Fragen zu Pickup

Mir wurden in den Kommentaren von Rolf einige Fragen zu Pickup gestellt, die ich noch beantworten möchte:

* Wie lang hast du gebraucht vom ahnungslosen Mann, bis du die ersten Erfolge bei Frauen hattest?

Ich verweise zunächst erst einmal auf diese Schilderungen hier, in denen ich meinen Einstieg in Pickup bereits beschrieben hatte:

Ich hatte auch vor meinem Kontakt mit Pickup Freundinnen. Insofern wäre „ahnungslos“ vielleicht eine etwas falsche Vorstellung. Ich habe Pickup nicht als etwas gesehen, was einen kompletten Neubeginn darstellt, sondern eher als etwas, was ein System erkennbarer macht, Verbesserungen möglich macht und Fehler aufzeigt. Ich startete ja auch nicht bei Null, ich war eh schon dabei zu flirten und hatte einen entsprechenden Bekanntenkreis, aus denen sich Bekanntschaften ergeben haben. Aus meiner Sicht hat sich mein Flirten recht schnell verbessert, weil ich es recht einfach fand etwas frecher zu sein und Frauen etwas zu provozieren, insbesondere weil Frauen eben eine deutlich positive Reaktion zeigten. Was nicht bedeutet, dass ich nicht noch genug falsch machte oder eben auch Sachen vollkommen falsch angegangen bin.

Der wesentliche Vorteil war, dass ich jetzt weitaus eher wusste, was ich falsch machte und einen gewissen Weg sah, wie das ganze laufen konnte, der auch wesentlich produktiver war.

* Wie lang hast du gebraucht, bis du reproduzierbare Erfolge bei Frauen hattest? Also keine Anfängerfehler mehr, und mehr Erfolge durch Pickup als durch reines Glück.

Das hängt natürlich stark davon ab, was man als Erfolg sieht. Ich habe kein Hardcore-Pickup betrieben, bei dem ich massenhaft „cold approaches“ gemacht habe. Ich habe eher „Social Circle Game“ betrieben, bei dem man anders vorgeht, weil man die Leute eben im weiteren Umkreis hat. Es ist natürlich auch schwer abzugrenzen, wie der Anteil von Pickup und reinem Glück ist. Ich würde sagen, dass alle Erfolge mit Pickup zu tun hatten, weil ich die positive Resonanz darauf deutlich gemerkt habe. Aber vielleicht hätten auch Frauen, die mich nicht interessant fanden mich im früher interessant gefunden oder Frauen, die mich dann interessant fanden hätten mich auch anders interessant gefunden. Und natürlich fanden mich weiterhin Frauen doof oder Sachen nicht lustig. Ich hab auch immer wieder neues gelesen oder gehört, was mir Sachen klarer machte.

* Wie anstrengend (frustrierend) war es.

Es war überhaupt nicht frustrierend. Im Gegenteil, es war eine wesentliche Verbesserung und Motivation. Natürlich waren einige Erlebnisse frustrierend. Aber ich war mir immer sicher, dass sie besser gelaufen sind als zuvor oder ich konnte zumindest einordnen, was schief gelaufen war.

* Wie lang hat es gedauert, bis du Spaß am Flirten bekommen hat anstatt von Frust durch unerklärliche Körbe immer wieder demotiviert zu werden?

Ich hatte vorher Spass am Flirten, ich hatte noch mehr Spass am Flirten als es besser lief.

Und ich fand es vorher auch weit unerklärlicher, wenn ich einen Korb bekommen habe. Jetzt wusste ich zumindest, was ich falsch gemacht hatte. Pickup zwingt dich zu nichts. Es erklärt dir aber besser, was funktioniert. Natürlich wirst du bei Pickup auch sehr sehr viele Absagen bekommen, wenn du es nutzen willst, um einfach nur immer wieder mit sehr vielen verschiedenen Frauen zu schlafen, weil das Frauen abseits sehr hübscher Männer oder sehr berühmter Männer meist nicht interessiert und sie dafür meist ein gewisses Vertrauen etc brauchen, welches bei einer vollkommen Unbekannten schwer herzustellen ist. Pickup ist da keine Zauberstab, der einen plötzlich in einen überaus attraktiven Mann verwandelt, dem keine Frau widerstehen kann und bei dem sie willenlos wird. Wer diesen Weg gehen will, der wird sicherlich eine harte Lernzeit vor sich haben, in der es auch darum geht, sich soweit abzuhärten, bis einem solche Absagen nichts mehr ausmachen und man damit auf die Frauen lockerer und weniger creepy wirkt. Aber das muss man gar nicht. Wann immer man sonst „konventionell“ geflirtet hätte kann man einfach sein „Zusatzwissen“ aktivieren. Der Flirt wird dann in der Regel etwas besser laufen.

