Ich bin ein militanter Feminist

Bei der Mädchenmannschaft schreibt Stephanie zum militanten Feminismus.

Der sei wohl nicht so schlimm wie beispielsweise der scharze Block der Linken oder andere militante Flügel, weil der militante Feminismus eben nur theoretisch sein. Ich vermute zwar Andy Warhol ist da anderer Auffassung, aber in der Tat hat der militante Feminismus bisher wenig in die Tat umgesetzt.

Dann kommt allerdings ein Vergleich von Beziehungsratgebern und militanten Feminismus

Der Vergleich:

„Wenn Sie ihn dauernd dazu drängen, über Gefühle zu sprechen, lässt Sie das nicht nur bedürftig wirken, sondern er verliert früher oder später auch allen Respekt vor Ihnen.(…)“. Sherry Argov, „Warum die nettesten Männer die schrecklichsten Frauen haben… und die netten Frauen leer ausgehen“

gegen:

„Das er völlig selbstbezogen und unfähig ist, sich mit irgend etwas außerhalb seiner selbst zu identifizieren, ist die Unterhaltung des Mannes, soweit sie sich nicht um ihn selber dreht, ein unpersönliches Geleier, weit davon entfernt, menschlich interessante Themen zu berühren.“ Valerie Solanas

Die Schlußfolgerung:

Beide gehen von den gleichen Grundlagen aus, ziehen nur andere Schlüsse. Deswegen kann man subversiv die Beziehungsratgeber kritisieren, indem man darauf abstellt, dass sie, wenn sie von gleichen Grundlagen ausgehen, einander auch nahe stehen müssen.

Das ist argumentativ aber nicht subversiv, sondern einfach falsch. Denn der Schluss ist es ja gerade, der die Ideologie des militanten Feminismus ausmacht. Während Solanas schlußfolgert, dass Männer wegen mangelnder Gesprächsfähigkeiten aus weiblicher Sicht keinen Wert haben und daher besser getötet werden sollten ist die Botschaft in dem Beziehungsratgeber, dass man Rücksicht auf die Eigenarten der Männer nehmen soll.

Sherry Argovs Aussage mag einem nicht gefallen, weil sie von Unterschieden zwischen Mann und Frau ausgeht. Aber das macht sie nicht zu einer militanten Feministin. Sonst wäre ich nämlich auch einer, da ich den Satz von Argov durchaus nachvollziehen kann.

Ministerin Schröder zu Feminismus und Beauvoir

Familienministerin Schröder in der ZEIT:

Schröder: Ich habe einen Feminismus, der Männern den Kampf ansagt, immer kritisch gesehen. Ebenso wenig glaube ich an die These von Simone de Beauvoir, dass man nicht zur Frau geboren, sondern erst dazu gemacht wird. Dennoch profitiert meine Generation von vielem, was Frauen erkämpft haben.

Klingt vernünftig. Erklärt vielleicht auch, warum sie viele Feministinnen recht kritisch sehen.