“
Dann solltest du das aber auch in deinen Aussagen erwähnen. Denn es macht einen Unterschied.
„Deswegen schauen wir Männer ja auch Pornos und ihr Liebesgeschichten.“
Ich würde mir schon Sorgen machen, wenn ich nicht mit irgendwelchen Frauen was gemeinsam habe 😉 Nein, mal ehrlich. Liebesgeschichten gehören nicht zu meinem bevorzugten Film- oder Lesegenre. Aber ich weiß, was du meinst.
„Und all dies kann man in biologische Kriterien übersetzen.“
Ja und nein. Eine eigene Meinung oder Moralvorstellungen entstehen nicht aus Biologie, sondern werden erworben. Inwieweit Status damit zu tun hat, etwas äußern zu können, ist fraglich. Natürlich gehört es dazu, doch würde das bedeuten, dass bildungsferne Milieus generell nicht gehört würden. Was ja auch nicht so ist. Und das Internet bietet nochmal neue Formen an, die eigene Meinung publik zu machen. Inwieweit jetzt der Kauf eines Internetanschlusses (z.B.) mit Biologie zu tun hat, ist mir nicht ganz klar.
„Sie würden davon ausgehen, dass jemand mit dem Körper von Ryan nicht zu ihnen passt, wenn sie nicht ebenfalls so aussehen“
Seit wann hat Attraktivität damit zu tun, ob jemand zu mir passt? Ich kann auch jemanden schön finden, ohne mit der Person etwas längerfristig anfangen zu wollen. Das musst du mir noch mal ausführen, wenns nicht zuviele Umstände macht.
„Dann solltest du das aber auch in deinen Aussagen erwähnen. Denn es macht einen Unterschied.“
Das kommt darauf an, wie man sexy definiert. Das zielt ja eigentlich genau auf eine Kurzzeitstrategie (oder auch: Einfach nur sex).
„Liebesgeschichten gehören nicht zu meinem bevorzugten Film- oder Lesegenre. Aber ich weiß, was du meinst.“
Klar, eine Verallgemeinerung über den Schnitt. Aber wenn es deutlich geworden ist, dann passt es ja.
„Eine eigene Meinung oder Moralvorstellungen entstehen nicht aus Biologie, sondern werden erworben.“
Die konkrete Meinung sicher. Aber das man sie äußert ist ein Indikator für eine gewisse Fitness. Allerdings magst du ja auch nicht jede Meinung und jede Moralvorstellung. Wenn jemand der Meinung ist, dass Juden Untermenschen ist und es als moralisch richtig ansieht, Arier besser zu behandeln, dann wirst du nicht sagen: Gut, dass er eine Meinung und eine Moral hat. Sondern du wirst ihn vermutlich eher für einen Idioten halten. Es kommt also darauf an, dass du die Meinung für richtig oder zumindest nachvollziehbar und die Moral für gut hältst. Für gut befinden wir bestimmte moralische Wertungen, an denen sich gesunde Bindungen ablesen lassen. Wenn jemand zB seine kleine Schwester nicht unterstützt oder lacht, wenn sie zusammengeschlagen wird, verliert er automatisch an Attraktivität. Auch Großzügigkeit und die Bereitschaft anderen zu helfen kann man gut mit dem Handicap-Prinzip und der Signaling Theorie erklären.
„Inwieweit Status damit zu tun hat, etwas äußern zu können, ist fraglich. Natürlich gehört es dazu, doch würde das bedeuten, dass bildungsferne Milieus generell nicht gehört würden.“
Das liegt daran, dass wir einen unterschiedlichen Statusbegriff haben. Wichtig ist der Status im direkten Umkreis, nicht in einer Gesellschaft von Millionen. Wer in seiner Sozialgruppe Status signalisiert, der ist unter steinzeitlichen Bedingungen voraussichtlich eine interessante Partie. Stellt dir eine größere Ansammlung von Personen vor und überlege dir, wer wohl eher etwas sagen wird: der mit einem hohen Status oder der ohne. Ob er dann nur äußert, dass man doch diesmal in Disko A gehen sollte oder aber das Foucault verkennt, dass eine pränatale Formung des Gehirns um Mutterleib stattfindet, spielt dann keine Rolle.