Natürlich ist das auch eine Frage der Sichtweise: Ich fand es interessant, dass man jetzt weitaus mehr Möglichkeiten hatte, Fehler zu analysieren und nach Lösungen zu suchen. Mir war auch häufig klar, was falsch gelaufen war und ich nahm mir vor, beim nächsten Mal dies oder das zu verändern oder gestand mir ein, dass bestimmte Sachen für mich nicht klappen. Andere haben vielleicht diesen Ansatz nicht und sind frustriert, wenn eine Sache, über die sie etwas gelesen haben, bei ihnen nicht passt und wollen sich dann gar nicht damit beschäftigen, warum es bei ihnen nicht passt oder verstehen nicht, was sie falsch gemacht haben, sondern nehmen schlicht an, dass es einfach nicht funktioniert.

Sicherlich ist es auch die Frage, mit welchen Voraussetzungen man startet und wo man landen will. Vom absoluten Beginner zum Casanova ist es sicherlich schwerer als von jemanden, der auch vorher Beziehungen hatte zum besseren Flirten.

Solange man den Prozess als interessante Reise sieht und als etwas, was man ja sonst auch machen würde, ist es denke ich nicht frustrierend. Man sieht dann, dass man jedesmal einen neuen Schritt gemacht hat.

Pickup: Warum eigentlich der ganze Aufwand

Leserin Vanilacarmelita fragt:

Ich weiss, der Beitrag ist Jahre her, aber habe deinen Blog erst vor kurzem entdeckt und beim rumstöbern auch die Pick-up Tipps entdeckt. Kein Hate, nur Neugier: Den ganzen Aufwand betreiben, um an Sex zu kommen, obwohl mann nicht weiss, wie gut der Sex sein wird, bzw. ob er überhaupt passieren wird? Als Mann würde ich da verzweifeln und nach einer Kosten-Nutzen-Analyse würde für schnellen Sex nur noch ein Bordellbesuch in Frage kommen. Da kann mann seine Wünsche offen kommunizieren, kennt den konkreten Preis und die Befriedigung ist sichergestellt. Die Tricks sind z.T. sehr raffiniert, schlussendlich hängt das Ganze doch trotzdem von der Laune der Frauen ab und je nach dem wie manipulierbar und naiv sie sind. Welchen Sinn hat slso das Ganze?

Und das ist durchaus eine gute Frage, der ich daher einen eigenen Beitrag widmen möchte:

Wie ich hier bereits geschrieben hatte habe ich Pickup recht zufällig entdeckt: Eine Beziehung war zu Ende gegangen und ich recht zufällig auf Pickup gestoßen.  Auch ohne Pickup wollte ich durchaus flirten, Sex haben und ggfs später wieder eine Beziehung haben. Nur ging es eben mit Pickup wesentlich leichter und lief einfach wesentlich besser. Es war aus meiner Sicht nicht eine Verschlechterung der Kosten-Nutzen-Analyse, sondern eine wesentliche Verbesserung. Etwa so als müßte oder wollte man einen Aufsatz schreiben und einen anderen Aufsatz finden, der das gleiche Thema behandelt. Oder als würde man auf eine sehr gute Fortbildung gehen und plötzlich sehen, dass hinter vielem ein System steckt, dass man noch gar nicht kannte. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt bei Pickup das Gefühl, dass ich mir _zusätzliche_ Mühe machte, im Gegenteil, ich hatte das Gefühl, dass ich endlich _weniger_ Mühe hatte.

Sicherlich bringt ein Bordellbesuch einfacheren und sicheren Sex, aber darauf kam es mir ja gar nicht an. Mir macht flirten Spass, ich mag es auch, wenn Frauen positiv auf mich reagieren und natürlich wollte ich auch vieles von dem, was ich gehört oder gelesen hatte ausprobieren und mich selbst verbessern bzw schauen, was ich davon für mich verwenden konnte.

