Retour Quickie: Männer, Romantik und Lust

Patrick verströmt etwas Galle und meint eine Widerlegung von Pickup und Biologie in diesem von ihm zitierten Abschnitt (via) gefunden zu haben:

Men, it seems, are more likely to believe myths about love at first sight, tend to fall in love more quickly than women, are more likely to enter relationships out of a desire to fall in love, and yet also tend to fall out of love more quickly. Romantic love, to men, is irrational, spontaneous, and compelling emotion that demands action… (p. 227)

Für Männer ist „Love at first sight“ ja auch wesentlich einfacher. Wenn die Frau gut aussieht, dann sind sie „verliebt“. Und die „action“ die sie dann einfordern ergibt sich eben daraus, dass Männer aktiv sein können und sie eben in der Tat „action“ wollen, also Sex. Klar wollen wir uns in das hübsche Mädchen verlieben.

Frauen warten eher ab, ob sie auch wirklich verliebt sind. Schließlich war das Risiko der Folgen der Liebe für sie immer höher. Sie testen mehr, ob auch hinter dem Äußeren ein passendes Inneres steckt. Deswegen hat man die klassische Jäger Gejagte-Situation, die eigentlich ungünstig ist.

Merkt man dann, dass sie doch zu stressig ist, dann ist die „Liebe“ schneller wieder vorbei.

Wo genau, werter Patrick, sind die Widersprüche?

Einsichten

Die Bar-Bedienung ist hübsch. Schwarze Haare bis zur Schulter, große Augen, ein sympathisches Lächeln. Sie hat eines dieser sehr langen Shirts an, dass viel von den Schultern frei gibt, aber eigentlich keinen Auschnitt hat, wenn man es richtig trägt.

Ich setzte mich mit einem Mädel zu ihr an die Bar und wir unterhalten uns etwas als sie fragt, was wir trinken wollen. Sie war gerade im Urlaub und ich lobe die dort erworbene Bräune, wobei ich dies nutze um meine Begleiterin etwas damit aufzuziehen, dass sie, die eigentlich auch aus einem südlicherem Land kommt, im Gegensatz ja schon fast bleich ist.

Die Bedienung lehnt sich auf die Bar und erzählt etwas von ihrem Urlaub. Dabei rutscht der Shirt-Ausschnitt von den Schultern und fällt etwas nach vorne.  Sie bleibt so, während sie weiter erzählt. Einen schönen BH hat sie an. Ihre Brüste sehen passend zur sportlichen Figur klein, aber fest aus, soweit man sie erkennen kann. Nicht, dass nicht alles ordentlich verpackt wäre, der BH ist blickdicht. Aber es ist trotzdem ein netter Anblick.

Gleichzeitig bringt es mich zu der Überlegung inwieweit ein solcher Einblick immer gesteuert ist und bewusst gewährt wird. Wir Männer denken sicherlich mehr über Brüste nach als Frauen, aber nichts desto trotz ist das Problem eines großen Ausschnitts oder einer Verlagerung der Einblicksrichtung für Frauen, die so etwas tragen, alltäglich.

Die Pickup-Schlußfolgerung wäre einfach: „Sie will was.“ Das ist immer eine gute Schlußfolgerung, ob sie etwas will oder nicht, weil man dadurch mehr Chancen wahrnimmt.

Aber mich würde eine etwas weniger zielorientierte Betrachtung interessieren:  Wie bewusst sind sich Frauen, wie viel ihres Körpers man sieht?