Der feministische Autor Heinz-Jürgen Voß fasst die Thesen seines Buches „Making Sex Revisited: Dekonstruktion des Geschlechts aus biologisch-medizinischer Perspektive“ in einem Aufsatz für die Zeitschrift „Analyse & Kritik: Zeitung für linke Debatte und Praxis“ zusammen.
Seiner Auffassung nach gibt es biologisch mehrere Geschlechter. Er stützt sich hier auf Judith Butler, die ihm aber nicht weit genug geht. Butler habe zwar erkannt, dass der Körper erst in der Gesellschaft gelesen werde, bleibe aber bei der Erscheinung zurück.
Als Beispiel für dieses Lesen des Körpers in der Gesellschaft wird angeführt:
Lange Zeit wurden weibliche und männliche Zeugungsstoffe gleichermaßen als „Samen“ beschrieben, z.T. mit Unterscheidung der Qualität; sie wurden allerdings nicht als binär und gegensätzlich wahrgenommen, wie es heute oftmals geschieht.
Ich muss Butler noch im Original lesen, dass Buch ist immerhin schon gekauft, aber der Sinn erschließt sich mir nicht. Wir bezeichnen zB Unterarme auch als Unterarme und haben keine Begriffe für weibliche und männliche Unterarme. Wenn eine Frau aber „Männerunterarme“ (kräftig, beharrt, dicker) haben würde, dann würde dies ihre Schönheit abwerten. Zu recht, denn die Muskulatur und die Beharrung deuten auf fruchtbarkeitsminderndes Testosteron hin, und genau das soll die eingespeicherte Geschlechtererkennung mit Hilfe von Attraktivitätsmerkmalen ermöglichen. Wir sprechen zwar mehr von anderen Attraktivitätsmerkmalen, wie Brüsten und Hintern, aber das bedeutet ja nicht, dass wir die Arme außer Betracht lassen. Ein Beleg wäre es für mich eher, wenn man den Damenbart irgendwo auf dieser Welt als sexy ansehen würde. Aber das kommt meines Wissens nach nicht vor. Aber gut.
Die eigentlich These ist, dass Geschlechter nicht biologisch in lediglich Mann und Frau eingeordnet werden können, weil die Herausbildung individuell erfolgt:
Nicht das „Gen“ (die DNA) enthält Informationen, sondern die Zelle und die in dieser ablaufenden Prozesse „sagen“, aus welcher DNA Information gebildet wird. Sie „sagen“ auch, welche Information aus einer DNA-Sequenz gebildet wird. So entstehen aus einer DNA-Sequenz oft unterschiedliche Produkte auf Protein-Ebene. (…)
Dieser Prozess sei offen. Es liege kein statischer Raum vor, Einflüsse aller Art könnten einwirken. Demnach bildet sich der Genitaltrakt stets verschieden heraus.
Ich denke nicht, dass biologische Vorgänge so ablaufen. Denn da alles in uns auf Genen und deren Umsetzung beruht würde dies bedeuten, dass wir dann stets einen individuellen Menschen haben würden. Der Mensch an sich (und alle Lebewesen) scheint mir aber innerhalb bestimmter Parameter sehr konstant. Hätten wir eine so große Variationsrate, dass quasi zufällig ein Penis oder eine Vagina entstehen könnten, weil genetische Daten ohne Defekt dieser Daten so oder so ausgeführt werden, dann müsste der Mensch wesentlich abweichender sein und das Medizinstudium wäre noch eine Ecke schwieriger als es ohnehin schon ist.
Ich habe dort ein paar Fragen in den Kommentaren hinterlassen, die ich hier noch einmal wiederhole. Vielleicht klärt sich ja so auf, wie das klappen soll:
Nach dieser These haben wir dann auch nicht eine Leber oder einen Bauch, sondern unzählige individuelle Lebern und Bäuche, weil da ja die gleichen Gene etc greifen oder?
Dann kann zB Morbus Wilson eine neue Sorte Leber bewirken, so wie complete androgen insensitivity ein neues Geschlecht bewirkt?
Der Anteil der Intersexuellen liegt ja zwischen 0.018% – 1,7%, bei den anderen Menschen werden die Genitalien und sonstige Geschlechtsmerkmale hingegen zwar innerhalb bestimmter Spannen, aber klar erkennbar herausgebildet.
Der Grund für die Herausbildung der Geschlechter ist so wie ich das sehe in der Biologie noch nicht umunstritten. Momentan scheint mir die „Red Queen“ Theorie die überzeugendste zu sein.