Ich will mich mal an einem Bild gerade für Frauen versuchen: Man stelle sich den typischen Hollywood-Aschenputtel-Film vor: Das hässliche Entlein der Schule wird entdeckt, neu eingekleidet, bekommt die bessere Frisur und wird geschminkt. Sie verwandelt sich von einer langweiligen 7 in eine 10 (in den Filmen legt sie nur den dicken Wollpullover ab, ebenso die dicke Hornbrille und man bemerkt ihre erstklassige Figur, meinetwegen kann man auch annehmen, dass sie ihre Ernährung umstellt und Sport macht und danach super aussieht). Meinetwegen auch eine „My Fair Lady“ Umwandelung, bei der sie danach statt „Unterschicht“ „Oberschicht“ spricht. Da kann man sicherlich Fragen: Ist das die Mühe wert gewesen? Sie hätten doch auch so ein schönes Leben gehabt, einen netten einfacheren Mann kennen lernen können und nicht den Schulcoolen oder den Mann aus der Oberschicht. Aber sobald sie den Erfolg mit der anderen Methode sehen und wissen, wie viel sie aus sich machen können und mit welchen Mitteln wollen und können sie auch nicht mehr zurück.

Aber ich denke ein Teil des Kommentars beruht vielleicht auch auf der Vorstellung, dass man im Pickup jede Nacht durch Clubs ziehen muss um Frauen reinlegen und das mit einer mageren Ausbeute. Für mich war das nicht der Fall. Ich habe mein Leben weitergelebt wie vorher auch, nur dass ich jetzt wenn ich flirtete ein wesentlich besseres Feedback bekam. Ich hätte sicherlich wieder eine neue Freundin gefunden, aber der Weg dahin wäre schwieriger, frustrierender und abhängiger von Glück gewesen (und sie wäre wahrscheinlich auch weniger schön gewesen).

Andere mögen das weitaus intensiver betreiben und es ist sicherlich so, dass man über ein „Training“ besser wird, Erfahrungen gewinnt und auch etwas abstumpft, was einem eine gewisse Ergebnisunbekümmertheit bringt, die einem durchaus helfen kann. Aber wenn das das Hobby eines Menschen ist, wenn er Spass daran hat, dann halte ich, wenn er damit nicht Leute reinlegt, für vollkommen zulässig. Es gibt uninteressantere Hobbys als das andere Geschlecht und Sex.

Zu der Frage, ob es von der Laune der Frauen abhängt und wie manipulativ es ist: Eine der interessantesten Erfahrungen, die ich bei Pickup gemacht habe, ist der Unterschied im Interesse der Frauen. Es war deutlich, dass Frauen sich angesprochen fühlten, dass sie Anziehung fühlten und das sie interessierter waren. Natürlich bleibt flirten dennoch zu einem gewissen Grad ein „Numbers Game“: Man ist eben nicht der Typ jeder Frau und nicht jede möchte insbesondere auch das, was man selbst möchte, gerade wenn es Causal Sex betrifft.

Gerade weil ich den Interessenanstieg beobachtet habe glaube ich auch nicht, dass es auf naiv und manipulierbar ankommt: Es geht weniger darum, Frauen reinzulegen, es geht eher darum, dass sie einen interessanter finden und eher was von einem wollen. Die Frauen sind nicht doof oder manipuliert, sie haben nur eher Lust auf einen und sind demnach auch eher bereit diesen Gefühlen nachzugeben. Es ist insofern aus meiner Sicht eher eine Angebotsverbesserung. Natürlich kann man auch die als Manipulation ansehen. Und natürlich sind auch bestimmte Techniken oder bestimmte Richtungen im Pickup manipulativ. Aber das ist eben eine Frage der Anwendung.

Ein anderer Aspekt ist schlicht: Man kann gar nicht mehr damit aufhören, wenn man es einmal gelernt hat. Natürlich kann man aufhören, intensiv zu flirten oder den Lebensstil den viele bei Pickup vor Augen haben (pausenlos mit Frauen flirten und versuchen, sie ins Bett zu bekommen) nicht leben. Aber genauso wenig, wie man sich nicht vornehmen kann, dass man ab jetzt kein Fahrrad mehr fahren kann, kann man auch nicht vergessen, was im Flirtbereich funktioniert. Man wird nach wie vor einen Shittest erkennen, man wird nach wie vor Wissen, was man sagen könnte und wie man reagieren könnte. Und man müsste sich sozusagen dumm stellen, um dann ohne Pickup zu flirten.