„Und das Internet bietet nochmal neue Formen an, die eigene Meinung publik zu machen. Inwieweit jetzt der Kauf eines Internetanschlusses (z.B.) mit Biologie zu tun hat, ist mir nicht ganz klar.“
Das Internet ist entschieden zu jung für evolutionäre Änderungen im Menschen. Das das Signal heute gefälscht werden kann sagt aber biologisch nichts über seine Wertigkeit.
Man kann heute einen großen Busen durch einen Pushup-BH oder eine Schönheits-OP erlangen, was in der Steinzeit nicht möglich war. Dennoch wirkt das Signal, selbst wenn wir wissen, dass es nur zwei Silikonkissen sind, die in den Körper geschoben wurden.
„Seit wann hat Attraktivität damit zu tun, ob jemand zu mir passt?“
Seit wann hat Attraktivität etwas mit Charakter zu tun? Und dennoch hast du es mithineingezogen.
„Ich kann auch jemanden schön finden, ohne mit der Person etwas längerfristig anfangen zu wollen. Das musst du mir noch mal ausführen, wenns nicht zuviele Umstände macht.“
Es ist eben die Attraktivität für eine Langzeitstrategie. Mit jemanden zu schlafen, der besser aussieht, lässt Frauen eher daran zweifeln, dass sie auch gut genug sind. Sie brauchen selbst bei Sex das Gefühl, dass der andere nicht nur eben gerade mal so irgendwas zum abspritzen braucht (etwas übertrieben gesagt). Ich glaube ein Mann hätte wesentlich weniger Probleme damit, dass ein Supermodel zu ihm kommt und sagt „Du bist viel hässlicher als ich, aber ich brauche jetzt Sex“. Immerhin hat er dann Sex mit einem Supermodel, was für die meisten Männer ein fairer Deal wäre. Ich glaube daher auch, dass Männer eher Sex mit einer Frau haben könnten, die super aussieht, aber die sie hassen. Weil Frauen üblicherweise eher eine Langzeitstrategie verfolgen als Männer brauchen sie auch in Kurzzeitstrategien eine gewisse Gefühlsbetontheit. Oder auch: Frauen können im Schnitt Sex und Gefühle schlechter trennen.
Deswegen legt Pickup z.B. auch für den One-Night-Stand relativ viel Wert auf eine Komfort-Phase, in der man zumindest eine grundlegende gefühlsmäßige Beziehung aufbaut, auch wenn beiden klar ist, dass es nur um Sex geht und deswegen wird es dort als gutes Mittel gegen Last-Minute-Resistance (also die Frau, die kurz vor dem Sex ihre Meinung ändert) angesehen, wenn man mitteilt, dass man auch nach dem Sex noch was miteinander zu tun hat, selbst wenn beide davon ausgehen, dass es nichts wesentliches ist. (Disclaimer: Natürlich gibt es auch Frauen, die einfach so Sex wollen, es ist wie immer eine Betrachtung über den Schnitt).
@Sandra:
Ich kann dir das Buch „Queer Denken“ von Andreas Kraß empfehlen.
gibt’s bei Amazon
@Lucia
Ah, wie ich auf deinem Blog sehe sehe hast du „Geoffrey Miller, The Mating Mind“ auch gelesen. So wie ich deine Anmerkungen auf deinem Blog verstehe, stimmst du ihm durchaus zu, meinst aber, dass die Evolution aufgrund der Männerbestimmtheit in vielen Punkten nachteilig war, habe ich das richtig verstanden?
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Was für ein geiler Typ, der Ryan Reynolds. Daumen hoch!
@LOL
Na endlich mal eine, deren Geschmack hier getroffen wurde. Die anderen sind ja so zurückhaltend!
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Bist du sicher, dass Steinzeitmenschen so aussahen?
Kann es nicht eher sein, dass sie aussahen wie das heutzutage noch bei Naturvölkern der Fall ist?
Ich meine: griechische und römische Statuen sahen auch selten so aus, das waren auch eher die Ausnahmen bzw wurde da, wie immer in der Kunst, auch eine ganze Menge „überspitzt“.