Wie würden sich noch mehr Geschlechter eigentlich darin einordnen?
Zumal das Fortpflanzungsverhältnis bei den „zusätzlichen Geschlechtern“ ja noch verschlechtert, da viele nicht fortpflanzungsfähig sind und damit die Theorie, dass dadurch das Wettrüsten zwischen Parasit und Wirt wie in der Red Queen Theorie dargelegt nicht mehr klappt.
Bei den Theorien, warum sich Sex lohnt wird viel mit mathematischen Modellen gerechnet, die Überprüfen, wie sich die Nachteile, dass man zwei Wesen braucht statt nur eins um sich fortzupflanzen (im Gegensatz zu einer ungeschlechtlichen Fortpflanzung) auswirken. Gibt es solche mathematischen Modelle auch für die „Mehr-Geschlechter-Theorie?“
Die meisten Intersexuellen werden durch bekannte Gendefekte hervorgerufen:
Ich verwende die Auflistung bei Fausto-Sterling (allerdings aus dem Netz kopiert, nicht aus dem Buch abgeschrieben).
(a) late-onset congenital adrenal hyperplasia (LOCAH), 1.5/100; (b) Klinefelter (XXY), 0.0922/100; (c) other non-XX, non-XY, excluding Turner and Klinefelter, 0.0639/100; (d) Turner syndrome (XO), 0.0369/100; (e) vaginal agenesis, 0.0169/100; (f) classic congenital adrenal hyperplasia, 0.00779/10; (g) complete androgen insensitivity, 0.0076/100; (h) true hermaphrodites, 0.0012/100; (i) idiopathic, 0.0009/100; and (j) partial androgen insensitivity, 0.00076/100.
Wenn es biologisch mehrere Geschlechter gibt, dann müssten diese Abweichnungen ja keine Fehler (in biologischer, nicht in menschlicher Hinsicht), sondern Varianten sein, also ihr Vorhandensein durch Evolution gefördert worden sein. Wie würde sich dies, insbesondere bei den sterilen wie zB Klinefelter zu erklären sein?
Auch interessieren würde mich, ob die Ansichten von Heinz-Jürgen Voß der Stand der feministischen Forschung sind, also im Feminismus akzeptiert sind.
Hallo Christian,
ich hatte ja schon in meinem Blog kurz auf Deine Ausführung geantwortet. Wer lesen mag – gerne hier:
http://dasendedessex.blogsport.de/2010/05/18/geschlecht-alles-biologisch-auch-aus-biologischer-sicht-gibt-es-mehr-als-zwei-geschlechter/
Hier nur nochmal: Du schreibst dass alles auf „Genen und deren Umsetzung“ beruhe. Hier bin ich anderer Auffassung. Du bist sicherlich mit den Prozessen der Transkription, der Translation, posttranskriptionaler und posttranslationaler Modifikationen vertraut. Schon allein diese Prozesse – sie sind jeweils komplex, mit vielen beteiligten Komponenten – zeigen doch an, dass offensichtlich NICHT ‚das Gen‘ schon Information ist, sondern dass die Zelle bestimmt, WELCHE INFORMATION aus einem bestimmten DNA-Abschnitt (‚Gen‘) gebildet wird. Aus einer einzigen DNA-Sequenz entstehen so auf Proteinebene zahlreiche verschiedene Produkte – mit unterschiedlicher Lokalisation und Aktivität in der Zelle.
Was soll also der Glauben an ‚Gene‘? Was ist damit erklärt?
Selbst Biologe hatte ich gehofft, mit Dir intensiv und tiefgründig diskutieren zu können. Daher würde ich Dich bitten, Dich nicht gleich in populäre Vorannahmen zu flüchten, wie Deine Ausführungen zu Muskulatur und Testosteron. Etwa 5 bis 15 % der Frauen zwischen Pubertät und Menopause werden als ‚krank‘ beschrieben, weil sie zuviel Testosteron hätten, durchaus mehr als Männer. Ich finde sie nicht ‚krank‘ – es weist mehr auf Pathologisierungen hin, die in unserer Gesellschaft vollzogen werden. / Das Muskulatur insbesondere auf Training zurückzuführen ist, ist im Leistungssport sichtbar. Auch haben sich die Leistungsniveaus der besten Sportlerinnen und Sportler sehr nah angeglichen, seitdem Frauen die Teilnahme an Leistungssport nicht mehr untersagt ist. 2009 wurde nun auch endlich ein WM-ähnlicher Wettbewerb für Frauen im Skispringen eingeführt. Warum nicht früher? Merkst Du, wie altbacken und diskriminierend unsere Gesellschaft noch ist? – Wenn aber nicht gleiche Möglichkeiten für Trainings vorhanden sind, wie sollten dann die Leistungen der jeweils Besten ähnlich sein?