Zudem funktioniert Pickup eben nicht nur für das Aufreißen, es gibt einem aus meiner Sicht auch äußert wichtige Tipps für feste Beziehungen. Ich erlebe meine eigene Beziehung dadurch als entspannter und einfacher, einfach weil ich bestimmte Reaktionen besser einordnen kann und darauf entsprechend reagieren kann.

 

Mit der Frau vor der Tür am Ende des Abends

Es war als Thema die Situation vor der Tür nach einem Date vorgeschlagen worden.

1. Ausgangssituation

Man hat ein Date und bringt sie danach klassisch nach Hause. Man hofft, dass sich noch etwas entwickelt, insbesondere, dass man noch mit zu ihr in die Wohnung kommt und da intimer werden kann.

Gerade im klassischen Flirten steht man dann gerne vor der Tür und verabschiedet sich, redet noch etwas, vielleicht wartet sie auf eine Frage, vielleicht wartet man selbst darauf, dass sie einen fragt, ob man noch auf ein Bier/einen Kaffee mit hinaufkommen will. Irgendwann hat man nichts mehr zu besprechen und geht tatsächlich. Es kann sein, dass dann beide nicht froh über die Situation sind: Sie nicht, weil sie wollte, dass er was sagt und sie gerne gehabt hätte, dass man mehr gemacht hätte, er nicht, weil er eben mit nach oben wollte. Es kann natürlich auch sein, dass es aus ihrer Sicht zu früh war, sie Angst hatte als „Schlampe“ darzustehen, wenn sie fragt oder sie nicht sicher ist, was genau dabei rauskommt und ob sie ihn wieder los wird, wenn es doch nicht so wird, wie sie es will. Es springt also in diesem Moment möglicherweise ihre „AntiSlutdefence“ oder ihre Last Minute Resistance an, denn sie weiß ja, dass noch mit hochkommen zumindest ein gern verwendetes Signal dafür ist, dass man etwas intimer werden will.

2. Weit vor der Tür spielt die Musik

Wie auch bei der Last Minute Resistance, die es ja auch eigentlich ist, wird das Spiel häufig bereits im Laufe des Abends gespielt. Wenn sie genug Attraktion und Komfort aufgebaut hat, dann hat man auch weniger mit Abwehr zu rechnen, sondern sie wird weitaus aktiver daran arbeiten, dass man intim werden kann. Man sollte sich also fragen, wo im „Verführungsprozess“ man eigentlich gerade ist. Hat man mehr wie zwei Kollegen miteinander geplaudert, ohne das eine sexuelle Spannung in der Luft lag, ohne das sie einem gezeigt hat, dass sie an einem interessiert ist, ohne das man ihr deutlich gemacht hat, dass man sie aus qualifizierten Gründen auch gut findet, hat man sie bis dahin nicht berührt, dann sollte man 1. an seinem Game arbeiten und 2. nicht damit rechnen, dass es sehr intim wird.

Hier kann es interessant sein, sich die „7 Stunden Regel“ vor Augen zu halten: Bei gut gehenden Flirten brauchen Frauen ca. 7 Stunden tatsächlichen Kontakt um die passende Sicherheit für mehr aufzubauen. Dies kann man verkürzen, wenn man sie besonders anspricht, sei es durch Aussehen oder Game, sie einem vertraut, sie von solchen Ängsten typbedingt nicht geplagt ist, oder es ihr nach ihren Erinnerungen vorkommt als hätte sie bereits mehr Zeit mit einem verbracht. Letzteres kann man zB erreichen, wenn man sich nicht nur an einem Ort aufhält, sondern an mehreren Orten, damit sie beim Rückblick auf den Abend eine Vielzahl von Bildern vorfindet.

Auch den Weg entweder zu ihr oder zu ihm sollte man nutzen: Es kann schon, wenn man sonst wenig körperliches gab, reichen, ihr – zur Not übertrieben gentlemanlike mit einem „Darf ich bitten Frau Müller“ – den Arm zum Einhaken anzubieten. Wenn man merkt, dass sie nicht gegen körperliche Nähe hat, dann kann es sich anbieten, das ganze zu einem Arm um sie legen zu erweitern. Den Arm um sie, sie kuschelt den Kopf an die Schulter, es gibt schlechtere Grundlagen.