Keine Ahnung, letztenendes ist das doch eher „Peacocking“, wenn man so will. Eine Ausnahme die auffällt, auch wenn der Typ noch dezent ist.
Wobei der auch nicht übermäßig auffällt, weil in den Medien permanent Männer mit solchen Körpern auftauchen, sodass von dieser Körperform, zumindestens für mich, immer weniger Reiz ausgeht.
Für mich ist dieser Typ eher ein Stereotyp der durch die Medien wandert, für mich hat der nichtmal wiedererkennungswert (ich kannte ihn vorher auch nicht). Gut, George Clooney oder Brat Pitt haben für mich Wiederekennungswert, die haben irgendwie sehr viel charakteristischere Gesichter (und ich hab auch schon ein paar Filme mit ihnen gesehen, da bleiben sie eher im Gedächtnis). Was George Clooney für nen Körperbau hat weiß ich grad nichtmal.
Allerdings hab ich auch mal gelesen, dass das, was man schön findet, auch durch die Erfahrung geprägt ist. Also dass es meist eher „Durchschnittliche“ Gesichter sind,die man schön findet. Also man misst es nach den persönlichen Erfahrungen die man täglich macht. Die Begründung dazu war, dass mögliche Nachkommen die aus einer Verbindung entstehen dann auch später größere Chancen haben einen Partner zu bekommen.
(Das war diese Gesichterstudie, wo rumgemorpht wurde und die Attraktivität von Computerbildern dann beurteilt wurde)
Womit ich nicht sagen will dass jeder sich wirklich „nur“ einen durchschnittshübschen Partner sucht. Aber man muss ja erstmal wissen was überhaupt „Durchschnitt“ ist, um beurteilen zu können was „Überdurchschnittlich“ ist.
Dank Medienkonsum werden aber häufig „überdurchschnittliche“ Menschen gezeigt, die durch ihre Masse wie ein „Durchschnitt“ erscheinen können.
Zumindestens glaube ich dass das bei manchen dazu führt dass sie ihren Partner an Medienbildern messen und dieser dann schlechter abschneidet.
Das ist dann ein Dilemma sowohl für Männlein wie Weiblein.
Zudem interagiert man nicht mit den Medienstereotypen, wir kennen sie nicht persönlich sondern nur die medienrelevante Rolle, die sie spielen.
Das heißt: Man kann schnell jemanden auch innerlich idealisieren, der optisch „sehr gut“ aussieht. Das muss aber nicht heißen dass dieser langfristig für eine Beziehung geeignet sein muss, denn nur durch Erfahrungen merkt man, ob sowas passen kann oder nicht.
Das heißt für mich: wenn ich die Erfahrung gemacht habe, dass so „hübsche“ Menschen vielleicht charakterlich häufig nicht das bieten können, was ich mir in einer Beziehung wünschen würde, mach ich einen großen Bogen um sie.
Jemand der viel trainiert könnte z.B. auch eitel sein (denn schließlich besteht heutzutage nicht die Notwendigkeit, solche Muskeln zu benötigen. Wenn man sie benötigen würde, würde man sie bei der täglichen Arbeit aufbauen). Klar könnte das zusätzlich auf Disziplin und eigenen Willen hindeuten, theoretisch gute Eigenschaften, aber Disziplin ist ja nicht frei flottierend sondern Zielgerichtet. Wer sagt, dass jemand die gleiche Disziplin innerhalb einer Beziehung an den Tag legt, wie beim Sport?
Und weiterhin deuten Muskeln auf Testosteron hin, der Grund warum Männer meist mehr davon haben als Frauen bzw auch schneller Muskeln aufbauen können. Ich meine beim Sport wird auch Testosteron ausgeschüttet (vermutlich auch um das Muskelwachstum anzuregen).
Zuviel Testosteron kann aber auch wieder „kippen“ und unattraktiv machen, da es mit (zu) dominantem Verhalten und Flatterhaftigkeit in Verbindung stehen kann. Vielleicht der Grund, warum „zu markant männliche“ Männer nicht bei jeder Frau ankommen.
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