Warum nicht gleiche Chancen für alle schaffen, unabhängig des Geschlechts und des Standes?
Für alle die bis hierhin gelesen haben und die mehr interessiert – ich gebe gebe gerne Literaturempfehlungen. Und ich verweise hier auch gerne nochmal auf meine detailierten Ausführungen zu ‚biologischer Geschlechtsdetermination‘ in dem Buch:
http://www.transcript-verlag.de/ts1329/ts1329.php
@ Voß
“ Auch haben sich die Leistungsniveaus der besten Sportlerinnen und Sportler sehr nah angeglichen“
Naja…Bolt Welrrekord 9,58 s auf 100 m wenn ich mich nicht Irre.
Die Schnellste Frau ist immer noch ne Sekunde darunter.
Bei 100 m sind das Welten.
Und Bold hätte auch noch die eine oder andere hundertstel schneller sein können.
Also nah angleichen ist was anderes…
Sagen wir wenn die Frau etwa 9,7 oder gelaufen wäre aber so…
Bullshit
Das was Sie betreiben ist keine Wissenschaft mehr. Im Gegenteil, in dem Sie mit einer festen Wunschvorstellung – nämlich dass es keine Geschlechter-Dichotomie gibt – an die Biologie herangehen, verfälschen sie Erkenntnisse und letztendlich die Wahrnehmung der Realität.
Wenn Sie wirklich Biologe sind, dann sollten sie wissen, dass nicht die Zelle beliebig bestimmen kann, welche Information sie aus welchen Genen extrahiert. Denn jedes eukaryotische Gen besitzt nur eine begrenzte Anzahl an Kombinationsmöglichkeiten seiner Exone, die auch wirklich Sinn ergeben.
Ausserdem sollten gerade Sie wissen, dass die Zelle vorallem durch äussere Einflüsse (Wachstumsfaktoren, Nährstoffversorgung, Hormone) gesteuert wird und diese Steuerelemente direkt auf die Transkription der DNA Einfluss nehmen, jedoch nur im Rahmen der von der DNA geboten Möglichkeiten eine Reaktion hervorrufen können.
Bestes Beispiel dafür sind Antibiotika-resistente Bakterien, welche bei Antibiotika im Medium nicht sterben, da sie mit einem Plasmid Resistenzgene aufgenommen haben.
Wenn Gene wirklich so „bedeutungslos“ sind, wie Sie behaupten, wie erklären Sie sich dann die prominente Stellung des SRY-Gens (Sex Determining Factor) auf dem Y-Chromosom im Rahmen der Mannwerdung des Fötus?
http://de.wikipedia.org/wiki/SRY-Gen
Dazu würde ich gerne mal Ihre Meinung als „Biologe“ hören.
Ausserdem, wenn Frauen wirklich genauo gute Leistungen im Spitzensport erbringen könnten wie Männer, warum haben sie dann immer separate Ligen? Warum treten sie dann nicht gegen Männer an und zeigen uns, dass sie mit uns mithalten können?
Grüsse von einem Maskulisten und Naturwissenschaftler,
Manifold
Die Söhne von Perseus
Hallo Manifold,
mit Ihrer Hochbewertung des SRY-Gens disqualifizieren Sie sich selbst. Selbst von Biologen, die eher Ihrer Ansicht strikter Zweigeschlechtlichkeit und einer Zurückstellung des Mannes in der Gesellschaft folgen, wird eine solche Ansicht nicht mehr geteilt, sondern mehr auf Komplexität gesetzt. So zeigte sich bereits in Forschungen von Anfang der 1990er Jahre, dass bei zahlreichen der untersuchten Individuen (Mäuse und Menschen) die untersucht wurden trotz vorhandenem Sry-Gens sich keine Hoden ausbildeten, sich bei anderen Individuen bei fehlendem Sry-Gen dennoch Hoden ausbildeten. Ich weiß nicht, was es Ihnen bringt, so strikt an der religiösen Vorstellung der weitgehenden Präformation in Genen festzuhalten… Ich für meinen Teil habe mir genetische Arbeiten zu Geschlechtsdetermination in meiner Dissertation genau angesehen und war selbst überrascht – ich hatte anderes erwartet – dass sie äußerst schlecht validiert waren. Das reichte soweit, dass in einem Fall weitreichende Aussagen zu weiblichen und männlichen Individuen einer Ratten-Art getroffen wurden und sich in den Mathoden herausstellte, dass insgesamt (!) ein einziges Tier untersucht wurde. Ganz detailiert habe ich mir die Vorannahmen und methodischen Voraussetzungen einer Arbeit der Arbeitsgruppe von Serge Nef angesehen.