3. Warum überhaupt zu ihr?

Ansonsten gilt, dass ein solcher Abend eine gewisse Logistik hat, die man sich durchaus überlegen kann. Wenn man will, dass der Abend in einem Bett endet oder man zumindest rummacht, dann sollte man den Abend eben so planen, dass man sich an dessen Ende in der Nähe eines solchen befindet.

Das kann ihre Wohnung sein, muss es aber nicht. Man kann zB auch in der Nähe der eigenen Wohnung enden und dann „wo man gerade in der Nähe ist“ vorschlagen, dass sie zumindest auf eine Bier mit hochkommt. Auch die Variante „komm mit hoch, wir rufen dir von mir aus ein Taxi“ hat bei mir schon mal gut geklappt.

Vorteil der eigenen Wohnung ist, dass man diese vorbereiten kann, bei dieser also keine Hindernisse wie „ich habe nicht aufgeräumt, denn ich wollte ihn ja abends nicht mit zu mir nehmen“ (zu ähnlichen Selbstsabotagen vergleiche auch hier) oder der Mitbewohner/die Mitbewohnerin in ihrer WG, der/die das gar nicht mitbekommen soll, vorhanden sind.

Auch gut ist es ihr während des Abends von etwas zu erzählen, was sie interessieren könnte, ein bestimmtes Buch, ein interessantes Detail der Wohnung, eine Musik-CD, die man ihr leihen muss, weil sie toll ist. Und dann eben vorschlagen, dass sie sich das anschaut, weil sie ja gerade in der Nähe ist.

4. Nun aber: Vor ihrer Tür

Wie bereits gesagt kann hier eine Form der Last Minute Resistance vorliegen oder einfach das Gefühl, dass es zu schlampig ist, was soll er denn da denken, wenn sie ihn einfach so direkt mit hoch nimmt? Ist letzteres der Fall, dann kann es, eben so wie bei der eigenen Wohnung, sinnvoll sein, ihr einen Grund zu geben, der nichts mit Sex zu tun hat, aus dem man in ihre Wohnung will. Viele Frauen lieben Glaubhafte Abstreitbarkeit (englisch plausible deniability), die Geschichte des Abends soll weniger ein „Dann habe ich ihn mit hoch genommen, weil ich ihn ficken wollte“ sondern eher ein „es ist irgendwie passiert, er wollte nur kurz meine Wohnung anschauen und irgendwie war es dann schön und ich weiß gar nicht was passiert sind, aber morgens sind wir zusammen aufgewacht“.

Insofern ist „na wenn ich schon mal hier bin, dann kannst du mir ja auch gerade mal deine Wohnung zeigen“ ein Grund sein, der ausreicht. Am Besten versieht man ihn mit einer Zeitbeschränkung, damit sie ihre inneren Ängste noch leichter beruhigen kann: „Ich muss morgen früh raus, aber eine viertel Stunde hätte ich noch: Zeig mir doch kurz deine Wohnung, dann muss ich aber auch wirklich los“.

Zur Not ist auch „kann ich kurz mal bei dir auf Toilette“ etwas, was einen voranbringen kann, denn dazu kann man ja kaum nein sagen, und ist man erst einmal in der Wohnung, dann kann man sie sich auch kurz anschauen. Auch hier wirken Zeitbeschränkungen beruhigend.

Wichtig ist es aus meiner Sicht, dass man wie oben bereits dargestellt auf ihre Zeichen achtet und sich bewußt macht, wie weit man schon im Verführungsprozess ist. Hat man eine wunderbare Chemie und die Funken knistern, dann geht man eben einfach mit ihr zusammen hoch. Ansonsten würde ich persönlich immer fragen und etwas passieren, wenn auch nur etwas Chemie dabei war, da sie dann zumindest merkt, dass man etwas wollte und einen in die passende Schublade und nicht etwa in der Friendzone einordnet.

Um so weniger Zeit man miteinander verbracht hat und um so eher sie allen Anfragen ausweicht um so eher sollte man das Vorhaben aufgeben und einfach das nächste Date planen. Es ist schwer bis unmöglich eine Frau davon zu überzeugen, dass sie mit einem schlafen sollte, man muss sie in die Stimmung bringen, dass sie das will. Hat sie sich bereits festgelegt, dass sie das an dem Abend nicht will – sei es wegen einer „nie in der ersten/zweiten/etc Nacht Politik“ oder weil sie noch nicht genug vertrauen hat, dann ist man damit auch einen Schritt weiter.

