Auf dem Mädchenblog lästert Leonie in klassisch feministischer Manier angesichts eines Artikels bei Profil.at mit dem Titel „Testosteron: Was macht einen Mann zum Mann“ über biologische Theorien. In die Tiefe gegangen wird nicht, es ist eher ein allgemeines Lustigmachen aus aktuellen Anlass. Dort findet sich dann auch die folgende Passage:
Der Artikel und die darin enthaltenen unhaltbaren Aussagen lassen sich aber sogar von meinem Bett aus widerlegen:
Ein typischer Indikator sei das Längenverhältnis von Zeige- und Ringfinger, so die Forscher: Ein längerer Ringfinger spreche für eine höhere Testosteronkonzentration und männlichere Gesichtszüge.
Mein Ringfinder ist länger und war es auch schon immer, ich bin aber weder männlich noch habe ich männliche Gesichtszüge. Ich bin eher das, was man nach gängiger Vorstellung als „weiblich“ bezeichnen würde und wenn ich einen Stein finden würde, würde ich zuallererst die Profil-Redaktion damit bewerfen.
Dass das Fingerwachstum auf Testosteron reagiert ist allerdings nicht an den Haaren herbeigezogen. Ich verweise da mal auf den Wikipedia-Beitrag
The digit ratio is the ratio of the lengths of different digits or fingers typically measured from the bottom crease where the finger joins the hand to the tip of the finger. It has been suggested by some scientists that the ratio of two digits in particular, the 2nd (index finger) and 4th (ring finger), is affected by exposure to androgens e.g. testosterone while in the uterus and that this 2D:4D ratio can be considered a crude measure for prenatal androgen exposure, with lower 2D:4D ratios pointing to higher androgen exposure.
2D:4D is sexually dimorphic: in males, the second digit tends to be shorter than the fourth, and in females the second tends to be the same size or slightly longer than the fourth. Homosexual men have been noted to have a higher 2D:4D digit ratios than heterosexual men (zum Artikel: Digit Ratio (Wikipedia))
Wenn Leonie ein männliches Fingerverhältnis hat, dann spricht eine hohe Wahrscheinlichkeit das dafür, dass sie zu einem bestimmten Zeitpunkt Testosteron ausgesetzt war. Jetzt müsste man ihr bisheriges Leben analysieren um zu schauen, ob Abweichungen bestehen. Allerdings handelt es sich eben um einen groben Vortest.
Vom Bett aus widerlegt ist jedenfalls nichts.
Leonie spart sich im übrigen aber auch eine Auseinandersetzung mit den Argumenten des Artikels zu einer männlichen Gehirnausrichtung. Schade.
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