Also keine Sorge: Ich kenne mich aus und werde mich nicht mit Ergebnissen und Vorannahmen von Ende der 1980er Jahre abspeisen lassen.
LG Heinz-Jürgen Voß
Skispringen ist im Laufe der Zeit risikoärmer geworden (z.B. durch comutergesteuerte Windüberwachung)
Frauen werden imho traditionell vor Risiken geschützt bzw. von Risiken ferngehalten, weil die Ressource Ueterus einen höheren Wert für den Fortbestand des Clans/der Gesellschaft hat als die Ressource Zeugungsfähigkeit. Natürlich ist das eine Unterscheidung, sprich: eine Diskriminierung, mit diversen Vor- und Nachteilen für das Individuum mit oder ohne Ueterus. Ob das unbedingt so sein muss steht auf einem anderen Blatt, aber da gibt es imho viel mehr zu bedenken als die Nachteile der Ueterusbesitzerinnen.
Wieso es eine gleichverteilte Bandbreite zwischen Ueterus und Nichtueterus einerseits und Zeugungsfähigkeit und Nichtzeugungsfähigkeit andererseits geben soll will sich mir nicht erschließen. Die meisten Menschen könn(t)en sich fortpflanzen, und Schwangerschaft ist ja auch ein binärer Zustand.
Nur weil es seltene Fälle gibt, in der die Natur vom Normalverlauf abweicht, heisst das nicht, dass diese Phänomene den gleichen Stellenwert haben wie der Normalfall.
Sie haben Recht wenn Sie sagen, dass die Präsenz des SRY-Gens alleine noch keinen Mann ausmacht. Es kann sein, dass das Gen nicht exprimiert wird oder mutiert und somit nicht richtig funktioniert. Auch kann das Gen auf das X-Chromosom transloziert werden.
Doch das sind seltene Einzelfälle, die nicht nur sehr häufig zu einer Fehlgeburt führen, sondern auch nicht fertil sind.
Die Natur gibt also die zwei Geschlechter vor und alles andere wird entweder abgetrieben oder kommt unfruchtbar auf die Welt.
Es würde auch evolutionär keinen Sinn ergeben unendlich viele Geschlechter zu haben. Wie soll denn dadurch eine effiziente Reproduktion stattfinden können?
Warum können Sie die Realität der Natur nicht akzeptieren?
Gruss,
Manifold
@Voß
Transkription: Bei der Transkription wird ein Gen abgelesen und als RNA-Molekül vervielfältigt, das heißt ein spezifischer DNA-Abschnitt dient als Vorlage zur Synthese eines neuen RNA-Strangs.
Translation: Die aus der DNA entstandene mRNA enthält die genetische Information für den Aufbau eines Proteins. Diese Information wird nun im Verlauf der Translation genutzt, um das entsprechende Protein zu synthetisieren.
posttranskriptionaler Modifikationen: Unter Posttranskriptionaler Modifizierung werden alle Modifikationen der mRNA zusammengefasst, die nach der Transkription erfolgen. Beispiele sind Capping, Polyadenylierung und Splicing.
posttranslationaler Modifikationen: Veränderungen von Proteinen, die nach der Translation stattfinden. Die meisten werden durch den Organismus oder durch die Zellen selbst ausgelöst.
An diesen Prozessen beteiligt sind häufig Proteine, die durch Modifizierungsgene (modifier genes) codiert werden. Die Genprodukte solcher Modifizierungsgene können abhängig von Umweltfaktoren gebildet oder funktionalisiert werden und Proteine entsprechend beeinflussen.
Während einige der Prozesse unmittelbar am Entstehungsort ablaufen, finden andere an bestimmten Zellorganellen statt, wieder andere erst außerhalb der produzierenden Zelle.