5. Warum nicht einfach sagen, was man will?

Atacama hatte in den Kommentaren den Ansatz vertreten, dass man ihr nicht irgendwelche Märchen erzählen sollte, warum man hoch will, sondern ihr das deutlich sagen sollte, dann könnte sie sich ganz einfach entscheiden.

Ich kann mir auch problemlos Frauen vorstellen, bei denen das ganz wunderbar klappt und bei denen das der schnellste und der einfachste Weg ist. Die meisten Frauen sind davon aber meiner Meinung nach wenig begeistert. Sie wollen eben eher, dass ihre Anti-Slut-Defense intakt bleibt, dass sie leugnen können, dass sie ihn deswegen mit hoch genommen haben, sie wollen sich auch noch nicht festlegen, sondern eher verführt werden, es soll aus der Stimmung heraus dazu kommen, weil der Moment passt und es gefällt ihnen nicht, dass auszusprechen, weil es billig und vulgär klingt.

Und die, die auch mit offenen Worten kein Problem hätten, haben auch nichts dagegen, wenn man es etwas einkleidet. Frauen ist ja üblicherweise bewußt, dass ein Mann, der mit ihnen auf ein Date geht, auch üblicherweise kein Problem mit Sex hat, wenn das gut gelaufen ist.

Der Ansatz scheint mir daher an den Bedürfnissen der meisten Frauen vorbei zu gehen und eher nur auf einen sehr bestimmten Frauenkreis zugeschnitten zu sein. (Es wäre aber „direkt Game“ und auch das kann gerade wegen seiner Frechheit klappen. Andererseits: Wer die Sache vorher nicht wesentlich weiter gebracht hat, so dass an der Tür Unsicherheit besteht, für den ist es wahrscheinlich die falsche Variante).

6. In der Wohnung

Die Wohnung ist mitunter der wesentliche Schritt. Mitunter sitzt man aber dann auch da zu weit entfernt auf verschiedenen Sofas und es hat alles nichts gebracht. Auch hier noch mal: Die wesentliche Musik spielt vorher.

Ein „Übergangsmove“ der für mich klappte, war in der Wohnung den Arm ausladend auszustrecken als solle sie in eine Umarmung kommen. Und die Geste dann einfach halten, entspannt, einladend. Reagiert sie unsicher und denkt darüber nach, was sie machen soll, dann winkt man sie noch zusätzlich mit den Fingern heran und unterstützt  das mit einem „Komm“, dabei freundlich lächelnd. Das erfordert nicht viel Worte, es ist eine Geste, wo sie häufig auch einfach reagiert, weil es eben eine Aufforderung ist und wir Menschen mitunter dann einfach dieser als Handlungsimpuls folgen, wenn wir unsicher sind, was wir machen sollen. Dann nimmt man sie in den Arm und wenn sie das erwidert, dann nimmt man ihr Kinn leicht hoch, schaut ihr in die Augen und sieht eigentlich recht deutlich, ob sie geküsst werden will oder nicht. Ich fand es in seiner Simplizität immer erstaunlich effektiv, wenn IOIs da waren und es verhindert, dass man sich erst einmal zu weit voneinander hinsetzt und es dann irgendwie schwierig wird. (Sie zu einem Tanz einladen („weil der Abend so schön war und man Lust hat, etwas mit ihr durch die Wohnung zu tanzen“), einfach mit der üblichen „Walzerhaltung“ kann den gleichen Effekt haben). Hier muss man die richtige Methode für sich und die jeweilige Frau finden.

Man kann auch einfach schauen, wie es läuft, möglichst neben ihr sitzen, etwas trinken, sie necken und Spass haben und schauen wie sich der Abend entwickelt. Hier kommt es letztendlich sehr auf die jeweilige Frau an. Es kann sich anbieten, hier insbesondere Attraktion zu bedienen, vielleicht etwas freches über ihre Wohnung sagen und sie etwas herausfordern, denn es soll ja eben eine sexuelle Spannung aufkommen. Hat man hingegen noch nicht genug Komfort aufgebaut, dann kann es sich auch anbieten, erst einmal viel miteinander zu reden, das Thema dann aber zumindest auf Themen zu lenken, die etwas mit Sex zu tun haben, nicht vulgär, eher indem sie man über die Einstellung zu Sex redet, das Thema auf Vorlieben überleitet etc.

(Alternativ: Sie um ein Glas Wasser bitten und dann den Naked Man ausprobieren, dann aber bitte mit Bericht)

Wie werde ich einen Pickuper/PUA los?

Da die Frage wiederholt – wenn auch aus meiner Sicht mit eher zweifelhaften Beispielen bezüglich der pickupbezugs – an mich herangetragen wurde, wie man einen Pickupbetreibenden loswird, schreibe ich mal was dazu:

Die Theorie beim Pickup ist eigentlich recht einfach:

In der ersten Phase geht es darum, dass man ihr Interesse weckt, indem man Attraktion aufbaut. Ziel der ganzen Sache ist, dass sie Interesse entwickelt und das entsprechende signalisiert. („Female to Male Interest“). Wenn sie Interesse zeigt, also Indikatoren für Interesse, dann kommen wir in die nächste Stufe, in der man Interesse an ihr zeigt. Sofern sie kein Interesse hat, also Indikatoren von Desinteresse sendet, wird der Flirt nicht zu Erfolg führen.

Diese hatte ich schon einmal aufgelistet:

  • Avoidance- She avoids eve contact. She avoids your calls. She avoids you in general.
  • If she can pretend that she didn’t hear what you just said, she will.
  • She won’t contribute to the conversation.
  • She gets impatient easily
  • She walks away or looks away.
  • She leans away, turns her back or talks to someone else.
  • She is non-responsive, or she repetitively says “uh-huh” instead of giving you a real response.
  • She won’t move with you, even two feet away.
  • She won’t invest.

Es wäre also im wesentlichen klassische Zeichen von Desinteresse. Dreh ihm einfach den Rücken zu. Sage, dass du dich lieber mit deinen Freundinnen unterhalten willst und er stört.

Das schöne an Pickup: Um so besser er in dem Bereich ist, um so eher wird er dich dann bei so deutlichen Zeichen auch schlicht in Ruhe lassen. Es lohnt sich schlicht nicht, so viel Arbeit in jemanden zu investieren, wenn man nebenan jemanden hat, der einen vielleicht mit wesentlich weniger Arbeit interessant findet.

Hier muss die jeweilige Frau (ebenso wie ein Hadcore-Pickuper) die Einstellung ablegen, dass sie etwas so besonderes ist: In der Attractionphase hat man quasi keine Verbindung zueinander und noch nicht wirklich etwas investiert. Es ist insofern kein großer Verlust. Gerade wenn er etwas mehr Erfahrung hat, sollte er die passende Outcome Indifference haben, die ihm ermöglicht das entspannt zu sehen.

Natürlich kann man auch einfacher deutlich werden: Man kann ihm einfach direkt innerhalb der Theorie sagen dass es nichts wird. Hier wäre ein einfacher Text, der das kommuniziert:

„Klappt leider nicht, du bist nicht mein Typ*, ich könnte dir jetzt IODs senden, bis dir das klar wird, aber es sieht ja besser aus, wenn wir und freundlich verabschieden und die anderen Frauen nicht sehen, dass du einen Korb bekommst oder noch schlimmer, damit wie ein AFC umgehst, indem du dich aufregst. Style empfiehlt, dass man sich einfach mit „War nett, dich kennenzulernen!“ verabschiedet. Ich glaube, die dahinten hat vorhin etwas rübergeschaut, versuch es doch mal bei ihr“

Danach ihn einfach ignorieren und ihm, wenn er nicht geht, den Rücken zudrehen, bis er geht. Nichts mehr zu ihm sagen, nicht auf ihn reagieren, einfach ignorieren.

*(kann angereichert werden mit „ich stehe auf große/Kleine/Dicke/dünne/ich bin vergeben/du bist eher der One-Night-Stand-Typ und ich die „erst Sex nach dem 20sten Date Frau“/

Hier wurde angeführt, dass der jeweilige Anmacher Techniken wie „Freeze Out“ einsetze, also seinerseits einen Kontaktabbruch betreibt. Ich wüsste nicht, was günstiger sein sollte, um ihn loszuwerden: Ein Freeze Out funktioniert nur dann, wenn man selbst Interesse hat. Wer ihn loswerden will, der kann den Freeze Out einfach nutzen und sich freuen.