Neben beabsichtigten Proteinveränderungen treten aber auch ungewollte Proteinmodifikationen auf. Geht man davon aus, dass die Transkriptions- und Translationsmaschinerie bei der Umschrift der Gene über die mRNA zu den Proteinen mit Fehlerquoten von 1/1.000 Nukleotiden oder 1/10.000 Aminosäuren arbeiten, so werden durch den Einbau falscher Aminosäuren nicht unerhebliche Mengen misstranslatierter Polypeptidketten produziert. Der Anteil misstranslatierter Proteine, die eigentlich nicht wirklich posttranslational, sondern cotranslational verändert werden, kann durch Anwesenheit von Streptomycin (Störung des Ribosoms) bzw. durch Mangel einzelner Aminosäuren erhöht werden.
Zusätzlich können Proteinketten durch Radikale, durch hochenergetische Strahlung oder andere Proteine (siehe Prionen) beschädigt, verändert oder denaturiert werden und Faltungsisoformen bilden, die der Ursprungskonformation nicht mehr entsprechen und die vorgesehene Funktion nicht erfüllen können.
All diese Schritte geben keine „Entscheidungsfreiheit“ bei der Frage, wie ein Gen umgesetzt wird. Vielmehr werden die Baupläne durchaus befolgt, sicherlich ab und zu mit kleinen Fehlern, aber die Stabilität bei der Umsetzung der Gene ist sehr hoch. Muss sie auch sein bei einem komplexen Lebewesen.
Du wirst einräumen, dass die Zelle Gene nicht beliebig umsetzen kann. Und vorhanden ist zunächst nur ein Bauplan für Mann und Frau.
Ich habe ja oben dargelegt, welche Ursachen zu den „anderen Geschlechtern“ führen. Das meiste sind Gen oder Hormondefekte. Würdest du bestreiten, dass diese Fälle den Großteil derjenigen Fälle abdecken, die mit weiteren Geschlechtern verbunden werden könnten? Da bliebe nicht mehr sehr viel übrig für die Fälle, bei denen sich die Zelle entscheidet, die Gene anders umzusetzen.
Was hat „krank sein“ mit einem weiteren Geschlecht zu tun? Das Geschlecht gibst ja auch du hier mit weiblich an, so dass diese keine Rolle spielen bei der Frage, ob es mehrere Geschlechter gibt.
Wenn diese Frauen als krank bezeichnet werden, dann kann man das nicht dadurch kurieren, dass man sie einem neuen Geschlecht zuordnet und sie dann wieder als gesund bezeichnet. Vielmehr muss man den Grund ermitteln. Haben sie zB eine Fehlfunktion der Nebennierenrinde und produzieren deswegen zuviel Testosteron, dann kann eine frühe Behandlung das Leben für diese wesentlich einfacher machen, da der hohe Testosteronspiegel bei Frauen auch zur Unfruchtbarkeit führt.
Zum Sport:
Das ist nicht dein Ernst oder? Du willst hier nicht die anabole Wirkung von Testosteron bestreiten?
Meinetwegen können Frauen übrigens gerne Skispringen. Das ändert aber auch nichts an der Anzahl der Geschlechter.
Wie würdest du denn die Akzeptanz deiner Thesen in der Biologie sehen? Vertrittst du da eher eine häufig vertretene Meinung oder eher eine Randmeinung?
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Mädchen und Frauen mit Turner-Syndrom sind keine Intersex!
Das ist ein unwissenschaftlicher Quark.
Aber Hauptsache, das inkorrekte richtig abgeschrieben, guter Mann.
@Anke
Ich behaupte auch nicht, dass sie intersex sind, sondern Fausto-Sterling. Interessant ist diese Fallgruppe natürlich trotzdem. Sie zeigt eine Abstimmung auf männlich oder weiblich, die nach der Vorstellung des Gleichheitsfeminismus nicht zu erklären sind, da unsinnig. Warum sollte man Gene für Töchter oder Söhne optimieren, wenn beide gleich sind? Das ergibt innerhalb dieser Theorie keinen Sinn. Das Turner-Syndrom zeigt aber genau die Auswirkungen einer solchen Abstimmung.
Fausto-Sterling neigt meiner Meinung nach sowieso dazu, die Fallzahl in die Höhe zu treiben, auch wenn Mediziner hier sicherlich nicht von intersexuellen Menschen sprechen würden. Daher auch die Zahlen von 1 zu 200 Geburten.