Bliebe natürlich noch der Einwand, dass er das als Shittest abtut und gerade nicht aufgibt. Aber bei so deutlichen IOIs und der Verdeutlichung durch das Ausgrenzen wird es eigentlich recht deutlich, dass es eben kein Shittest ist, sondern die Frau sich tatsächlich gestört fühlt.

Über Rückmeldungen freue ich mich.

Erfahrungenberichte zu Pickup: Signale lesen und ihr die Entscheidung erleichtern

Gerhard hat in einem Kommentar dargestellt, was er aus Pickup ziehen konnte:

Ich habe irgendwann mal gemerkt, was ich für einen fürchterlichen Anfängerfehler gemacht habe. Irgendwie sowas, was alle tun. Die schönste Frau der Welt(tm) gesehen, stundenlang verstohlen hinterhergestarrt und nach genug konsumierten Bier sie angequatscht. Einfach gruselig. Furchtbar.

PU hat mir genau erklärt, warum das Kacke ist. Gewußt habe ich es eigentlich vorher schon. Ich bin zu alt für Quatsch wie Erdbeerfeld. PU hat mir halbwegs gangbare Wege aufgezeigt und Dinge die funktionieren. ZB KINO.

Es hat vor allem meinen Blick geschärft für Situationen, die einfach nicht funktionieren. Frauen, die keine Interaktion wünschen. Und für Situationen, die funktionieren. Früher mußten manchmal Frauen nackt vor mir stehen, bis ich es endlich kapiert habe. Jetzt weiß ich, wenn eine Frau beim zweiten Date zu mir nach Hause zum “gemeinsam kochen” kommt, wird — gekocht. Und sie wäre ziemlich sauer wenn ich nicht die Initiative ergreifen würde. Was keinesfalls heißt, daß es nicht einfach beim Kochen und einem netten Abend bleiben kann. Was daran liegen kann, daß sie keine Lust auf Nachtisch hat, oder ich oder beides oder ich es einfach vergeigt habe.

Die Initiative kann man übrigens sehr deutlich zeigen ohne auch nur im geringsten übergriffig, uncharmant oder sonstwie drängend zu sein. Genau genommen wäre dies der sicherste Weg zum Mißerfolg.

Schlußendlich läuft es aber auf Signale lesen aus. Es ist eigentlich immer die Frau,die die Entscheidung trifft. Ich versuche nur, ihr die Entscheidung für mich zu erleichtern oder zumindest nichts zu tun was dafür hinderlich wäre. Deshalb bin ich auch immer sehr amüsiert und belustigt wenn PU als Geheimwissen, Pseudowissenschaft oder gar fiese, unfaire Tricks dargestellt wird.

Also eigentlich viel gesunder Menschenverstand, genug Empathie aber auch Basiswissen in biologischer Richtung wie Frauen ticken. Und Ehrlichkeit. Ihr zu sagen, daß sie nicht die einzige ist, gehört dazu wenn es so ist. Ach ja, und eine gehörige Portion Selbstentwicklung. Eigentlich der Großteil, aber der war hier nicht gefragt.

Das habe ich auch bei mir festgestellt. Wo ich früher vollkommen verwirrt war, weil ich das Verhalten der Frau widersprüchlich fand oder nicht verstand, warum sie alles so kompliziert macht oder was sie nun wirklich will, kann ich jetzt Zeichen wesentlich schneller lesen und mir sind Situationen sehr viel klarer. Initiativeergreifen, dass „Spiel mit der Zurückhaltung“, all das ist mir viel deutlicher geworden. Routinen wie das Erdbeerfeld habe ich auch nie genutzt, sie kamen mir gekünstelt vor. Aber bestimmte Elemente nicht zu nutzen und die für sich richtigen rauszusuchen, dass ist auch ein sehr interessanter Prozessen.

Ich glaube, dass das Bild von Pickup, welches Gerald hier zeichnet, vielen Kritikern von Pickup kaum vermittelbar sein wird: Mit dem aus Pickup erworbenen Wissen soll man ehrlicher sein können? Man soll Frauen besser verstehen und ihre Zeichen besser lesen können? Es soll nur etwas um Entscheidungserleichterung gehen, wenn man doch eigentlich Psychotricks anwendet? Ich selbst finde sie sehr gut nachvollziebar. Denn ich habe die gleichen Erfahrungen gemacht: Ich fühle mich sicherer im Flirtbereich, ich ordne Verhalten eher ein und verstehe es und gerade deswegen kann ich mich geben, wie ich bin.